Die Trust-Struktur im Vertragsmodell des Investmentrechts
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Die Trust-Struktur im Vertragsmodell des Investmentrechts
Untersuchungen über das Spar-, Giro- und Kreditwesen. Abteilung B: Rechtswissenschaft, Vol. 201
(2016)
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Jan-Michael Klett studierte Rechtswissenschaft in Freiburg im Breisgau mit Schwerpunkt im Gesellschafts- und Kapitalmarktrecht. Im Jahr 2012 legte er seine Erste Juristische Prüfung ab. Im Anschluss daran war er als wiss. Mitarbeiter am Institut für deutsches und ausländisches Zivilprozessrecht der Universität Freiburg sowie am Institut für ausländisches und internationales Privat- und Wirtschaftsrecht der Universität Heidelberg beschäftigt. 2014 LL.M. an der Harvard Law School; 2015 folgte die Promotion und Vereidigung zum Attorney-at Law (New York). Seit März 2015 arbeitet Jan-Michael Klett als Referendar am OLG Frankfurt am Main sowie als wiss. Mitarbeiter einer US-amerikanischen Wirtschaftssozietät.Abstract
Die Arbeit zeigt auf, dass und inwiefern das Vertragsmodell des deutschen Investmentrechts dem anglo-amerikanischen Trust nachempfunden ist und macht diese Erkenntnisse für die Lösung von Streitfragen im nationalen Recht nutzbar. Zunächst erläutert der Autor den historischen Ursprung und die Funktionsweise des Trusts. Sodann widmet er sich der geschichtlichen Entwicklung und gegenwärtigen Ausgestaltung des deutschen Investmentrechts, insbesondere des neu eingeführten Kapitalanlagegesetzbuchs. Die Untersuchungen münden in den Zwischenbefund, dass der deutsche Gesetzgeber durch die geschickte Kombination bestehender Rechtsinstitute ein dem Trust ähnliches Modell im deutschen Investmentrecht kodifizierte. Auf dieser Grundlage beleuchtet der Verfasser anschließend zahlreiche der Rechtsprobleme, die Anleger, Verwahrstelle, Kapitalverwaltungsgesellschaft und Sondervermögen betreffen und führt diese mittels strukturellen Vergleichs zum Trust systemkonformen Lösungen zu.»The Trust-like Structure of German Contractual Mutual Funds«The author points out that the structure of German contractual mutual funds, today governed by the Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), is similar that found in an Anglo-American trust. He discusses a number of questions which are controversial in German investment law and uses the general principles of trust law as a basis for the development of convincing solutions.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 7 | ||
Vorwort | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
Einleitung | 23 | ||
A. Grundlegendes | 23 | ||
B. Gegenstand und Ziel der Arbeit | 24 | ||
C. Gang der Darstellung | 25 | ||
Erster Teil: Grundlagen des trust law | 28 | ||
A. Grundlagen des englischen Rechts | 28 | ||
I. Das common law | 29 | ||
II. Die equity | 30 | ||
1. Die Entstehung der equity | 30 | ||
2. Ausgewählte Grundsätze der equity | 31 | ||
B. Die Geschichte des Trusts | 33 | ||
I. Der use als Urform des Trusts | 33 | ||
II. Das Statute of Uses als Geburtshelfer des modernen Trusts | 36 | ||
C. Die rechtliche Struktur des Trusts | 38 | ||
I. Einleitendes | 38 | ||
1. Formen des Trusts | 38 | ||
a) Abgrenzung nach Art der Entstehung | 38 | ||
b) Abgrenzung nach anderen Kriterien | 40 | ||
2. Der Trust in den Ländern des common law | 41 | ||
II. Die Struktur des express trust | 42 | ||
1. Der settlor | 42 | ||
2. Der trustee | 44 | ||
a) Ernennung und Rechtsstellung des trustee | 44 | ||
b) Pflichten des trustee | 46 | ||
(1) Allgemeine Pflichten | 47 | ||
(2) Treuepflichten | 48 | ||
(3) Die Investition des Trustvermögens betreffende Pflichten | 49 | ||
(4) Haftung bei Pflichtverletzungen | 52 | ||
c) Rechte des trustee | 54 | ||
3. Das trust property | 56 | ||
a) Umfang des trust property und Grundsatz der Surrogation | 56 | ||
b) Das trust property als Sondervermögen | 57 | ||
4. Der beneficiary | 58 | ||
a) Rechte und Pflichten im Allgemeinen | 58 | ||
b) Berechtigung am trust property | 60 | ||
Zweiter Teil: Grundlagen des Investmentrechts | 62 | ||
A. Investmentidee, Geschichte und Gegenwart des Investmentrechts | 63 | ||
I. Einleitendes | 63 | ||
1. Die Investmentidee und der Nutzen kollektiver Investments | 63 | ||
2. Kritik an kollektiven Investments | 65 | ||
3. Umsetzungsformen der Investmentidee | 66 | ||
a) Unterscheidung der Fonds nach der Kapitalstruktur | 67 | ||
b) Unterscheidung der Fonds nach der Rechtsform | 67 | ||
c) Sonstige Differenzierungsmöglichkeiten | 68 | ||
II. Die Geschichte des Investmentrechts | 68 | ||
1. Die Anfänge der Investment Trusts in England und Schottland | 69 | ||
a) Die Erfindung kollektiver Investments | 69 | ||
b) Der Trust als Investmentvehikel | 70 | ||
c) Die Rückkehr zur Satzungsform | 71 | ||
2. Investment Trusts in den USA | 73 | ||
a) Aufschwung und Zusammenbruch des amerikanischen Investmentsparens | 74 | ||
b) Strukturelle Modifikationen nach der Weltwirtschaftskrise | 76 | ||
c) Der Investment Companies Act 1940 | 77 | ||
3. Die Entwicklung in Kontinentaleuropa | 78 | ||
a) Schweiz und die Niederlande | 78 | ||
b) Der Rest des Kontinents | 80 | ||
III. Die gegenwärtige Ausgestaltung des Investmentrechts in den USA und Europa | 82 | ||
1. Die USA | 82 | ||
a) Open-end management companies (mutual funds) | 83 | ||
(1) Mutual funds in Rechtsform der corporation | 84 | ||
(2) Mutual funds in Rechtsform des Trusts | 86 | ||
b) Closed-end management companies | 87 | ||
c) Unit investment trust | 88 | ||
2. Europa | 89 | ||
a) Vorgaben des europäischen Gesetzgebers | 89 | ||
b) England | 92 | ||
(1) Investmentfonds nach dem Trustmodell (unit trusts) | 93 | ||
(2) Investmentfonds nach dem Satzungsmodell (open-ended investment companies) | 94 | ||
c) Frankreich | 95 | ||
d) Luxemburg | 97 | ||
e) Österreich | 98 | ||
B. Die Umsetzung der Investmentidee in Deutschland | 99 | ||
I. Geschichte des deutschen Investmentwesens | 99 | ||
1. Erste Ausprägungen kollektiver Investments in Deutschland | 99 | ||
a) Der Zickert’sche Kapitalanlageverein | 100 | ||
b) Die Bayerische Investment AG | 101 | ||
c) Unzulänglichkeiten des frühen deutschen Investmentwesens | 102 | ||
2. Die Etablierung des Investmentsparens | 103 | ||
3. Die Kodifikation der Investmentidee | 104 | ||
a) Der Erlass des Gesetzes über Kapitalanlagegesellschaften (KAGG) | 106 | ||
b) Vom Gesetz über Kapitalanlagegesellschaften zum Kapitalanlagegesetzbuch | 107 | ||
II. Inhalt und Struktur des Kapitalanlagegesetzbuchs | 110 | ||
1. Einleitendes | 110 | ||
2. Das offene Investmentvermögen in Vertragsform | 112 | ||
a) Das Sondervermögen | 112 | ||
(1) Zusammensetzung und Rechtsträgerschaft des Sondervermögens | 112 | ||
(2) Isolation und Surrogation | 114 | ||
b) Die Anleger | 115 | ||
c) Die Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) | 117 | ||
d) Die Verwahrstelle | 119 | ||
3. Das offene Investmentvermögen in Gesellschaftsform | 120 | ||
a) Die Investmentaktiengesellschaft mit veränderlichem Kapital | 121 | ||
b) Die offene Investmentkommanditgesellschaft | 123 | ||
4. Das geschlossene Investmentvermögen | 124 | ||
a) Rechtslage vor Einführung des KAGB und Allgemeines | 124 | ||
b) Gegenwärtige Rechtslage | 126 | ||
III. Kollektive Vermögensanlagen abseits des Kapitalanlagegesetzbuchs | 127 | ||
1. Family Offices | 127 | ||
2. Investmentclubs | 128 | ||
3. Real Estate Investment Trusts (REITs) | 130 | ||
Dritter Teil: Das Investmentrecht und die Rechtsidee des Trusts | 132 | ||
A. Ausgangspunkt und These | 133 | ||
I. Orientierung des KAGG an deutschen Rechtsinstituten | 133 | ||
1. Die Treuhand | 133 | ||
a) Die Sicherungstreuhand | 134 | ||
b) Die Verwaltungstreuhand | 135 | ||
2. Das Depotgesetz als spezielles Treuhandverhältnis | 137 | ||
3. Haftungstrennung und Vermögensisolation im deutschen Recht | 138 | ||
a) Gesellschaftsrechtliche Haftungstrennung | 138 | ||
b) Vermögensisolation bei Deckungsmassen | 139 | ||
c) § 392 Abs. 2 HGB | 140 | ||
4. Surrogation und Sondervermögen im deutschen Recht | 141 | ||
5. Zwischenbefund | 143 | ||
II. Der Trust als Vorbild für die deutsche Investmentkodifikation | 143 | ||
1. Investmentrecht und Trust-Modell | 143 | ||
a) Vermögensverwaltung und Vermögensverfügungen | 144 | ||
b) Die Sicherung des Berechtigten am verwalteten Vermögen | 145 | ||
c) Das Surrogationsprinzip | 147 | ||
d) Zwischenergebnis und These | 148 | ||
2. Standpunkt der Literatur | 148 | ||
B. Konsequenzen für Einzelfragen | 150 | ||
I. Das Sondervermögen | 150 | ||
1. Entstehung | 150 | ||
a) Entstehungszeitpunkt nach der cash method | 151 | ||
(1) Die Anteilsscheinausgabe | 151 | ||
(2) Der Abschluss des Investmentvertrags | 153 | ||
(3) Konfusion bei der Miteigentumslösung? | 154 | ||
b) Entstehungszeitpunkt nach der appropriation method | 156 | ||
2. Die Einbeziehung der Anleger | 156 | ||
a) Methode der Anlegerbeteiligung | 156 | ||
b) Zeitpunkt der Anlegerbeteiligung | 157 | ||
3. Umfang des Sondervermögens – Reichweite der Surrogationsvorschriften | 159 | ||
a) Die Rechts- und Ersatzsurrogation | 159 | ||
b) Die Beziehungssurrogation | 160 | ||
(1) Ermittlung des Sondervermögensbezugs | 160 | ||
(2) Vergleich zur Surrogation im Trust-Modell | 163 | ||
II. Der Anleger | 164 | ||
1. Die Beziehung zum Sondervermögen: Der Dualismus von Miteigentums- und Treuhandlösung | 164 | ||
2. Die Rechtsbeziehung zur Kapitalverwaltungsgesellschaft | 165 | ||
a) Zustandekommen des Investmentvertrags | 165 | ||
b) Rechtsnatur und Inhalt des Investmentvertrags | 168 | ||
3. Anteil und Anteilsschein | 169 | ||
a) Inhalt und Rechtsnatur des Anteilsscheins | 169 | ||
b) Der Ersterwerb von Anteil und Anteilsschein | 172 | ||
c) Der Zweiterwerb der Anlegerposition | 173 | ||
(1) Der Regelfall: Die Übertragung des Anteilsscheins | 174 | ||
(2) Anteilsübertragung ohne Anteilsschein? | 174 | ||
(3) Die Rechtsstellung des Erwerbers | 177 | ||
d) Die Rückgabe des Anteilsscheins | 178 | ||
4. Kontroll-, Mitbestimmungs- und Informationsrechte | 180 | ||
5. Die Beziehung der Anleger untereinander | 181 | ||
a) Die Anleger als Bruchteilsgemeinschaft | 182 | ||
b) Gesamthänderische Elemente des Kapitalanlagegesetzbuchs | 183 | ||
c) Die Anleger als Gemeinschaft sui generis | 184 | ||
III. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft | 185 | ||
1. Stellung und Rechtsmacht | 185 | ||
a) Die Verfügungsbefugnis nach § 93 Abs. 1 KAGB | 185 | ||
(1) Wortlaut der Norm und Systematik des Gesetzes | 186 | ||
(2) § 137 Satz 1 BGB | 187 | ||
(3) Teleologische Erwägungen | 188 | ||
(4) Der Vergleich zum Trust-Modell | 189 | ||
b) Konkurrierende Verfügungsbefugnis der Anleger? | 190 | ||
c) Der Abschluss von Verpflichtungsgeschäften | 191 | ||
d) Die Prozessführungsbefugnis der KVG | 192 | ||
2. Pflichten der KVG | 194 | ||
a) Allgemeine Verwaltungspflicht | 194 | ||
b) Sorgfalts- und Interessenwahrungspflicht | 196 | ||
c) Die Haftung bei Pflichtverletzungen | 198 | ||
(1) Sondervermögenszugehörigkeit der Ansprüche | 198 | ||
(2) Geltendmachung als actio pro socio | 200 | ||
IV. Die Verwahrstelle | 201 | ||
1. Rechtsstellung | 202 | ||
a) Beziehung zur Kapitalverwaltungsgesellschaft | 202 | ||
b) Beziehung zu den Anlegern | 203 | ||
(1) Der Verwahrstellenvertrag als Vertrag zugunsten Dritter | 205 | ||
(2) Bestehen eines gesetzlichen Schuldverhältnisses | 206 | ||
2. Pflichten der Verwahrstelle | 208 | ||
a) Verwahr- und Organisationspflicht | 208 | ||
b) Überwachungspflicht | 209 | ||
c) Abwicklungspflicht | 210 | ||
(1) Der Rechteübergang auf die Verwahrstelle | 210 | ||
(2) Die Folgen für das Sondervermögen | 212 | ||
(3) Die Aufgaben der Verwahrstelle | 213 | ||
3. Haftung bei Pflichtverletzungen | 215 | ||
Vierter Teil: Schlussbetrachtungen | 218 | ||
Literaturverzeichnis | 221 | ||
Sachverzeichnis | 240 |