Physis als bewegte Existenz
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Physis als bewegte Existenz
Eine Ontologie des Konkreten
Metaphysik und Ontologie, Vol. 3
(2016)
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Abstract
Ein fundamentales Vorurteil der klassischen Ontologie besteht darin, das $aSein$z als eigentlich Wirkliches zu setzen und das $aWerden$z als Kennzeichen des Scheinbaren zu deuten. Im vorliegenden Band wird dieses Vorurteil in einer historischen und systematischen Untersuchung näher beleuchtet.Als Alternative zum klassischen Verständnis von Sein und Bewegung wird die $abewegte Existenz (physis)$z als ein Seinsbegriff vorgeschlagen, der $aSein$z und $aWerden$z miteinander verbindet. Diese Alternative dient im historischen Teil als Lektüreschlüssel zur Deutung jener Fragmente der Vorsokratiker, mit welchen die Frage nach dem Verhältnis von $aSein$z und $aWerden$z im antiken Griechenland begann. Diese historische Untersuchung führt zu dem Ergebnis, dass der Seinsbegriff der $a»physis«$z kein üblicher Seinsbegriff sein kann, denn er benennt nämlich nicht eine Existenzweise des »eigentlichen« Seins, sondern nur die Existenzweise des $avielfältigen, veränderlichen und singulären Seienden - des Konkreten.$z Der systematische Teil der Arbeit befasst sich infolge mit den Problemen und Implikationen, die eine Ontologie des Vielfältig-Konkreten mit sich bringt.»Physis as Moving Existence - an Ontology of the Concrete«There is an ancient ontological preconception concerning the relation of being and becoming that still leads many contemporary metaphysicians to only consider $abeing$z to be truly real, while $abecoming$z is usually considered to be the mark of mere appearance. The present investigation considers the issue of being and becoming in its historical and its systematic dimensions, proposing an alternative explication of the relation of being and becoming, namely $amoving existence (physis)$z.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Einleitung | 13 | ||
Erster Teil: Propädeutikum | 18 | ||
Kapitel 1: Methode und Begriffsklärung | 18 | ||
§ 1 Methode: Eine Hermeneutik des Möglichen | 18 | ||
§ 2 Die Grundbegriffe der Untersuchung | 20 | ||
A. Der Seinsbegriff | 20 | ||
B. Die Bewegung | 26 | ||
C. Die Erfahrung der bewegten Existenz | 30 | ||
Kapitel 2: Das gängige Vorverständnis und das neue Vorverständnis des Verhältnisses von Sein und Bewegung | 31 | ||
§ 3 Das gängige Vorverständnis – das Sein | 31 | ||
A. Die theoretischen Ursachen des gängigen Vorverständnisses: Die Aporien der Bewegung | 33 | ||
B. Ein Beispiel der scheinbaren Vermittlung von Sein und Bewegung im gängigen Vorverständnis: Platon | 36 | ||
C. Nietzsches Kritik am gängigen Vorverständnis | 41 | ||
§ 4 Die sprachlichen Wurzeln des neuen Vorverständnisses | 45 | ||
A. φύσις | 45 | ||
B. τὸ ὄν‘ und τὸ εἶναι‘ | 54 | ||
C. λόγος | 57 | ||
Zweiter Teil: Historische Untersuchung | 62 | ||
Kapitel 3: Vorüberlegungen | 62 | ||
§ 5 Der Leitfaden | 62 | ||
§ 6 Die Suche nach der ἀρχή | 63 | ||
Kapitel 4: Thales von Milet | 66 | ||
§ 7 Traditionelle Deutungsweisen – Wasser als Materialursache oder Prinzip | 68 | ||
§ 8 Eine andere Möglichkeit der Deutung – Das Wasser als das dynamische Woher des Seienden | 71 | ||
Kapitel 5: Anaximander von Milet | 77 | ||
§ 9 Das ἅπειρον als ἀρχή | 77 | ||
§ 10 Das Verhältnis von ἅπειρον und ἀρχή | 79 | ||
§ 11 Die Beschaffenheit des ἅπειρον | 80 | ||
§ 12 Inwiefern ist das ἅπειρον selbst bewegt? | 83 | ||
§ 13 Das erhaltene Fragment in mehrfacher Deutung | 88 | ||
Kapitel 6: Heraklit von Ephesus | 93 | ||
§ 14 Heraklits Schrift | 94 | ||
§ 15 Heraklit und die entstehenden Wissenschaften | 97 | ||
§ 16 Der Ausgangspunkt des Weges zur Weisheit im Eigenen | 102 | ||
§ 17 Die besondere Bedeutung des λόγος bei Heraklit | 103 | ||
§ 18 Exkurs: Das Eigene und das Andere – Weisheit und φύσις | 110 | ||
§ 19 Die Gegensätze und ihr Verhältnis zueinander | 112 | ||
A. Die begriffliche Verbundenheit der Gegensätze als Dialektik | 113 | ||
B. Die ontologische Verbundenheit von νομός und φὐσις | 115 | ||
C. Die Gegensätze als Implikation | 117 | ||
D. Die Gegensätze als Verbundenheit durch Abfolge | 119 | ||
E. Die genauere Bestimmung der Verbundenheit der Gegensätze | 124 | ||
§ 20 Führt die Einheit der Gegensätze zu einer Harmonie? | 126 | ||
§ 21 Das Denken der verbundenen Gegensätze und die Logik | 128 | ||
§ 22 Bewegung und Stabilität bei Heraklit | 135 | ||
A. Die Bewegung der Seienden – Die Fluss-Metapher | 135 | ||
B. Die Bewegung des Seienden und die sinnliche Wahrnehmung | 139 | ||
C. Das Feuer – Die kosmische Bewegung | 140 | ||
Kapitel 7: Parmenides von Elea | 143 | ||
§ 23 Xenophanes als Eleate | 145 | ||
§ 24 Parmenides – der große Bruch im griechischen Denken? | 149 | ||
§ 25 Philosophie als Entrückung und Dichtung | 153 | ||
§ 26 Das Sein ist und das Nichtsein ist nicht | 157 | ||
A. Die ontologische Deutung | 158 | ||
B. Die wahrheitstheoretische Interpretation | 160 | ||
C. Die aussagenlogische Interpretation | 161 | ||
D. Steckt eine Absicht hinter der Unbestimmtheit des ‚es ist‘? | 165 | ||
§ 27 Das Denken – νοεῖν | 167 | ||
A. Denken und Sein – νοεῖν und εἶναι | 168 | ||
B. Heideggers Kritik an drei Formen der klassischen Deutung des Verhältnisses von εἶναι und νοεῖν als Identität | 170 | ||
C. Das νοεῖν und das ἐόν | 173 | ||
§ 28 Die Eigenschaften als Zeichen am Weg | 176 | ||
A. Die Zeichen am Weg als Eigenschaften des ἐόν | 176 | ||
B. Was kennzeichnet die Göttin in ihrer Rede mit diesen Zeichen? | 180 | ||
§ 29 Das Meinen der Vielen und die Sprache | 183 | ||
A. Die traditionelle Deutung als Trennung des Sinnlichen vom Denken | 184 | ||
B. Die andere Deutung – Meinung als mangelnder Einsatz der Sinne | 188 | ||
§ 30 Überzeugungskraft und Wahrheit des Lehrgedichtes | 190 | ||
A. Parmenides als Argumentationstheoretiker | 191 | ||
B. Der göttliche Weg zur Wahrheit | 192 | ||
§ 31 Der Parmenides des Proömiums als Denker des Denkens | 195 | ||
§ 32 Parmenides’ Lehrgedicht als Wurzel der Trennung von Denken (λόγος) und bewegter Existenz (φύσις) | 199 | ||
Dritter Teil: Der λόγος περὶ φύσεως der bewegten Existenz als der dritte Weg der Forschung | 202 | ||
Kapitel 8: Der Weg von der ursprünglichen Ambivalenz der bewegten Existenz zum Sein | 203 | ||
§ 33 Die Wurzeln der gängigen Seinsvorstellung im Denken | 204 | ||
§ 34 Zwei klassische Wege zum Sein: Idealisierung und Abstraktion | 205 | ||
A. Erster Weg zum Sein – Platons Methode der Idealisierung | 205 | ||
B. Zweiter Weg zum Sein – Aristoteles’ ἐπαγογή | 209 | ||
§ 35 Das Sein ist dem Denken verbunden | 213 | ||
Kapitel 9: Der λογος des Seins und der λογος der Bewegung | 215 | ||
§ 36 Die Verbindung von Sein, Urteil und Metaphysik in der klassischen Logik | 218 | ||
§ 37 Der ursprüngliche λόγος als Vorgang der Sammlung und Ordnung | 226 | ||
§ 38 Der Logik des konkreten Seienden – der λόγος περὶ φύσεως | 229 | ||
§ 39 Ein Beispiel einer möglichen Logik des Bewegten – Heraklit | 233 | ||
Kapitel 10: Auswirkungen der bewegten Existenz | 237 | ||
§ 40 Bewegte Existenz als Gegenstand von Wissenschaft | 238 | ||
§ 41 Konkrete Anwendungen der bewegten Existenz | 242 | ||
§ 42 Zur Begründung dieser Arbeit | 245 | ||
Literaturverzeichnis | 249 | ||
Sachregister | 260 |