Aktiv psychische Kausalität im Deliktsrecht
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Aktiv psychische Kausalität im Deliktsrecht
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 448
(2016)
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Min Zhang schloss 2002 das Studium der Rechtswissenschaften an der Renmin-Universität China ab. Von 2002 bis 2004 setzte er sein Masterstudium des Zivil- und Handelsrechts an derselben Universität fort. 2004 bestand er das chinesische juristische Staatsexamen. Anschließend arbeitete er für drei Jahre als betrieblicher Rechtsberater in einem transnationalen Energieunternehmen. 2009 begann er das LL.M.-Studium an der Georg-August-Universität Göttingen. Von 2011 bis 2015 promovierte er dort im Fach der Rechtswissenschaften. Danach wurde er von der Anhui-Universität als Dozent eingestellt.Abstract
Aktiv psychische Kausalität gilt als eine außergewöhnliche Form des deliktsrechtlichen Kausalzusammenhangs. In den Verfolgungs-, Rettungs- oder Grünstreifenfällen, welche die typischen Fallgruppen des vorliegenden Untersuchungsgegenstands bilden, erweist sich die Prüfung der haftungsbegründenden Kausalität oft als schwierig. Die richterrechtliche »Herausforderungsformel« findet zwar auf eine Zahl von den Fällen der psychisch vermittelten Kausalität Anwendung, ihre Merkmale, dogmatischer Standort sowie Anwendungsbereich aber bleiben umstritten. Um die Herausforderungsformel zu einem handhabbaren Kriterium zu machen, ist die aktiv psychische Kausalität zunächst von den andersartigen Formen des Kausalverlaufs infolge psychischer Vermittlung zu unterscheiden. Als neuer Lösungsweg ist das Kriterium der Pflichtverletzung dort empfehlenswert, wo die Herausforderungsformel versagt.»Active Psychical Causality in Tort Law«Active psychical causality is an extraordinary sort of causation in tort law. In cases of chase, rescue and »green stripe« the causality is viewed as a complicated problem. It is recommended, that the rule of challenge and the criterion of breached obligation be applied in their respective scopes.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
§ 1 Einleitung | 13 | ||
A. Streitige Fälle | 13 | ||
B. Untersuchungsgegenstand | 14 | ||
C. Problemstellung | 17 | ||
D. Gang der Untersuchung | 21 | ||
§ 2 Grundlagen der aktiv psychischen Kausalität | 22 | ||
A. Die haftungsbegründende Kausalität | 22 | ||
I. Zurechnung und haftungsbegründende Kausalität | 22 | ||
II. Grundlegende Theorien | 25 | ||
1. Äquivalenztheorie | 25 | ||
2. Adäquanztheorie | 26 | ||
3. Lehre vom Schutzzweck der Norm | 27 | ||
III. Zwischenergebnis | 29 | ||
B. Einteilung der Kausalität | 29 | ||
I. Naturgesetzlich vermittelte Kausalität | 29 | ||
II. Psychisch vermittelte Kausalität | 30 | ||
C. Zwischenergebnis | 32 | ||
§ 3 Einordnung der aktiv psychischen Kausalität | 33 | ||
A. Arten der psychisch vermittelten Kausalität | 33 | ||
I. Absichtlich vermittelte Kausalität | 33 | ||
1. Typische Fallgruppen | 33 | ||
a) Fallgruppe der Täuschung | 33 | ||
b) Fallgruppe der Drohung | 34 | ||
c) Fallgruppe der Anstiftung | 35 | ||
2. Zwischenergebnis | 36 | ||
II. Unabsichtlich vermittelte Kausalität | 36 | ||
B. Arten der unabsichtlich vermittelten Kausalität | 37 | ||
I. Passiv psychische Kausalität | 38 | ||
1. Allgemeines | 38 | ||
2. Typische Fallgruppen | 38 | ||
a) Fallgruppe des Schockschadens | 38 | ||
b) Fallgruppe des Kettenunfalls | 39 | ||
3. Zwischenergebnis | 41 | ||
II. Aktiv psychische Kausalität | 41 | ||
C. Zwischenergebnis | 42 | ||
§ 4 Begriff und Fallgruppen der aktiv psychischen Kausalität | 44 | ||
A. Allgemeines | 44 | ||
B. Typische Fallgruppen | 45 | ||
I. Verfolgungsfälle | 45 | ||
II. Rettungsfälle | 46 | ||
III. Grünstreifenfälle | 47 | ||
C. Einteilung der aktiv psychischen Kausalität | 48 | ||
I. Aktiv psychische Kausalität im Zweipersonenverhältnis | 49 | ||
II. Aktiv psychische Kausalität im Dreipersonenverhältnis | 50 | ||
1. Herausforderungsfälle | 51 | ||
2. Übrige Fälle | 52 | ||
D. Zwischenergebnis | 53 | ||
§ 5 Aktiv psychische Kausalität im Zweipersonenverhältnis | 54 | ||
A. Einführung | 54 | ||
B. Rechtsprechung | 54 | ||
I. Verfolgungsfälle | 55 | ||
1. Psychische Vermittlung | 55 | ||
2. Billigenswerte Motivation | 57 | ||
3. Gesteigertes Risiko | 57 | ||
4. Verhältnismäßigkeit | 59 | ||
5. Zwischenergebnis | 60 | ||
II. Rettungsfälle | 60 | ||
1. Einführung | 60 | ||
2. Anwendbarkeit der Herausforderungsformel | 61 | ||
3. Erfordernisse der Herausforderungsformel | 62 | ||
a) Psychische Vermittlung | 62 | ||
b) Motivation | 63 | ||
c) Gesteigertes Risiko | 64 | ||
d) Verhältnismäßigkeit | 65 | ||
4. Zwischenergebnis | 66 | ||
III. Sonstige Fälle | 66 | ||
1. Fälle des schlechten Beispiels | 66 | ||
2. Fälle des Fluchtschadens | 67 | ||
IV. Zwischenergebnis | 68 | ||
C. Lösungsansätze in der Lehre | 69 | ||
I. Alternative Lösungsansätze | 69 | ||
1. Gesichtspunkt der Risikobereiche | 69 | ||
2. Gesichtspunkt der Interessenabwägung | 70 | ||
3. Theorie der Unterbrechung der Haftung | 72 | ||
4. Lehre vom Schutzzweck der Norm | 74 | ||
5. Modell der mittelbaren Verursachung | 77 | ||
6. Zwischenergebnis | 79 | ||
II. Das Kriterium der Herausforderung | 81 | ||
1. Die Merkmale des Kriteriums der Herausforderung | 81 | ||
a) Herausforderung | 81 | ||
b) Billigenswerte Motivation | 83 | ||
c) Gesteigertes Risiko | 85 | ||
d) Verhältnismäßigkeit | 86 | ||
aa) Zu vergleichende Gegenstände | 86 | ||
bb) Personenbezogene Faktoren | 87 | ||
cc) Systematische Stellung | 88 | ||
2. Dogmatischer Standort des Kriteriums der Herausforderung | 89 | ||
a) Lösungsansätze außerhalb der Ebene der haftungsbegründenden Kausalität | 90 | ||
aa) Rechtswidrigkeit | 90 | ||
bb) Objektive Zurechnung | 91 | ||
b) Lösungsansätze auf der Ebene der haftungsbegründenden Kausalität | 93 | ||
aa) Adäquanztheorie | 93 | ||
bb) Lehre vom Schutzzweck der Norm | 95 | ||
cc) Spezielles Kriterium | 97 | ||
dd) Zusätzliches Kriterium | 98 | ||
ee) Ergänzendes Kriterium | 99 | ||
D. Zwischenergebnis | 101 | ||
§ 6 Aktiv psychische Kausalität im Dreipersonenverhältnis: Herausforderungsfälle | 103 | ||
A. Einleitung | 103 | ||
B. Rechtsprechung | 103 | ||
I. Verfolgungsfälle | 103 | ||
1. Entscheidung des OLG Köln v. 10.6.1999 („Beifahrerin-Fall“) | 103 | ||
2. Äußerungen des BGH | 104 | ||
II. Rettungsfälle | 105 | ||
1. Fallgruppen | 105 | ||
a) Ärztliche Behandlung | 105 | ||
aa) Nachbehandlung | 106 | ||
bb) Behandlung der Unfallverletzung | 107 | ||
b) Rettungsdienst | 108 | ||
c) Sonstiges | 109 | ||
2. Weitere Äußerungen des BGH | 110 | ||
III. Sonstige Fälle | 110 | ||
IV. Zwischenergebnis | 111 | ||
C. Meinungsstand in der Lehre | 112 | ||
I. Gesichtspunkt der Risikobereiche | 112 | ||
II. Lehre vom Schutzzweck der Norm | 113 | ||
III. Modell der mittelbaren Verursachung | 114 | ||
IV. Gesichtspunkt des allgemeinen Lebensrisikos | 114 | ||
V. Gesichtspunkt der Gefahrerhöhung | 116 | ||
VI. Kriterium der Herausforderung | 117 | ||
D. Stellungnahme | 118 | ||
I. Einführung | 118 | ||
II. Begründung | 118 | ||
1. Vereinbarkeit mit der Rechtsprechung | 118 | ||
2. Gewährleistung zumutbarer Ergebnisse | 119 | ||
3. Umfassender Anwendungsbereich | 120 | ||
4. Vorteile dieses Kriteriums gegenüber der Risikolehre | 120 | ||
5. Vorteil dieses Kriteriums gegenüber der Lehre vom Schutzzweck der Norm | 121 | ||
6. Vorteile dieses Kriteriums gegenüber dem Modell der mittelbaren Verursachung | 121 | ||
III. Zwischenergebnis | 122 | ||
§ 7 Aktiv psychische Kausalität in den übrigen Fällen des Dreipersonenverhältnisses | 123 | ||
A. Einführung | 123 | ||
B. Rechtsprechung | 123 | ||
I. Vorsätzliches Delikt | 123 | ||
1. Grünstreifenfälle | 123 | ||
2. Weidezaunfall | 126 | ||
3. Geldtransporter-Fall | 127 | ||
4. Fallgruppe der Schwarzfahrt | 128 | ||
5. Fallgruppe des Veranstalters | 130 | ||
6. Sonstiges | 131 | ||
II. Fahrlässiges Delikt | 132 | ||
1. Fallgruppe der Schwarzfahrt | 132 | ||
2. Fallgruppe des Veranstalters | 133 | ||
3. Sonstiges | 134 | ||
III. Zwischenergebnis | 135 | ||
C. Lösungsansätze in der Lehre | 136 | ||
I. Lehre des Verschuldens | 136 | ||
II. Lehre der Rechtswidrigkeit | 137 | ||
III. Ansatz im Sinne der objektiven Zurechnung | 138 | ||
IV. Ansätze im Rahmen der haftungsbegründenden Kausalität | 140 | ||
1. Kriterium der Herausforderung | 140 | ||
2. Adäquanztheorie | 142 | ||
3. Lehre vom Schutzzweck der Norm | 143 | ||
4. Risikolehre | 145 | ||
a) Gesichtspunkt der Risikobereiche | 145 | ||
b) Gesichtspunkt des allgemeinen Lebensrisikos | 145 | ||
c) Gesichtspunkt der Gefahrerhöhung | 146 | ||
d) Zwischenergebnis | 147 | ||
5. Theorie der Unterbrechung der Haftung | 147 | ||
6. Modell der fahrlässigen Verursachung | 148 | ||
7. Gesichtspunkt des Fehlverhaltens | 150 | ||
V. Zwischenergebnis | 151 | ||
D. Eigener Lösungsweg | 152 | ||
I. Aufbau des Kriteriums der Pflichtverletzung | 152 | ||
1. Merkmale | 152 | ||
2. Arten der Pflichtverletzung | 153 | ||
a) Verletzung der ausdrücklichen gesetzlichen Pflicht | 153 | ||
b) Verletzung der Verkehrspflicht | 153 | ||
c) Verletzung der rechtsgeschäftlichen Pflicht | 154 | ||
d) Zwischenergebnis | 154 | ||
3. Anwendungsbereich | 155 | ||
II. Begründung des Kriteriums der Pflichtverletzung | 157 | ||
1. Vorteile gegenüber den Ansätzen außerhalb der Ebene der haftungsbegründenden Kausalität | 157 | ||
a) Verhältnis zur Lehre der Rechtswidrigkeit | 157 | ||
b) Verhältnis zur Lehre des Verschuldens | 158 | ||
c) Verhältnis zum Lösungsansatz im Sinne der objektiven Zurechnung | 159 | ||
2. Vorteile gegenüber den Ansätzen auf der Ebene der haftungsbegründenden Kausalität | 160 | ||
a) Verhältnis zu grundlegenden Kausalitätstheorien | 160 | ||
aa) Verhältnis zur Äquivalenztheorie | 161 | ||
bb) Verhältnis zur Adäquanztheorie | 161 | ||
cc) Verhältnis zur Lehre vom Schutzzweck der Norm | 162 | ||
b) Verhältnis zum Kriterium der Herausforderung | 165 | ||
c) Verhältnis zur Risikolehre | 166 | ||
d) Vorteile gegenüber sonstigen Ansätzen | 167 | ||
III. Zwischenergebnis | 168 | ||
§ 8 Zusammenfassung | 170 | ||
Literaturverzeichnis | 174 | ||
Sachwortregister | 178 |