Die deutsche Vereinigung in Akademia: West- und Ostdeutsche im Gründungsprozess der Universität Potsdam 1990–1994
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Die deutsche Vereinigung in Akademia: West- und Ostdeutsche im Gründungsprozess der Universität Potsdam 1990–1994
Zeitgeschichtliche Forschungen, Vol. 49
(2016)
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Nach Abitur und Staatsexamen in Deutschland 1972 Promotion an der Universität London (»The political development of German university towns in the Weimar Republic: Göttingen and Münster 1918–1933«). Lehrverpflichtungen an mehreren englischen Universitäten (Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert, Politische Geschichte seit 1945, Entstehung und Entwicklung der Europäischen Union, Deutsche Wiedervereinigung). Veröffentlichungen in diesen Bereichen. 1980/81 Forschungsstipendium des Leverhulme Trust, Universität Göttingen. 1992/1993 Mitarbeiterin am Royal Institute for International Affairs (Chatham House, London). Ab 1994 Forschungsprofessorin und Dozentin an der University of East Anglia, Norwich. 2008 Emeritierung. Bis heute Research Fellow dort.Abstract
In Potsdam hatte es bis 1991 keine Universität gegeben, wohl aber drei DDR Eliteinstitutionen: zur Weiterbildung der Offiziere der Staatssicherheit, zur Ausbildung der leitenden Kader der Verwaltung, Wirtschaft, Rechtsprechung und Diplomatie sowie zur Lehrerausbildung (größte Lehrerbildungseinrichtung der DDR). Die letzten beiden wurden in die neue Universität (UP) eingegliedert, was ihr einen umfangreichen, auf Lebenszeit angestellten Lehrkörper bescherte. Dessen Reduzierung wurde aus finanziellen und akademischen Gründen notwendig, wodurch die Verteidigung dieser Arbeitsplätze zum zentralen Problem der neuen Einrichtung wurde. So arbeitete ein mehrheitlich westdeutscher Gründungssenat zwar die akademischen Strukturen aus, doch standen diesen relativ wohlmeinenden, aber taktisch wenig versierten Westdeutschen politisch erfahrene, selbstbewusste Ostdeutsche gegenüber. Diese Konstellation war einmalig und steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit. Sie zeigt, wie es den Ostdeutschen - mit Unterstützung der Brandenburger Landesregierung - häufig gelingen konnte, ihre Interessen bei weitgehender Ausklammerung ihrer politischen Vergangenheit, durchzusetzen.»German Unification in Academia: The Roles of West and East Germans in the Founding of Potsdam University, 1991-1994«The University of Potsdam was not a new institution but incorporated two of three GDR elite institutions based there. This brought a disproportionately large staff with life tenure into the university. It also pitted formerly highly successful and politically experienced East Germans against a small number of West German academics tasked with the introduction of the new academic structures. Here East German interests could be largely preserved. The encounter of these two opposing cultures provides fascinating new insights into the German unification process.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhalt | 7 | ||
Abkürzungen | 9 | ||
A. Einführung in das Projekt | 11 | ||
I. Entstehung und Fragestellung | 11 | ||
II. Quellen und Danksagungen | 14 | ||
B. Hintergrund: Brandenburg und die Bedeutung von Hochschulgründungen | 19 | ||
C. Entwicklungen in den Jahren 1989–1991: „Selbsterhalt durch Selbstreform?“ | 25 | ||
I. Die Potsdamer Institutionen und die Ereignisse 1989/90 | 25 | ||
II. Die DDR-Akademie für Staat und Recht und die Hochschule für Recht und Verwaltung | 28 | ||
III. Von der PH zur Brandenburgischen Landeshochschule (BLHS): Universitätsgründung als Überlebensstrategie | 35 | ||
IV. Entwicklungen an der BLHS | 43 | ||
D. Der rechtlich-politische Rahmen der Universitätsgründung | 56 | ||
I. Der Einigungsvertrag (EV) als bundespolitischer Bezugspunkt | 56 | ||
II. Die Landespolitik Brandenburgs | 60 | ||
III. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) | 63 | ||
E. West- und Ostdeutsche im Gründungsprozessder Universität 1991–1994 | 66 | ||
I. Der (mehrheitlich) westdeutsche Gründungssenat in ostdeutschen Strukturen | 66 | ||
II. Der westdeutsche Beitrag: Die Universitätsstruktur | 77 | ||
1. Die Entwicklung | 77 | ||
Exkurs I: Die Strukturkommissionen Politik-/Sozialwissenschaften und Geschichtswissenschaft | 87 | ||
a) Politik-/Sozialwissenschaften | 87 | ||
b) Die Geschichtswissenschaft | 90 | ||
Exkurs II: Das Verhältnis der UP zu den Einrichtungen in Berlin | 93 | ||
2. Die Gründungskonzeption | 94 | ||
F. Das zentrale Problem der Universität: die Personalfrage | 109 | ||
I. Ostdeutsche Prioritäten: Der Erhalt der Arbeitsplätze | 109 | ||
1. Die Problemlage | 109 | ||
2. Hintergrund: Die Situation an der BLHS | 113 | ||
II. Die Entwicklung nach der Universitätsgründung | 120 | ||
1. Die Überleitung der Professoren | 120 | ||
2. Die Überleitung des Mittelbaus | 126 | ||
III. West- und ostdeutsche Interessen: Die Berufungen | 137 | ||
1. Allgemeines | 137 | ||
2. Besonderheiten im Berufungsprozess | 141 | ||
IV. Die Herausforderung einer möglichen Personalerweiterung | 150 | ||
1. Die Integration der Pädagogischen Abteilung der Universität Cottbus (UC) | 150 | ||
2. Die Integration der Wissenschaftler der DDR-Akademie der Wissenschaften (AdW) | 152 | ||
3. Die Personalentwicklung | 158 | ||
G. Die UP und ihre politische Vergangenheit | 163 | ||
I. Hintergrund: die Landespolitik | 163 | ||
II. Die politischen Evaluierungen | 167 | ||
III. Eine Beurteilung | 178 | ||
H. Die neue Universität | 185 | ||
I. Schlussbemerkungen | 195 | ||
Bibliographie | 203 | ||
Index | 211 |