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Leisner, W. (2016). Tod im Staatsrecht. Sterben in der Demokratie. Befehl, Erlaubnis, Vermeidung, Folgen – Überwindung?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54953-5
Leisner, Walter. Tod im Staatsrecht: Sterben in der Demokratie. Befehl, Erlaubnis, Vermeidung, Folgen – Überwindung?. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54953-5
Leisner, W (2016): Tod im Staatsrecht: Sterben in der Demokratie. Befehl, Erlaubnis, Vermeidung, Folgen – Überwindung?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54953-5

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Tod im Staatsrecht

Sterben in der Demokratie. Befehl, Erlaubnis, Vermeidung, Folgen – Überwindung?

Leisner, Walter

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1318

(2016)

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Abstract

Tod ist für alle Menschen das sicherste Ereignis ihres Lebens, die schwerste ihnen - und ihrem Staat - drohende Gefahr. Gerade die Demokratie, welche auf diesen Individuen ruht, muss daher, in ihrer Verfassung, (wenigstens Grundzüge für) eine rechtliche Todesordnung bieten.

Bisher gibt es dafür nur wenig deutliche Ansätze. Kommen muss diese Ordnung aus Verfassungs-Grundentscheidungen (Menschenwürde, Freiheit, Gleichheit, Religionsfreiheit).

Zu ordnen sind: Todeseintritt, Todesursachen (Todesstrafe, »Sterben lassen«, Suizid), Todesfolgen (Andenkensschutz, Ende von Rechtsbindungen, Erbrecht).

Mehr, intensivere Todesordnung! Und ein Nachdenken über ein Sterben des Staates!
»›Death‹ in Constitutional Law«

Death is the most terrible - and most certain event for all Human Beings. It should be ruled, in it's central issues, by Constitutional Law in a Democracy, as this Form of state is based on Man, his Will, Life - and Death. Such legal, »lethal« order has not to give answers to all questions about human dying. But on the base of human Dignity, Equality, Freedom and Religious Feelings clear ideas have to be established about the circumstances of Death, its legal causes and consequences, from suicide to inheritance.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Tod als Thema des Staatsrechts: Eine Dimension eigener Art 13
I. Tod: Das Sicherste im Recht 13
1. Ein vielschichtiger Ordnungsgegenstand 13
2. Tod als „sicherer“ faktischer Vorgang – Grenzen einer rechtlichen Ausgestalt-‍, Regelbarkeit 14
II. Des Todes staatsrechtliche Fundamentalbedeutung – „Das Wichtigste“ 16
1. „Todesüberwindung“ im transpersonalen Staatsrecht 16
2. Die „personalistische Wendung“ in der Demokratie 17
III. Der Tod als drohende Gefahr 18
1. Tod – „Gefahr für das Leben“ 18
2. Gleichmäßig-kontinuierliche Gefährdung in der Zeit – „Lebenserwartung“ 19
3. Wahrscheinlichkeit des Eintritts – „Wirkungsnähe der Todesgefahr“ 20
4. Schwere der Todesgefahr – nach Schutzgut und Eintrittswahrscheinlichkeit 22
IV. Tod als höchstwertiger rechtlicher Ordnungsgegenstand: Keine Verdrängung, sondern hochrangige Regelungsaufgabe 24
1. Kein „Wegschauen vom Sterben“ 24
2. Notwendigkeit einer Intensivierung von Einzelregelungen über das Sterben und seine Folgen 25
V. Ziele und Vorgehen der Untersuchung 26
1. Keine Darstellung aller todesbezogenen (rechtlichen) Regelungen 26
2. Lösungslinien aus verfassungsrechtlichen Grundentscheidungen 27
3. Entfaltungsschritte einer rechtlichen Ordnung des Lebensendes 28
4. „Geschlossene rechtliche Prüfungsordnung des Lebensendes? 29
B. Verfassungsrechtliche Grundentscheidungen zum Tod 31
I. Rechtlich regelungsfähige/-bedürftige Bereiche einer „Todesordnung“ 31
1. Bestimmung des Todeszustandes 31
2. Rechtliche Beurteilung der Todesursache 31
3. Bemühungen um Todesvermeidung/-verzögerung 32
4. Todesfolgen – rechtliche Ordnung 32
II. Wertigkeiten eines verfassungsrechtlichen Schutzes im Regelungsbereich des Sterbens 32
1. Grundsätzlich absolute Höchstwertigkeit 32
2. Differenzierte Bedeutung der einzelnen Regelungskomplexe um das Sterben 33
III. Menschenwürde 35
1. „Würde“ – ein neuer staatsrechtlicher Begriff? 35
2. „Würde“: Ein aristokratisch-monarchischer Begriff 35
3. „Verdienstlose Würde“? Die Wende zur „Menschenwürde“ 36
4. Menschenwürdiger Tod – Schutzausprägungen 37
5. Begründung der Menschenwürde aus dem „Menschsein als solchem“ 40
6. Ergebnis: Menschenwürde: Verfassungsrechtliche Leitlinie für eine „Todesordnung“ 42
IV. Gleichheit 43
1. Tod: „Das“ rechtliche Gleichheitsphänomen, „die“ Egalitätsmacht 43
2. „Recht gegen Tod“ in einer Gleichheitsordnung? 44
3. Todesgleichheit: Nivellierende Wirkungen auf rechtliche Ordnungsvorstellungen 45
4. Abschwächung „todesüberwindender“ staatsrechtlicher Erscheinungen und Regelungskräfte 47
5. Gleichheit und Schutz des „Rechts auf Leben“ 49
6. „Gleichheit gegen Tod“ – Todesvermeidung in Sozialstaatlichkeit 50
7. Das Ziel: Eine „Todesordnung“ aus verfassungsrechtlicher Gleichheit 51
V. Freiheit 52
1. Freiheit als Verfassungsgrundentscheidung und „Rechtliche Todesordnung“ 52
2. Menschliche (Verfassungs-)‌Freiheit gegenüber dem Unabänderlichen 53
3. Freiheit: gegen fremdbestimmtes Sterben 54
4. Freiheit der Entscheidung über den eigenen Tod 55
5. Schwangerschaftsabbruch: Tod im Namen der Freiheit? 57
6. Todesordnung: ein Feld der Freiheit 57
VI. Demokratie und Tod 58
1. Tod des Einzelnen – Sterben des Volkssouveräns? 58
2. „Sterben des Volkes“ – des Volkssouveräns in Migrationen, (Völker-)‌Wanderungen? 59
3. Demokratisches (Weiter-)‌Leben nach dem normativen Willen (längst) Verstorbener 61
4. Tod: Kein „Staatsunfall“; ausgeblendet, überholt, überhöht in Demokratie 62
VII. Religionsfreiheit, Staatskirchenrecht und Tod 63
1. Verfassungsschutz für Jenseitsglauben und Jenseitsleugnung 63
2. Religiöse Jenseitsüberzeugungen: Staats-Fundament oder Staats-Gefahr? 64
3. Wirkungen einer Todesordnung in staatskirchenrechtlicher Dimension 65
VIII. Ergebnis: Die Grundentscheidungen des Grundgesetzes: Entwicklungsräume einer verfassungsrechtlichen Todesordnung 66
1. Menschenwürde 66
2. Freiheit und Gleichheit 67
3. Demokratie 67
C. Einzelaspekte einer Todesordnung im Staatsrecht 68
Vorbemerkung 68
I. Todeseintritt 69
1. Notwendigkeit verfassungsrechtlicher Klärung 69
2. Vorgang – Eintrittszeitpunkt – Feststellung des Todes 70
3. Bedeutung der Regelungen des Todeseintritts 72
II. Todesursachen: Gegenstände einer Todesordnung 72
1. „Abwägung Leben – Leben“: quantitativ, qualitativ? 73
2. Der finale Todes-(Rettungs-)‌Schuss 73
3. Abwägung Mensch – Staat: Der Todesbefehl 74
4. Todesstrafe 77
a) Ein Problem der Todesbeurteilung 77
b) Missbrauch der Todesstrafe 77
c) Rechtsfertigungsversuche der Todesstrafe 78
d) Irreparabilität der Todesstrafe 79
e) „Leben – nicht vom Staat gegeben“ 79
f) Vernichtung auch der letzten menschlichen Freiheit durch die Todesstrafe 80
5. Staatserlaubte, staatsgeschaffene Todesgefahr: der „Atomtod“ 80
6. „Sterbenlassen“ 81
a) Beurteilungsgesichtspunkte 81
b) Entscheidungsberechtigte 82
7. Suizid 84
a) Der Mensch – Herr seines Lebens: Vorrangige Entscheidungsbefugnis 84
b) Grenzen der menschlichen Erkenntnis/Einsichtsfreiheit 85
c) Schranken der Rechte anderer 86
d) Schranken der öffentlichen Sicherheit und Ordnung 86
e) Zwangsernährung/-behandlung 87
8. Fazit: Richter und Arzt als rechtliche Letztentscheider über das Leben – Folgen für Ausbildungsordnungen 87
9. Sterben mit Hilfe Dritter 87
a) Exkurs: Schwangerschaftsabbruch 90
b) Exkurs: Schwangerschaftsverhütung 91
III. Todesvermeidung 92
1. Kein eigenständiger Topos des allgemeinen Verfassungsrechts 92
2. Die „abschreckenden Rechtsfolgen“ der Regelungen von Todesursachen 92
3. Körperliche Unversehrtheit – Gesundheit 93
4. Sozialrecht – Existenzminimumsschutz und Todesvermeidung 95
a) Kein Recht auf Wohlbefinden 95
b) Trennung von „Lebenserhaltung“ und „Lebensverbesserung“ – „Sozialmedizin“ 95
c) Das Phänomen der „sozialen Verzweiflung“ 96
d) Existenzsicherung als Todesvermeidung 96
5. Exkurs: Überstaatliche Bemühungen um Todesvermeidung 97
IV. Todesfolgen und Verfassungsrecht 99
1. Bedeutung von Todesfolgen für eine „Todesordnung“ 99
2. „Nachwirkende Schutzpflichten“ des Lebens 100
a) Leichnamsschutz 101
b) Andenken Verstorbener – Ehrenschutz 101
c) Renaissance der Majestät des Todes – der „Unbekannte Soldat“ 102
3. „Tod“: Lösung rechtlicher Bindungen – „Vorbehalt der Rechtsgeltung“? 103
a) Rechtsgeltung – auf Willen gegründet: „Wegfall im Sterben“? 103
b) „Private Normgeltung“: Todesübergreifend: Erbrecht 103
c) Demokratische Kontinuitätswirkung in todesübergreifendem Normwillen 104
d) Ende der Rechtsgeltung: Sterben des „obsoleten“ Rechts in Faktizität 104
e) Fazit: Rechtsgeltung als todestranszendente Rechtserscheinung 105
4. Erbrecht: Tod als Wechsel des Rechtssubjekts – Weitergeltung des Rechts 106
a) Erbrecht: „Die“ Todesfolge 106
b) Das Erbordnungsrecht des Staates 107
c) Testierfreiheit und Verwandtenerbrecht 107
d) Erbschaftsteuer als Todesfolge 108
D. Ausblick: Das Staatsrecht im Angesicht des Todes 111
I. Den Tod vor Augen 111
II. Mehr, intensivere rechtliche Ordnung des Todes 112
III. Normativ hochrangige Ordnung des Sterbens; verfassungsgerichtliche Kompetenz 113
IV. Inhalt einer „Todesordnung“: zwischen menschlicher Endlichkeit und Unendlichkeiten des Normdenkens 115
V. Der Tod als Relativierung des Rechts 116
VI. Tod als Relativierung des Staates 118
VII. Schlussergebnis: Grundlinien einer verfassungsrechtlichen Todesordnung 119
Schlusswort: Stirb und Werde! 121
Sachwortverzeichnis 122