Der aufgehobene ausländische Schiedsspruch als »rechtliches nullum«?
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Der aufgehobene ausländische Schiedsspruch als »rechtliches nullum«?
Eine kritische Analyse auf der Grundlage des Verfassungs- und Völkerrechts
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1321
(2016)
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About The Author
Nach dem Abschluss des 2. Staatsexamens am OLG Frankfurt a.M. 2006 zunächst Wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer international tätigen Rechtsanwaltskanzlei in Göttingen, ab Dezember 2007 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insbesondere Europarecht, Völkerrecht und Internationales Wirtschaftsrecht, Frau Prof. Dr. Puttler, LL.M., an der Ruhr-Universität Bochum, ab September 2013 Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Öffentliches Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt Europäisches und Internationales Wirtschaftsrecht, Prof. Dr. Karsten Nowrot, LL.M., an der Universität Hamburg; Oktober 2015 Promotion an der Ruhr-Universität.Abstract
Das UN-Übereinkommen zur Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche von 1958 gilt zu Recht als eine verlässliche Grundlage für die Durchsetzung von Handelsschiedssprüchen. Eine der wenigen Ausnahmen, die eine Vollstreckung verhindern können, ist die Aufhebung des Schiedsspruchs im Ursprungsstaat. Die deutschen Gerichte verweigern die Anerkennung, da der Schiedsspruch mit der nationalen Rechtsordnung des Sitzstaates soweit verknüpft ist, dass er nach der Aufhebung als »rechtliches nullum« betrachtet wird. Das UN-Übereinkommen muss jedoch verfassungskonform ausgelegt werden. Nicht nur der allg. Justizgewährleistungsanspruch, sondern auch das Eigentumsrecht und der allg. Gleichheitssatz verlangen, dass eine Überprüfung des fremdstaatlichen Aufhebungsurteils vorgenommen werden muss. Im Übrigen spielen sowohl das Völkerrecht als auch die in Art. 6 Abs. 1 EMRK festgesetzten Mindestjustizrechte im Rahmen der dazu vorzunehmenden ordre public-Prüfung eine entscheidende Rolle.»The Annulled Foreign Arbitral Award as a »legal nullum«?«German courts regard annulled foreign arbitral awards as being rooted in the national legal system of the State of origin and therefore as »legal nullum«. But the German fundamental Rights make it necessary to develop another view on the New York Convention of 1958. The foreign annulment decision has to be checked if it is compatible with the national public order. Decisive roles in this analysis play the minimum juridical standard stated by Art. 6 ECHR and the International Public Law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Kapitel 1: Das Rechtsproblem aus deutscher und internationaler Sicht | 21 | ||
A. Einführung | 21 | ||
I. Das Anerkennungs- und Vollstreckungssystem von aufgehobenen Schiedssprüchen | 21 | ||
1. Das New Yorker UN-Übereinkommen von 1958 | 21 | ||
2. Das Genfer Europäische Übereinkommen von 1961 | 22 | ||
3. Die Aufhebung im Sitzstaat als Schwachstelle der Handelsschiedsgerichtsbarkeit | 24 | ||
4. Forschungsstand und vertretene Lösungsansätze | 26 | ||
II. Ziel, Gegenstand und Methode der Untersuchung | 30 | ||
B. Die deutsche Anerkennungspraxis zu fremdstaatlichen Aufhebungsurteilen | 36 | ||
I. Rechtsprechung der deutschen Oberlandesgerichte | 37 | ||
1. OLG München, Urteil v. 13.02.1995, Az.: 17 U 6591/93 – Kajo-Erzeugnisse Essenzen GmbH v. Zdravilisce Radenska | 37 | ||
2. OLG Rostock, Beschluss v. 29.10.1999, Az.: 1 Sch 3/99 | 38 | ||
3. KG Berlin, Beschluss v. 18.05.2006, Az.: 20 Sch 13/04 | 40 | ||
4. OLG Dresden, Beschluss v. 31.01.2007 – 11 Sch 18/05 | 41 | ||
a) Streitgegenstand | 41 | ||
b) Das Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren in Dresden | 42 | ||
c) Fazit | 43 | ||
II. Die deutschen Literaturansichten | 43 | ||
C. Die „Gretchenfrage“ der internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit | 46 | ||
I. Die Aufhebung als anerkennungsbedürftiger fremdstaatlicher Hoheitsakt? | 46 | ||
1. Die „territoriale“ Theorie | 48 | ||
2. Die „internationalistische“ Theorie | 50 | ||
II. Die internationale Vollstreckungspraxis zu aufgehobenen Schiedssprüchen | 52 | ||
1. Uneinheitliche Vollstreckungspraxis und „forum shopping“ | 52 | ||
2. Die Anerkennungs- und Vollstreckungspraxis in anderen Staaten | 54 | ||
a) Frankreich | 54 | ||
(1) Hilmarton Ltd. ./. Omnium de Traitement et de Valorisation (OTV) | 55 | ||
(a) Der Streitgegenstand | 56 | ||
(b) Der erste (aufgehobene) Schiedsspruch zu Gunsten OTV | 56 | ||
(aa) Der Schiedsspruch v. 09.08.1988 | 56 | ||
(bb) Die Aufhebung durch die schweizerischen Gerichte | 57 | ||
(cc) Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren in Frankreich | 57 | ||
(c) Zweiter Schiedsspruch zu Gunsten der Hilmarton Ltd. | 58 | ||
(aa) Der Schiedsspruch v. 10.04.1992 | 58 | ||
(bb) Gescheitertes Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren in Frankreich | 58 | ||
(cc) Erfolgreiches Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren im Vereinigten Königreich | 59 | ||
(d) Fazit | 59 | ||
(2) PT Putrabali Adyamulia ./. Rena Holding | 59 | ||
(a) Der Streitgegenstand | 59 | ||
(b) Die Schiedssprüche und das Aufhebungsverfahren vor dem englischen High Court | 60 | ||
(c) Das Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren in Frankreich | 61 | ||
(aa) Der aufgehobene Schiedsspruch von 2001 | 61 | ||
(bb) Der zweite Schiedsspruch von 2003 | 61 | ||
(d) Fazit | 61 | ||
b) Belgien: Sonatrach ./. Ford, Bacon and Davos, Inc. | 62 | ||
c) USA: Chromalloy Aeroservices ./. Arab Republic of Egypt | 62 | ||
d) Österreich: Radenska ./. Kajo | 63 | ||
e) Russland: Ciments Français ./. Sibirskiy Cement Holding Company | 64 | ||
(1) Streitgegenstand | 64 | ||
(2) Schieds- und Aufhebungsverfahren in der Türkei | 64 | ||
(3) Das russische Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren | 65 | ||
f) Die niederländischen und englischen Entscheidungen zu Yukos Capital S. A. R. L. ./. OAO Rosneft | 65 | ||
(1) Der Streitgegenstand | 66 | ||
(2) Das Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren in den Niederlanden | 67 | ||
(3) Das Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren in England | 70 | ||
(a) Der veränderte Streitgegenstand vor den englischen Gerichten | 70 | ||
(b) Das erste Urteil des High Court of Justice zur Zulässigkeit | 70 | ||
(aa) Die Frage der Präklusion (Issue estoppel) | 70 | ||
(bb) Die Anwendung der Act of State-Doktrin auf fremdstaatliche Urteile | 71 | ||
(cc) Ergebnis | 72 | ||
(c) Das Urteil des England and Wales Court of Appeal | 72 | ||
(aa) Die Erweiterung der Act of State-Doktrin | 73 | ||
(bb) Die Frage der Präklusion | 73 | ||
(d) Das zweite Urteil des High Court of Justice zur Zulässigkeit | 73 | ||
(aa) Ex nihilo nil fit? | 74 | ||
(bb) Auf den Zinsanspruch anwendbares Recht? | 74 | ||
(e) Fazit | 74 | ||
III. Zusammenfassung des Abschnitts zur internationalen Vollstreckungspraxis und Literatur | 75 | ||
D. Die historische Entwicklung der Vollstreckung von Schiedssprüchen als Grundlage für die unterschiedliche Vollstreckungspraxis | 77 | ||
I. Die actio ex compromisso der Antike | 77 | ||
II. Die Rezeption des römischen Rechtsinstituts | 78 | ||
III. Die französische Rechtsentwicklung und die internationalistische Theorie | 80 | ||
IV. Die deutsche Rechtsentwicklung bis zum New Yorker UN-Übereinkommen | 81 | ||
V. Die Vollstreckungsübereinkommen des 19. Jahrhunderts | 82 | ||
VI. Das Genfer Abkommen von 1927 | 84 | ||
E. Zusammenfassung des 1. Kapitels | 85 | ||
Kapitel 2: Hat das deutsche Anerkennungs- und Vollstreckungsgericht nach den beiden Vollstreckungsübereinkommen ein Ermessen? | 87 | ||
A. Das Anerkennungs- und Vollstreckungsermessen bei der Vollstreckung eines aufgehobenen Schiedsspruchs gemäß Art. V Abs. 1 lit. e) UN-Übereinkommen | 87 | ||
I. Der Begriff „Ermessen“ | 87 | ||
II. Historische Bedeutung des UN-Übereinkommens durch eine erhebliche Vollstreckungserleichterung | 89 | ||
III. Verfassungsrechtliche Integration in das deutsche Recht und Auswirkungen auf das Anerkennungs- und Vollstreckungsermessen | 91 | ||
1. Das Zustimmungsgesetz und die Verweisung des § 1061 Abs. 1 ZPO | 91 | ||
a) Keine Vorgaben des Völkerrechts über Art und Weise der Vertragserfüllung | 91 | ||
b) Die Verweisungstechnik des § 1061 Abs. 1 ZPO | 91 | ||
(1) Keine „beschränkte Verweisung“ | 92 | ||
(2) Keine statische Verweisung | 93 | ||
2. Ermessensausschluss wegen fehlender Äußerung des deutschen Gesetzgebers | 96 | ||
IV. Interpretationsmaßstab | 98 | ||
1. Wiener Vertragskonvention als Völkergewohnheitsrecht | 98 | ||
2. Auslegung gem. Art. 31 ff. Wiener Übereinkommen über das Recht der Verträge | 98 | ||
3. Keine authentische Auslegung durch die Mitgliedstaaten gem. Art. 31 Abs. 3 lit. b) WVK | 99 | ||
V. Analyse des Art. V Abs. 1 lit. e) UN-Übereinkommen | 100 | ||
1. Widerspruch zwischen den authentischen Texten | 100 | ||
a) Wortlaut der verschiedenen Sprachfassungen | 101 | ||
(1) Die englische Sprachversion | 101 | ||
(2) Die französische Sprachfassung | 103 | ||
(3) Die spanische Sprachfassung | 104 | ||
(4) Die chinesische und russische Sprachfassung | 105 | ||
(5) Zwischenergebnis | 105 | ||
2. Systematischer Vergleich der Sprachfassungen | 106 | ||
a) Der Gebrauch von „may“ und „shall“ in der englischen Sprachfassung | 106 | ||
(1) „may“ | 106 | ||
(2) „shall“ | 107 | ||
b) Der Gebrauch von „poder“ im spanischen Text | 108 | ||
c) Der Gebrauch von „pouvoir“ im französischen Text | 108 | ||
3. Der sich aus der übrigen Systematik ergebene Sinn und Zweck des UN-Übereinkommens | 109 | ||
a) Die Förderung der Vollstreckbarkeit ausländischer Schiedssprüche | 109 | ||
b) Harmonisierung internationaler Vollstreckungsstandards | 113 | ||
c) Die Begrenzung des Einflusses des Sitzstaats | 114 | ||
d) Die „doppelte Funktion der Doppelkontrolle“ | 115 | ||
4. Dynamische Auslegung des Art. V Abs. 1 UN-Übereinkommen – UNCITRAL-Schiedsregeln und UNCITRAL-Modellgesetz | 118 | ||
a) Die begrenzte Anwendungsmöglichkeit einer dynamischen Auslegung | 119 | ||
b) Die UNCITRAL-Schiedsregeln von 1976 | 120 | ||
c) Das UNCITRAL-Modellgesetz zur Handelsschiedsgerichtsbarkeit von 1985 | 120 | ||
5. Die „engere Textversion“ nach der Rechtsprechung des StIGH | 123 | ||
VI. Ergebnis | 124 | ||
B. Art. IX Europäisches Übereinkommen von 1961 | 125 | ||
I. Dynamische Interpretation des UN-Übereinkommens? | 126 | ||
II. Wortlautauslegung | 129 | ||
1. Keine Abweichungen der authentischen Sprachfassungen | 129 | ||
a) Die englische Sprachfassung | 129 | ||
b) Französische Sprachfassung | 130 | ||
c) Russische Sprachfassung | 130 | ||
2. Wortlautanalyse | 131 | ||
III. Teleologische Auslegung | 132 | ||
1. „Internationalisierung“ des Schiedsspruchs | 132 | ||
2. Standardisierung des nationalen Aufhebungsverfahrens | 133 | ||
IV. Zwischenergebnis | 133 | ||
C. Ergebnis des 2. Kapitels | 134 | ||
Kapitel 3: Verfassungsrechtliche und weitere völkervertragliche Kriterien der Ermessensausübung | 135 | ||
A. Das Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahren als überprüfbarer staatlicher Akt | 136 | ||
I. Anwendungsbereich des GG bei Handeln eines fremden Hoheitsträgers – keine Entscheidung über die Rechtmäßigkeit des Aufhebungsakts | 136 | ||
II. Die (konkludente) Anerkennung der Aufhebungsentscheidung als überprüfbarer Grundrechtseingriff | 138 | ||
III. Zwischenergebnis | 139 | ||
B. Der grundrechtliche Schutzstandard im Rahmen des Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahrens | 140 | ||
I. Richterlicher Ermessensnichtgebrauch als Rechtsschutzverkürzung im Sinne des Art. 19 Abs. 4 GG/ allgemeinen Justizgewährungsanspruchs? | 141 | ||
1. Die Anerkennungsverpflichtung über den Justizgewährungsanspruch | 141 | ||
2. Der Streit um den Schutzbereich des Art. 19 Abs. 4 GG | 142 | ||
a) Die behördliche Anerkennung eines fremdstaatlichen Hoheitsakts | 142 | ||
b) Die richterliche Anerkennungs- und Vollstreckungsentscheidung als „Akt der öffentlichen Gewalt“? | 143 | ||
3. Die Verlagerung des Rechtsschutzes auf den allgemeinen Justizgewährungsanspruch durch das BVerfG | 145 | ||
a) Vorgaben für den Gesetzgeber | 146 | ||
b) Die Vorgaben für das Anerkennungs- und Vollstreckungsgericht | 147 | ||
4. Zwischenergebnis | 148 | ||
II. Eigentumsschutz gemäß Art. 14 Abs. 1 GG | 149 | ||
1. Der sachliche Schutzbereich des Art. 14 Abs. 1 GG | 149 | ||
a) Der Schiedsspruch als Vermögenswerte Rechtsposition | 149 | ||
b) Das UN-Übereinkommen als Inhalts- und Schrankenbestimmung des Art. 14 Abs. 1 S. 2 GG | 151 | ||
2. Verfassungsrechtliche Schranken hinsichtlich der Auslegung des Art. V Abs. 1 lit. e) UN-Übereinkommen | 152 | ||
a) Die abgewandelte Verhältnismäßigkeitsprüfung im Rahmen des Art. 14 GG | 153 | ||
(1) Verfassungsrechtlich vorgegebene Kriterien | 154 | ||
(2) Legitimer Zweck der Regelung | 155 | ||
(3) Geeignetheit der Regelung | 156 | ||
(4) Erforderlichkeit der Regelung | 156 | ||
(5) Angemessenheit der Regelung | 157 | ||
(6) Zwischenergebnis | 158 | ||
b) Ergebnis zu Art. 14 GG | 158 | ||
III. Gleichheitsgrundsatz, Art. 3 Abs. 1 GG | 158 | ||
1. Grundsätzliche Anwendbarkeit des Gleichheitsgrundsatzes auf die Anerkennungs- und Vollstreckungsübereinkommen | 159 | ||
a) Das Verhältnis des Gleichheitssatzes zu Art. 14 Abs. 1 GG | 159 | ||
b) Das Verhältnis der beiden Vollstreckungsübereinkommen als Ausgangspunkt für die Gleichheitsprüfung | 159 | ||
2. Ungleichbehandlung | 161 | ||
3. Rechtfertigung der Ungleichbehandlung | 161 | ||
a) Willkürkontrolle | 161 | ||
b) Anwendbarkeit der sog. „neuen Formel“ | 162 | ||
c) Kritik an der „neuen Formel“ | 164 | ||
d) Verhältnismäßigkeitsprüfung | 166 | ||
(1) Höherer Kontrollstandard für europäische Staaten zum Schutze der eigenen Rechtsordnung | 167 | ||
(2) Gegenseitigkeitskriterium als Unterscheidungsgrund | 167 | ||
(3) Missbrauchsschutz des Schiedsgläubigers | 168 | ||
4. Zwischenergebnis | 168 | ||
IV. Der personenbezogene Prüfungsmaßstab bei der Ermessensausübung | 169 | ||
1. Die natürliche Person als Schiedsgläubiger | 169 | ||
2. Der Schutz der „inländischen“ juristischen Person | 170 | ||
3. Die ausländische juristische Person als Problemfall | 172 | ||
a) Der Ausschluss des Grundrechtsschutzes über Art. 19 Abs. 3 GG | 172 | ||
b) Der ergänzende Schutz über das Rechtsstaatsprinzip, Art. 20 Abs. 3 GG | 174 | ||
c) Prüfungsmaßstab für juristische Personen aus dem EU-Raum | 175 | ||
4. Die Gleichstellung ausländischer juristischer Personen über Völkervertragsrecht | 178 | ||
a) Europäische Menschenrechtskonvention und die Völkerrechtsfreundlichkeit des Grundgesetzes | 179 | ||
(1) Görgülü-Entscheidung | 181 | ||
(2) Sicherungsverwahrung | 183 | ||
(3) Zwischenergebnis | 184 | ||
(a) Die Beachtung der Entscheidungen des EGMR für die nationalen Gerichte | 184 | ||
(b) Auswirkungen für die Anwendung des Art. 19 Abs. 3 GG | 185 | ||
b) Erweiterung über bilaterale Investitionsschutzverträge (BITs)? | 186 | ||
5. Ergebnis | 187 | ||
V. Ergebnis der grundrechtlichen Prüfung | 188 | ||
C. Der Schutzstandard der Europäischen Menschenrechtskonvention | 189 | ||
I. Die drei Anknüpfungspunkte der EMRK im Rahmen der deutschen Anerkennungs- und Vollstreckungsentscheidung | 190 | ||
II. Auslegungskriterien der EMRK und die Bedeutung der Rechtsprechung des EGMR | 192 | ||
1. Effet utile | 193 | ||
2. Dynamische Auslegung – die Konvention als „living instrument“ | 194 | ||
3. „Law-making treaty“ und autonome Begriffsinterpretation | 194 | ||
4. „margin of appreciation“ | 195 | ||
5. Einbeziehung der Vollstreckungsübereinkommen im Rahmen einer dynamischen Auslegung | 195 | ||
III. Die Justizgarantien des Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK | 198 | ||
1. Art. 6 EMRK und die Anforderungen an einen ausländischen Schiedsspruch gem. Art. V Abs. 2 lit. b) UN-Übereinkommen | 198 | ||
2. Auswirkungen des Art. 6 EMRK auf die Anerkennung des Aufhebungsverfahrens (§ 328 Abs. 1 Nr. 4 ZPO) | 199 | ||
3. Auswirkungen auf die Beurteilung des Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahrens | 201 | ||
IV. Eigentumsschutz gemäß Art. 1 Abs. 1 ZP I EMRK | 202 | ||
1. Die „vorsichtig tastende“ Rechtsprechung zum Eigentumsschutz | 202 | ||
2. Der personelle Schutzbereich der Konvention | 205 | ||
3. Der materielle Schutzbereich | 205 | ||
a) Die Regelungsstruktur nach der EGMR-Rechtsprechung | 205 | ||
b) Forderungen als geschütztes Eigentum | 206 | ||
V. Art. 14 EMRK | 207 | ||
VI. Schiedssprüche in der Rechtsprechung des EGMR | 208 | ||
1. Der Schiedsspruch als geschützte Forderung – Der Fall Stran Greek Refineries ./. Greece | 208 | ||
a) Sachverhalt | 208 | ||
b) Der Schiedsspruch | 209 | ||
c) Das Aufhebungsverfahren | 209 | ||
d) Die Entscheidungen der Konventionsorgane | 210 | ||
e) Fazit | 212 | ||
2. „Regent Company“ und „Kin-Stib & Majkić“: Die Vollstreckungsverzögerung als Konventionsverstoß | 213 | ||
a) Regent Company ./. Ukraine | 213 | ||
(1) Sachverhalt | 213 | ||
(2) Entscheidung des EGMR | 213 | ||
b) Kin-Stib and Majkić ./. Serbia | 214 | ||
(1) Sachverhalt | 214 | ||
(2) Entscheidung des EGMR | 215 | ||
3. Ergebnis der EMRK-Prüfung | 215 | ||
D. Die Wirkung von Meistbegünstigungsklauseln im Investitionsschutzrecht | 217 | ||
E. Die justizielle Zusammenarbeit in Zivilsachen der Europäischen Union und die Schiedsgerichtsbarkeit | 220 | ||
F. Ergebnis des 3. Kapitels | 223 | ||
Kapitel 4: Die Rolle des Völkergewohnheitsrechts im Rahmen des Art. 25 GG bei der Beurteilung der ausländischen Aufhebungsentscheidung | 227 | ||
A. Die Verbindlichkeit des Völkergewohnheitsrechts für die deutschen Gerichte über Art. 25 GG | 228 | ||
I. Die Entwicklung der Rechtsprechung zum Inhalt des Art. 25 GG | 228 | ||
II. BVerfGE 112, 1 („Bodenreform III“) – Die Theorie der Korrekturverpflichtung völkerrechtlichen Unrechts | 231 | ||
1. Sachverhalt und Entscheidung | 231 | ||
2. Kritik am Vorgehen des BVerfG | 235 | ||
a) Art. 46 Haager Landkriegsordnung als ius cogens? | 235 | ||
b) Prüfungsmaßstab und obiter dictum | 236 | ||
3. Fazit und Kritik zur Korrekturverpflichtung der deutschen Hoheitsträger für fremdstaatliches Handeln | 238 | ||
B. Relevantes Völkergewohnheitsrecht im Rahmen des deutschen Anerkennungs- und Vollstreckungsverfahrens | 240 | ||
I. Das völkergewohnheitsrechtliche Fremdenrecht | 241 | ||
1. Die notwendige restriktive Auslegung des Art. 25 GG | 241 | ||
2. Das Problem der weitgehenden inhaltlichen Unbestimmtheit des Fremdenrechts | 242 | ||
3. Der „Fair and equitable treatment“-Standard der Investitionsschutzverträge | 245 | ||
II. Verstöße gegen erga omnes-Verpflichtungen/ius cogens | 246 | ||
C. Ergebnis des 4. Kapitels | 248 | ||
Kapitel 5: Die Prüfung der ordre public-Klausel des § 328 Abs. 1 Nr. 4 ZPO | 249 | ||
A. Der ordre public-Vorbehalt des § 328 Abs. 1 Nr. 4 ZPO im Rahmen der Anerkennung von ausländischen Aufhebungsurteilen | 251 | ||
B. Der Schutzbereich des ordre public-Vorbehalts | 253 | ||
I. Der materiellrechtliche ordre public als Einfallstor der Grundrechte in das Internationale Privatrecht | 253 | ||
1. Die Spanier-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zu Art. 30 EGBGB a. F. | 253 | ||
2. Der abgeschwächte materiellrechtliche ordre public bei der Überprüfung einer fremdstaatlichen Aufhebungsentscheidung | 256 | ||
II. Der verfahrensrechtliche ordre public anhand des Rechtsstaatsprinzips und des Art. 6 EMRK | 259 | ||
III. Die Relativität der ordre public-Vorbehaltsklauseln | 261 | ||
1. Das Kriterium der Offensichtlichkeit | 261 | ||
2. Das Kriterium des Gegenwartsbezugs | 262 | ||
3. Das Kriterium des Inlandsbezugs | 262 | ||
4. Die verfassungskonforme Auslegung der Relativitätskriterien | 264 | ||
C. Die grundgesetzlichen Einfallsnormen für das Völkerrecht und die Prüfung der ordre public-Vorbehaltsklausel des § 328 Abs. 1 Nr. 4 ZPO | 265 | ||
I. Der völkerrechtliche ordre public international | 265 | ||
II. Die Zurückhaltung der deutschen Gerichte bei der Anwendung eines völkerrechtlichen ordre public anhand von Beispielsfällen | 268 | ||
1. Der indonesische Tabakstreit | 268 | ||
a) Verfahren vor dem Landgericht Bremen | 269 | ||
b) Entscheidung des Hanseatischen OLG Bremen | 269 | ||
c) Zwischenfazit | 271 | ||
2. Der chilenische Kupferstreit | 272 | ||
a) Sachverhalt und Antrag auf Sequestrierung | 272 | ||
b) Die Entscheidung im Widerspruchsverfahren | 272 | ||
c) Zwischenfazit | 274 | ||
3. Der „Hamburger Kaffeestreit“ | 275 | ||
a) Sachverhalt | 275 | ||
b) Entscheidung des Landgerichts Hamburg | 275 | ||
c) Entscheidung des Oberlandesgerichts Hamburg | 275 | ||
d) Kritik und Zwischenfazit | 277 | ||
4. Fazit zur Rechtsprechungsübersicht | 279 | ||
D. Ergebnis des 5. Kapitels | 279 | ||
Ergebnis und Schlussthesen | 281 | ||
Annex A: Internationale Verträge | 287 | ||
I. UN-Übereinkommen (New York Convention) über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche vom 10. Juni 1958 | 287 | ||
II. Europäisches Übereinkommen (Geneva Convention) zur Internationalen Handelsschiedsgerichtsbarkeit vom 21. April 1961 | 292 | ||
Annex B: Internationale Rechtsprechung | 298 | ||
I. Arbitrazh Court of Kemerovo Oblast, Urteil vom 20.07.2011, Case No. A27–781/2011, Ciments Français ./. Open Joint Stock Company Sibirskiy Cement Holding Company, Kemerovo | 299 | ||
II. Amsterdam Court of Appeal, Urteil vom 28.04.2009, case number 200.005.269/01, Yukos Capital S. A. R. L., Luxembourg ./. OAO Rosneft | 310 | ||
III. Landgericht Hamburg, Beschluss vom 11.11.2004, Az. 327 O 639/04 („Hamburger Kaffeestreit I“) | 320 | ||
IV. OLG Hamburg, Urteil vom 07.01.2005, Az. 1 W 78/04 („Hamburger Kaffeestreit II“) | 323 | ||
Literaturverzeichnis | 328 | ||
Verzeichnis der verwendeten Rechtsprechung | 345 | ||
Sachwortverzeichnis | 352 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 19 |