Rechtsästhetik
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Rechtsästhetik
Sinnliche Analogien im juristischen Denken
(2016)
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Nietzsche nannte sie den »Fundamentaltrieb des Menschen«: die Neigung und Befähigung, das Unbegreifliche als etwas Vertrautes, der Wahrnehmung Zugängliches zu begreifen. Auch die Staats- und Rechtswissenschaft operiert fortwährend mit abstrakten und zugleich sinnlich unterlegten Begriffen. Umso erstaunlicher, dass wir über den Einfluss lebensweltlicher Revolutionen auf das juristische Denken bislang kaum etwas wissen. Da Umbrüche in der materiellen Welt den Bestand an Metaphern verändern, die dem Juristen Halt und Orientierung geben, verändern sie mittelbar das Denken selbst. Das erklärt den Erfolg »ästhetischer Tugenden«: Schönheitsideale, die so sehr ersehnt und begehrt werden, dass die an sich nur auf die materielle Welt bezogene Verheißung in eine juristische Apologie umschlägt.Daniel Damler erzählt eine etwas andere Rechtsgeschichte, in der nicht - wie üblich - Interessen und Ideen die Hauptrolle spielen, sondern lebensweltliche und künstlerische Leitbilder. Hat die Ästhetisierung der Himmelsmechanik in der langen Sternennacht der Aufklärung einen Anteil an der Idealisierung der verfassungsrechtlichen Gewaltenteilung? Begünstigte die komplexe polyphone Musik der Renaissance den Aufstieg des neuzeitlichen Staates? Besteht ein Zusammenhang zwischen der rechtlichen Verselbständigung von »Körperschaften« und der Stilisierung des menschlichen Leibes zu einem Signet des Glaubens in der christlichen Kunst? Hat der Transparenz-Fetisch der Moderne seinen Ursprung in der hypnotischen Wirkung illuminierter Glasfassaden?»The Aesthetics of Law«In this wide-ranging account, Daniel Damler examines the importance of metaphors in jurisprudence from the perspective of legal history and cognitive science. »The Aesthetics of Law« offers new insights into the correlation between material culture, ideals of beauty and legal principles.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Dikes Unterwelt – Prolog | 11 | ||
Erster Teil: Konstitutive Sinnbilder | 36 | ||
I. Meta-phorein: Sinnstiftung durch Übertragung | 36 | ||
1. Sprachgebrauch | 38 | ||
2. Experimentelle Nachweise | 50 | ||
II. Studien zur Ästhetik des Privatrechts | 61 | ||
1. Der Mensch: Fleischwerdung und Beseelung des Kapitals | 63 | ||
Annex: West-östliche Rechtsästhetik (I) | 95 | ||
2. Die Ware: Verdinglichung und Kommerzialisierung der Schuld | 123 | ||
3. Das Feuer: Von der terrestrischen zur energetischen Rechtsgeschäftslehre | 152 | ||
Zweiter Teil: Regulative Sinnbilder | 192 | ||
I. kalos kai agathos als kognitive Interferenz | 193 | ||
1. Introspektives Erleben | 193 | ||
2. Experimentelle Nachweise | 202 | ||
II. Studien zur Ästhetik der Staatslehre | 209 | ||
1. Harmonie: Die musikalische Schönheit des werdenden Staates | 210 | ||
Annex: West-östliche Rechtsästhetik (II) | 244 | ||
2. Balance: Sternenglanz und konstitutionelle Mechanik | 267 | ||
3. Transparenz: Zur Genealogie der juristischen Glaskultur | 302 | ||
Aisthesis und Politeia – Epilog | 338 | ||
Abbildungsnachweise | 348 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 351 | ||
Personen- und Sachverzeichnis | 401 |