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Linde, B. (2016). Das Leibregiment der friesischen Statthalter. Kriegsgerichte, Offizierslaufbahnen und militärische Lebenswelten in den Garnisonsstädten Leeuwarden, Groningen und Emden 1666–1752. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54899-6
Linde, Benjamin van der. Das Leibregiment der friesischen Statthalter: Kriegsgerichte, Offizierslaufbahnen und militärische Lebenswelten in den Garnisonsstädten Leeuwarden, Groningen und Emden 1666–1752. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54899-6
Linde, B (2016): Das Leibregiment der friesischen Statthalter: Kriegsgerichte, Offizierslaufbahnen und militärische Lebenswelten in den Garnisonsstädten Leeuwarden, Groningen und Emden 1666–1752, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54899-6

Format

Das Leibregiment der friesischen Statthalter

Kriegsgerichte, Offizierslaufbahnen und militärische Lebenswelten in den Garnisonsstädten Leeuwarden, Groningen und Emden 1666–1752

Linde, Benjamin van der

Historische Forschungen, Vol. 113

(2016)

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About The Author

Benjamin van der Linde ist Postdoktorand an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Nach einem Magister-Studium der Geschichte sowie der ur- und frühgeschichtlichen Archäologie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Rijksuniversiteit Groningen erfolgte ein Promotionsstudium der Mittleren und Neueren Geschichte. Das Dissertationsvorhaben konnte im November 2014 an der Universität Kiel erfolgreich abgeschlossen werden. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der frühneuzeitlichen Geschichte und umfassen insbesondere die Militärgeschichte, die Geschichte der Niederlande – mit Schwerpunkt auf dem friesischen Raum – sowie körpergeschichtliche Fragestellungen.

Abstract

Anhand des Leibregiments der friesischen Statthalter untersucht die Studie das Verhältnis von Militär und Zivilbevölkerung in den Städten Leeuwarden, Groningen und Emden. Dabei werden das Kriegsgerichtswesen, das Offizierskorps sowie das Zusammenleben von Soldaten und Zivilpersonen dargestellt. Vorangestellt sind Abschnitte über die Geschichte des Regiments sowie über die Prägung der Städte durch das Militär.

Die Arbeit zeigt auf, dass in den Kriegsgerichten von Seiten der Offiziere danach gestrebt wurde, eine Distinktion von Militär- und Zivilpersonen im juristischen Sinn zu erreichen. Die Offiziere selbst standen im Spannungsfeld von zivilen und militärischen Lebenswelten. Häufig blieben sie trotz ihrer Anstellungen im Militär in der zivilen Gesellschaft integriert. Das Verhältnis von Soldaten und Zivilpersonen war mitunter angespannt, jedoch hatte die Obrigkeit durch die Installation von Wachen und Kriegsgerichten es geschafft, beiden Gruppen Wege zur Konfliktlösung zu bereiten.
»The Life Regiment of the Frisian Stadtholders«

This study examines how civilian and military spheres of life coexisted and overlapped in early modern Friesland. Focusing on military courts, careers of officers and the life-worlds of soldiers, the author detects complex processes of negotiation and identity formation. By analyzing conflicts and discourses, the study provides detailed insights into the contentious relations between two major groups of Dutch society.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
A. Einleitung 13
I. Themenaufriss 13
II. Definitionen der Begriffe Militärs und Zivilpersonen 14
III. Forschungsstand 17
IV. Untersuchungsgegenstand 22
V. Quellenlage 23
VI. Präzisierte Fragestellungen und Gang der Arbeit 25
B. Geschichte des Regiments 28
I. Friesland und das Militär 28
II. Statthalter Heinrich Casimir II. als Kolonel – Die Aufrichtung des Regiments Nassau-Friesland 31
III. Regiment ohne Struktur? 33
IV. Entwicklung des Regiments bis zur Reform von 1752 36
V. Garnisonslegungen 38
1. In der Zeit bis 1688 38
2. In der Zeit des Neunjährigen Krieges (1688–1697) 40
3. In der Zeit des Spanischen Erbfolgekrieges (1701–1714) 42
4. In der Zeit der friedlichen Jahre bis 1752 45
VI. Uniformierung 47
VII. Bewaffnung 57
VIII. Geistliche Betreuung 58
IX. Stärke und Personalstruktur des Regiments 59
C. Die Stadt als militärischer Ort 64
I. Einrichtung der Garnisonen: Der Sonderfall Emden 64
II. Topographie und Struktur der Städte 68
1. Befestigungsanlagen 68
a) Leeuwarden 68
b) Groningen 71
c) Emden 73
2. Einwohnerzahlen 76
III. Stärke der Garnisonen 77
IV. Stätten der Garnison 78
1. Leeuwarden 79
2. Groningen 80
3. Emden 81
V. Bedeutung des Statthalters für die Garnisonen 82
VI. Militärische Verwaltung 83
VII. Einzug in die Städte 85
VIII. Quartiernahme 88
IX. Wachen und Wachdienst 91
1. Leeuwarden 91
2. Groningen 96
3. Emden 98
X. Musterungen und Paraden 101
XI. Exkurs: Die Musterungskommissare Bourbom und Daniel van Sloterdijck in Leerort und Emden (1741) 102
XII. Kirchliches Leben 105
XIII. Zusammenschau 106
D. Militär und Recht – Das militärische Gerichtswesen in Leeuwarden, Groningen und Emden 108
I. Einführung 108
II. Eckdaten: Instituierung und Auflösung 110
1. Leeuwarden 110
2. Groningen 112
3. Emden 113
III. Institutionelle Grundlagen 114
IV. Überlieferung der Bestände der Kriegsgerichte 116
V. Gesetzliche Grundlagen 118
VI. Aufbau und personelle Besetzung 120
1. Leeuwarden 120
2. Groningen 125
3. Emden 127
VII. Räumliche Beschränkung der Gerichtsbarkeit 129
1. Leeuwarden 129
2. Groningen 134
3. Emden 137
VIII. Personenbezogene Beschränkung der Gerichtsbarkeit 138
1. Leeuwarden 138
2. Groningen und Emden 140
IX. Konkurrenz um die Jurisdiktion: Auseinandersetzungen zwischen dem Kriegsrat und dem Hof von Friesland in Leeuwarden 141
1. Streitigkeiten um den Wachdienst (1736) 141
2. Auseinandersetzung zwischen dem Kriegsrat und dem Hof von Friesland über die juristische Zuständigkeit (1752) 144
X. Emden: Zwist um die Zuständigkeit zwischen Magistrat und Kriegsrat (1740) 149
XI. Leeuwarden: Zwist um das Erteilen des Pardons (1738) 150
XII. Proteste gegen die personelle Struktur der Kriegsgerichte 156
1. Emden: Ablehnung des Kriegsgerichtsschulzen (1730er / 40er Jahre) 158
2. Groningen: Offiziere lehnen sich gegen das Amt des Gerichtsschulzen auf 159
XIII. Änderungsvorschläge durch Gerichtsschulzen und Assessoren 163
XIV. Der Strafprozess 164
1. Anklage 164
a) Leeuwarden 164
b) Groningen 165
c) Emden 166
2. Versammlungen 167
3. Verhandlung und Urteilsfindung 168
4. Urteilsbekanntgabe 173
5. Strafen 176
a) Züchtigung 176
b) Mit Ehrverlust verbundene Strafen 180
c) Todesstrafe 182
6. Richtstätten 185
7. Verhältnis und Zweck der Strafen 188
8. Verteidigung des Angeklagten 191
XV. Militärisch-zivile Rechtsprechung 192
XVI. Fazit 193
E. Die Offiziere im Regiment 197
I. Einführung 197
II. Offiziersränge im niederländischen Militär 199
III. Wie wird man Offizier? 200
IV. Pierre Bourdieus Kapitaltheorie 201
V. Das soziale Kapital: Die Rolle des Adels in Friesland 203
1. Adelige Abstammung als Merkmal von Offizieren? 204
2. Gesamtheit des friesischen Adels in Bezug zum Militärdienst 208
VI. Sozialprofil der Kapitäne 210
1. Alter bei der Ernennung 210
2. Berufe der Väter und verwandtschaftliche Integration 211
3. Konfessioneller Hintergrund 215
4. Bildungshintergrund – oder wie setzten die Offiziere ihr kulturelles Kapital ein? 217
5. Ausbildung zum Offizier 219
VII. Das ökonomische Kapital – Finanzen als Mittel der Möglichkeiten 220
1. Kapitänsamt 220
2. Höhere Offiziersstellen 223
VIII. Sozialprofil der höheren Offiziere 226
IX. Argumentationsstrategien zur Erlangung eines Offizierspostens 229
X. Laufbahnen der rangniedrigeren Offiziere und Unteroffiziere 232
XI. Zwischenfazit 235
XII. Beziehungen zwischen Statthalter und Offizieren 235
1. Offiziersporträts in der Gemäldesammlung des Statthalters 235
2. Beziehung der Offiziere zum Statthalter 238
3. Nach dem Tod – Offiziere als Sargbegleiter 242
XIII. Karriereverläufe im Militär 245
XIV. Alternativen zum Militärdienst – oder die Bedeutung des Amtes des Grietmans in der Provinz Friesland 248
XV. Der Tod als Ende der Dienstzeit 250
1. Begräbnis 252
2. Trauergedichte – Narrative über Offiziere 257
XVI. Die Offizierswerdung oder die Inkorporation habituellen Verhaltens – Eine Annäherung 260
XVII. Fazit 262
F. Die Soldaten – Militärische Lebenswelten in der frühneuzeitlichen Gesellschaft 264
I. Einführung 264
1. Methodische Herangehensweise 266
2. Struktur und Handlung 268
II. Eintritt in die Armee 272
1. Anwerbung 272
2. Annahmen durch Werbung (Nassau-Diez, 1735) 274
3. Annahmen in den Garnisonen 277
4. Militärlaufbahnen der Soldaten vor der Anwerbung im statthalterlichen Regiment 281
5. Anwerbung zur Zeit des Krieges – der Neunjährige Krieg (1688–1697) 282
6. Sozialprofil des Regiments 285
III. Migration mit dem Regiment: Vorbedingungen zur Garnisonsnahme 287
IV. In den Garnisonsstädten: Balance zwischen privaten und öffentlichen Räumen 288
1. Der private Raum: Wahl und Bezug des Quartiers 289
2. Kontakte mit den Hauswirten 291
a) Emden: Moederke Thomassen und der Soldat Christopher de Vries (1728) – Diebstahl im Haus? 291
b) Groningen: Jan Eilers und der Soldat Johan Frederik Voerman (1732) – Streit um ein Bett 293
3. Vorurteile der Einheimischen gegenüber den Soldaten 295
V. Der öffentliche Raum – Beziehungen zwischen militärischer Obrigkeit und Soldaten 297
1. Auf der Straße 298
2. Öffentlicher Raum als militärischer Raum 298
3. Emden: Missverständnisse als Konfliktauslöser – Der Zwist zwischen Jan Claassen und Fähnrich Womrad (1729) 301
4. Emden: Vandalismus im öffentlichen Raum (1740) 302
VI. Militärische und zivile Devianz im öffentlichen Raum 304
1. Emden: Diebstähle in den Gärten (1739 / 1740) 304
2. Groningen: Gewalt von Einwohnern gegen Soldaten (1737) 307
VII. Wie werden Konflikte gelöst? 309
1. Emden: Ärger im Paradies – Konfliktlösung unter Einbezug der Wachen und des Kriegsgerichts I (1743) 311
2. Emden: Der Fremde im Quartier – Konfliktlösung unter Einbezug der Wachen und des Kriegsgerichts II (1731) 313
3. Leeuwarden: Die bürgerlichen Wachen als zentrale Ansprechpartner (1714) 314
VIII. Annäherungen zwischen Soldaten und zivilen Einwohnern 315
1. Groningen: Das Wirtshaus als Ort der Annäherung (1735) 315
2. Alkohol als bloßes Konsumgut oder Mittel zur Annäherung? 316
IX. Militärs außerhalb der Stadt 319
1. Streit zwischen Soldaten und zivilen Einwohnern: Ein Konflikt im Dorf Groß-Borssum bei Emden (1743) 320
2. Arbeit außerhalb der Stadt – Soldaten als Saisonkräfte (1730) 322
3. Zivile Streitschlichtung durch Müller in Leeuwarden (1720) 323
X. Zwischenfazit – Das Verhältnis von Quartier und Straße 323
XI. Familie und Eheschließungen 325
XII. Armut im Militär 331
1. Versorgung von invaliden Soldaten 332
2. Versorgung der Waisen am Beispiel Groningens 333
3. Die Versorgung der Ehefrauen und Witwen von Soldaten am Beispiel Groningens und Leeuwardens 335
XIII. Abgang aus dem Militär 337
1. Temporärer Abgang 337
2. Regulärer Abschied aus dem Militärdienst 338
3. Unerlaubter Weggang – Die Desertion 340
a) Grundlagen: Desertion im niederländischen Militärrecht 340
b) Umfang der Desertionen 343
4. Wer waren die Deserteure? 343
XIV. Desertion als soziales Phänomen 345
1. Motive der Deserteure 345
a) Militärische Motive 345
b) Persönliche Motive 348
2. Umsetzung der Flucht 351
a) Praktische Umsetzung 351
b) Soziale Umsetzung 353
3. Wahrnehmung und Reaktion 354
a) Militärische Obrigkeit 354
b) Wie konnten Desertionen aus obrigkeitlicher Sicht verhindert werden? 357
c) Städtische Obrigkeit 360
4. Reaktion des Umfelds 361
a) Ehefrauen 361
b) Menschen aus dem sozialen Umfeld 364
aa) Freikauf des Horatius König (1729) 364
bb) Nötigung durch Kameraden zur Desertion: Helias Jourdain (1740) 366
5. Reaktionen der Deserteure 368
XV. Am Ende des Lebens 372
1. Tod und Begräbnis 372
2. Die Hinrichtung des Soldaten Martin Frankar (1737) 373
XVI. Fazit 375
G. Schlussbetrachtung 380
H. Quellen- und Literaturverzeichnis 389
I. Quellen 389
1. Archivalien 389
2. Kirchenbücher 392
3. Gedruckte Quellen 392
II. Literatur 397
III. Lexika und Nachschlagewerke 422
IV. Internetseiten 423
V. Abbildungen 425
I. Appendix 426
I. Hohe Offiziere des Regiments 426
1. I. Bataillon 427
2. II. Bataillon 430
II. Personenkatalog über Offiziere und Militärbedienstete in den Kompanien 433
1. I. Bataillon 434
2. II. Bataillon 491
III. Namensregister zum Personenkatalog 552
IV. Personal der Kriegsgerichte 560
1. Gerichtsschulzen 560
2. Assessoren 563
Register 567