Rechtsstaatlicher Strafprozess und Bürgerrechte
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Rechtsstaatlicher Strafprozess und Bürgerrechte
Gedächtnisschrift für Edda Weßlau
Editors: Herzog, Felix | Schlothauer, Reinhold | Wohlers, Wolfgang
Schriften zum Strafrecht, Vol. 297
(2016)
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About The Author
Felix Herzog ist Universitätsprofessor für Strafrecht einschließlich Grundlagen und Nebengebiete, Strafverfahrensrecht und Rechtsphilosophie. Nach dem Studium in Frankfurt a.M. (1977–1982) war er von 1982–1990 Assistent bei Winfried Hassemer. Er promovierte 1986 und habilitierte sich 1990. 1992 erfolgte die Berufung an die Juristische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort war er im akademischen Jahr 1996/97 Dekan, ab 1995 Mitglied der Ethik-Kommission des Universitätsklinikums Charité. 2004 folgte er dem Ruf an die Universität Bremen. Seit 2006 ist er Mitglied des Zentrums Philosophische Grundlagen der Wissenschaft (ZPhGW) an der Universität Bremen. Zahlreiche Veröffentlichungen und Vorträge im In- und Ausland (vgl. www.felix-herzog.info).Wolfgang Wohlers hat in Hamburg Rechtswissenschaften studiert und dort auch unter Betreuung von Prof. Dr. Gerhard Fezer mit einer Arbeit zur »Entstehung und Funktion der Staatsanwaltschaft« den Dr. iur. erworben. 1999 wurde er mit einer von Prof. Dr. Kurt Seelmann betreuten Arbeit zum Thema »Deliktstypen des Präventionsstrafrechts – zur Dogmatik ›moderner‹ Gefährdungsdelikte« an der Universität Basel habilitiert. Im Jahre 2000 wurde er an die Technische Universität Dresden und im Jahre 2001 an die Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich berufen. Seit 2015 lehrt Wolfgang Wohlers Strafrecht und Strafprozessrecht an der Juristischen Fakultät der Universität Basel.Reinhold Schlothauer studierte Rechtswissenschaften an der Philipps Universität Marburg und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn. Sein Erstes Staatsexamen legte er 1972 in Köln ab. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Völkerrecht der Universität Bonn und promovierte 1976 zum Dr. jur. bei Prof. Dr. Ulrich K. Preuß (Universität Bremen) zum Thema »Neuere Ansätze zur Methodik der Verfassungsinterpretation«. Das Zweite Staatsexamen folgte 1976 in Hamburg. Seit 1986 ist er Rechtsanwalt bei Joester & Partner in Bremen, seit 1994 Honorarprofessor an der Universität Bremen für Strafprozessrecht und Strafrecht und seit 1997 Fachanwalt für Strafrecht. Von 2004–2015 war er berufenes Mitglied des Strafrechtsausschusses der Bundesrechtsanwaltskammer.Abstract
In fast vierzig Beiträgen würdigen Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Praxis die im April 2014 im Alter von nur 57 Jahren verstorbene Strafrechtswissenschaftlerin Edda Weßlau. Edda Weßlau war eine leidenschaftliche Prozessualistin und hat besonders die Debatte über verfahrensbeendende Absprachen im Strafprozess mit ihrer Habilitationsschrift über $aDas Konsensprinzip im Strafverfahren$z (2002) nachhaltig geprägt. Es war ihr stets ein besonderes Anliegen, den Schutz von Bürgerrechten bei der Strafverfolgung zu sichern. Schon früh hat sie die Bedeutung des Datenschutzes bei der Ausgestaltung von polizeilicher Gefahrenabwehr und Strafverfolgung erkannt. Ihr besonderes Augenmerk galt dabei geheimdienstlichen Operationen und der (internationalen) Zusammenarbeit von Sicherheitsbehörden. Diese und weitere Interessengebiete der Verstorbenen greifen die Autorinnen und Autoren der Gedächtnisschrift auf.»Criminal Proceedings in Accordance with the Rule of Law and Civil Rights«The title says it all. The contributions to this volume in memory of Edda Weßlau discuss several aspects of criminal proceedings in accordance with the rule of law and show, how Civil Rights should be safeguarded against a mere orientation on the effectiveness of law enforcement and speeding up the procedures. In addition there are contributions, which are inspired by the interests of the deceased on other fields of criminal justice and the foundations of law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
I. Deutsches und europäisches Strafverfahrensrecht | 13 | ||
Wolfgang Arenhövel: Die voraussichtliche Dauer des Strafverfahrens – Kriterium für eine flexible Geschäftsverteilung? | 15 | ||
I. Einleitung | 15 | ||
II. Ausgangslage | 16 | ||
1. Verurteilungen der Bundesrepublik Deutschland durch den EGMR | 16 | ||
2. Nationale Rechtsprechung | 16 | ||
3. Reaktion des Gesetzgebers | 17 | ||
III. Rechtspolitik und Forschung zur Dauer von Strafverfahren | 17 | ||
1. Rechtspolitische Diskussion | 17 | ||
2. Forschung zur Dauer von Strafverfahren | 19 | ||
IV. Bedingungen gerichtlicher Geschäftsverteilung | 22 | ||
1. Rechtlicher Rahmen | 22 | ||
2. Personalbedarfsberechnungssystem „Pebb§y“ | 24 | ||
V. Vorschlag zur Flexibilisierung der Geschäftsverteilung | 25 | ||
1. Staubildung in Strafsachen | 25 | ||
2. Quantitative Bewertung gerichtlicher Strafverfahren | 27 | ||
3. Die Dauer der Hauptverhandlung als Zuteilungskriterium im Geschäftsverteilungsplan | 29 | ||
VI. Ausblick | 31 | ||
Stephan Barton: Entgrenzte Revisionsrechtsprechung | 33 | ||
I. Ein radikaler Perspektivenwechsel: BGHSt 50, 40 | 33 | ||
II. Der schleichende Wandel der Revision in Strafsachen | 35 | ||
1. Verfahrensrecht: Richterrechtliche Modifizierung der Betriebsregeln | 36 | ||
2. Materielles Recht: Richterrechtliche Modifizierung der Revisibilität | 38 | ||
3. Konsequenzen | 39 | ||
a) Statistische Daten | 40 | ||
b) Statistische Zusammenhänge | 42 | ||
aa) Senate | 42 | ||
bb) Berichterstatter und Vorsitzende | 43 | ||
c) Anwendungsregeln | 45 | ||
d) Fehlende Prognostizierbarkeit und geringer Rechtsschutz | 46 | ||
III. Schlussbetrachtung | 47 | ||
Mark Deiters: Das neue grenzüberschreitende Korruptionsstrafrecht und die Notwendigkeit seiner prozessualen Begrenzung | 51 | ||
I. Einleitung | 51 | ||
II. Bestechung und Bestechlichkeit ausländischer Bediensteter im alten und neuen Korruptionsstrafrecht | 53 | ||
1. Rechtslage bis zum Korruptionsbekämpfungsgesetz 2015 | 53 | ||
a) EU-Bestechungsgesetz (EUBestG) | 54 | ||
b) Gesetz zur Bekämpfung internationaler Bestechung (IntBestG) | 55 | ||
2. Durch das Korruptionsbekämpfungsgesetz 2015 entstandene Rechtslage | 55 | ||
a) Schutz der europäischen Institutionen | 55 | ||
b) Bestechungshandlungen gegenüber ausländischen staatlichen Institutionen | 56 | ||
III. Kritik des neuen Rechts und die Möglichkeiten seiner einschränkenden Auslegung | 58 | ||
1. Integrität der europäischen Verwaltung | 58 | ||
2. Integrität der Verwaltungen anderer EU-Mitgliedstaaten | 58 | ||
3. Integrität der Verwaltungen von Staaten außerhalb der Europäischen Union | 59 | ||
IV. Ausblick: Leitlinien für die Ausübung des Verfolgungsermessens | 63 | ||
Ulrich Eisenberg: Verurteilung wegen Mordes trotz Aufklärungsstau Verurteilung wegen Mordes trotz Aufklärungsstau | 67 | ||
I. Tat und Hintergründe | 68 | ||
1. Tatgeschehen | 68 | ||
a) | 68 | ||
b) | 70 | ||
c) | 70 | ||
2. Hintergründe | 71 | ||
a) | 71 | ||
b) | 72 | ||
c) | 72 | ||
3. Tatmotivation | 73 | ||
a) | 73 | ||
b) | 74 | ||
II. Verfahrensgeschehen | 75 | ||
1. Untersuchungshaft | 75 | ||
a) | 76 | ||
b) | 77 | ||
2. Einholung eines psychiatrischen Gutachtens | 77 | ||
a) | 77 | ||
b) | 79 | ||
c) | 80 | ||
III. Täterschaft | 80 | ||
1. Richterliche Überzeugung aufgrund von Indizien | 80 | ||
a) | 82 | ||
b) | 84 | ||
2. Mittelbare Täterschaft | 85 | ||
a) | 86 | ||
b) | 86 | ||
IV. Strafrechtliche Schuld | 88 | ||
1. Jugendstrafrechtliche Verantwortlichkeit | 88 | ||
a) | 89 | ||
b) | 90 | ||
2. Mordqualifizierendes Merkmal (§ 2 II JGG, § 211 StGB) | 91 | ||
a) | 91 | ||
b) | 91 | ||
V. Jugendstrafe | 92 | ||
1. Verhängung | 92 | ||
a) | 92 | ||
b) | 93 | ||
2. Bemessung | 94 | ||
a) | 95 | ||
b) | 95 | ||
Robert Esser: Die Fesselung des Angeklagten in der Hauptverhandlung – eine haftgrundbezogene Beschränkung der Untersuchungshaft? Plädoyer für die Schaffung einer eingriffsspezifischen gesetzlichen Grundlage | 97 | ||
I. Einleitung und Widmung | 97 | ||
II. Fesselung des Angeklagten vor und während der Hauptverhandlung | 98 | ||
III. Erforderlichkeit einer gesetzlichen Grundlage | 99 | ||
1. Vorbehalt des Gesetzes (Art. 20 III GG) als verfassungsrechtliches Leitprinzip | 99 | ||
2. Fesselung als „wesentlicher“ und damit gesetzlich zu regelnder Grundrechtseingriff | 100 | ||
3. Fesselung als typische Begleitmaßnahme einer angeordneten Freiheitsentziehung | 101 | ||
a) Anordnung von Untersuchungshaft (§ 114 I StPO) | 101 | ||
b) Fesselung als Maßnahme der Verhaftung der gesuchten Person | 102 | ||
aa) Vollstreckung des richterlichen Haftbefehls durch Zugriff („Ergreifen“), § 115 StPO | 102 | ||
bb) Vor und während der Hauptverhandlung | 104 | ||
cc) Zwischenergebnis | 104 | ||
4. Fesselung des Angeklagten in der Hauptverhandlung als „haftgrundbezogene Beschränkung“ i.S. von § 119 I StPO | 105 | ||
a) Wesen und Charakter einer Beschränkung i.S. von § 119 I StPO | 105 | ||
b) Status des Angeklagten in der Hauptverhandlung – „Inhaftierter Beschuldigter“ i.S. von § 119 I StPO? | 109 | ||
c) Fesselung als Beschränkung i.S. von § 119 I 1 StPO | 109 | ||
5. Fesselung als besondere Sicherungsmaßnahme nach den Untersuchungshaftvollzugsgesetzen der Länder | 111 | ||
6. Fesselung des Angeklagten im Gerichtsgebäude außerhalb der Sitzung | 114 | ||
a) Hausrecht des Gerichtspräsidenten | 114 | ||
b) Gesetzliche Eingriffsbefugnisse der Justizbediensteten | 115 | ||
7. Fesselung des Angeklagten in der Hauptverhandlung | 116 | ||
a) Verhinderung des Entfernens des Angeklagten aus der Hauptverhandlung, § 231 StPO | 116 | ||
b) Sitzungspolizei, § 176 GVG | 117 | ||
aa) Störung der Sitzung durch den Angeklagten | 117 | ||
bb) Fesselung als Maßnahme der Sitzungspolizei i.S. von § 176 GVG | 118 | ||
IV. Inhaltliche Leitlinien für eine bereichsspezifische, gesetzliche Regelung betreffend die Fesselung des Angeklagten in der Hauptverhandlung | 119 | ||
1. Verfassungsrechtlicher Maßstab: Effektive Verteidigung, Einzelfallbezogenheit und Verhältnismäßigkeit | 119 | ||
2. Menschenrechtlicher Kontext: Verbot der erniedrigenden Behandlung (Art. 3 EMRK) bzw. rechtfertigungsbedürftigen Beschränkung des Privatlebens (Art. 8 EMRK) | 120 | ||
a) Fesselung vor Beginn und während der Hauptverhandlung | 120 | ||
b) Exkurs: Fesselung von Untersuchungsgefangenen während sonstiger Ausführungen | 122 | ||
3. Unionsrechtliche Perspektive: EU-Richtlinie 2016/343 zur Stärkung der Unschuldsvermutung | 123 | ||
V. Fazit | 124 | ||
Wolfgang Frisch: Zur Renaissance der Verfahrensrüge in der Judikatur zur Verständigung | 127 | ||
I. Niedergang und partielle Renaissance der Verfahrensrüge | 127 | ||
II. Gründe für die Renaissance der Verfahrensrüge im Bereich der Verständigungspraxis | 130 | ||
1. Die Verfahrensrüge als – wegen des weitgehenden Ausfalls der Sachrüge – „letztes Mittel“ zum Erfolg der Revision gegen verständigungsbasierte Urteile | 130 | ||
2. Die in Bezug auf verständigungsbasierte Urteile vor allem in Betracht kommenden Verletzungen des Verfahrensrechts | 132 | ||
III. Verfassungsgerichtliche Vorkehrungen zur Gewährleistung des Erfolgs der Revision bei der Verletzung abspracherechtlicher Verfahrensregeln | 134 | ||
1. Absage an eine Qualifikation der einschlägigen Verfahrensregeln als bloße Ordnungsvorschriften | 134 | ||
2. Weitgehender Ausschluss eines Nichtberuhens des Urteils auf dem Verfahrensfehler | 135 | ||
3. Beweislaständerungen in Bezug auf das Gegebensein einer Verletzung des Verfahrensrechts | 140 | ||
4. Fernwirkungen der verfassungsrechtlichen Implementationsstrategien auf den Umgang der Revisionsgerichte mit sonstigen Rügebarrieren | 141 | ||
IV. Abschließende Beurteilung der Entwicklung | 142 | ||
1. Die Renaissance der Verfahrensrüge in der Verständigungspraxis als Sonderfall | 142 | ||
2. Nachhaltige Veränderungen der revisions- und der instanzgerichtlichen Praxis zur Verständigung | 143 | ||
3. Verwerfungen im Revisionsrecht und die Notwendigkeit ihrer Behebung | 144 | ||
4. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts weiterhin offene Fragen | 146 | ||
Helmut Frister: Die Unschuldsvermutung | 149 | ||
I. Einführung | 149 | ||
II. Der In-dubio-Satz als Kernbestand der Unschuldsvermutung | 152 | ||
III. Die Unschuldsvermutung als Garantie eines fairen Verfahrens? | 154 | ||
IV. Die Unschuldsvermutung als Verbot einer pönalen Rechtfertigung von Eingriffen in die Rechte des Bürgers ohne strafgerichtliche Verurteilung | 155 | ||
1. Allgemeine Begründung | 155 | ||
2. Erläuterung und Anwendung | 156 | ||
a) Untersuchungshaft | 156 | ||
b) Informelle Sanktionen (§ 153a StPO) | 158 | ||
c) Schuld- und Verdachtsfeststellungen | 160 | ||
V. Fazit | 162 | ||
Sabine Gless: Predictive policing und operative Verbrechensbekämpfung | 165 | ||
I. Einleitung | 165 | ||
II. Predictive policing und Informationsgewinnung | 166 | ||
III. Predictive policing und Verdachtsgewinnung | 169 | ||
1. Vor- und Nachteile heißer Spuren | 170 | ||
2. Begrenzende Funktion des Anfangsverdachts | 173 | ||
3. Verwendungs- und Verwertungsregeln | 175 | ||
4. Verfahrensrechte der Betroffenen | 177 | ||
IV. Fazit | 179 | ||
Stefan König und Lea Voigt: Datenverarbeitung im Strafverfahren in Zeiten der „E-Akte“ | 181 | ||
I. Akten und Daten bei Staatsanwaltschaft und Polizei (Ist-Stand) | 182 | ||
1. Staatsanwaltschaft | 182 | ||
a) Akten | 182 | ||
b) Dateien | 183 | ||
aa) Vorgangsverwaltung | 183 | ||
bb) Weitergehende Datenverarbeitung während laufender Verfahren | 184 | ||
cc) Datenspeicherung nach Abschluss des Verfahrens | 185 | ||
c) Zwischenbilanz 1 | 186 | ||
2. Polizei | 186 | ||
a) Ist-Stand polizeilicher Dateien | 187 | ||
b) Ausblick | 187 | ||
c) Zwischenbilanz 2 | 188 | ||
II. Referentenentwurf E-Akte | 188 | ||
III. Diskussion | 190 | ||
IV. Fazit | 191 | ||
Frank Meyer: Verbundstrafverfolgung in der EU. Funktionelle und verfahrensrechtliche Vermessung eines neuen Phänomens | 193 | ||
I. Einleitung | 193 | ||
II. Status Quo und Standardbeschreibung | 194 | ||
III. Beschreibungsangebote des Europäischen Verwaltungsrechts | 196 | ||
IV. Brauchbarkeit des Verbund-Begriffs für das Strafrecht | 198 | ||
V. Der EU-Strafverfolgungsverbund | 199 | ||
1. Vollstreckungs- und Substitutionsverbund | 201 | ||
2. Informationsverbund | 202 | ||
3. Verbundverfolgung im engeren Sinn | 204 | ||
VI. Bewertende Betrachtung | 210 | ||
VII. Schluss | 214 | ||
Hans-Ullrich Paeffgen: Der vorbefaßte Richter | 217 | ||
I. Prolog | 217 | ||
II. Entfaltung des Sachproblems | 218 | ||
1. Exemplifikation | 219 | ||
a) Informationen aus dem ersten Urteil und den dienstlichen Stellungnahmen der als befangen angegriffenen Richter | 220 | ||
b) Das zugrundeliegende Zentralproblem | 221 | ||
c) Kritik an der herrschenden Meinung | 222 | ||
d) Veranschaulichung des Begriffs „unparteiisch“ anhand von EGMR-Judikatur | 226 | ||
e) Zum Anlaßfall | 228 | ||
f) Repliken | 232 | ||
III. Fazit | 233 | ||
Helmut Pollähne: Zwischen Vertretungsmacht und Abwesenheitsohnmacht | 235 | ||
I. Abwesenheitsentscheidungen: Ein zwiespältiges Gesetzgebungsverfahren | 235 | ||
1. Gesetz zur „Stärkung des Rechts des Angeklagten auf Vertretung in der Berufungsverhandlung“ | 237 | ||
2. Gesetz über die „Anerkennung von Abwesenheitsentscheidungen in der Rechtshilfe“ | 238 | ||
II. Stärkung des Rechts des Angeklagten auf Vertretung in der Berufungsverhandlung | 239 | ||
1. § 329 StPO: Ausbleiben des Angeklagten; Vertretung in der Berufungsverhandlung | 239 | ||
2. Weitere Regelungen | 243 | ||
3. Offene Fragen | 244 | ||
III. Die Anerkennung von Abwesenheitsentscheidungen in der Rechtshilfe | 244 | ||
1. Auslieferung Deutscher zur Strafvollstreckung in einem EU-Staat | 245 | ||
a) Kenntnis von der Hauptverhandlung | 246 | ||
b) Rechtsmittelverzicht | 248 | ||
c) Auslieferung „nach Übergabe“? | 249 | ||
d) Abwesenheitsentscheidung ohne Verteidigung? | 250 | ||
2. Rechtshilfe bei der Vollstreckung ausländischer Geldsanktionen | 250 | ||
3. „Ordre public“ und andere Grenzen der Anerkennung | 251 | ||
Cornelius Prittwitz: Was sind und zu welchem Ende betreibt man Strafprozesse? Keine akademische Frage zu Mammutprozessen in der Mediengesellschaft | 253 | ||
I. Gedenken, Einleitung und Übersicht | 253 | ||
II. Bestandsaufnahme und Analyse | 255 | ||
1. Die Mahnungen und Warnungen, die Mahner und Warner | 255 | ||
a) Reinhard Müllers „Der Strafprozess ist kein Zirkus“ | 255 | ||
b) Fischers Blog zu „Wahrheit, Moral und Presse“ | 256 | ||
2. Die Metaphern | 257 | ||
a) Der Zirkus | 257 | ||
b) Die Bühne und das Theater | 258 | ||
c) Der Pranger | 259 | ||
d) Opferberuhigungsmaschine | 260 | ||
e) Historische – medial verstärkte – Aufarbeitung, kollektive Läuterung und Dokumentation (auch von Staatsversagen) | 261 | ||
3. Die in Frage stehenden Verfahren | 263 | ||
a) Mediale Aufmerksamkeit | 263 | ||
b) Zu lange und zu komplexe Strafverfahren | 264 | ||
c) Sonderfall: Die letzten NS-Verbrechen | 265 | ||
d) Sonderfall: NSU-Verfahren | 265 | ||
4. Kassandrarufe falscher Alarmisten oder Weckruf? | 266 | ||
III. Fazit | 267 | ||
Fredrik Roggan: Die unmittelbare Nutzung geheimdienstlicher Informationen im Strafverfahren nach dem Antiterrordateigesetz. Über die Gefahr der Kontamination der Wahrheitssuche mit Unverwertbarem | 269 | ||
I. Problemaufriss | 269 | ||
II. Gegenstand der Übermittlungen: Geheimdienstinformationen | 271 | ||
1. Eine Begriffsklärung: „Geheimdienste“ statt „Nachrichtendienste“ | 271 | ||
2. Übermittlungen bei Verbunddateien | 272 | ||
3. Die Zuverlässigkeit von Geheimdienst-Informationen | 273 | ||
a) Anforderungen an Ermächtigungsgrundlagen für die selbstständige Informationserhebung durch inländische Geheimdienste | 274 | ||
aa) Verdeckte Datenerhebungen durch das Bundesamt für Verfassungsschutz | 274 | ||
bb) Abgeschwächte inhaltliche Anforderungen an Datenerhebungsmethoden im Geheimdienstrecht | 276 | ||
b) Anforderungen an Informationen von anderen Geheimdiensten | 277 | ||
4. Die grundsätzliche Problematik der Übermittlung von Geheimdienstinformationen an Strafverfolgungsbehörden | 278 | ||
III. Wirkmechanismus der Antiterror-Datei als Index-Datei | 279 | ||
1. Einzuspeichernde Daten und ihr Informationswert | 279 | ||
a) Bedeutung der Grunddaten und erweiterten Grunddaten | 280 | ||
b) Beschränkung der unmittelbaren Nutzbarkeit durch Verdeckung | 281 | ||
2. Zugriff auf die gespeicherten Informationen | 282 | ||
a) Anforderungen an die Erforderlichkeitsprüfung | 282 | ||
b) Exkurs: Nutzung der erweiterten Grunddaten nach einzelfallbezogener Übermittlungsentscheidung | 283 | ||
IV. Insbesondere: Die erweiterte projektbezogene Datennutzung in Strafverfahren | 284 | ||
1. Die Regelung im novellierten ATDG | 285 | ||
2. Bedeutung der erweiterten Datennutzung für ein Strafverfahren | 287 | ||
V. Die Gefahr der Kontamination des Strafverfahrens mit prekären Informationen | 288 | ||
1. Zum Verhältnis der Nutzungsbefugnisse des ATDG zu § 161 II StPO | 288 | ||
2. Folgen einer fehlenden Verwendungsbeschränkung | 290 | ||
3. Eine Herausforderung für die Strafprozessrechtswissenschaft, die sie ohne Edda Weßlau bewältigen muss | 291 | ||
Thomas Rönnau: Schöffen in der deutschen Strafgerichtsbarkeit – ausgewählte Problemfelder und Grundsatzkritik | 293 | ||
I. Einführung | 293 | ||
II. Aktuelle Problemfelder der Laienmitwirkung | 295 | ||
1. Praktische Schwierigkeiten – zur Vereinbarung von Schöffenamt und Berufstätigkeit | 295 | ||
2. Diskutierte (Zusatz-)Anforderungen an das Schöffenamt | 296 | ||
3. Akteneinsicht durch Schöffen | 299 | ||
4. Laienrichtermitwirkung an Haftentscheidungen bei unterbrochener Hauptverhandlung | 301 | ||
III. Grundsatzkritik: Schöffenbeteiligung auf dem Prüfstand | 302 | ||
1. (Kern-)Argumente der Befürworter | 303 | ||
2. (Kern-)Einwände der Kritiker | 305 | ||
3. Stellungnahme | 306 | ||
IV. Fazit | 310 | ||
Reinhold Schlothauer: Haftverschonung bei Untersuchungshaft im europäischen Kontext | 313 | ||
I. Die Europäische Überwachungsanordnung und ihre Implementierung in das deutsche Strafverfahren | 313 | ||
II. Der Entscheidungsweg zur Abgabe der Überwachung von Haftverschonungsauflagen an einen anderen Mitgliedstaat | 316 | ||
1. Entscheidung über die Abgabe der Überwachung an die zuständige Behörde eines anderen Mitgliedstaates | 316 | ||
2. Übernahme der Überwachung durch den anderen Mitgliedstaat | 318 | ||
III. Zum Verhältnis zwischen Haftverschonung und Übertragung von Überwachungsmaßnahmen | 319 | ||
1. In der Bundesrepublik Deutschland aufhältliche Beschuldigte | 319 | ||
2. In einem anderen EU-Mitgliedstaat aufhältliche Beschuldigte | 319 | ||
3. Zeitgleiche Außervollzugsetzung des Haftbefehls und Überwachungsübertragung | 320 | ||
4. Haftverschonung und Haftentlassung | 321 | ||
a) Bedingter Haftverschonungsbeschluss? | 321 | ||
b) Bedingte Haftentlassung bei Abgabe der Überwachung nach § 90y I Nr. 2 IRG | 322 | ||
5. Haftverschonung des in einem anderen EU-Mitgliedstaat auf freiem Fuß befindlichen Beschuldigten (§ 90y I Nr. 3 IRG) | 324 | ||
IV. Beendigung der Überwachung | 325 | ||
1. Wegfall der Haftbefehlsvoraussetzungen | 325 | ||
2. Widerruf der Haftverschonung | 325 | ||
3. Rücknahme der Überwachungsabgabe | 325 | ||
a) Verlegung des Aufenthalts | 325 | ||
b) Änderung von Haftverschonungsauflagen | 326 | ||
c) Ablauf des maximalen Überwachungszeitraums | 326 | ||
d) Fehlende Reaktion auf Mitteilungen des Vollstreckungsstaates | 327 | ||
V. Rechtsbehelfe | 327 | ||
1. Rechtsbehelfe gegen Entscheidungen des Haftgerichts | 327 | ||
2. Rechtsbehelfe gegen Entscheidungen im Vollstreckungsstaat | 328 | ||
Karl F. Schumann: Der Handel mit Gerechtigkeit – ein Nachtrag | 331 | ||
I. Zum deutschen „plea bargaining“ | 332 | ||
II. „Das böse Wort …“ (Schmidt-Hieber) | 335 | ||
III. Wieweit haben sich Urteilsabsprachen dem plea bargaining angenähert? | 338 | ||
IV. Plea bargaining in den USA heute | 344 | ||
V. Fazit | 349 | ||
Bernd Schünemann: Zur Stellung der Staatsanwaltschaft im postmodernen Strafverfahren | 351 | ||
I. Einleitung | 351 | ||
II. Die postmoderne Gesellschaft, ihre Kriminalität und ihr Strafverfahren | 352 | ||
III. Der unaufhaltsame Machtaufstieg der Staatsanwaltschaft | 357 | ||
IV. Ergebnis der Bestandsaufnahme | 360 | ||
V. Konsequenzen für die Rechtsstellung der Staatsanwaltschaft | 361 | ||
VI. Desiderate für eine grundlegend neue Ausbalancierung der Verfahrensrollen | 365 | ||
Carl-Friedrich Stuckenberg: Gründe für die Abschaffung des § 153a StPO | 369 | ||
I. Die lex lata und ihre Praxis | 369 | ||
1. Gründe für die Schaffung des § 153a StPO | 369 | ||
2. Gründe für die Erweiterung des § 153a StPO | 371 | ||
3. Normative Struktur | 372 | ||
4. Rechtspraxis | 373 | ||
II. Einwände | 375 | ||
1. Haupteinwand: Rechtsstaatswidrige Verdachtssanktion | 375 | ||
a) Erfüllung des öffentlichen Sanktionsinteresses | 375 | ||
b) Strafen im funktionalen Sinne: strafrechtliche Sanktionen minderer Art | 376 | ||
c) Unvollständige Feststellung der Sanktionsvoraussetzungen | 377 | ||
d) Aporien | 378 | ||
e) Keine Legitimation durch Zustimmung des Betroffenen | 380 | ||
2. Haupteinwand: Dysfunktionale Doppelzüngigkeit | 382 | ||
3. Weitere Einwände | 383 | ||
a) Unbestimmtheit und Formlosigkeit | 383 | ||
b) Auswüchse | 385 | ||
c) Unfreiwilligkeit, unzulässiger Zwang | 386 | ||
d) Ungleichbehandlung | 387 | ||
e) Rückfall in den Inquisitionsprozess | 388 | ||
III. Fazit | 388 | ||
Petra Velten: Das Verhältnis von Ermittlungs- und Hauptverfahren – Der lange Arm des Ermittlungsverfahrens | 391 | ||
I. Einleitung | 391 | ||
II. Das Ermittlungsverfahren hinterlässt schwer korrigierbare Spuren | 395 | ||
1. Die Bedeutung des Standes der Ermittlungen für die Beweiswürdigung im Hauptverfahren und Verurteilung | 395 | ||
a) Bedeutung der Ermittlungen für den Beweiswert der in der Hauptverhandlung erhobenen Beweise | 395 | ||
b) Ausermittlung als Verurteilungsbedingung | 397 | ||
2. Bedeutung des Confirmation Bias | 397 | ||
3. Der Zusammenhang zwischen Beweiserhebung und Beweisergebnis (Unzuverlässigkeit nichtkontradiktorisch erzeugter Beweise) | 398 | ||
a) Der Mechanismus | 398 | ||
b) Die Differenz zwischen heimlicher und kontradiktorischer, öffentlicher Untersuchung | 399 | ||
c) Die Zuverlässigkeit polizeilicher Ermittlungen | 400 | ||
4. Relativierung des Einflusses durch Beweiswürdigung? | 405 | ||
a) Vorsichtige Beweiswürdigung ist keine Alternative zur Qualität der Beweisgrundlage | 405 | ||
b) Diffuse Prinzipien statt strikter Regeln | 406 | ||
c) Psychologische Möglichkeit vorsichtiger Beweiswürdigung | 407 | ||
III. Fazit und Konsequenzen | 409 | ||
Thomas Weigend: Verfahrenseinstellung nach § 153a StPO: praktikabel, aber nicht legitim | 413 | ||
I. Eine legislatorische Erfolgsstory | 413 | ||
II. Grundsatz- und Anwendungsprobleme | 414 | ||
1. Entlastung von Folgen der Strafrechtsexpansion | 415 | ||
2. Auslegungsprobleme bei einer im Kern unbestimmten Vorschrift | 415 | ||
3. Ungleichheit vor dem Gesetz | 417 | ||
4. Ungeregeltes Verfahren | 418 | ||
III. Sanktion ohne Schuldspruch? | 420 | ||
1. Auflage ist keine Strafe? | 421 | ||
2. Rechtsgrund der Auflage? | 422 | ||
IV. Alternativen? | 424 | ||
Wolfgang Wohlers: Verwertungs-, Verwendungs- und/oder Belastungsverbote – die Rechtsfolgenseite der Lehre von den Beweisverwertungsverboten | 427 | ||
I. Die Lehre von den Beweisverwertungsverboten: viel Lärm um nichts? | 427 | ||
II. Die Bedeutung von Verwertungsverboten in der Verfahrenswirklichkeit | 429 | ||
1. Das Ausblenden unverwertbarer Erkenntnisse: eine psychologische Monstrosität | 430 | ||
2. Mögliche Instrumente zum Schutz des erkennenden Gerichts vor der Wahrnehmung unverwertbarer Beweismittel | 432 | ||
III. Die Rechtsfolgen des Vorliegens eines Verwertungsverbots | 434 | ||
1. Verwertungsverbote als Beweiswürdigungsverbote | 434 | ||
2. Verwertungsverbote als Verwendungsverbote? | 436 | ||
3. Verwertungsverbote als Belastungsverbote? | 440 | ||
IV. Fazit | 443 | ||
Jürgen Wolter: Die neue Nachlässigkeit des BVerfG bei verdeckten Ermittlungseingriffen und die Funktionstüchtigkeit der Strafverfolgung | 445 | ||
I. Funktionstüchtigkeit der Strafrechtspflege im Kernbereich privater Lebensgestaltung? | 445 | ||
II. Funktionstüchtigkeit der Strafrechtspflege und Reduzierung des Grundrechtsschutzes im Abwägungsbereich auf (fast) Null? | 447 | ||
III. Funktionstüchtigkeit der Strafrechtspflege und Reduzierung des Grundrechtsschutzes im „außerstrafprozessualen Bereich“ | 450 | ||
IV. Reduzierung des Kernbereichs auf die Freiheit von den Anforderungen funktionstüchtiger Strafrechtspflege? | 451 | ||
1. Instrumentalisierung der Menschenwürde durch Verfahrensziele | 451 | ||
2. Instrumentalisierung der Menschenwürde durch Verfahrenserfordernisse und zweistufiges Schutzkonzept | 452 | ||
3. Beschränkung des Kernbereichs durch Gemeinwohlvorbehalt | 452 | ||
V. Grundrechtsschützende Auslegung und Fortschreibung der §§ 100c, 100a, 100g, 100d StPO | 453 | ||
1. Gegen die grundrechtsbeschränkende „vollständige erste Sichtung“ bei zweistufigem Schutzkonzept | 453 | ||
2. Grundrechtsbewahrende Lösungen bei verdeckten Ermittlungseingriffen (§§ 100a, 100c, 100g, Zugriff auf E-Mails, Online-Durchsuchung) | 458 | ||
3. Grundrechtsbewahrende Auslegung des § 100d V Nr. 3 StPO | 459 | ||
VI. Ergebnis, Ursachen, Widmung | 460 | ||
Ingeborg Zerbes Geheime Überwachung im Strafprozess: Sicherheitsgefühl vor Freiheit? | 463 | ||
I. Edda Weßlaus starke Stimme im Überwachungs-Diskurs | 463 | ||
II. Beschneidung individueller Rechte Betroffener | 466 | ||
II. Funktionsausdehnung des Strafprozesses | 467 | ||
1. Verlust der traditionellen Aufgabenverteilung – Strafprozess im Einsatz für Sicherheit | 467 | ||
2. Wirkung traditioneller strafprozessualer Eingriffsgrenzen | 469 | ||
IV. Fazit | 473 | ||
II. Strafrecht und Kriminalpolitik | 475 | ||
Lorenz Böllinger: Das Drogentabu: Soziale Kontrolle von Ekstase | 477 | ||
Zusammenfassung | 477 | ||
I. Mystifizierender Drogenkrieg versus wissenschaftliche Drogenaufklärung | 477 | ||
II. Drogen – das mythische Böse | 481 | ||
III. Drogentabu, Drogenphobie und resultierende Drogenmoral | 482 | ||
IV. Unbewusste Gründe und Konsequenzen des Drogentabus | 483 | ||
1. Unbewusster Konflikt und die psychische Abwehr | 483 | ||
2. Konflikte auf der Ebene der Triangulierung | 485 | ||
3. Konflikte auf der prägenitalen Ebene | 488 | ||
V. Schlussbemerkung | 490 | ||
Johannes Feest. Weg mit der Ersatzfreiheitsstrafe (§ 43 StGB)! Eine Petition mit Fußnoten | 491 | ||
I. Vorbemerkung | 491 | ||
II. Petition | 491 | ||
1. Das Ersetzen einer richterlich angeordneten Geldstrafe durch eine Freiheitsstrafe ist illegitim | 492 | ||
2. Die Praxis der Ersatzfreiheitsstrafe (EFS) ist darüber hinaus sozial ungerecht | 492 | ||
3. Die zunehmende Belastung des Strafvollzugs durch die EFS ist kontraproduktiv | 492 | ||
4. Alle Versuche die EFS zurückzudrängen sind gescheitert | 493 | ||
5. Die Behauptung der Unverzichtbarkeit der EFS ist unhaltbar | 493 | ||
6. Die Abschaffung der EFS hätte eine Reihe wünschenswerter Folgen | 494 | ||
III. Schlussbemerkung | 494 | ||
Monika Frommel: Punitiver Populismus | 495 | ||
I. Die Schutzlückenkampagne der Frauennotrufe und anderer Frauennetzwerke 2014–2016 | 495 | ||
II. Reflexhaftes Strafrecht | 499 | ||
III. Wie hoch sind die Kosten dieses Politikstils? | 499 | ||
IV. Wie sieht nun die Straftheorie aus, die zu einer hyperaktiven Mediengesellschaft passt? | 500 | ||
V. Punitiver Populismus | 502 | ||
VI. Historischer Wandel seit den 1970er Jahren | 502 | ||
VII. „Moral“ als „kritische“ Instanz? | 503 | ||
VIII. Was also hat sich verändert? Was waren die Ziele der großen Strafrechtsreform der 1970er Jahre, warum gelten sie nicht mehr und was wollen Politiker und Politikerinnen heute? | 503 | ||
Florian Jeßberger: Wider die Strafbarkeit des unerlaubten Aufenthaltes in Deutschland | 507 | ||
I. Merkmale, Geschichte, Praxis | 509 | ||
II. Begrenzungen | 512 | ||
III. Strafgrund | 514 | ||
IV. Fazit | 516 | ||
Klaus Lüderssen: Die Zukunft des agent provocateur – nicht endende Abwägungen | 519 | ||
I. | 519 | ||
II. | 520 | ||
III. | 525 | ||
Klaus Rogall: Der Notwehrexzess – ein Schuldprivileg | 529 | ||
I. Einführung | 529 | ||
II. Annäherungen an § 33 StGB | 531 | ||
1. Die Überschreitung der Grenzen der Notwehr | 531 | ||
2. Die affektbedingte Überschreitung der Notwehrgrenzen | 534 | ||
3. Die Verantwortlichkeit des Angreifers für die Überschreitung der Notwehr | 536 | ||
4. Ergebnis | 537 | ||
III. Zur Entstehung des § 33 StGB | 538 | ||
1. Parlamentarische Beratungen und der „Wille des Gesetzgebers“ | 538 | ||
2. Die Ausgangslage bei den Beratungen | 539 | ||
3. Die Beratungen im Einzelnen und ihr Ergebnis | 539 | ||
IV. Folgerungen für das Verständnis des § 33 StGB | 541 | ||
1. § 33 StGB ist kein Strafausschließungsgrund | 541 | ||
2. § 33 StGB ist keine Irrtumsregelung | 542 | ||
3. § 33 StGB als atypischer Schuldausschließungs- bzw. Entschuldigungsgrund | 543 | ||
4. Verzicht auf präventive Erklärungsmodelle | 546 | ||
V. Schlussbemerkung | 548 | ||
Mark A. Zöller: Der Beurteilungsspielraum des Gesetzgebers im Recht der Inneren Sicherheit | 551 | ||
I. Vorbemerkungen und Ausgangspunkt | 551 | ||
II. Die Verhältnismäßigkeitsprüfung in der Rechtsprechung des BVerfG | 552 | ||
III. Beispiele aus der Judikatur | 554 | ||
1. Gefahrenabwehrrecht | 555 | ||
2. Nachrichtendienstrecht | 556 | ||
3. Strafrecht | 557 | ||
IV. Erklärungsansätze für die Gewährung eines Beurteilungsspielraums | 559 | ||
1. Gesetzgebung als zukunftsbezogene Aufgabe | 559 | ||
2. Der Grundsatz der Gewaltenteilung | 560 | ||
V. Grenzen des Beurteilungsspielraums | 562 | ||
1. Allgemeines | 562 | ||
2. Schlussfolgerungen | 563 | ||
VI. Fazit | 566 | ||
III. Grundlagen | 567 | ||
Bärbel Frischmann: „… nach bestem Wissen und Gewissen“. Eine Erörterung von J. G. Fichtes Gewissenskonzept | 569 | ||
I. Fichtes Sittenlehre | 570 | ||
II. Die Funktion des Gewissens | 571 | ||
III. Intersubjektive Prüfung meiner Überzeugungen | 573 | ||
IV. Ein mögliches moralisches Dilemma und das Gewissen | 574 | ||
V. Bedeutung der Fichteschen Gewissenskonzeption | 575 | ||
Roland Hefendehl: Eine soziale Rechtsgutstheorie | 577 | ||
I. Hinführung zum Thema | 577 | ||
II. Die Rechtsgutstheorie und deren Bekenntnis zum Strafrecht | 579 | ||
III. Das Strafrecht als „Abenteurer- und Elendsstrafrecht“ | 579 | ||
IV. Die personale Rechtsgutslehre als Fortsetzung eines überholten Strafrechts | 581 | ||
V. Die Verschiebung der Koordinaten in einem gesellschaftsintegrierten Strafrecht | 582 | ||
VI. Die Grundzüge einer sozialen Rechtsgutstheorie | 583 | ||
1. Der Schutzgegenstand | 583 | ||
a) Die klassische Grenzziehung zwischen Individual- und Kollektivrechtsgut | 583 | ||
b) Die verschiedenen Strukturen kollektiver Rechtsgüter | 584 | ||
aa) Staatsschutzdelikte | 584 | ||
bb) Kontingentdelikte | 584 | ||
cc) Vertrauensschutzdelikte | 585 | ||
2. Der Rechtsgutsträger | 587 | ||
VII. Die Rolle des Strafrechts in der Finanzkrise als Test | 588 | ||
1. Die Charakteristika der Finanzkrise | 588 | ||
2. Aufarbeitungsmöglichkeit mit den Mitteln des Strafrechts? | 588 | ||
3. Perspektivenverschiebung über eine soziale Rechtsgutstheorie | 589 | ||
a) Der bisherige Weg | 589 | ||
b) Der Kern des Unrechts | 590 | ||
VIII. Resümee | 590 | ||
Felix Herzog: Robin Hood – Betrachtungen über soziale Gerechtigkeit | 593 | ||
I. | 593 | ||
II. | 593 | ||
III. | 597 | ||
IV. | 599 | ||
Georg Mohr: Statt Wahrheit und Gerechtigkeit? Zu Edda Weßlaus Kritik des Konsensprinzips im Strafverfahren | 601 | ||
I. Die Gerechtigkeit des Strafverfahrens als blinder Fleck der traditionellen Strafrechtsphilosophie | 601 | ||
II. Das „Standardmodell“: Wahrheit und Gerechtigkeit durch Unparteilichkeit | 602 | ||
III. Das inquisitorische Strafverfahren | 602 | ||
IV. Mängel des inquisitorischen Strafverfahrens und die Entstehung einer informellen Absprachenpraxis | 603 | ||
V. Das adversatorische Strafverfahren | 604 | ||
VI. Rechtsstaatliche Grenzen der Verständigung laut BGH und BVerfG vor ihrer gesetzlichen Regelung | 605 | ||
VII. Das Verständigungsgesetz: § 257c StPO | 607 | ||
VIII. Ergänzungen durch BVerfGE 133, 168 (2013) | 608 | ||
IX. Edda Weßlaus Kritik am Konsensprinzip | 609 | ||
X. Nivellierung der Rechtskultur? | 612 | ||
Franz Salditt: Johannas schöner Prozeß – Anmerkungen zum Wortprotokoll des Jahres 1431 | 615 | ||
I. Der historische Rahmen | 615 | ||
II. Der Prozeß: Die Frage nach dem Beistand | 618 | ||
III. Der Prozeß: Zur Aussagepflicht der Angeklagten | 620 | ||
1. Die Stimmen und Erscheinungen | 620 | ||
2. Aus heutiger Sicht | 622 | ||
IV. Der Prozeß: Das Ringen der Richter mit Johanna | 624 | ||
V. Der Prozeß: Der Weg zum Scheiterhaufen | 627 | ||
VI. Zum Schluß: Ein rechtliches Gedankenspiel | 630 | ||
Gerhard Strate: „Zur Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?“ – Zur Aktualität einer kleinen Schrift Kants aus dem Jahre 1784 | 633 | ||
IV. Persönliches | 639 | ||
Cornelius Nestler: Gedenken an Edda | 641 | ||
Schriftenverzeichnis von Edda Weßlau | 643 | ||
Monographien | 643 | ||
Herausgeberin | 643 | ||
Kommentierung | 643 | ||
Zeitschriften-Aufsätze und Beiträge in Sammelbänden | 643 | ||
Rezensionen | 646 | ||
Anmerkungen | 646 | ||
Autorenverzeichnis | 649 |