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Henseler, M. (2016). Die rechtlichen Dimensionen des bundesweiten Stadionverbots. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54970-2
Henseler, Maren. Die rechtlichen Dimensionen des bundesweiten Stadionverbots. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54970-2
Henseler, M (2016): Die rechtlichen Dimensionen des bundesweiten Stadionverbots, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54970-2

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Die rechtlichen Dimensionen des bundesweiten Stadionverbots

Henseler, Maren

Beiträge zum Sportrecht, Vol. 51

(2016)

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About The Author

Maren Henseler, ehemalige Fußballspielerin, ging nach dem Abitur im Sommer 2002 zunächst in die USA, wo sie – unterstützt durch ein Fußball-Stipendium – einen Bachelor of Arts (Berry College, GA) erwarb. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland im Jahre 2005 studierte sie in Bonn und Toulouse Rechtswissenschaften und legte im April 2011 ihre erste juristische Staatsprüfung vor dem Oberlandesgericht Köln ab. Anschließend arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Staats- und Verwaltungsrecht der Universität zu Köln. Die Autorin wurde 2015 promoviert und ist derzeit Rechtsreferendarin am Landgericht Köln.

Abstract

Die Arbeit unternimmt es, die rechtlichen Dimensionen des bundesweiten Stadionverbots zu benennen, ihre Implikationen herauszuarbeiten und auf ihre Vereinbarkeit mit geltendem Recht zu untersuchen.

Zunächst wird die ursprüngliche, die zivilrechtliche Dimension des Stadionverbots, die sich zwischen ausgeschlossenem Fan und der Stadionverbots-GbR entfaltet, beleuchtet. Anschließend folgt eine Analyse der Verknüpfung von Stadionverbotsrichtlinien und Strafprozessordnung sowie deren Konsequenzen, ehe die Einwirkungen des Verbots auf grundrechtlich geschützte Positionen einer näheren Betrachtung unterzogen werden. Dabei setzt die Arbeit sich vertieft mit dem Stadionverbots-Urteil des BGH auseinander und unternimmt einen ersten Ausblick auf die Erfolgsaussichten der dagegen erhobenen Verfassungsbeschwerde. Sie kommt u.a. zu dem Ergebnis, dass das Instrument in seiner momentanen Konzeption und Handhabung in Teilen sowohl gegen die Dogmatik seiner zivilrechtlichen Rechtsgrundlage als auch Grundrechte der betroffenen Fans verstößt.
»The Legal Dimensions of the Nationwide Stadium Ban«

This work identifies and analyses three legal dimensions of the nationwide stadium ban, an instrument that enables football clubs and other private entities to exclude allegedly rowdy football fans from their stadiums for a period of up to five years. Despite a decision of the Federal Court of Justice on this matter, the instrument remains contentious in both public and academic discussion - and is now even subject to a constitutional complaint with the Federal Constitutional Court.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 16
A. Einleitung und Gang der Arbeit 25
I. Einführung in die Thematik 25
II. Darstellung und Gang der Arbeit 30
B. Die zivilrechtliche Dimension des Stadionverbots 33
I. Geschichte und Hintergründe des Stadionverbotes 33
1. Die DFB-Richtlinien zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesspielen (RLVSB) 34
2. Die DFB-Richtlinien zur einheitlichen Behandlung von Stadionverboten (SVRL) 36
a) Adressaten und Rechtsnatur der Richtlinien 36
b) Regelungsgegenstand 38
3. Zusammenfassung 39
II. Das Regelungssystem der DFB-Stadionverbotsrichtlinien 39
1. Das Stadionverbot der SVRL 39
a) Rechtsnatur und Zweck des Stadionverbotes 40
b) Arten des Stadionverbotes (§ 1 Abs. 4 SVRL) 42
c) Dauer des Stadionverbotes (§ 5 SVRL) 43
d) Verwaltung und praktische Durchsetzung des Stadionverbotes 44
e) Das Stadionverbot in Zahlen 48
2. Voraussetzungen für die Verhängung eines Stadionverbotes 51
a) Örtliches Stadionverbot 52
b) Bundesweites Stadionverbot 53
aa) Besonders schwerer Fall (§ 4 Abs. 4 SVRL) 54
bb) Schwerer Fall (§ 4 Abs. 3 SVRL) 54
cc) Kritik 56
c) Verfahren 59
aa) Regelfall: Verstoß im Bereich des Stadions 59
bb) Sonderfall: Drittortauseinandersetzungen 61
d) Zusammenfassung 67
3. Grundsätze des § 7 SVRL: Modifikationsmöglichkeiten 67
4. Zusammenfassung 70
III. Das Stadionverbot als Ausübung des Hausrechts 71
1. Rechtsgrundlage zur Durchsetzung des Stadionverbotes 71
2. Kontrahierungszwang als Einschränkung der Privatautonomie 73
a) Voraussetzungen des Kontrahierungszwangs 74
b) Anwendbarkeit auf die Veranstaltung von Fußballspielen 75
c) Ergebnis zu 2. 79
3. Ad-hoc-Stadionverbot 80
4. Auf zukünftige Veranstaltungen gerichtetes Stadionverbot 81
a) § 1004 Abs. 1 Satz 2 direkt bzw. analog i. V. m. § 823 Abs. 1 BGB 82
aa) Berechtigter 83
(1) Rechtsgeschäftliche Stellvertretung, §§ 164 ff. BGB 86
(a) Exkurs: Zurückweisungsmöglichkeit eines einseitigen Rechtsgeschäfts gem. § 174 Satz 1 BGB 87
(aa) Teleologische Reduktion des § 174 Satz 1 BGB 89
(bb) Analoge Anwendung des § 174 Satz 2 BGB 90
(cc) Dolo-agit-Einrede: unzulässige Rechtsausübung 91
(dd) Nichtanwendbarkeit des § 174 BGB 92
(ee) Zwischenergebnis: Keine Unwirksamkeit wegen § 174 Satz 1 BGB 93
(b) Ergebnis zu (1) 95
(2) Gesamtheit der Vereine als GbR im Sinne der §§ 705 ff. BGB 95
(a) Tatbestandsmerkmale der Stadionverbots-GbR 95
(b) Anwendbarkeit des § 174 BGB auf die BGB-Gesellschaft 98
(3) Stellungnahme 99
(a) Praktische Erwägungen: Die Frage nach der Passivlegitimation 99
(b) Dogmatische Gründe 101
(4) Zusammenfassung 102
bb) Beeinträchtigung 103
cc) Besorgnis zukünftiger Beeinträchtigungen 105
(1) Gefahrenprognose hinsichtlich der Rechtsgüter des das Stadionverbot festsetzenden Vereins 107
(a) Ansatz des BGH: Fokus auf das Merkmal der „Gruppenzugehörigkeit“ 109
(b) Kritik 110
(aa) Klesczewski 110
(bb) Orth/Schiffbauer 113
(c) L. Schmitt: Kritik an der Kritik und Vorschlag einer neuen Definition 116
(d) Eigene Ansicht 116
(e) Zwischenergebnis 123
(2) Gefahrenprognose hinsichtlich der Rechtsgüter der übrigen Vereine 123
(3) Zeitliche Komponente der Gefahrenprognose 124
(4) Zusammenfassung 126
dd) Störereigenschaft des Anspruchsgegners 127
(1) § 830 BGB: Inhalt und Zweck 129
(2) Anwendung des Rechtsgedankens aus § 830 BGB auf Stadionverbote 133
(3) Kritik und eigene Ansicht 136
(4) Zusammenfassung 138
ee) Keine Duldungspflicht (§ 1004 Abs. 2 BGB) 138
(1) Durch nach Verhängung erworbene Eintrittskarte 140
(2) Durch vor Verhängung erworbene Eintrittskarte 143
(a) Tageskarte 144
(b) Dauerkarte 146
(3) Zwischenergebnis 149
ff) Zusammenfassung zu a) 150
b) § 862 Abs. 1 Satz 2 BGB 152
c) Wahl der günstigsten Anspruchsgrundlage 154
5. Ergebnis zu III. 155
IV. Zusammenfassung zu B. 156
C. Die prozessuale Dimension des Stadionverbots 159
I. Folgen des Einschreitens gegen den Betroffenen 159
II. Rechtsschutzmöglichkeiten gegen die Folgen des Einschreitens 165
1. Rechtsschutz gegen das Stadionverbot 165
a) Im Wege eines Antrags an den festsetzenden Verein 166
b) Im Wege der Klage 167
aa) Sachentscheidungsvoraussetzungen 167
bb) Erfolgsaussichten 172
c) Ergebnis zu 1. 173
2. Rechtsschutz gegen den Vermerk in der Zentraldatei des DFB 174
a) Rechte des Betroffenen nach Erledigung des Stadionverbotes 174
b) Rechte des Betroffenen bei noch bestehendem Stadionverbot 175
aa) Verstoßbegründete Stadionverbote 176
bb) Verdachtsbegründete Stadionverbote 177
c) Sonstige Voraussetzungen 178
d) Ergebnis zu 2. 180
3. Rechtsschutz gegen den Eintrag in der Datei „Gewalttäter Sport“ 181
a) Voraussetzungen des Löschungsanspruchs 182
b) Die begriffliche Inkompatibilität von § 8 Abs. 3 BKAG und Nr. 88 Satz 2 RiStBV 184
c) Ergebnis zu 3. 187
4. Ergebnis zu II. 187
III. Rechtsschutzmöglichkeiten gegen die Einstellung nach § 153 Abs. 1 Satz 2 StPO 189
1. Die Möglichkeiten der Verfahrensbeendigung durch Einstellung oder Freispruch 190
2. Auswirkungen der entsprechenden Verfahrensbeendigung auf das Stadionverbot 196
3. Praxisrelevanz des Rechtsschutzes gegen eine vorzeitige Verfahrensbeendigung 198
4. Notwendigkeit der Rechtsschutzgewährung (Art. 19 Abs. 4 GG) 200
a) Staatsanwaltschaftliche Einstellungsverfügung als Akt öffentlicher Gewalt 200
b) Durch die Einstellungsverfügung gem. § 153 Abs. 1 Satz 2 StPO möglicherweise verletzte eigene Rechte 203
aa) Recht auf den richtigen Abschluss des Verfahrens 204
bb) Unschuldsvermutung 209
cc) Allgemeines Persönlichkeitsrecht, Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG 209
(1) Schutz der persönlichen Ehre 210
(2) Recht auf informationelle Selbstbestimmung 216
(a) Beeinträchtigung durch die Speicherung im ZStV 216
(b) Verfassungsrechtliche Rechtfertigung 220
(aa) Normenklarheit und Normenbestimmtheit 221
(bb) Verhältnismäßigkeit 223
(cc) Richtige Speicherung einer rechtswidrigen Verfahrensbeendigung 225
(c) Ergebnis zu (2) 226
(3) Zusammenfassung 227
dd) Berufsfreiheit, Art. 12 Abs. 1 GG 227
(1) Beeinträchtigung 227
(2) Zurechenbarkeit 230
(3) Keine Rechtfertigung 231
(4) Ergebnis zu dd) 232
ee) Allgemeiner Gleichheitssatz, Art. 3 Abs. 1 GG 232
ff) Zusammenfassung 234
c) Ergebnis zu 4. 235
5. Anwendbares Verfahrensregime 235
a) Rechtsbehelfe der StPO 235
b) §§ 23 ff. EGGVG 239
aa) Justizbehörde und Strafrechtspflege 239
bb) Die Maßnahme im Sinne des § 23 Abs. 1 Satz 1 EGGVG 240
(1) „Gegensatzpaar“ Justizverwaltungsakt vs. Prozesshandlung 243
(2) Einordnung der staatsanwaltschaftlichen Einstellungsverfügung 245
(3) Kritik an der Lehre von den Prozesshandlungen 249
(4) Zwischenergebnis 251
cc) Statthafte Antragsart 252
dd) Subsidiarität des Justizverwaltungsrechtswegs, § 23 Abs. 3 EGGVG 253
(1) Meinungsstand 255
(2) Kritik und eigene Ansicht 256
(3) Zwischenergebnis 258
ee) Ergebnis zu b) 259
c) Zusammenfassung 260
6. Ergebnis zu III. 261
IV. Zusammenfassung zu C. 263
D. Die grundrechtliche Dimension des Stadionverbots 266
I. Berührte Grundrechtspositionen des Fußballfans 266
1. Allgemeine Verhaltensfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG) 267
2. Allgemeines Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG) 268
a) Gewährleistungsumfang 268
b) Der Besuch von Fußballspielen als Ausübung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts in seiner besonderen Ausprägung des Rechts auf Selbstverwirklichung durch Fan-Sein 270
c) Ergebnis zu 2. 273
3. Versammlungsfreiheit (Art. 8 Abs. 1 GG) 273
a) Besuch eines Fußballspiels als Ausübung der Versammlungsfreiheit 274
aa) Versammlung 274
(1) Enger Versammlungsbegriff 276
(2) Erweiterter Versammlungsbegriff 278
(3) Weiter Versammlungsbegriff 279
(4) Stellungnahme 280
(a) Argumente gegen das Erfordernis der Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung 280
(b) Argumente gegen das Erfordernis der Meinungsbezogenheit 287
(5) Ergebnis zu aa) 288
bb) Konsequenz für die Veranstaltung Fußballspiel 288
(1) Gesamtveranstaltung 289
(2) Organisierte Fangruppen als „Versammlung in der Versammlung“? 291
(3) Ergebnis zu bb) 296
cc) Friedlich und ohne Waffen 297
(1) Friedlichkeitsvorbehalt 297
(2) Waffenlosigkeit 299
(3) Charakter der Fußballveranstaltung 301
dd) Grundrechtsberechtigung 304
ee) Zwischenergebnis zu a) 305
b) Die Beteiligten und ihre Rechte 306
aa) Anwendbarkeit des Versammlungsgesetzes 306
bb) Einschlägige Vorschriften 308
cc) Subsumtion 312
c) Ergebnis zu 3. 315
4. Informationsfreiheit (Art. 5 Abs. 1 Satz 1 2. Hs. GG) 315
a) Schutzgegenstand 317
aa) Fußballspiel als allgemein zugängliche Quelle 319
bb) Wirksame Verengung des Schutzgegenstandes 320
b) Ergebnis zu 4. 323
5. Allgemeiner Gleichheitssatz (Art. 3 Abs. 1 GG) 324
6. Ergebnis zu I. 324
II. Wirkung auf den Ausgang privatrechtlicher Streitigkeiten 326
1. Wirkung der Grundrechte zwischen Privaten und deren Konsequenzen für das bundesweite Stadionverbot 326
2. Entscheidung des BGH 330
a) Sachverhalt und Vorinstanzen 330
b) Inhalt der BGH-Entscheidung 331
3. Kritik und Neubewertung 332
a) Fehlende Berücksichtigung von Grundrechten 332
b) Unzureichende Berücksichtigung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts 336
c) Weitere Konsequenz: Kein Rückgriff auf Rechtsgedanken des § 830 BGB 339
d) Zusammenfassung zu 3. 341
4. Ergebnis zu II. 342
III. Grundrechtsverletzungen durch das Verhalten der Staatsanwaltschaft 344
1. Das zivilrechtliche Stadionverbot als abwehrfähige Drittbeeinträchtigung 345
a) Staatliche Verantwortung für mittelbare Grundrechtsverkürzungen 345
b) Mit Stadionverbot verbundene Beeinträchtigungen als mittelbare Grundrechtsverkürzungen durch die Staatsanwaltschaft 348
c) Unterbrechung des Zurechnungszusammenhangs wegen rechtswidrigen Handelns des Dritten? 350
d) Ergebnis zu 1. 351
2. Rechtfertigung der Drittbeeinträchtigung 351
a) Allgemeines Persönlichkeitsrecht 352
aa) Grundrechtsbegrenzungen 352
bb) Anforderungen an das einschränkende Gesetz 353
(1) Formelle Anforderungen 353
(2) Materielle Anforderungen, insbesondere Verhältnismäßigkeit 357
(a) Legitimer Zweck 357
(b) Eignung 358
(c) Erforderlichkeit 359
(d) Proportionalität 359
(e) Zwischenergebnis 362
(3) Ergebnis zu bb) 362
cc) Anwendung der Normen im Einzelfall 362
(1) Anwendung des § 152 Abs. 2 StPO 363
(2) Anwendung des § 153 Abs. 1 Satz 2 StPO 364
(3) Ergebnis zu cc) 366
dd) Ergebnis zu a) 366
b) Versammlungsfreiheit 367
c) Informationsfreiheit 369
d) Ergebnis zu 2. 371
3. Allgemeiner Gleichheitssatz 373
a) Ungleichbehandlung durch Anwendung des § 152 Abs. 2 StPO 373
b) Ungleichbehandlung durch Anwendung des § 153 Abs. 1 Satz 2 StPO 374
c) Ergebnis zu 3. 375
4. Ergebnis zu III. 376
IV. Zusammenfassung zu D. 378
E. Schluss 383
I. Fazit und Ausblick 383
II. Thesenartige Zusammenfassung 386
Literaturverzeichnis 395
Sachverzeichnis 420