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Dirksen, A. (2016). Religionsfreiheit in Ungarn. Verfassungspolitik und -wirklichkeit am Beispiel kleiner Religionsgemeinschaften in Ungarn 1845–1945 unter besonderer Berücksichtigung der Horthy-Zeit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54820-0
Dirksen, Annegret. Religionsfreiheit in Ungarn: Verfassungspolitik und -wirklichkeit am Beispiel kleiner Religionsgemeinschaften in Ungarn 1845–1945 unter besonderer Berücksichtigung der Horthy-Zeit. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54820-0
Dirksen, A (2016): Religionsfreiheit in Ungarn: Verfassungspolitik und -wirklichkeit am Beispiel kleiner Religionsgemeinschaften in Ungarn 1845–1945 unter besonderer Berücksichtigung der Horthy-Zeit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54820-0

Format

Religionsfreiheit in Ungarn

Verfassungspolitik und -wirklichkeit am Beispiel kleiner Religionsgemeinschaften in Ungarn 1845–1945 unter besonderer Berücksichtigung der Horthy-Zeit

Dirksen, Annegret

Schriften zur Europäischen Rechts- und Verfassungsgeschichte, Vol. 63

(2016)

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Abstract

Schon vor über tausend Jahren soll der ungarische Staatsgründer König Stephan in weiser Voraussicht seinem Sohn aufgetragen haben, Fremde offen aufzunehmen und ihnen anständig zu begegnen. Denn »ein Land, das nur einerlei Sprache und einerlei Sitten hat, ist schwach und gebrechlich«. Sich für Fremdes, ungewohnte Sitten, Gebräuche und Ansichten zu öffnen, klingt stark nach realpolitischer Diskussion - dabei ist vieles dieser liberalen Sicht in Europa und besonders auch in Ungarn verloren gegangen. Hat man aus der Geschichte nichts gelernt?

Was lehrt die wechselhafte ungarische Geschichte der letzten zweihundert Jahre über den Umgang verschiedener politischer Systeme mit Freiheitsrechten, insbesondere mit Religionsfreiheit? Welcher Stellenwert kam dabei der Verfassung zu? Die vorliegende Arbeit schildert, wie deutlich sich die allgemeinen politischen und verfassungspolitischen Perioden der ungarischen Geschichte im staatlichen Umgang mit kleinen Religionsgemeinschaften widerspiegeln. Deutlich wird auch, dass gerade Religionsfreiheit ein Prüfstein für die Garantie von Menschenrechten ist und mit Blick auf die zunehmende Globalisierung ein grundlegender Marker für ein funktionierendes Miteinander von Kulturen und Völkern in einer wachsend pluralistischen Gesellschaft bleiben wird.
»Religious Freedom in Hungary«

What about the thousand year old tradition of being open to foreign people, their habits and customs displayed by the ancient Hungarian kings? What does a glimpse, from a contemporary point of view, throughout the changing Hungarian history of the last two hundred years teach us on dealing with small religious communities? The studies show that religious freedom can serve as an essential touchstone for the respect of human rights and for a functioning society in an increasingly pluralistic world.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Geleitwort 3
Inhaltsverzeichnis 7
Abbildungsverzeichnis 12
Einleitung 13
Forschungsstand und Quellenlage 15
Kapitel 1: Historischer Überblick 21
A. Staatsgründung und religiöse Bindung 21
B. Goldene Bulle 24
C. Religionsgesetze in Siebenbürgen 25
D. Gegenreformation und Einfluss der Habsburger 30
Kapitel 2: Reformzeitalter und Religionsgesetze 35
A. Reformzeitalter und seine Auswirkungen 35
B. Gesetzesartikel XLIII/1895 zur Religionsfreiheit 51
I. Bestimmungen 51
II. Verordnung zur Umsetzung des Gesetzesartikels 56
Kapitel 3: Umsetzung von GA XLIII/1895 im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts 58
A. Situation in Ungarn vor dem Ersten Weltkrieg 58
B. GA XLIII/1895 und die Religionsgemeinschaften vor dem Ersten Weltkrieg 62
I. Tätigkeit der Siebententags-Adventisten 63
II. Gotteshäuser der Nazarener 66
III. Gesetzliche Anerkennung der Baptisten 75
IV. Publikationen der Bibelforscher 77
Kapitel 4: Erster Weltkrieg und Wehrdienstverweigerung 80
Kapitel 5: Umgang mit Religionsfreiheit in der Zwischenkriegszeit 88
A. Politische Situation nach dem Ersten Weltkrieg 88
B. Trianon und das Streben nach Erhalt des Ungarntums in der Zwischenkriegszeit 99
I. Militärische Ausrichtung 101
II. Politik und die Rolle der historischen Kirchen im multireligiösen Kontext 104
C. Handhabung der Religionsfreiheit ab 1920 (in der Bethlen-Ära) 112
I. Gesetzliche Grundlagen in Verbindung mit der Religionsfreiheit 112
1. Geltende Gesetze zur Religionsfreiheit 112
2. Ordnungsgesetz: GA III/1921 114
3. Pressefreiheit 116
4. Versammlungsrecht 117
II. Erste Auseinandersetzung der Behörden mit den Gemeinschaften 120
III. Erste Maßnahmen und Entwicklungen zur polizeilichen Überwachung 126
1. Einrichtung einer Zentralen Ermittlungsbehörde beim Innenministerium 126
2. Kontroll-VO 1.670/1923 des Innenministers in Sachen „antimilitaristische Propaganda“ 127
3. Restriktiver Umgang bei der Genehmigung von Presseerzeugnissen durch VO 60.002/1923 128
IV. Verstärkte Zusammenarbeit mit historischen Kirchen 129
V. Weitere Auseinandersetzung mit den Gemeinschaften 139
1. Rechtlicher Stand/Rechtssubjektivität 139
2. Anwesenheit Minderjähriger 147
3. Anmeldung eines ständigen Geistlichen 153
VI. Erstes Resultat: VO 208.458/1924 159
VII. Weiteres Resultat: Geheime Verordnung des Innenministers 14.700/1924 zur Überwachung der „Sektenbewegung“ 161
VIII. Auswirkung der IM-VO 14.700/1924 166
1. Zusammenkünfte 166
a) Position der bischöflich methodistischen Kirche 166
b) Zusammenkünfte der Baptisten 173
c) Zusammenkünfte der STA 178
2. Weitere Versuche zur Koordination der lokalen Behörden in Verbindung mit Zusammenkünften 184
3. Presseerzeugnisse 193
4. Kommunismusvorwurf 204
IX. Ergänzungsverordnung 3.100/1926 und ihre Auswirkung 210
1. Inhalt von VO 3.100/1926 210
2. Tagung der Ministerien zum Thema „Sektenbewegungen“ 213
3. Beschwerde der Baptisten 216
4. Antrag der Methodisten auf gesetzliche Anerkennung 219
X. Geheime Verordnung des Innenministers 6.200/1928 222
XI. Zusammenfassung der Bethlen-Ära 229
D. Rechtsruck der 1930er-Jahre 234
I. Maßnahmen zur Durchsetzung der Verordnungen und Haltung der Gemeinschaften 245
1. Stärkung der Gendarmerie und Polizeibehörden bei der „Sekten-Bekämpfung“ 245
2. Verbot der Ibrányer Glaubensgemeinschaft 250
3. Reaktion der Bibelforscher auf die Repressionen 260
a) Anerkennungsbemühungen und Verbindungen nach Deutschland 260
b) Druckerzeugnisse 268
4. Turaner Monotheisten (Turáni Egyistenhivők) 272
II. Geheime Verordnung 8.300/1936 zur Einhaltung von Verordnungen 274
III. Auswirkungen der VO 8.300/1936 283
1. In Verbindung mit Druckschriften 283
2. In Verbindung mit den Turaner Monotheisten 284
3. Auf den Umgang mit den Nazarenern und deren Reaktion 286
4. Auf Adventisten 287
5. Auf Baptisten und Methodisten 289
6. Weitere Entwicklungen in Verbindung mit der Heilsarmee 291
7. Zeugen Jehovas: Kommunismusvorwürfe – Großaktion – Presseprodukte 293
IV. Weitere Maßnahmen 315
1. Geheime VO 14.485/1937 315
2. Maßnahmen zu Presseprodukten 316
V. Waffen- und Militärdienstverweigerung 323
1. Zwangsrekrutierungen und inoffizielle allgemeine Wehrpflicht 323
2. Maßnahmen durch Ministerpräsident Gyula Gömbös 325
3. VO 5.431/1938 und weitere Maßnahmen des Innenministers 328
4. VO 8.769/1938 des Verteidigungsministers 330
5. VO 92.518/1939 des Verteidigungsministers 331
6. VO 32.816/1939 des Oberbefehlshabers und weitere Entwicklungen 338
7. VO 43.008/1939 des Verteidigungsministers 341
8. Reaktionen 342
VI. Gesetzesartikel II/1939 345
VII. Verbotsverfügung des Innenministers 348
1. Weiterer Aufschluss über die Hintergründe der Verbotsverfügung 355
2. Zuordnungsprobleme 359
VIII. Zusammenfassung der 1930er-Jahre 360
Kapitel 6: Kriegsjahre 364
A. Umgang mit der israelitischen Religion 368
B. Ungarische Bibelnachfolger alias Siebenten-Tags-Adventisten 378
C. Wege der Pfingstgemeinde und Auswirkungen auf die Methodistische Gemeinschaft 390
D. Schwierigkeiten der Baptisten und weitere Zuordnungsprobleme 393
E. Weiteres Vorgehen gegen Zeugen Jehovas und Nazarener 397
I. Engere Zusammenarbeit der Behörden – Konzertierte Aktionen 397
II. Aktionen gegen die Nazarener 402
III. Sonderaktion gegen Zeugen Jehovas in Budapest 404
IV. Aktionen in der Karpato-Ukraine, Oberungarn und Siebenbürgen 415
F. Folgen für die „Pokait“ 426
G. Auswirkungen der Verbotsverfügung 151.997/1940 in Verbindung mit 363.500/1939 428
I. Folgen für die „Pokait“ 428
II. Entwicklungen bei der Heilsarmee 439
H. Internierungen und Untreue-Verfahren 439
I. Verwaltungstechnische Entwicklungen 439
II. Fallbeispiele und Entwicklungen 445
III. VO 13.400/1942 des Innenministeriums 459
IV. Staatssicherheitszentrale 462
V. Landesermittlungen gegen Zeugen Jehovas und Nazarener 465
VI. Untreue-Verfahren 472
J. Militärdienstverweigerung während der Kriegszeit 516
I. Verfahrensweise 521
II. Unterschied im Umgang mit Nazarenern und Zeugen Jehovas 527
III. Urteilsauswertungen und Strafvollzug 534
1. Ausgewählte erstinstanzliche Urteile 535
2. Ausgewählte Urteile des Obersten Militärgerichts 542
3. Strafvollzug und Haftbedingungen 549
K. Arbeitslager Bor 559
L. Besetzung Ungarns und das Szálasi-Regime 568
M. Zusammenfassung der Kriegsjahre 574
Kapitel 7: Weitere Entwicklungen 579
A. In der Kommunismuszeit 579
B. Nach dem Systemwechsel 603
Kapitel 8: Resümee – Thesen – Entwicklungen 613
A. Auswirkungen des Vertrages von Trianon 618
B. Verfassungswirklichkeit oder der Umgang mit Verfassungsgesetzen 620
C. Techniken im Vorgehen gegen die Gemeinschaften 629
D. Militärdienstverweigerung 634
E. Schlussfolgerungen in Verbindung mit der Haltung der Gemeinschaften 639
F. Erfolg der Maßnahmen im Horthy-Regime 643
G. Einordnung der Horthy-Zeit in das europäische Gesamtgeschehen 646
H. Schlussgedanken 648
Anhang 651
Quellen- und Literaturverzeichnis 656
I. Unveröffentlichte Quellen 656
1. Archive und Bestände 656
2. Unterlagen aus Privatbesitz 657
3. Interviews 657
II. Literatur 657
1. Aufsätze, Sammelbände, Monographien, online-Quellen 657
2. Periodika 661
3. Zusätzliche Websites 661
4. Tondokumente 662
III. Literaturverzeichnis 662
1. Aufsätze, Sammelbände, Monographien, online-Literatur 662
2. Periodika 689
3. Zusätzliche Websites 689
Sachwortregister 691