Die staatshaftungsrechtliche Relevanz behördlicher Informationstätigkeit
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Die staatshaftungsrechtliche Relevanz behördlicher Informationstätigkeit
Möglichkeiten des Sekundärrechtsschutzes geschädigter Unternehmer und Verbraucher
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1316
(2016)
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About The Author
Andreas Wegmer studierte von 2009 bis 2013 Rechtswissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dort war er bis zu der ersten juristischen Prüfung im Jahre 2013 für über drei Jahre als studentische Hilfskraft an dem Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Rechtsvergleichung von Frau Prof. Dr. Ute Sacksofsky, M.P.A. (Harvard), tätig. Seit Ende 2014 ist er Rechtsreferendar am Landgericht Frankfurt am Main.Abstract
Von der Warnung vor EHEC, über die Veröffentlichung von Restaurantbewertungen im Internet, bis hin zu der Herausgabe von Umweltinformationen auf vorherigen Antrag - sobald der Staat informierend tätig wird, sieht er sich angesichts der divergierenden Interessen (potentieller) Adressaten der Information sowie betroffener Unternehmen mit komplexen Abwägungsentscheidungen konfrontiert.Wie sich dieser Interessenkonflikt auf Ebene des Staatshaftungsrechts durch Einbeziehung grundrechtlicher Wertungen auflösen lässt, ist Gegenstand der Publikation. Es wird gezeigt, unter welchen Voraussetzungen sowohl Verbraucher als auch Unternehmer einen Ausgleich erlittener Schäden erzielen können. Untersucht werden sowohl die aktive als auch die antragsgebundene Informationstätigkeit, indem die zunächst ermittelten maßgeblichen grundrechtlichen Positionen unter Berücksichtigung der wichtigsten einfachgesetzlichen Normen des Informationsrechts auf die Ebene des Staatshaftungsrechts übertragen werden.»The Relevance of State Liability in the Context of Information Activity by Authorities«From warnings about EHEC or dangerous food to disclosing restaurant reviews to publishing environmental information - the state acts as an informer, and faces complex decisions to make. How can the conflicts of interest associated with these decisions be solved at the level of state liability law and under what conditions can both consumers and businesses receive compensation for damages suffered, is the subject of this publication.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsübersicht | 9 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 23 | ||
Einleitung | 29 | ||
Erster Teil: Terminologische Grundlagen und verfassungsrechtlicher Rahmen | 32 | ||
§ 1 Die gängige Terminologie | 32 | ||
A. Der Informationsbegriff | 32 | ||
B. Aktive und antragsgebundene Informationstätigkeit | 33 | ||
C. Die aktive behördliche Informationstätigkeit – Terminologie, Systematisierung und Rechtsnatur | 33 | ||
D. Die antragsgebundene behördliche Informationstätigkeit | 36 | ||
§ 2 Die grundrechtliche Relevanz behördlicher Informationen | 37 | ||
A. Die Bestimmung der betroffenen Grundrechtspositionen als Ausgangspunkt der Untersuchung | 37 | ||
B. Abgrenzung der Anwendungsbereiche von GG und GRCh | 39 | ||
I. Der Begriff „Durchführung des Rechts der Union“ | 39 | ||
II. Konsequenzen für die behördliche Informationstätigkeit | 42 | ||
C. Die Grundrechte des Grundgesetzes | 43 | ||
I. Die Verfassungspositionen auf Seiten der Informationsadressaten | 43 | ||
1. Die Schutzpflicht für Leben und Gesundheit, Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG | 43 | ||
a) Herleitung, Bedeutung und Inhalt der Schutzpflichten | 43 | ||
b) Konsequenzen für das behördliche Informationshandeln | 45 | ||
2. Verbraucherschutz und Verbraucherleitbild | 47 | ||
a) Kein Verfassungsrang des nicht-gesundheitsbezogenen Verbraucherschutzes | 47 | ||
b) Das maßgebende Verbraucherleitbild | 49 | ||
aa) Bedeutung | 49 | ||
bb) Normatives Fundament und Inhalt | 49 | ||
3. Das Staatsziel Umweltschutz, Art. 20a GG | 52 | ||
4. Die Informationsfreiheit, Art. 5 Abs. 1 S. 1 2. Hs. GG | 53 | ||
a) Die Kontroverse über den Gewährleistungsgehalt | 53 | ||
b) Grundrechtliche Leistungsansprüche als Ausnahmefall | 54 | ||
c) Die Informationsfreiheit und Art. 20 Abs. 1 GG | 56 | ||
d) Der Grundsatz der Verwaltungstransparenz | 57 | ||
e) Keine zwingenden Wertungen für den Informationszugang | 58 | ||
f) Der Einfluss des Gesetzgebers auf Art. 5 Abs. 1 S. 1 2. Hs. GG | 59 | ||
aa) Die allgemeine Zugänglichkeit einer Informationsquelle | 59 | ||
bb) Die Bedeutung der einfachgesetzlichen Zugangsansprüche | 61 | ||
cc) Der Einfluss auf das Informationshandeln der Exekutive | 62 | ||
II. Die Grundrechtspositionen betroffener Unternehmer | 63 | ||
1. Die Berufsfreiheit, Art. 12 Abs. 1 GG | 63 | ||
a) Der persönliche und sachliche Schutzbereich im Allgemeinen | 63 | ||
b) Die Wettbewerbsfreiheit | 64 | ||
aa) Bedeutung und grundrechtliche Zuordnung | 64 | ||
bb) Grenzen des Schutzes | 66 | ||
c) Der Ruf des Unternehmens | 68 | ||
d) Das Recht auf unternehmerische Selbstdarstellung | 69 | ||
e) Begrenzung des Schutzbereichs auf „erlaubte“ Tätigkeiten? | 70 | ||
f) Begrenzung des Schutzbereichs durch den Glykol-Beschluss? | 72 | ||
2. Der Schutz des Eigentums, Art. 14 GG | 74 | ||
a) Der Schutzbereich im Allgemeinen und das Verhältnis zu Art. 12 GG | 74 | ||
b) Das Recht am eingerichteten und ausgeübten Gewerbebetrieb | 75 | ||
c) Kundenstamm und Geschäftsbeziehungen | 78 | ||
d) Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse | 79 | ||
aa) Begriff und Bedeutung | 79 | ||
bb) Grundrechtliche Zuordnung und Bedeutung für die Exekutive | 81 | ||
e) Das hergestellte Produkt | 82 | ||
3. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung | 83 | ||
a) Bedeutung und Schutzbereich | 83 | ||
b) Anwendbarkeit im Rahmen behördlichen Informationshandelns | 85 | ||
D. Die Grundrechte der GRCh | 87 | ||
I. Die Grundrechte auf Seiten der Informationsadressaten | 87 | ||
1. Art. 2 Abs. 1 und 3 Abs. 1 GRCh | 87 | ||
2. Umwelt- und Verbraucherschutz, Art. 37 und 38 GRCh | 88 | ||
a) Die Bedeutung als Auslegungsmaßstab | 88 | ||
b) Die fehlende Grundrechtsqualität | 89 | ||
3. Die GRCh als Basis eines Informationszugangsanspruchs? | 91 | ||
a) Die Bedeutung des Art. 11 Abs. 1 GRCh | 91 | ||
b) Der Zugang zu Unionsdokumenten, Art. 42 GRCh, Art. 15 AEUV | 92 | ||
II. Die Grundrechte betroffener Unternehmer | 93 | ||
1. Der Schutz der unternehmerischen Freiheit, Art. 16 GRCh | 93 | ||
2. Der Eigentumsschutz, Art. 17 GRCh | 95 | ||
3. Der Schutz personenbezogener Daten, Art. 8 Abs. 1 GRCh | 97 | ||
E. Zusammenfassung | 98 | ||
§ 3 Staatliche Informationstätigkeit als Eingriff in den Schutzbereich der Informationsbetroffenen | 99 | ||
A. Voraussetzungen und staatshaftungsrechtliche Bedeutung | 99 | ||
B. Die Rechtsprechung der Verwaltungsgerichte als Ausgangspunkt | 100 | ||
C. Aufnahme der Kriterien in der Literatur und Bewertung | 104 | ||
I. Inanspruchnahme staatlicher Autorität | 104 | ||
II. Finalität | 104 | ||
III. Vorhersehbarkeit und Inkaufnahme der Beeinträchtigung | 105 | ||
IV. Intensität | 106 | ||
D. Die Rechtsprechung des BVerfG | 107 | ||
I. Der Glykol-Beschluss | 107 | ||
II. Der Osho-Beschluss | 108 | ||
E. Bewertung der Eingriffsbestimmung durch das BVerfG | 109 | ||
I. Die Vermengung von Eingriff und Rechtfertigung | 109 | ||
II. Richtigkeit und Sachlichkeit der Information | 110 | ||
III. Weitere Kritik | 111 | ||
F. Konsequenzen für den Eingriffscharakter staatlicher Informationen | 112 | ||
G. Äquivalente Beurteilung bei Eingriffen in Unionsgrundrechte | 113 | ||
H. Zusammenfassung | 114 | ||
Zweiter Teil: Die einfachgesetzlichen Regelungen behördlicher Informationstätigkeit | 115 | ||
§ 4 Die Notwendigkeit einer Ermächtigungsgrundlage | 115 | ||
A. Die Bedeutung des Gesetzesvorbehalts | 115 | ||
B. Die Aufgabe zur Staatsleitung als ausreichende Ermächtigung? | 116 | ||
I. Die Argumentation des BVerfG in den Beschlüssen Glykol und Osho | 116 | ||
II. Die Unzulässigkeit des Schlusses von der Aufgabe auf die Befugnis | 116 | ||
III. Keine Unmöglichkeit einfachgesetzlicher Normierung | 117 | ||
C. Die eingeschränkte Bedeutung der Diskussion | 118 | ||
§ 5 Regelungen behördlicher Informationstätigkeit auf der Ebene des einfachen Gesetzes | 119 | ||
A. Die wichtigsten Ermächtigungsgrundlagen | 119 | ||
B. Die Information nach dem UIG | 119 | ||
I. Zielrichtung und Anwendungsbereich des UIG | 119 | ||
II. Die Informationsgewährung auf Antrag gem. § 3 Abs. 1 UIG | 121 | ||
1. Voraussetzungen des Anspruchs | 121 | ||
2. Ausschluss- und Beschränkungsgründe | 122 | ||
III. Die aktive Informationstätigkeit gem. § 10 Abs. 1 und 5 UIG | 123 | ||
1. Voraussetzungen und Grenzen der Rechtsgrundlagen | 123 | ||
2. § 10 Abs. 1 und 5 UIG als Grundlage für wertende Informationen? | 124 | ||
a) Keine Verhaltensempfehlungen bei § 10 Abs. 1 UIG | 124 | ||
b) Abweichende Beurteilung bei § 10 Abs. 5 UIG | 126 | ||
C. Die behördliche Informationstätigkeit im Lebensmittelrecht | 127 | ||
I. Die Rechtsgrundlagen: LFGB und Basis-VO Nr. 178/2002 (EG) | 127 | ||
II. Die aktive Informationstätigkeit nach § 40 LFGB | 128 | ||
1. § 40 Abs. 1 S. 1, 2 Nr. 1 LFGB – Information zum Gesundheitsschutz | 128 | ||
a) Tatbestandsvoraussetzungen | 128 | ||
b) Rechtsfolge | 129 | ||
2. § 40 Abs. 1 S. 2 Nr. 2 ff. LFGB – Schlichte Verbraucherinformation | 130 | ||
3. Die Pflicht zur Information nach § 40 Abs. 1a LFGB | 131 | ||
a) Gegenstand und Ziel der Novellierung | 131 | ||
b) Die Verfassungskonformität von § 40 Abs. 1a LFGB | 132 | ||
aa) Das Streben nach erneuter Novellierung in Rechtsprechung und Politik | 132 | ||
bb) Das Fehlen von Vorgaben zur Dauer der Veröffentlichung | 133 | ||
cc) Die Verhältnismäßigkeit der Regelung | 134 | ||
dd) Unschuldsvermutung und Informationsflut | 136 | ||
c) Unionsrechtskonformität der Regelung | 136 | ||
aa) Die Problemstellung – das Verhältnis zu Art. 10 Basis-VO | 136 | ||
bb) Wortlaut und Systematik | 137 | ||
cc) Das Verhältnis zu Art. 7 KontrollVO (VO (EG) Nr. 882/2004) | 139 | ||
dd) Keine Kollision mit der Zielrichtung der Basis-VO | 140 | ||
ee) Kein Verstoß gegen Art. 34 AEUV | 141 | ||
III. § 40 Abs. 1 LFGB als Basis für www.lebensmittelwarnung.de | 141 | ||
D. Die Information nach dem VIG | 142 | ||
I. Der Regelungsgegenstand des Gesetzes | 142 | ||
II. Die Informationsgewährung auf Antrag gem. § 2 Abs. 1 VIG | 143 | ||
1. Voraussetzungen des Anspruchs | 143 | ||
2. Ausschluss- und Beschränkungsgründe | 144 | ||
III. Die aktive Verbraucherinformation nach § 6 Abs. 1 S. 3 VIG | 145 | ||
1. (Gescheiterte) Versuche von Gastronomiebewertungen | 145 | ||
2. Gastronomiebewertungen und der Vorbehalt des Gesetzes | 147 | ||
a) Die Notwendigkeit einer Ermächtigungsgrundlage | 147 | ||
b) § 6 Abs. 1 S. 3 VIG als ausreichende Ermächtigungsgrundlage? | 148 | ||
aa) Wortlaut, Systematik und Gesetzesbegründung | 148 | ||
bb) Das Verhältnis zu § 40 LFGB | 149 | ||
(1) Spezialität des § 40 Abs. 1a LFGB | 149 | ||
(2) Identische Zielrichtung von VIG und § 40 Abs. 1a LFGB | 150 | ||
c) § 40 LFGB als Ermächtigungsgrundlage? | 151 | ||
3. Weitere rechtliche und praktische Probleme | 152 | ||
E. Information nach dem ProdSG | 153 | ||
I. Allgemeiner Regelungsgegenstand und Zweck des ProdSG | 153 | ||
II. Die Produktwarnung, §§ 26 Abs. 2 S. 2 Nr. 9, 31 Abs. 1 ProdSG | 154 | ||
III. Die allgemeine Informationstätigkeit, § 31 Abs. 2 ProdSG | 156 | ||
F. Information nach dem IFG | 157 | ||
I. Zweck des IFG und seine Rolle im internationalen Vergleich | 157 | ||
II. Die Informationstätigkeit auf Antrag gem. § 1 Abs. 1 S. 1 IFG | 159 | ||
1. Voraussetzungen des Anspruchs | 159 | ||
2. Ausschluss- und Beschränkungsgründe | 160 | ||
III. § 11 Abs. 3 IFG als Grundlage für aktive Informationstätigkeit? | 161 | ||
G. Übersicht weiterer Informationsbefugnisse | 162 | ||
H. Zusammenfassung | 163 | ||
Dritter Teil: Die staatliche Haftungsverantwortung | 166 | ||
§ 6 EHEC und Biomüsli oder: Die Staatshaftungsrelevanz behördlicher Informationstätigkeit | 166 | ||
§ 7 Der Amtshaftungsanspruch | 168 | ||
A. Die Anspruchsgrundlage | 168 | ||
B. Handeln in Ausübung eines öffentlichen Amtes | 169 | ||
I. Das Erfordernis eines öffentlich-rechtlichen Handelns | 169 | ||
II. Die Rechtsnatur staatlichen Informationshandelns | 170 | ||
III. Die Beurteilung der Beispielsfälle | 171 | ||
IV. Das Internetportal www.lebensmittelklarheit.de | 171 | ||
1. Die Problematik | 171 | ||
2. Aufbau und Funktionsweise des Portals | 172 | ||
3. Beispiele aus dem Produktteil | 173 | ||
4. Die Rechtsnatur des Portalbetriebs | 174 | ||
a) Der Betrieb des Portals als Handeln eines Beliehenen? | 174 | ||
aa) Die finanzielle Förderung als möglicher Anknüpfungspunkt | 174 | ||
bb) Keine hinreichenden Aufsichtsbefugnisse durch das BMEL | 174 | ||
cc) Keine Ausübung von Hoheitsgewalt | 175 | ||
dd) Keine Wahrnehmung staatlicher Aufgaben | 177 | ||
b) Betrieb des Portals als Verwaltungshelfer? | 178 | ||
c) Portalbetrieb als hoheitliches Handeln eines privaten Unternehmers? | 178 | ||
5. Zulässigkeit der Förderung des Portals durch das BMEL | 179 | ||
a) Die Problematik | 179 | ||
b) Die finanzielle Förderung als Grundrechtseingriff | 181 | ||
c) Die Notwendigkeit einer Ermächtigungsgrundlage | 182 | ||
6. Fazit: Die amtshaftungsrechtliche Relevanz von www.lebensmittelklarheit.de | 183 | ||
C. Verletzung einer Amtspflicht | 184 | ||
I. Die Notwendigkeit der Herausbildung spezifischer Amtspflichten | 184 | ||
II. Unterlassen eines Informationshandelns als Amtspflichtverletzung | 185 | ||
III. Die inhaltliche Richtigkeit der Information | 186 | ||
1. Die grundsätzliche Pflicht zur Gewährleistung der Richtigkeit | 186 | ||
2. Die antragsgebundene Informationstätigkeit | 187 | ||
a) Die Ausgangssituation | 187 | ||
b) Die Anforderungen im Rahmen von VIG und IFG | 188 | ||
aa) Keine Pflicht zur Überprüfung der inhaltlichen Richtigkeit | 188 | ||
bb) Die Verpflichtung zum Hinweis auf bekannte Zweifel | 189 | ||
c) Höhere Anforderungen durch das UIG? | 190 | ||
3. Die aktive Informationstätigkeit | 191 | ||
a) Die grundlegend andere Ausgangssituation | 191 | ||
b) Die Anforderungen an die Richtigkeitsgewähr | 192 | ||
aa) Das Bestehen einer Prüfpflicht | 192 | ||
bb) Die Aktualität als Voraussetzung der Richtigkeit | 193 | ||
cc) Die Anforderungen an die Sachverhaltsermittlung | 193 | ||
dd) Konsequenzen bei Unmöglichkeit einer abschließenden Beurteilung | 194 | ||
ee) Die Maßgeblichkeit der ex ante-Perspektive | 195 | ||
ff) Abweichende Anforderungen bei Anwendung des UIG? | 196 | ||
4. § 6 Abs. 3 S. 1 VIG als (zulässiger) Ausschluss der Amtshaftung? | 197 | ||
a) Die Problemstellung | 197 | ||
b) Die grundsätzliche Möglichkeit von Haftungsbeschränkungen | 197 | ||
c) Die Unzulässigkeit der Reichweite des § 6 Abs. 3 S. 1 VIG | 198 | ||
d) Die Möglichkeit der verfassungskonformen Auslegung | 199 | ||
IV. Vollständigkeit, Verständlichkeit und Sachlichkeit | 200 | ||
1. Vollständigkeit | 200 | ||
2. Verständlichkeit | 201 | ||
a) Anforderungen an die antragsgebundene Informationstätigkeit | 201 | ||
b) Anforderungen an die aktive Informationstätigkeit | 202 | ||
3. Sachlichkeit | 203 | ||
V. Die Amtspflicht zur Beachtung der Ausschlussgründe | 204 | ||
VI. Ermessensfehlerfreiheit und Verhältnismäßigkeit | 205 | ||
1. Konsequenzen für die Ausübung des Entschließungsermessens | 205 | ||
a) Der Beurteilungsmaßstab | 205 | ||
b) Geeignetheit zur Erreichung eines legitimen Ziels | 206 | ||
c) Erforderlichkeit | 207 | ||
aa) Der Vorrang herstellereigener Informationen | 207 | ||
bb) Die besondere Intensität von Informationen | 208 | ||
cc) Die geringere Eignung anderer Maßnahmen | 210 | ||
dd) Die Information als weniger wirksame Maßnahme | 211 | ||
d) Angemessenheit | 212 | ||
aa) Der Maßstab im Allgemeinen | 212 | ||
bb) Die nachträgliche Veröffentlichung von Verstößen | 212 | ||
2. Konsequenzen für die Ausübung des Auswahlermessens | 214 | ||
a) Intensität und Formulierung der Information | 214 | ||
b) Die besondere Rolle des Internets | 214 | ||
aa) Intensivere Belastungen durch Veröffentlichungen im Internet | 214 | ||
bb) Die Ungeeignetheit des Internets im Einzelfall | 216 | ||
c) Die Wahl des Informationsmittels bei der Herausgabe auf Antrag | 216 | ||
VII. Amtspflichten im Rahmen des Verwaltungsverfahrens | 217 | ||
1. Die Wahrung der Zuständigkeitsordnung | 217 | ||
2. Die Durchführung einer Anhörung | 218 | ||
VIII. Bewertung der Beispielsfälle | 219 | ||
1. Die Warnung vor EHEC | 219 | ||
a) Die (nicht vorhandene) Ermächtigungsgrundlage | 219 | ||
b) Sachverhaltsermittlung, Verhältnismäßigkeit und Anhörung | 221 | ||
2. Die Information über Biomüsli | 223 | ||
D. Drittbezogenheit der Amtspflicht | 225 | ||
I. Die Unverzichtbarkeit klarer Kriterien | 225 | ||
II. Die Informationstätigkeit auf Antrag | 227 | ||
1. Drittschutz gegenüber dem Antragsteller | 227 | ||
a) Die Schutzrichtung der Informationszugangsgesetze | 227 | ||
b) Die Bedeutung der Grundrechte für die Drittbezogenheit | 227 | ||
aa) Die Notwendigkeit einer grundrechtsorientierten Auslegung | 227 | ||
bb) Die Konsequenzen für den Drittschutz geschädigter Antragsteller | 228 | ||
cc) Keine Expansion staatlicher Haftungsverantwortung | 230 | ||
2. Drittschutz gegenüber betroffenen Unternehmen | 231 | ||
a) Die Anforderungen an die inhaltliche Richtigkeit | 231 | ||
aa) Der Schutzzweck der Amtspflicht | 231 | ||
bb) Die grundrechtliche Determinierung und weitere Aspekte | 232 | ||
b) Die Beurteilung der weiteren Amtspflichten | 233 | ||
III. Die aktive Informationstätigkeit | 234 | ||
1. Drittschutz gegenüber betroffenen Unternehmen | 234 | ||
a) Die Drittbezogenheit als Regelfall | 234 | ||
b) Drittbezogenheit der Amtspflicht zur Verständlichkeit? | 235 | ||
2. Drittschutz gegenüber den Adressaten der Information | 236 | ||
a) Die fehlende Individualisierbarkeit der Adressaten | 236 | ||
b) Der Einfluss der Grundrechte auf die Drittbezogenheit | 237 | ||
c) Die Abhängigkeit des Drittschutzes von der verletzten Amtspflicht und dem betroffenen Rechtsgut | 239 | ||
d) Keine Grundrechtsrelevanz „schlichter“ Verbraucherinformation | 240 | ||
IV. Die Beurteilung der Beispielsfälle | 241 | ||
1. Die Warnung vor EHEC | 241 | ||
2. Die Information über Biomüsli | 241 | ||
V. Fazit | 242 | ||
E. Kausaler Schaden | 242 | ||
I. Die Kausalitätsanforderungen im Allgemeinen | 242 | ||
II. Die aktive Informationstätigkeit | 243 | ||
1. Betroffene Unternehmer als Kläger | 243 | ||
a) Die Kausalität bei erstmaliger Verbreitung durch den Staat | 243 | ||
b) Die Kausalität bei vorheriger Berichterstattung der Medien | 244 | ||
c) Die konkrete Höhe des Schadens | 246 | ||
aa) Die Möglichkeit des Anscheinsbeweises | 246 | ||
bb) Die Anwendung von § 287 ZPO | 248 | ||
2. Geschädigte Adressaten als Kläger | 248 | ||
a) Die schwierige Beweislage | 248 | ||
b) Anwendung der Beweiserleichterungen | 249 | ||
c) Differenzierungskriterien für die Anwendbarkeit | 250 | ||
III. Die Informationsgewährung auf Antrag | 251 | ||
1. Geschädigte Antragsteller als Kläger | 251 | ||
2. Informationsbetroffene Hersteller als Kläger | 252 | ||
IV. Die Beurteilung der Beispielsfälle | 253 | ||
1. Die Warnung vor EHEC | 253 | ||
2. Die Information über Biomüsli | 255 | ||
F. Verschulden | 255 | ||
I. Der geltende Maßstab | 255 | ||
II. Besonderheiten im Rahmen behördlicher Informationstätigkeit | 257 | ||
1. Die an den „Durchschnittsbeamten“ zu stellenden Anforderungen | 257 | ||
2. Verschulden bei umstrittenen Rechtsfragen | 258 | ||
3. Das Organisationsverschulden | 259 | ||
III. Beurteilung der Beispielsfälle | 260 | ||
IV. Die Existenzberechtigung des Verschuldenserfordernisses | 261 | ||
G. Kein Ausschluss des Anspruchs | 263 | ||
I. § 839 Abs. 1 S. 2 BGB | 263 | ||
1. Die Subsidiaritätsklausel als Relikt der Vergangenheit | 263 | ||
2. Anderweitige Ersatzmöglichkeiten geschädigter Adressaten | 264 | ||
3. Anderweitige Ersatzmöglichkeiten geschädigter Hersteller | 264 | ||
4. Keine uneingeschränkte Anwendung der Subsidiaritätsklausel | 265 | ||
II. Der Vorrang des Primärrechtsschutzes, § 839 Abs. 3 BGB | 267 | ||
1. Bedeutung und Voraussetzungen | 267 | ||
2. Die Informationstätigkeit auf Antrag | 268 | ||
3. Die aktive Informationstätigkeit | 269 | ||
III. Mitverschulden des Geschädigten | 270 | ||
IV. Die Bedeutung der Ausschlussgründe für die Beispielsfälle | 271 | ||
1. Die Warnung vor EHEC | 271 | ||
2. Die Information über Biomüsli | 271 | ||
H. Ersatzfähiger Schaden, Verjährung und haftende Körperschaft | 272 | ||
J. Zusammenfassung | 273 | ||
§ 8 Weitere Institute des deutschen Staatshaftungsrechts | 274 | ||
A. Der Anspruch aus enteignungsgleichem/enteignendem Eingriff | 274 | ||
I. Voraussetzungen | 274 | ||
II. Die Relevanz für behördliche Informationstätigkeit | 276 | ||
1. Das eingeschränkte Anwendungsfeld der Ansprüche | 276 | ||
2. Die Erfolgsaussichten | 276 | ||
a) Der enteignungsgleiche Eingriff | 276 | ||
b) Der enteignende Eingriff | 277 | ||
B. Der Aufopferungsanspruch | 278 | ||
I. Voraussetzungen | 278 | ||
II. Die Relevanz für behördliche Informationstätigkeit | 280 | ||
1. Unmittelbarkeit | 280 | ||
a) Bei behördlicher Aufforderung zu bestimmten Verhaltensweisen | 280 | ||
b) Bei Unterlassen einer Information | 281 | ||
2. Die weiteren Voraussetzungen des Anspruchs | 282 | ||
III. Erstreckung auf Art. 12 Abs. 1 GG? | 283 | ||
C. Der Folgenbeseitigungsanspruch | 284 | ||
I. Bedeutung und Zielrichtung | 284 | ||
1. Widerruf und Richtigstellung behördlicher Informationen | 284 | ||
2. Keine Beschränkung auf unwahre Tatsachenbehauptungen | 286 | ||
II. Vorrang spezialgesetzlicher Ansprüche auf Richtigstellung | 286 | ||
1. Die bestehenden Regelungen | 286 | ||
2. Die Schutzfunktion des Antragserfordernisses | 287 | ||
III. Der allgemeine Folgenbeseitigungsanspruch | 288 | ||
D. Der öffentlich-rechtliche Unterlassungsanspruch | 289 | ||
E. Zusammenfassung | 290 | ||
Vierter Teil: Die unionsrechtliche Haftungsdimension | 292 | ||
§ 9 Die Haftung Deutschlands bei Verstößen gegen Unionsrecht | 292 | ||
A. Unionsrechtliche Überformung des Staatshaftungsrechts | 292 | ||
B. Die Herleitung eines Haftungsanspruchs | 292 | ||
C. Die Voraussetzungen des Anspruchs | 293 | ||
D. Relevanz für das behördliche Informationshandeln | 296 | ||
E. Die denkbaren Haftungskonstellationen | 296 | ||
I. Anwendung einer unionsrechtswidrigen nationalen Rechtsnorm | 296 | ||
II. Fehlerhafte Anwendung von Verordnungen | 297 | ||
1. Verstöße gegen Art. 10 Basis-VO als Auslöser einer Haftung | 297 | ||
2. Die Anforderungen an die Qualifiziertheit des Verstoßes | 297 | ||
a) Verstöße gegen das „Ob“ der Veröffentlichung | 297 | ||
b) Verstöße gegen das „Wie“ der Veröffentlichung | 298 | ||
III. Fehlerhafte Anwendung ordnungsgemäß umgesetzter Richtlinien | 299 | ||
1. Die Pflicht zu richtlinienkonformer Auslegung | 299 | ||
2. Konsequenzen für die Haftung | 300 | ||
a) Die Identität des behördlichen Pflichtenprogramms nach europäischem Sekundär- und nationalem Umsetzungsrecht | 300 | ||
b) Die hinreichende Qualifiziertheit als Crux des Anspruchs | 301 | ||
aa) Aktive Informationsverbreitung gem. UIG und ProdSG | 301 | ||
bb) Die Informationsgewährung auf Antrag gem. § 3 Abs. 1 UIG | 302 | ||
IV. Der Verstoß gegen primäres Unionsrecht | 303 | ||
1. Art. 34 AEUVals Prüfungsmaßstab | 303 | ||
a) Das Verhältnis zu harmonisierendem Sekundärrecht | 303 | ||
b) Informationen auf Basis von § 40 LFGB als Verstoß | 305 | ||
aa) Maßnahme gleicher Wirkung nach Dassonville | 305 | ||
bb) Ausnahme entsprechend der Keck-Rechtsprechung? | 306 | ||
c) Rechtfertigung des Verstoßes | 307 | ||
aa) Die Möglichkeiten der Rechtfertigung | 307 | ||
bb) Die hinreichende Qualifiziertheit des Verstoßes als Ausnahmefall | 308 | ||
2. Verstoß gegen Unionsgrundrechte als Bezugspunkt der Haftung? | 309 | ||
F. Zusammenfassung | 310 | ||
§ 10 Die Haftung der Europäischen Union | 310 | ||
A. Art. 340 Abs. 2 AEUVals Haftungsgrundlage | 310 | ||
B. Schnellwarnsysteme als möglicher Anwendungsfall einer Haftung | 311 | ||
I. Das Schnellwarnsystem für Lebensmittel – RASFF | 311 | ||
II. Das Schnellwarnsystem im Produktsicherheitsrecht – RAPEX | 313 | ||
III. Die Haftung der Kommission im Rahmen von RASFF und RAPEX | 314 | ||
1. Haftung aufgrund rechtswidriger Weiterleitung | 314 | ||
a) Keine umfassende materielle Prüfpflicht der Kommission | 314 | ||
b) Keine Zurechnungsverantwortung der Kommission | 315 | ||
c) Rechtsschutzlücken im Rahmen der Schnellwarnsysteme | 316 | ||
2. Haftung aufgrund des Unterlassens einer Weiterleitung | 317 | ||
IV. Die Haftung der efsa im Rahmen von RASFF | 317 | ||
C. Die Haftung für Veröffentlichungen der EU-Organe selbst | 318 | ||
I. Veröffentlichungen durch die Europäische Kommission | 318 | ||
II. Veröffentlichungen durch die efsa | 319 | ||
D. Zusammenfassung | 320 | ||
Schluss | 321 | ||
§ 11 Schlussbetrachtung | 321 | ||
A. Die Kritik am geltenden Staatshaftungsrecht | 321 | ||
I. Im Allgemeinen | 321 | ||
II. Im Speziellen | 322 | ||
B. Die Notwendigkeit eines flexiblen Haftungssystems | 324 | ||
I. Die Nachteile spezialgesetzlicher Regelungen | 324 | ||
II. Die Grundrechte als Nexus eines Haftungssystems | 326 | ||
1. Die möglichen Vorteile einer Neukonzeption | 326 | ||
2. Die grundrechtsgeleitete Interpretation als Alternative de lege lata | 327 | ||
§ 12 Zusammenfassende Thesen | 328 | ||
Erster Teil | 328 | ||
Zweiter Teil | 330 | ||
Dritter Teil | 331 | ||
Vierter Teil | 334 | ||
Literatur | 335 | ||
Sachwortverzeichnis | 371 |