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Thanatosoziologie

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Knoblauch, H., Zingerle, A. (Eds.) (2005). Thanatosoziologie. Tod, Hospiz und die Institutionalisierung des Sterbens. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51825-8
Knoblauch, Hubert and Zingerle, Arnold. Thanatosoziologie: Tod, Hospiz und die Institutionalisierung des Sterbens. Duncker & Humblot, 2005. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-51825-8
Knoblauch, H, Zingerle, A (eds.) (2005): Thanatosoziologie: Tod, Hospiz und die Institutionalisierung des Sterbens, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-51825-8

Format

Thanatosoziologie

Tod, Hospiz und die Institutionalisierung des Sterbens

Editors: Knoblauch, Hubert | Zingerle, Arnold

Sozialwissenschaftliche Abhandlungen der Görres-Gesellschaft, Vol. 27

(2005)

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Abstract

Der Tod ist groß - dieser Satz Rilkes gilt auch für jede wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Tod. Der Tod ist wahrhaft ein großes Thema. Vielleicht das größte Thema, stellt der Tod doch das große Andere des Lebens, ja des Wissens dar. Sollte man über den Tod deswegen schweigen? In der Tat hat sich die Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten immer mehr dem Tode zugewandt. Es entstand eine eigene Thanatologie. Nicht nur die Medizin und die Psychologie, auch die Ökonomie und die Soziologie nehmen sich mehr und mehr des Todes an, so dass eine eigene Thanatosoziologie im Entstehen begriffen ist.

Dieser Band soll zu dieser Thanatosoziologie beitragen, indem er zum einen den theoretischen Rahmen für eine soziologische Beschäftigung mit dem Tod absteckt. Dabei wird eine stärker phänomenologisch orientierte Position mit einer systemtheoretischen Position konfrontiert. Zum zweiten beschäftigen sich die Autoren des Bandes mit der Behandlung des Todes in verschiedenen Diskursen - und so auch mit seiner Bedeutungszunahme nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Öffentlichkeit. Der dritte Teil des Bandes ist dem Umgang mit dem Sterbeprozeß gewidmet. Dabei liegt ein besonderer Schwerpunkt auf dem lange in der Forschung vernachlässigten Hospiz, das mit dem Sterben in Krankenhäusern verglichen wird. In gründlichen empirischen sowie in theoretisch herausfordernden Beiträgen veranschaulicht der Band den innovativen Zugang der Thanatosoziologie.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhaltsverzeichnis 7
I. Einleitung 9
Hubert Knoblauch und Arnold Zingerle: Thanatosoziologie. Tod, Hospiz und die Institutionalisierung des Sterbens 11
I. 11
II. 12
III. 13
IV. 17
V. 22
Literatur 26
II. Kommunikation über den Tod 29
Armin Nassehi und Irmhild Saake: Kontexturen des Todes. Eine Neubestimmung soziologischer Thanatologie 31
I. Kritik der impliziten Voraussetzungen 32
1. Domestikation des Todes: Die Bezeichnung 32
2. Domestikation des Todes: Der Körper 33
3. Domestikation des Todes: Die Reflexion 35
II. Der Tod der Gesellschaft 37
III. Kontexturen des Todes am Beispiel der Biographie 40
1. Die »Unsterblichen« 42
2. Die »Todesexperten« 44
3. Die »Todesforscher« 45
IV. Semantiken des Todes 46
Literatur 53
Werner Schneider: Der ›gesicherte‹ Tod. Zur diskursiven Ordnung des Lebensendes in der Moderne 55
I. Unsterbliche Soziologen und die zunehmende Diskursivierung des Lebensendes 55
II. ›Wann ist der Mensch tot?‹ - Der wissenssoziologisch-diskursanalytische Blick 57
III. Der historische Diskurs zum Wandel von Sterben und Tod 62
IV. Würdiges Sterben - gute oder schlechte Tode: Zur modernen Remoralisierung von Sterben und Tod 64
1. Organtransplantation: Opfertod/Todesopfer und der virtuelle Gabentausch 65
2. Patientenverfügung - Die vergesellschaftete Sorge um sich 72
V. Die Rückkehr der Sterbenden/Toten in die Gemeinschaft der Lebenden und der unscheinbare Zwang zur sozialverträglichen Bekümmernis um ›die letzten Dinge‹ 75
Literatur 77
Susanne Brüggen: Religiöses aus der Ratgeberecke 81
I. Die neue Sichtbarkeit der Religion 81
II. Der Begriff des Religiösen 82
III. Diesseits — Jenseits 86
IV. Lebens- und Sterbekunst 89
V. Das (heilige und unsterbliche) Ich 92
VI. Fazit 94
Anhang zum Material der Untersuchung 97
Literatur 98
III. Palliativmedizin und Hospiz 101
Christine Pfeffer: »Ich hab' gar nicht gemerkt, wie ich da reingezogen wurde«: Zur Dynamik von Individualisierung und Nähe in der Pflegearbeit stationärer Hospize 103
I. Einleitung 103
II. Strukturen von Hospizarbeit, die Distanzierung erschweren 106
1. Institutionalisierte Hausarbeitsnähe 106
2. Homogenität der Klientel 107
3. ›Zulassen‹ statt ›Bekämpfen‹ 108
III. Individualisierung und Nähe 110
IV. Konsequenzen in der täglichen Arbeit der Pflegekräfte 116
V. Strategien der Kontrolle 118
VI. Zusammenfassung 122
Literatur 123
Ursula Streckeisen: Das Lebensende in der Universitätsklinik. Sterbendenbetreuung in der Inneren Medizin zwischen Tradition und Aufbruch 125
I. Das Problem: Der Tod im Krankenhaus 125
II. Handlungs- und Deutungsweisen von Arztpersonen und Pflegenden 130
1. Arztpersonen: Widerstand und Ergebung 131
a) Schmerzen zufügen, um Schmerzen zu verringern 131
b) ›Blind‹ handeln, um besser zu sehen 132
c) Die Waffen strecken 133
2. Pflegepersonen: Offenheit und Ambivalenzen 134
a) Korrektives Handeln am Sterbebett 135
b) Zwischen »Verdurstenlassen« und »sukzessiver Dehydratation« 137
III. Diskussion 143
Literatur 144
Gerd Göckenjan und Stefan Dreßke: Sterben in der Palliativversorgung. Bedeutung und Chancen finaler Aushandlung 147
I. Palliatvversorgung und das Ziel der Lebensqualität 147
II. Die Palliativmedizin im Fallbeispiel 150
1. »Rehaphase«: Bemühungen um Verbesserung und Entlassung 152
2. Körperveränderungen und das Eingehen von Pakten 154
3. Hinwendung zum Sterben - Widersprüche und Handlungseinschränkungen 156
4. »Finalphase«: Das vorbereitete Sterben 159
III. Verallgemeinerungen 160
1. Kommunikative Kultur 161
2. Möglichkeiten und Grenzen 163
3. Sterberolle - friedliches Sterben 164
Literatur 167
Heidemarie Winkel: Selbstbestimmt Sterben. Patient(inn)enorientierung und ganzheitliche Schmerztherapie als Kommunikationskoordinaten in der Hospizarbeit - Eine systemtheoretische Perspektive 169
I. Der Wunsch nach einem selbstbestimmten Lebensende und die medizinische Deutungsmacht 169
II. Das Selbstverständnis der Hospizbewegung: Das Paradigma der ganzheitlichen Sterbebegleitung 173
III. Die Realisierung individueller Ansprüche auf Selbstbestimmung und Autonomie aus systemtheoretischer Perspektive 177
IV. Kommunizierung individueller Erlebnisperspektiven und Kommunizierung von Schmerz 180
V. Resümee 185
Literatur 186
Nicholas Eschenbruch: Therapeutische Narrativierung als handlungsleitende Haltung in der Hospizpflege 189
I. 189
II. 191
III. 194
IV. 197
V. 200
VI. 204
Literatur 205
Reimer Gronemeyer: Hospiz, Hospizbewegung und Palliative Care in Europa 207
I. Institutionalisierung 210
II. Medikalisierung 211
III. Ökonomisierung 212
IV. Ambulant oder stationär? 213
V. Hospiz: Die späte Institution 215
Literatur 217
Autorenverzeichnis 219