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Die Menschenwürde als Prinzip des deutschen und europäischen Rechts

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Blömacher, S. (2016). Die Menschenwürde als Prinzip des deutschen und europäischen Rechts. Kohärenz der Konzepte?. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54973-3
Blömacher, Sabine. Die Menschenwürde als Prinzip des deutschen und europäischen Rechts: Kohärenz der Konzepte?. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54973-3
Blömacher, S (2016): Die Menschenwürde als Prinzip des deutschen und europäischen Rechts: Kohärenz der Konzepte?, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54973-3

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Die Menschenwürde als Prinzip des deutschen und europäischen Rechts

Kohärenz der Konzepte?

Blömacher, Sabine

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1327

(2016)

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About The Author

Sabine Blömacher hat Rechtswissenschaften an der Bayrischen Julius-Maximilians-Universität zu Würzburg, der University of Limerick, Irland, und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster studiert. Sie war studentische Hilfskraft am Institut für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei Prof. Dr. Thomas Hoeren sowie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Medizinrecht und Rechtsphilosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster bei Prof. Dr. Thomas Gutmann. Erstes Staatsexamen am Oberlandesgericht Hamm; Referendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht Hamburg mit Stationen in Hamburg und Helsinki; seit 2014 Tätigkeit als Rechtsanwältin in Hamburg.

Abstract

Die Debatte um die Bedeutung und den Schutz der Menschenwürde erlebt eine Renaissance, die sich schon länger nicht mehr nur auf das deutsche Recht beschränkt, sondern zugleich auch Frage des europäischen Rechts ist. Die Konzeption des Begriffes der Menschenwürde als kategorische Norm und unveräußerliches Gut ist ein zentraler Bestandteil des deutschen Rechts, während im europäischen Recht lange eine ausdrückliche Normierung der Menschenwürde fehlte, die erst durch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union erfolgte. Der Vergleich der Würdekonzeptionen des deutschen und des europäischen Rechts bildet das Leitmotiv der Arbeit, die im ersten Teil als normtheoretische Analyse des Art. 1 Abs. 1 GG das Konzept der Menschenwürde kritisch hinterfragt und anhand dessen die Struktur, Funktion und Verwendung des Würdebegriffes im deutschen Recht aufgezeigt werden. Im zweiten Teil schließt daran die Frage der Rezeption und die Analyse des Würdebegriffes im Europäischen Recht an.»Human Dignity as Concept in German and European Law«

Human dignity as a legal concept in German law is not a good to be balanced or weighed against other goods, but a prohibition norm. In European law, such a concept of dignity has not been established yet. Human dignity as concept in German and European law and the question of a coherence of these concepts are the guidelines of this analysis intending to point out the differences as well as common functions of both concepts.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung 17
Teil 1: Das Prinzip der Menschenwürde im deutschen Recht 20
A. Die Norm des Art. 1 Abs. 1 GG – Der Rechtsbegriff der Menschenwürde 20
I. Der Begriff der Würde des Menschen 21
II. Standort der Menschenwürde im deutschen Recht – Das Grundgesetz 26
1. Von den Anfängen bis zum Inkrafttreten des Grundgesetzes: Beratungen zur Normierung der Menschenwürde – Entwicklung einer grundgesetzlichen Fundamentalnorm 28
2. Entwicklung des Grundgesetzes seit 1949 – (Notwendige) Anpassung an eine sich wandelnde Gesellschaft? 35
B. Die Menschenwürdenorm in der verfassungsgerichtlichen Praxis 38
I. Art. 1 Abs. 1 GG in der Rechtsprechungstradition des Bundesverfassungsgerichts 40
II. Umgang des Bundesverfassungsgerichts mit der Menschenwürdegarantie des Art. 1 Abs. 1 GG – Entwicklungslinien der Rechtsprechung 43
1. Subjektives Moment des Schutzes der Menschenwürde – Verletzung der Menschenwürde durch eine verächtliche Gesinnung des „Täters“? 44
2. Strukturelemente der Menschenwürde in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 49
a) Nichtkonsequentialistisches Moment und absoluter Schutzanspruch – Die Abwehr- und Schutzpflichtfunktion der Menschenwürdegarantie 49
(1) Ausgangslage 49
(2) Die Grundsatzentscheidung – Verfassungsmäßigkeit des Luftsicherheitsgesetzes (15. Februar 2006) 51
b) Grundnorm personaler Autonomie 63
c) Fundamentalnorm 71
d) Der würdebasierte Kernbereichsschutz und das Verhältnis der Würdegarantie zu den anderen Grundrechten 73
(1) Ausgangslage 73
(2) Leitentscheidungen 77
(a) Entscheidung zum „Großen Lauschangriff“ (3. März 2004) – Ausstrahlungswirkung der Menschenwürde 77
(b) Entscheidung zur „Online-Durchsuchung“ (27. Februar 2008) 82
e) Entwicklung leistungs- und teilhaberechtlicher Aspekte aus der Garantie der Menschenwürde 87
(1) Leistungsrechtlicher Aspekt – Art. 1 Abs. 1 GG als Anspruchsgrundlage 87
(2) Teilhaberechtliche Dimension 99
(3) Resümee 100
III. Fazit 101
C. Rezeption des Art. 1 Abs. 1 GG im Spiegel der (Verfassungs-)‌Rechtswissenschaft 102
I. Verfassungsrechtliche Stellung des Art. 1 Abs. 1 GG 104
1. Allgemeine Bedeutung und Rechtscharakter des Art. 1 Abs. 1 GG – (Basis-) Grundrecht vs. Fundamentalnorm? 105
a) Art. 1 Abs. 1 GG als (Basis-)‌Grundrecht 107
b) Art. 1 Abs. 1 GG als Fundamentalnorm 116
(1) Grundannahme 116
(2) Modifikation: Ein Recht darauf, Rechte zu haben (Arendt/Enders) 119
(3) Resümee 122
c) Fazit 122
2. Das Verhältnis von Art. 1 Abs. 1 GG zu weiteren Grundrechten 123
3. „Würde gegen Würde“ – Das Verhältnis von Achtungs- und Schutzpflicht zueinander 127
II. Theoretische Absicherung der normativen Aussage der Menschenwürde – Schutzbereichs- und Eingriffsbestimmung 135
1. Ausgangslage 135
2. Konkretisierungsdilemma – Grundproblem im Umgang mit dem Inhalt der Würdegarantie 137
3. Schutzgrund und Schutzbereichsbestimmung der Menschenwürde 141
a) Positive Versuche der Begriffsbestimmung – säkulare Versuche inhaltlicher Konkretisierung zwischen Religion und Philosophie 141
(1) „Mitgifttheorie“ 141
(2) „Leistungstheorie“ 144
(3) „Kommunikationstheorie“ 148
(4) Fazit 150
b) Nicht- bzw. Negativdefinition der Menschenwürde und die Bedeutung der Objektformel – Lösungsansätze des Konkretisierungsdilemmas? 151
(1) Nicht- bzw. Negativdefinition 151
(2) Die „Objektformel“ als Konkretisierungsansatz 153
4. Der Verletzungsbegriff in Bezug auf den Schutz der Menschenwürde 155
III. Die Unantastbarkeit der Würde des Menschen – Absolutes Konzept? 158
IV. Die Ewigkeitsgarantie – Bedeutung des Schutzes durch Art. 79 Abs. 3 GG 163
D. Zusammenfassung – Die strukturellen Elemente des Art. 1 Abs. 1 GG 164
I. Schutz des Individuums und Achtung des Menschen als Rechtsperson 166
II. Schutz und Achtung der personellen Autonomie 167
III. Gewährung fundamentaler Basisgleichheit 170
IV. Strukturbildende Basis der (Grund-)‌Rechtsordnung 171
V. Deontologische Struktur der Rechtsordnung und „oberstes Konstitutionsprinzip“ 173
Teil 2: Die Menschenwürde im europäischen Recht – am Beispiel ausgewählter Rechtsnormen des Europarates sowie der Europäischen Union und der entsprechenden Rechtspraxis 175
A. Strukturelle Entwicklungen – Ausgangslage 175
B. Entwicklungslinien überstaatlicher Zusammenarbeit auf dem Weg zu einer gemeinschaftlichen Rechtsordnung 176
I. Institutionelle Gliederung des Europäischen (Menschen-)‌Rechtsschutzes 180
1. Ebene des Europarates 180
2. Ebene der Europäischen Gemeinschaften 181
II. Vorüberlegungen zu einem europäischen Menschenrechts- und Würdeschutz 181
C. Wesentliche Rechtsakte im Bereich des Grund- und Menschenrechtsschutzes auf Ebene des Europarates 185
I. Die EMRK und insbesondere Art. 3 EMRK – indirekter Schutz der menschlichen Würde? 185
1. Grundsätze der EMRK und rechtliche Bedeutung 187
a) Grundsätze 188
b) Schutzumfang und -richtung 189
2. Menschenwürdegehalt der einzelnen Konventionsnormen 191
3. Die Bedeutung des Art. 3 EMRK als absolut geschütztes Recht – indirekter Schutz der Menschenwürde? 193
4. Fazit 201
II. Die Antifolterkonvention – spezifische Ergänzung des in Art. 3 EMRK angelegten Schutzes 202
D. Die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR) 204
I. Drohende Todesstrafe und der Schutz des Art. 3 EMRK 207
II. Auslieferung und Abschiebung bei drohender Folter oder erniedrigender oder unmenschlicher Behandlung 212
III. Die Bedeutung eines mutmaßlichen Terrorismusverdachts im Rahmen einer Ausweisungsentscheidung 217
1. Das Chahal-Urteil des EGMR 217
2. Weitere Entwicklungen 223
IV. Fragen zulässiger Haftbedingungen, Strafverfolgung und -vollstreckung 225
V. Die Menschenwürde als Motiv und Grundlage der EMRK 236
VI. Fazit 242
E. Die Menschenwürde in der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) – Ansätze eines Konzeptes? 243
I. Ausgangssituation – Der Fall Stauder und die Anfänge des Grundrechtsschutzes durch den EuGH 246
II. Entwicklungen post Stauder 248
III. „Transsexuellen“-Entscheidung 249
IV. Entscheidung zur Biopatentrichtlinie 251
V. Entscheidung in der Sache Omega Spielhallen- und Automaten-GmbH / Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn 258
VI. Fazit 265
F. Der Verfassungsentwurf für Europa und der Vertrag von Lissabon als ablösender Kompromiss – Entscheidende Entwicklungen (auch) im europäischen Grundrechtsschutz? 267
I. Regelungsgehalt und Zielsetzung des Verfassungsentwurfs und die Modifikationen des Vertrages von Lissabon 267
II. Menschenwürdeverständnis im Verfassungsentwurf und dem Vertrag von Lissabon – Die Charta der Grundrechte, die Bezugnahme in Art. 6 Abs. 3 EUV und Art. 2 EUV 269
1. Entstehung der Charta der Grundrechte – Neuland in der Entwicklung des Europäischen Gemeinschaftsrechts 269
2. Ziel- und Zwecksetzung der Charta 271
3. Europäischer Grundrechtsschutz post Verfassungsentwurf – Fortschreibung im Vertrag von Lissabon 273
a) Verfassungsentwurf, Vertrag von Lissabon und die Charta der Grundrechte – Menschenwürdeschutz als Novum des Gemeinschaftsrechts 273
b) Die Würde des Menschen – Titel 1 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union, ein umfassender Katalog? 275
c) Bedeutung des Art. 6 Abs. 3 EUV (n.F.) – trotz Verbindlichkeit der Charta notwendig? 278
d) (Bindende) Werte und Prinzipien des Gemeinschaftsrechts? – Die Präambel und Art. 2 EUV 280
III. Fazit 281
G. Weitere Maßnahmen der Europäischen Union 283
H. Fazit: Die Europäischen Union zwischen unverbindlichen Erklärungen und bindenden Rechtssätzen – Der Weg zu einem europäischen Grundrechtsschutz 285
I. Grundrechte- und Menschenwürdetradition im europäischen Recht – Von der Wirtschafts- zur Wertegemeinschaft 285
II. Menschenwürdeschutz als „Exportschlager“ des deutschen Rechts? 288
Abschließende Thesen 292
I. Bedeutung der Menschenwürde im deutschen und im Gemeinschaftsrecht 292
II. Entwicklung und Reichweite des gemeinschaftlichen Grundrechtsschutzes 292
III. Verhältnis des deutschen zum europäischen Begriff der Menschenwürde 294
Schlusswort 296
Literaturverzeichnis 298
Sachwortverzeichnis 315