Gesamtwirtschaftliche Leitsektoren und regionaler Strukturwandel
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Gesamtwirtschaftliche Leitsektoren und regionaler Strukturwandel
Eine theoretische und empirische Analyse der sektoralen und regionalen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland 1895–1987
Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 59
(2000)
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Abstract
Der regionale Strukturwandel ist im historischen Kontext vor allem durch den Urbanisierungsprozeß gekennzeichnet. Daneben aber wird er auch geprägt von großräumigen wirtschaftlichen Verschiebungen zwischen Landesteilen mit ähnlichem Verdichtungsgrad. Die regionalökonomische Erklärung solcher Entwicklungsdifferenzen ist gerade heute von großem Interesse, da im Zuge der deutschen Vereinigung oder der Integrationsprozesse in Europa die regionale Wirtschaftspolitik vornehmlich auf eine großräumige Konvergenz der ökonomischen Entwicklung ausgerichtet ist. Der Autor konzentriert sich in diesem Zusammenhang auf die Analyse der Bedeutung des sektoralen Strukturwandels als Erklärungsfaktor für großräumige Wachstumsunterschiede.Der regionale und sektorale Strukturwandel der Beschäftigung wird differenziert nach 5 Großregionen und rund 40 Wirtschaftszweigen auf der Basis der Gewerbe- und Arbeitsstättenzählung von 1895 bis 1987 für das Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland dargestellt. Ausgehend von regionalökonomischen Entwicklungstheorien wird ein quantitativer Ansatz zur Bestimmung des Einflusses gesamtwirtschaftlicher Leitsektoren auf die Regionalstrukturen entwickelt. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund verschiedener Theorieansätze des sektoralen Strukturwandels interpretiert.Die großräumigen Strukturverschiebungen innerhalb Deutschlands sind danach durch Phasen sowohl regionaler Konvergenz als auch räumlicher Konzentration gekennzeichnet. Sie sind eng verbunden mit dem Wechsel gesamtwirtschaftlicher Leitsektoren. Den Regionen kommt dabei jedoch nicht nur eine rein passive Verteilerfunktion zu. Eine zentrale Bedeutung besitzt vielmehr auch die Fähigkeit der Regionen, ihre vielfältigen Ressourcen an die Anforderungen neuer Wirtschaftszweige anzupassen. Regionale Institutionen spielen bei der Schaffung einer solchen Offenheit eine Schlüsselrolle. Gesamtstaatliche Regionalpolitik kann den so erzeugten Anpassungsprozeß lediglich finanziell unterstützen.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
Verzeichnis der Abbildungen, Übersichten und Tabellen | 7 | ||
A. Zielsetzung und Vorgehensweise | 11 | ||
B. Sektoraler Strukturwandel und gesamtwirtschaftliches Wachstum | 15 | ||
I. Ausgangspunkt: Langfristige Wachstumsschwankungen | 15 | ||
Zur Beobachtung langer Wellen der Wirtschaftsentwicklung | 15 | ||
Zur Abgrenzung der betrachteten Erklärungsansätze | 22 | ||
II. Stufen- bzw. Sektortheorien | 24 | ||
1. Stadienmodelle der Industrialisierung | 24 | ||
Entwicklungsstufen nach W. W. Rostow | 25 | ||
Stadien und Typen nach W.G. Hoffmann | 26 | ||
Thesen zur 2. industriellen Revolution | 27 | ||
2. Drei-Sektoren-Hypothese | 28 | ||
3. Spezifische Entwicklungsphasen | 30 | ||
Bedeutung von Kriegsfolgen | 30 | ||
Veränderung der Außenhandelsbeziehungen | 31 | ||
III. Zyklentheorien | 32 | ||
1. Schübe von Infrastrukturinvestitionen | 32 | ||
Zur Krisentheorie von Spiethoff | 33 | ||
Abfolge von Infrastrukturzyklen | 34 | ||
2. Schübe von Basisinnovationen | 35 | ||
Zum Schumpeterschen Wettbewerbsmodell | 36 | ||
Basis und Folgeinnovationen | 37 | ||
Diskontinuität von Basisinnovationen | 39 | ||
3. Institutionen im Innovationsprozeß | 41 | ||
Bezug zu Transaktionskosten und Marktstruktur | 41 | ||
Einbindung in den Innovationsprozeß | 43 | ||
Wandel der institutionellen Bedingungen | 44 | ||
IV. Leitsektoren als Wachstumsträger | 46 | ||
C. Beschreibung des sektoralen und regionalen Strukturwandels | 49 | ||
I. Möglichkeiten der statistischen Erfassung | 49 | ||
Auswahl der Indikatoren | 49 | ||
Abgrenzung der Sektoren | 51 | ||
Regionale Abgrenzungen | 54 | ||
Einordnung der Stichjahre | 59 | ||
II. Verschiebungen der Sektorstrukturen | 62 | ||
1. Veränderungen im Kerngebiet des Deutschen Reiches | 62 | ||
Ausgangssituation 1895 | 63 | ||
Entwicklungen 1895 bis 1925 | 65 | ||
Entwicklungen 1925 bis 1939 | 68 | ||
2. Veränderungen in der früheren Bundesrepublik | 76 | ||
Verbindung zur Situation 1939 | 77 | ||
Entwicklungen 1939 bis 1970 | 79 | ||
Entwicklungen 1970 bis 1987 | 83 | ||
3. Veränderungen in der DDR | 91 | ||
Verbindungen zur Situation 1939 | 92 | ||
Entwicklungen 1939 bis 1970 | 94 | ||
Entwicklungen 1970 bis 1987 | 98 | ||
III. Verschiebungen der Regionalstrukturen | 101 | ||
1. Veränderungen im Kerngebiet des Deutschen Reiches | 101 | ||
Ausgangssituation 1895 | 101 | ||
Entwicklungen 1895 bis 1925 | 105 | ||
Entwicklungen 1925 bis 1939 | 107 | ||
2. Veränderungen in der früheren Bundesrepublik | 108 | ||
Entwicklungen 1939 bis 1970 | 108 | ||
Entwicklungen 1970 bis 1987 | 111 | ||
3. Veränderungen in der DDR | 113 | ||
Entwicklungen 1939 bis 1970 | 113 | ||
Entwicklungen 1970 bis 1987 | 115 | ||
IV. Zeitliche Parallelität der Entwicklungen | 117 | ||
D. Regionaler Wandel und gesamtwirtschaftliche Leitsektoren | 119 | ||
I. Thesen zur Schlüsselrolle von Leitsektoren | 119 | ||
II. Theoretische Fundierung | 123 | ||
1. Konzept der Exportbasis | 123 | ||
2. Konzept der Wachstumspole | 126 | ||
3. Konzept der industrial districts | 128 | ||
III. Quantifizierung des Zusammenhanges | 131 | ||
1. Hypothesen und ihre Umsetzungsmöglichkeiten | 131 | ||
Arbeitshypothesen | 131 | ||
Identifizierung gesamtwirtschaftlicher Leitsektoren | 133 | ||
Sektorale Zuordnung indirekter Effekte | 143 | ||
2. Räumliche Entwicklungsmuster der Einzelsektoren | 147 | ||
Textilindustrie | 148 | ||
Montanbereich | 150 | ||
Maschinenbau | 153 | ||
Chemieindustrie | 155 | ||
Elektrotechnik | 157 | ||
Fahrzeugbau | 160 | ||
Kunststoffverarbeitung und Büromaschinen/EDV | 162 | ||
Eine Zwischenbilanz | 165 | ||
3. Einfluß der Leitsektoren auf die Regionalentwicklung | 166 | ||
Leitsektoren und Industrialisierungsgrad | 166 | ||
Messung der Entwicklungsimpulse | 170 | ||
Impulse der Leitsektoren und Regionalentwicklung | 172 | ||
Versuch einer Regressionsschätzung | 178 | ||
Bedeutung der Leitsektoren in der DDR | 182 | ||
IV. Ein erstes Fazit | 188 | ||
E. Rolle der Regionen bei der Leitsektorenentwicklung | 191 | ||
I. Konzeptionelle Vorüberlegungen | 191 | ||
II. Bedeutung “alter” und “neuer” Leitsektoren | 197 | ||
1. Typisierung nach der Entwicklungsdynamik | 197 | ||
2. Zusammensetzung der Wachstumsbeiträge | 199 | ||
Kerngebiet des Deutschen Reiches 1895 bis 1939 | 200 | ||
Frühere Bundesrepublik 1939 bis 1987 | 203 | ||
3. Einflüsse auf die Gesamtentwicklung | 207 | ||
Kerngebiet des Deutschen Reiches 1895 bis 1939 | 209 | ||
Frühere Bundesrepublik 1939 bis 1987 | 210 | ||
III. Einschätzung der Standortbindung von Leitsektoren | 212 | ||
1. Regionale Diffusions- und Konzentrationsprozesse | 212 | ||
2. Umbrüche in den regionalen Hierarchien | 218 | ||
3. Ein Klassifizierungsansatz | 224 | ||
IV. Verbindungen zu sektoralen Erklärungsansätzen | 233 | ||
Verbindungen bei standortfixen und -stabilen Leitsektoren | 234 | ||
Verbindungen bei standortvariablen Leitsektoren | 239 | ||
Zusammenfassende Bewertung | 253 | ||
F. Zusammenfassung und Schlußfolgerungen | 255 | ||
Großräumige Verschiebungen in historischer Perspektive | 255 | ||
Verbindungen zum langfristigen sektoralen Strukturwandel | 256 | ||
Hinweise auf ähnliche Zusammenhänge für die DDR | 259 | ||
Zur Rolle der Regionen bei der Leitsektorenentwicklung | 260 | ||
Bedeutung des regionalen Anpassungspotentials | 264 | ||
Beschränkte Spielräume gesamtstaatlicher Regionalpolitik | 267 | ||
Stärkung von Offenheit und Flexibilität | 270 | ||
Literaturverzeichnis | 272 | ||
Sachwortverzeichnis | 288 |