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Kirste, S. (Ed.) (2016). Interdisziplinarität in den Rechtswissenschaften. Ein interdisziplinärer und internationaler Dialog. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54823-1
Kirste, Stephan. Interdisziplinarität in den Rechtswissenschaften: Ein interdisziplinärer und internationaler Dialog. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54823-1
Kirste, S (ed.) (2016): Interdisziplinarität in den Rechtswissenschaften: Ein interdisziplinärer und internationaler Dialog, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54823-1

Format

Interdisziplinarität in den Rechtswissenschaften

Ein interdisziplinärer und internationaler Dialog

Editors: Kirste, Stephan

Recht und Philosophie, Vol. 1

(2016)

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About The Author

Stephan Kirste ist ordentlicher Universitätsprofessor für Rechts- und Sozialphilosophie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg und Vorsitzender der Deutschen Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie. Zuvor war er Dekan der Deutschsprachigen Fakultät für Vergleichende Staats- und Rechtswissenschaften an der Deutschsprachigen Andrássy Gyula Universität Budapest. Er hat sich 2004 in Heidelberg habilitiert und erhielt die venia legendi für Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Verfassungsgeschichte der Neuzeit und Rechtssoziologie. Promoviert wurde er von der Juristischen Fakultät der Universität Freiburg. Er war 2006 Gastprofessor an der University of Virginia und ist seit 2001 Gastprofessor an verschiedenen Brasilianischen Universitäten. Neben zahlreichen Aufsätzen und Sammelbänden zu öffentlich-rechtlichen, rechtsphilosophischen, verfassungsvergleichenden und verfassungsgeschichtlichen Themen, sind 2010 seine »Einführung in die Rechtsphilosophie« und bei Duncker & Humblot eine Monographie zu Recht und Zeit erschienen.

Abstract

Die immer weiter ausgefeilte juristische Methode und Fachsprache sind einerseits Voraussetzungen für die Ausdifferenzierung der Rechtswissenschaften, bedeuten jedoch andererseits Schwierigkeiten für die Zusammenarbeit der Jurisprudenz mit anderen Wissenschaften. In dieser Entwicklung liegt jedoch nicht nur ein soziologisch zu beschreibender Prozeß der Ausdifferenzierung; das Recht ist vielmehr eine gesellschaftliche Tatsache, die Auswirkungen auf andere gesellschaftliche Prozesse besitzt und von diesen beeinflußt wird. Eine Rechtswissenschaft, die nicht in der Lage ist, durch Interdisziplinarität diesen vielfältigen Dimensionen ihres Forschungsgegenstandes gerecht zu werden, verliert die Möglichkeit, ihn angemessen zu untersuchen. Zugleich fehlen anderen Disziplinen, die die Auswirkungen des Rechts auf ihren Forschungsgegenstand berücksichtigen müssen, die für ihre Zwecke kompetent aufgearbeiteten juristischen Informationen. Die Forderung nach Interdisziplinarität aufzustellen, bedeutet jedoch nicht, daß sie auch möglich ist. Ihre wissenschaftstheoretischen, organisatorischen und soziologischen Bedingungen werden im vorliegenden Band interdisziplinär und international grundsätzlich und anhand ausgewählter Problembereiche analysiert und Lösungsansätzen zugeführt.»Interdisciplinarity in Jurisprudence«

The mutual influences of law, society and natural environments require an interdisciplinary analysis of law. Specific methods and language limit its possibility. In the present volume members of different disciplines and different countries discuss the epistemological, organizational and sociological preconditions of interdisciplinarity in jurisprudence in international and interdisciplinary perspective, referring also to concrete examples.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 9
I. Modelle von Disziplinarität und Interdisziplinarität 19
Dieter Grimm: Notwendigkeit und Bedingungen interdisziplinärer Forschung in der Rechtswissenschaft 21
I. Belastungen interdisziplinärer Forschung 21
II. Rechtsdogmatik und Interdisziplinarität 23
1. Berechtigung 23
a) Interdisziplinaritäts-abweisende Theorien 23
b) Wirklichkeitsoffenes Normverständnis 25
2. Möglichkeit 27
a) Juristische Verarbeitung sozialen Wandels 27
b) Schwierigkeiten 29
III. Neuer Bedarf an interdiszplinärer Forschung 30
Literatur 32
Stephan Kirste: Voraussetzungen von Interdisziplinarität der Rechtswissenschaften 35
I. Disziplinarität 38
II. Wissenschaftstheoretische Bedingungen von Disziplinarität 38
1. Das Erkenntnisobjekt 39
2. Die Erkenntnismethode 42
3. Das Erkenntnisinteresse 43
III. Institutionelle Aspekte der Disziplinarität 45
1. Sprache 45
2. Wissen 46
3. Professionalisierung 47
4. Organisation 49
5. Variation und Innovation 51
IV. Das Ende der Disziplinarität? 53
V. Interdisziplinarität 54
VI. Was bedeutet Interdisziplinarität 55
1. Interdisziplinarität 55
2. Multidisizplinarität 57
3. Transdisziplinarität 57
VII. Veranlassung für Interdisziplinarität 58
VIII. Bedingungen von Interdisziplinarität 62
1. Methodische Interdisziplinarität 63
2. Erkenntnisinteresse und Interdisziplinarität 66
3. Begriffliche Interdisziplinarität 67
4. Organisierte Interdisziplinarität 69
5. Psychische Aspekte 75
IX. Zusammenfassung 76
Literatur 78
Bart van Klink and Sanne Taekema: A Dynamic Model of Interdisciplinarity. Moving from Multidisciplinary to Interdisciplinaryor Transdisciplinary Legal Research 87
Zusammenfassung 87
I. Crossing Borders 87
II. A Dynamic Model of Interdisciplinarity 88
1. Multidisciplinary research 91
Type 1: Heuristic 91
Type 2: Auxiliary 91
Type 3: Comparative 92
2. Interdisciplinary Research (in a Narrow Sense) 92
Type 4: Perspectivist 92
Type 5: Integrated 93
III. Interdisciplinary and Transdisciplinary Research 94
IV. Interdisciplinary Research: Choosing Your Approach 96
V. New Insights 100
References 101
Matthias Jestaedt: Rechtswissenschaft als normative Disziplin. Banalität, Komplexität und Brisanz der Klassifikationsfrage 103
I. Klarifikation durch Klassifikation 103
II. Kelsens Rubrizierung der Rechtswissenschaftals Normwissenschaft 104
III. Relevanz und Referenz des Normativen 107
IV. Rechtswissenschaft(en) als disziplinäresCluster normativer Disziplinen 110
V. Rechtsdogmatik als Steuerungs- und Entscheidungswissenschaft 111
Literatur 114
II. Rechtswissenschaft und Nachbarwissenschaften 115
Dietmar von der Pfordten: Philosophie und Rechtswissenschaft 117
I. Wesentlich Gemeinsames: MenschlichesHandeln, Suche nach Erkenntnis 117
II. Unterschiede in Gegenstand, Ziel und Methode 120
III. Spezifikum der Teilidentität zwischenRechtswissenschaft und Philosophie 127
Literatur 129
Oliver W. Lembcke: Über den Verweisungszusammenhang von Politik und Recht. Eine politiktheoretische Kartographie des modernen Konstitutionalismus 131
I. Einführung 131
II. Drei Modelle des Verhältnisses von Politik und Recht 132
1. Dezisionismus 132
2. Positivismus 134
3. Konstitutionalismus 135
III. Moderner Konstitutionalismus 137
IV. Aufgabenfelder 140
1. Normative Ordnung des Politischen 140
2. Rechtsetzung durch Recht und Politik 142
3. Voraussetzungen einer gelingenden Rechtspraxis 144
V. Herausforderungen der Ausbalancierung 147
Literatur 149
Marcel Senn: Rechtswissenschaft und Geschichte. Rechtswissenschaft zwischen Grundlagenkrise und Selbstbeschauung 153
I. Entwurf einer Binnenperspektiveauf Geschichte und Rechtswissenschaft 154
II. Entstehung des historischen Gesichtspunktesin der Rechtswissenschaft 154
III. Methodologische Debatte in der Rechtsgeschichte (1960–1990) 156
IV. Probleme aus der Top-Down-Konzeptionder Rechtsgeschichte um 1990 158
V. Folgerungen für eine erneuerte„geschichtliche Rechtswissenschaft“ 160
Literatur 162
Giancarlo Corsi: „Inkongruente Perspektiven“. Interdisziplinarität aus Soziologischer Sicht 165
I. Interdisziplinarität als Problem 165
II. Wissenschaftliche und akademische Disziplinen 167
III. Divergenzen zwischen Recht und Rechtssoziologie 169
IV. Interdisziplinarität als vorübergehende Kopplung 173
V. Inkongruenz als Voraussetzung von Interdisziplinarität 178
Literatur 181
III. Interdisziplinäre Felder I: Entscheidungen im Recht 185
Anne van Aaken: Towards a Psychological Concept of Law 187
I. Introduction 187
II. Behavioral Foundations 188
1. Rational Choice Model 189
2. Behavioral Psychology 190
a) Moral Judgments 192
b) Reciprocity 193
c) Sanctions 195
d) Norms Affecting Behavior Beyond Deterrence 196
III. Legal Theories and Their Implicit Behavioral Assumptions 198
IV. Outlook 200
References 201
Bettina von Helversen: Heuristiken bei Entscheidungen im legalen Context 205
I. Einleitung 205
II. Wie treffen Menschen Entscheidungen? 206
III. Heuristiken in rechtlichen Entscheidungen 209
IV. Der Einfluss von Informationspräsentationauf menschliche Entscheidungsfindung 211
V. Zusammenfassung 214
Literatur 214
Andreas Fischer / Joachim Funke: Entscheiden und Entscheidungen. Die Sicht der Psycholgoie 217
I. Einleitung 217
II. Urteilen, Entscheiden und Problemlösen 218
III. Entscheiden unter bekanntem Risiko 220
1. Prospekt-Theorie von Kahneman und Tversky (1979) 221
2. Unconscious Thought Theory von Dijksterhuis und Nordgren (2006) 223
IV. Entscheiden unter absoluter Unsicherheit 225
V. Komplexitätsbewältigung durch Erfahrung 226
VI. Abschließende Bemerkungen 227
Literatur 228
Carsten Bäcker: Was bedeuten Begründungen für juristische Entscheidungen? Neun Thesen 231
These 1: Richtigkeit von Entscheidungen 231
These 2: Richtigkeit und rationale Begründbarkeit 231
These 3: Gebot rationaler Begründbarkeit 234
These 4: Rationale Begründungen und diskursive Verfahren 235
These 5: Notwendige Relativität diskursiver Verfahren 236
These 6: Zwei Arten der Relativität diskursiver Verfahren 237
These 7: Notwendige Relativität von Entscheidungen 244
These 8: Postulat möglichst weitgehender Begründung 245
These 9: Anspruch auf relative Richtigkeitjuristischer Entscheidungen 247
Literatur 248
Norbert Paulo: Vom Nutzen der Rechtstheorie für die angewandte Ethik. Spezifizierung, Abwägung und Kasuistik in der Bioethik 253
I. Recht und Ethik: Normen und Methoden 254
II. Spezifizierung 256
1. Spezifizierung als formale Relation 258
2. (Keine) Trennung zwischen Normentwicklung und Anwendung 259
III. Abwägung 260
1. Zwischenergebnis 262
2. Die eigentliche Abwägung 263
3. Kritik 264
IV. Kasuistik 265
V. Fazit 267
Literatur 268
Klaus Mathis: Folgenorientierung im Recht 271
I. Einleitung 271
II. Folgenorientierung in der Rechtsetzung 272
III. Folgenorientierung in der Rechtsanwendung 273
1. Argumente gegen Folgenerwägungen 275
2. Argumente für Folgenerwägungen 281
3. Folgerungen für die Rechtspraxis 289
IV. Das Beispiel der „Hand Rule“ 289
1. Das Folgenparadoxon 290
2. Die Bilateralismus-Kritik 292
3. Ansätze im schweizerischen Haftpflichtrecht 293
Literatur 294
João Maurício Adeodato: Realistische Rhetorik als Methodik der Jurisprudenz. Einführung: Rhetorik und Philosophie 299
I. Die Grundlagen der aristotelischen Rhetorik:ḗthos, páthos und lógos 300
II. Von der Sophistik zur Rhetorik: Einfügung des Historizismus, des Skeptizismus und des Humanismus 302
III. Dimensionen der Rhetorik:Rhetorik als Methode, Methodologie und Methodik 305
IV. Zukünftige Entwicklung hin zu einerrhetorischen Rechtsmethodik 311
Literatur 313
Joachim Lege: Die Bedeutung der Rhetorik für das Recht. Dreizehn Thesen 315
I. Die historische Bedeutung der Rhetorik 315
II. Die heutige Bedeutung der Rhetorik 321
Literatur 328
Vasiliki E. Christou: Reasoning from Neutrality and the Political Conception of Justice 331
I. Introduction 331
II. Forms and Levels of Neutrality 331
III. What is the Political Conception of Justice? 333
IV. Arguing About Abortion: an Example of Public Reasoning 335
V. Overlapping Concensus and the Priorityof Autonomy in the Public Sphere 337
VI. Conclusion 338
References 339
IV. Interdisziplinäre Felder II:Der Menschenrechtsdiskurs 341
Winfried Brugger: Interdisziplinarität und Mehrebenenanalyse in Georg Jellineks Statuslehre 343
I. Zur Rechtslogik 344
II. Rechtsethik und Rechtsgeschichte 344
III. Die Statuslehre 347
IV. Status vor dem modernen Staat? 352
V. Transnationale Gemeinschaften und Statuslehre 354
VI. Statuslehre in unterstaatlichen undvorrechtlichen Gemeinschaften 357
Anhang 359
Literatur 360
Georg Lohmann: Menschenrechte und Recht. Zu Gustav Radbruchs „Fünfter Minute“ 361
Literatur 368
Frank Dietrich: Kollektive Rechte. Zur Wechselbeziehung rechtswissenschaftlicher und philosophischer Analysen 369
I. Einleitung 369
II. Kollektive Rechte 370
1. Zur Typologie kollektiver Rechte 370
2. Sprachenrecht 371
a) Internationales und staatliches Recht 371
b) Die philosophische Diskussion 373
3. Selbstbestimmungsrecht 374
a) Internationales und staatliches Recht 374
b) Die philosophische Diskussion 376
III. Philosophische Impulse für die Rechtswissenschaften 378
1. Die Interpretation von Rechtsnormen 378
2. Normkonflikte im Recht 380
IV. Rechtswissenschaftliche Impulse für die Philosophie 382
1. Rechtsnormen als Ausgangspunkt von Kohärenzargumenten 383
2. Rechtsnormen als Quelle moralischer Informationen 385
V. Resümee 388
Literatur 388
Miodrag A. Jovanović: Conceptualizing Collective Rights. Philosophical and Sociological Methodological Inputs 391
I. Introduction 391
II. The Value-of-Groups Question – Methodological Implications 393
1. A Case for Value Collectivism 394
2. The Concept of Collective Existence 397
3. Collective Interests – Façon de Parler? 398
4. Can Collective Entities be Intrinsically Valuable? 400
III. Legal Drafting and the Legal Personality of Collectives 403
1. Distinctive Methodological Tasks of Legal Theory and Legal Practice 404
2. Social and Legal ‘Construction of Difference’ 405
3. Implementation and Adjudication of Collective Rights 407
IV. Conclusion 410
References 411
Mark S. Weiner: Die amerikanische Bürgerrechtsbewegung und die Kulturgeschichte des Rechts 413
I. Einleitung 413
II. Brown v. Board of Educationin den Augen der Rechtswissenschaften 416
III. Brown v. Board of Education in der Perspektiveeiner soziologischen Jurisprudenz 420
IV. Die kulturwissenschaftliche Perspektiveauf Brown v. Board of Education 423
V. Zur Bedeutung der Einheit dieser Perspektiven für das Recht 428
Anhang 430
Literatur 431
Autorenverzeichnis 433