Unternehmerische Gestaltungsfreiheit versus aufsichtsrechtliche Regulierung
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Unternehmerische Gestaltungsfreiheit versus aufsichtsrechtliche Regulierung
Der Vorstand in Banken- und Versicherungsunternehmen im Spannungsfeld zwischen unternehmerischer Gestaltungsfreiheit und aufsichtsrechtlicher Regulierung
Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 289
(2016)
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Abstract
In den vergangenen Jahren hat das überaus komplexe Finanzaufsichtsrecht richtungsweisende Reformen erfahren. Diese führten zu neuen Herausforderungen für die Geschäftsleiter aufsichtsunterworfener Bank- und Versicherungsunternehmen. Die Abkehr von einem ursprünglich auf Regeln basierenden Aufsichtsrecht hin zu einer prinzipienorientierten Regulierung und Beaufsichtigung ging mit einer massiven Ausweitung des Verantwortungsbereiches der letztverantwortlichen Leitungsorgane einher. Vermehrt ergeben sich dadurch erhebliche rechtliche Unsicherheiten bei der Auslegung und Anwendung generalklauselartiger Vorgaben und damit einhergehend gesteigerte Haftungsgefahren. Darüber hinaus sind die hoheitlichen Eingriffe und Einwirkungsmöglichkeiten (insbesondere durch Finanzaufsichtsbehörden) auf originär unternehmerische Entscheidungen enorm gestiegen. Das allein dem öffentlichen Interesse verpflichtete Aufsichtsrecht führt dabei vermehrt zu Spannungen mit dem davon verschiedenen Unternehmens- bzw. Gesellschaftsinteresse.The current wave of »re-regulation« of the financial services sector has led to both the broad expansion of specific duties of company directors and to an increase in the influence of the competent supervisory authorities on entrepreneurial activities. Using public companies (Aktiengesellschaften) as an example, the present thesis discusses how the latest regulatory requirements conflict with entrepreneurial freedom under general company law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Einführung | 21 | ||
I. Hintergrund der Untersuchung | 21 | ||
1. Die wesentlichen Ursachen der Krise | 21 | ||
2. Die Neuausrichtung des Bank- und Versicherungsaufsichtsrechtes | 22 | ||
a) Die Rechtfertigung aufsichtsrechtlicher Regulierung und die Gewährleistungsverantwortung des Staates für die Stabilität der Finanzmärkte | 22 | ||
b) Kriseninduzierte Reformen | 24 | ||
c) Die Neuausrichtung der Finanzmarktaufsicht | 28 | ||
aa) Die „European Supervisory Authorities“ | 28 | ||
bb) Die Überwachung und Beaufsichtigung des nationalen Banken- und Versicherungssektors durch die BaFin und die EZB | 29 | ||
(1) Das neue Aufsichtsregime im Bankensektor – Single Supervisory Mechanism (SSM) | 29 | ||
(2) Versicherungsaufsicht durch die BaFin | 31 | ||
II. Zielsetzung der Untersuchung | 32 | ||
III. Begriffsbestimmungen | 33 | ||
1. Aufsichtsunterworfene Bank- und Versicherungsunternehmen | 33 | ||
2. Die „jeweils zuständige Aufsichtsbehörde“ | 33 | ||
Kapitel 1: Bestandsaufnahme ausgewählter aufsichtsrechtlicher (Neu-)Regelungen | 35 | ||
A. Zunahme aufsichtsrechtlicher Geschäftsleiterpflichten | 36 | ||
I. Aufsichtsspezifische Verdichtung allgemeiner verbandsrechtlicher Geschäftsleiterpflichten durch prinzipienbasierte Vorgaben | 36 | ||
1. Geschäftsorganisationspflichten | 36 | ||
a) § 91 Abs. 2 AktG | 37 | ||
b) Aufsichtsrechtliche Spezifizierungen, § 25a KWG/§§ 23 ff. VAG | 38 | ||
aa) Aufsichtsrechtliche Organisationsvorgaben als Ausdruck des prinzipiengeleiteten Regulierungstrends | 39 | ||
(1) Normierung von konkreten aufsichtsspezifischen Zielvorgaben und abstrakt gehaltenen Organisations- bzw. Verhaltensangaben | 39 | ||
(2) Konkretisierung einzelner Organisationsvorgaben durch zahlreiche unbestimmte Rechtsbegriffe | 39 | ||
bb) Erweiterung der Geschäftsleiterverantwortung | 41 | ||
cc) Gesteigerte Haftungs- und Sanktionsgefahren | 42 | ||
2. Das Verhältnis von nationalem Gesellschafts- und Aufsichtsrecht | 43 | ||
a) Normenhierarchie und Normenspezialität | 43 | ||
b) Das aufsichtsrechtliche Spezialitätsverhältnis | 44 | ||
c) Ergebnis | 45 | ||
II. Geschäftsleiterpflichten in der Krise – Das Sanierungs- und Abwicklungsregime | 46 | ||
1. Das Sanierungs- und Abwicklungsgesetz | 47 | ||
a) Anwendungsbereich | 47 | ||
b) Sanierungsplanung | 48 | ||
aa) Pflicht zur Erstellung von Sanierungsplänen | 48 | ||
bb) Prüfung und Bewertung von Sanierungsplänen | 49 | ||
c) Abwicklungsplanung | 50 | ||
aa) Die Abwicklungsplanung durch die FMSA | 50 | ||
bb) Bewertung der Abwicklungsfähigkeit | 51 | ||
d) Verlagerung originär unternehmerischer Strategieentscheidungen auf die jeweils zuständigen Behörden | 51 | ||
aa) Sanierungs- und Abwicklungsmängel | 51 | ||
bb) Einflussnahmepotential durch Frühinterventionsmaßnahmen | 54 | ||
cc) Folge dieser Eingriffsbefugnisse | 54 | ||
2. Sanierungs- und Abwicklungsplanung im Versicherungsaufsichtsrecht | 55 | ||
B. Gesteigertes aufsichtsbehördliches Einflussnahmepotential auf die unternehmerische Tätigkeit | 57 | ||
I. Aufsichtsrechtliche Kontrolle unternehmerischer Entscheidungen | 57 | ||
II. Qualitative Eignungsvoraussetzungen als Grundlage für aufsichtsbehördliche Einwirkungsmöglichkeiten | 60 | ||
1. Zuverlässigkeit | 61 | ||
2. Fachliche Eignung | 62 | ||
3. Aufsichtsbehördliche Einflussnahme auf das Geschäftsleiterverhalten | 62 | ||
a) Formelle Maßnahmen | 63 | ||
b) Informelle Maßnahmen | 63 | ||
III. Spezifische Aufsichtsbefugnisse der EZB | 65 | ||
C. Weitere Einschränkungen der unternehmerischen Handlungsautonomie im Bankensektor durch die „Trennbankenregulierung“ | 66 | ||
D. Bewertung und Folgen des Regulierungs- und Beaufsichtigungstrends | 69 | ||
Kapitel 2: Geschäftsleiterermessen und Pflichtenbindung im regulierten Banken- und Versicherungssektor – Eine Gratwanderung zwischen Handlungsautonomie und Haftungsgefahren | 72 | ||
A. Die Problematik des prinzipienbasierten Regulierungsansatzes | 73 | ||
I. Regeln versus Prinzipien | 73 | ||
1. Abgrenzung nach dem Geltungsanspruch einer Norm | 73 | ||
2. Abgrenzung nach dem Generalitätsgrad einer Norm | 74 | ||
3. Der prinzipienorientierte Regulierungsansatz des Finanzaufsichtsrechtes | 75 | ||
II. Wesentliche Elemente des prinzipiengeleiteten Regelungskonzeptes im Bank- und Versicherungsaufsichtsrecht | 76 | ||
1. Normstruktur | 76 | ||
2. Unmittelbare rechtliche Bindungswirkung | 77 | ||
3. Flexibilität der Norm | 77 | ||
III. Folgen des prinzipiengeleiteten Regulierungsansatzes aus Sicht des aufsichtsunterworfenen Normadressaten | 78 | ||
B. Handlungsautonomie versus Pflichtenbindung | 80 | ||
I. Die unternehmerische Entscheidung | 81 | ||
1. Charakteristika | 82 | ||
a) Die risikobehaftete bzw. unter Unsicherheit getroffene Entscheidung | 82 | ||
b) Die zukunftsbezogene Entscheidung | 82 | ||
c) Erkenntnisse aus der betriebswirtschaftlichen Entscheidungslehre | 83 | ||
2. Bewertung der vertretenen Ansichten | 84 | ||
II. Rechtsbindung im regulierten Banken- und Versicherungssektor | 85 | ||
1. Grundlagen der Rechtsbindung | 85 | ||
a) Rechtsbindung aufgrund des Legalitätsprinzips | 86 | ||
aa) Die Differenzierung zwischen Innen- und Außenverhältnis | 86 | ||
bb) Die (Innen-)Pflicht des Geschäftsleiters zur sorgfältigen Unternehmensführung als disponible Größe? | 88 | ||
(1) Allgemeine Leitungsgrundsätze | 88 | ||
(2) Umfassende Legalitätspflicht auch im Innenverhältnis | 89 | ||
cc) Ergebnis | 92 | ||
b) Rechtsbindung aufgrund unmittelbarer Inpflichtnahme der Geschäftsleitung | 92 | ||
aa) Aufsichtsrechtliche Außenverbindlichkeit versus gesellschaftsrechtliche Innenpflicht | 93 | ||
bb) Die doppelte Pflichtenbindung des Geschäftsleiters aufsichtsunterworfener Unternehmen | 94 | ||
cc) Unmittelbare gesetzliche Inpflichtnahme der Geschäftsleiter als Grenze der Verantwortungsdelegation | 94 | ||
c) Zwischenergebnis | 96 | ||
2. Rechtsbindung im Rahmen exekutiver Norm- und Standardsetzung (insb. durch die Aufsichtsbehörden) | 96 | ||
a) Exekutive Normsetzung | 97 | ||
aa) Informelle Initiativregulierung | 97 | ||
(1) Grünbücher der EU-Kommission | 97 | ||
(2) Initiativregulierung auf globaler Ebene | 97 | ||
bb) Exekutive Normsetzung durch die Aufsichtsbehörden | 98 | ||
(1) Aufsichtsbehördliche Normsetzung durch die BaFin | 98 | ||
(2) Aufsichtsbehördliche Normsetzungsbefugnisse durch die ESAs | 99 | ||
(a) Technische Regulierungs- und Durchführungsstandards | 99 | ||
(b) Technical Advices und Feedback Statements | 100 | ||
(3) Normsetzung durch die EZB im Bereich des Bankenaufsichtsrechtes | 101 | ||
cc) Ergebnis – Exekutive Normsetzung | 101 | ||
b) Exekutive Standardsetzung im Banken- und Versicherungssektor | 102 | ||
aa) Verlautbarungen der BaFin | 102 | ||
(1) Rechtsnatur | 102 | ||
(2) Bindungswirkung | 105 | ||
bb) Verlautbarungen auf europäischer Ebene | 107 | ||
(1) Empfehlungen der EU-Kommission | 107 | ||
(2) Verlautbarungen der ESAs auf Stufe 3 des Lamfalussy-Verfahrens | 108 | ||
(aa) Rechtsnatur und Bindungswirkung | 109 | ||
(bb) Keine rechtliche Bindungswirkung | 110 | ||
(cc) Faktische Bindungswirkung | 111 | ||
cc) Standardsetzung durch die EZB | 113 | ||
dd) Ergebnis – Exekutive Standardsetzung | 113 | ||
c) Reichweite der Norminterpretationskompetenz | 114 | ||
3. Ergebnis: Rechtsbindung im regulierten Banken- und Versicherungssektor | 116 | ||
III. Konsequenzen für den Anwendungsbereich der Business Judgment Rule im Rahmen rechtlich gebundener Entscheidungen mit tatbestandlichem Beurteilungsspielraum | 116 | ||
1. Problemaufriss | 116 | ||
2. Anwendbarkeit der Business Judgment Rule im Rahmen von Entscheidungsfindungs- und -vorbereitungsprozessen bei unklarer Rechtslage? | 118 | ||
a) Meinungsstand | 119 | ||
aa) Direkte Anwendung der Business Judgment Rule | 119 | ||
bb) Analoge oder modifizierte Anwendung der Business Judgment Rule | 119 | ||
cc) Keine Anwendbarkeit der Business Judgment Rule | 121 | ||
dd) Erfordernis einer Legal Judgment Rule als Vorstufe zur Business Judgment Rule | 121 | ||
b) Handlungs-, Beurteilungs- bzw. Ermessensspielräume bei unbestimmten Rechtsbegriffen im Verwaltungsrecht | 122 | ||
aa) Ermessensentscheidungen | 122 | ||
bb) Unbestimmte Rechtsbegriffe | 122 | ||
cc) Schlussfolgerung | 123 | ||
c) Zwischenfazit | 124 | ||
3. Bewertung | 125 | ||
a) Keine unmittelbare Anwendbarkeit der Business Judgment Rule bei rechtlich gebundenen Pflichtaufgaben | 125 | ||
b) Analoge bzw. modifizierte Anwendbarkeit der Business Judgment Rule oder Beurteilungsspielraum als begründungspflichtige Ausnahme? | 126 | ||
aa) Vergleichbarkeit der Sachverhalte und Interessenlage | 127 | ||
(1) Vergleichbarer Unsicherheits- bzw. Risikofaktor | 127 | ||
(2) Kein Erfahrungsvorsprung des Geschäftsleiters? | 128 | ||
(3) Keine Notwendigkeit zur Förderung des unternehmerischen Wagemutes? | 129 | ||
(4) Unterschiede in Bezug auf eine gerechte Risikoverteilung im Innenverhältnis | 130 | ||
bb) Planwidrige Regelungslücke | 132 | ||
c) Stellungnahme | 132 | ||
IV. Anwendungsbereich der Business Judgment Rule im Rahmen lediglich faktisch bindender aufsichtsbehördlicher Standards | 133 | ||
V. Ergebnis | 134 | ||
C. Haftungsrechtliche Rechtsfolgen | 135 | ||
I. Pflichtgemäßes oder entschuldigendes Verhalten? | 135 | ||
II. Verhaltens- bzw. Schuldmaßstab im Rahmen der Geschäftsleiterinnenhaftung nach § 93 Abs. 2 Satz 2 AktG | 137 | ||
1. Die gegenwärtig strenge Rechtsirrtumslehre des BGH | 137 | ||
2. Die Vertretbarkeitslehre | 139 | ||
3. Die Optimierungslehre | 140 | ||
4. Die Flexibilitätstheorie | 140 | ||
5. Die Grundsätze zum vermeidbaren Verbotsirrtum im Strafrecht | 141 | ||
6. Stellungnahme | 142 | ||
a) Die Vertretbarkeitsthese als unzulässige Privilegierung des Geschäftsleiters | 142 | ||
b) Die Dilemmasituation im Rahmen der strengen Rechtsirrtumslehre | 143 | ||
c) Erfordernis einer gerechten Risikoverteilung im Innenverhältnis | 143 | ||
d) Notwendigkeit eines flexiblen Lösungsansatzes | 144 | ||
aa) Optimierungslehre versus Flexibilitätstheorie | 144 | ||
bb) Unterstützungsthese – verstärkte unmittelbare Inpflichtnahme der Geschäftsleitung | 145 | ||
7. Ergebnis | 146 | ||
III. Geschäftsleiteraußenhaftung gegenüber Dritten | 147 | ||
IV. Straf- und ordnungswidrigkeitsrechtliche Haftungsgefahren | 147 | ||
1. Grundlagen | 148 | ||
a) § 266 StGB | 148 | ||
b) § 54a KWG | 149 | ||
c) § 130 OWiG | 150 | ||
d) Folgerungen | 151 | ||
2. Anforderungen an eine strafrechtlich relevante Pflichtverletzung | 151 | ||
a) Erfordernis einer gravierenden Pflichtverletzung | 152 | ||
b) Bewertung | 152 | ||
3. Maßstab und Kriterien im Bereich der unklaren Rechtslage | 153 | ||
4. Ergebnis | 154 | ||
D. Zusammenfassung | 154 | ||
Kapitel 3: Prozedurale Anforderungen an Organentscheidungsprozesse im regulierten Banken- und Versicherungssektor | 156 | ||
A. Zu untersuchende Organentscheidungsprozesse | 156 | ||
I. Fall 1: Verhaltensleitlinien in Bezug auf die Auslegung und Anwendung prinzipienbasierter Normen | 157 | ||
II. Fall 2: Verhaltensleitlinien bei aufsichtsbehördlicher Einflussnahme | 157 | ||
B. Verhaltensleitlinien in Bezug auf die Auslegung und Anwendung prinzipienbasierter Normen | 158 | ||
I. Einzelfallspezifische Ermittlung der jeweiligen Entscheidungsgrundlage | 160 | ||
II. Umfang der Informationsbeschaffung | 161 | ||
1. Einzelfallspezifische Bestimmung des konkreten Informationsbedarfs | 161 | ||
2. Eingeschränkter rechtlicher Beratungsbedarf bei Geschäftsleitern aufsichtsunterworfener Bank- und Versicherungsunternehmen? | 162 | ||
a) Mindestmaß an Qualifikationsanforderungen als allgemeine Grenze rechtlichen Beratungsbedarfs | 163 | ||
b) Konkretisierung der unklaren Rechtslage durch aufsichtsbehördliche Verlautbarungen? | 164 | ||
aa) Konkretisierung des Sorgfaltsmaßstabes durch aufsichtsbehördliche Verlautbarungen? | 164 | ||
bb) Haftungsprivilegierung durch Befolgung aufsichtsbehördlicher Verlautbarungen? | 165 | ||
cc) Schlussfolgerung | 166 | ||
III. Verfahren der Einholung und Überprüfung von Rechtsrat | 167 | ||
1. Anforderungen in Bezug auf den Rechtsberater | 167 | ||
a) Unabhängigkeit des Rechtsberaters | 167 | ||
aa) Unabhängigkeit der eigenen Rechtsabteilung? | 168 | ||
bb) Aufsichtsrechtliche Besonderheiten | 169 | ||
(1) Zulässigkeit der Beratung durch unternehmensinterne Juristen im Rahmen der Vergütungsvorgaben | 169 | ||
(2) Aufsichtsrechtliche Beratung durch die Compliance-Funktion | 170 | ||
(3) Keine pauschale Unabhängigkeit unternehmensinterner Rechtsberater | 170 | ||
cc) Einzelfallbezogene Abwägung in Bezug auf das Unabhängigkeitskriterium | 171 | ||
dd) Interne versus externe Rechtsberatung | 172 | ||
ee) Kein Verlust der Unabhängigkeit aufgrund Vorbefassung mit dem Entscheidungsgegenstand | 173 | ||
b) Fachliche Qualifikation des Rechtsberaters | 174 | ||
2. Informationsversorgungspflicht | 177 | ||
3. Plausibilitätskontrolle | 178 | ||
a) Allgemeine Anforderungen | 179 | ||
b) Aufsichtsspezifische Besonderheiten | 179 | ||
aa) Beachtung aufsichtsbehördlicher Verlautbarungen | 180 | ||
bb) Interaktion mit den Aufsichtsbehörden | 181 | ||
cc) Beachtung des Proportionalitätsgrundsatzes | 181 | ||
c) Ergebnis | 183 | ||
IV. Handeln auf der Grundlage der festgestellten Rechtslage | 184 | ||
1. Allgemeine Leitprinzipien | 184 | ||
a) Historische Betrachtung | 185 | ||
b) Das Gesellschafts- bzw. Unternehmensinteresse als Bezugspunkt für ein interessenpluralistisches Leitbild | 186 | ||
c) Die Shareholder-Value-orientierte Unternehmenspolitik | 187 | ||
d) Stellungnahme | 189 | ||
aa) Allgemeine Zielkonzeption des Bank- und Versicherungsaufsichtsrechts | 189 | ||
(1) Bankenaufsichtsrecht | 189 | ||
(2) Versicherungsaufsichtsrecht | 190 | ||
(3) Schnittmenge | 192 | ||
bb) Ziel einer dauerhaften Rentabilität als zwingender Leitungsgrundsatz | 192 | ||
cc) Shareholder Value und Gewinnmaximierung | 193 | ||
(1) Keine ausschließliche Berücksichtigung von Aktionärsinteressen zugunsten kurzfristiger Gewinnmaximierung | 194 | ||
(2) Erfordernis eines langfristig orientierten, mit dem Aufsichtsrecht kompatiblen Shareholder-Value-Konzeptes | 196 | ||
(a) Verbandsrechtliche Betrachtungsweise | 196 | ||
(b) Aufsichtsrechtliche Betrachtungsweise | 198 | ||
(aa) Fehlen einer ausdrücklichen Kollisionsregelung | 199 | ||
(bb) Vorrang des Aufsichtsrechtes? | 199 | ||
(cc) Grundrechte als Grenze verbandsexogener Zielvorgaben | 199 | ||
(dd) Stellungnahme | 200 | ||
e) Ergebnis | 204 | ||
2. Abwägung bestehender Chancen und Risiken | 205 | ||
a) Das Vorhandensein einer herrschenden Rechtsprechungsansicht | 206 | ||
aa) Herrschende Rechtsprechungsansicht identifiziert | 206 | ||
bb) Herrschende Rechtsprechungsansicht existiert, wurde jedoch nicht korrekt identifiziert | 207 | ||
b) Sonderfall: Die beabsichtigte Herbeiführung einer Rechtsprechungsänderung | 207 | ||
c) Herrschende Rechtsprechungspraxis ist nicht vorhanden | 208 | ||
aa) Untergesetzliche Rechtsprechung vorhanden | 208 | ||
bb) Lediglich Behördenpraxis vorhanden | 209 | ||
d) Höchstmaß an Rechtsunsicherheit | 210 | ||
e) Ergebnis | 211 | ||
V. Dokumentationspflicht | 212 | ||
VI. Ergebnis | 212 | ||
C. Verhaltensanforderungen bei aufsichtsbehördlicher Einflussnahme | 213 | ||
I. Verfassungsrechtliche Grenzen aufsichtsbehördlicher Einflussnahme | 213 | ||
1. Betroffene Grundrechtspositionen | 214 | ||
a) Der Schutz freier unternehmerischer Betätigung | 214 | ||
aa) Nationaler Grundrechtsschutz | 214 | ||
bb) Europäischer Grundrechtsschutz | 216 | ||
b) Der Schutz der Eigentumsgarantie | 217 | ||
aa) Nationaler Grundrechtsschutz | 217 | ||
bb) Europäischer Grundrechtsschutz | 217 | ||
2. Zwischenergebnis | 218 | ||
3. Einzelfallspezifische Bestimmung aufsichtsrechtlicher Einwirkungen | 218 | ||
4. Ergebnis | 219 | ||
II. Konsequenzen für die verbandsrechtliche Pflichten- und Kompetenzordnung | 220 | ||
1. Pflicht zur Identifizierung unzulässiger aufsichtsrechtlicher Einwirkungen | 220 | ||
a) Grundzüge des Aufsichtshandelns auf der Ebene der Rechtsdurchsetzung | 221 | ||
aa) Aufsichtsbehördliches Ermessen hinsichtlich der Frage, „ob“ und „wie“ Maßnahmen ergriffen werden | 221 | ||
bb) Verpflichtung zur Wahrung des Verhältnismäßigkeitsgrundsatzes | 222 | ||
cc) Der Proportionalitätsgrundsatz und die risikoorientierte Aufsicht | 222 | ||
b) Ergebnis | 224 | ||
2. Pflicht zur Abwehr unzulässiger aufsichtsbehördlicher Einwirkungen? | 224 | ||
a) Keine rechtlich gebundene Entscheidung | 224 | ||
b) Ermessensentscheidung des Geschäftsleiters | 226 | ||
3. Pflicht zur Vornahme einer umfassenden Abwägungsentscheidung | 227 | ||
4. Infrage kommende Abwehrmaßnahmen | 228 | ||
a) Differenzierung zwischen informellen und formellen aufsichtsbehördlichen Einwirkungen | 228 | ||
b) Differenzierung zwischen der jeweils handelnden Behörde | 229 | ||
aa) BaFin als zuständige Aufsichtsbehörde (Bank- und Versicherungsaufsichtsrecht) | 229 | ||
bb) Sonderfall: BaFin als zuständige Behörde im Rahmen des SSM (Bankenaufsichtsrecht) | 229 | ||
cc) EZB als zuständige Aufsichtsbehörde (Bankenaufsichtsrecht) | 230 | ||
5. Daraus resultierende Verhaltensleitlinien | 230 | ||
a) Informelle Abstimmung mit der Aufsichtsbehörde möglich | 230 | ||
b) Informelle Abstimmung nicht möglich oder nicht zielführend | 231 | ||
c) Besonders schwerwiegende Eingriffe | 231 | ||
d) Pflicht zur Aufrechterhaltung der verbandsrechtlichen Kompetenzordnung | 232 | ||
III. Ergebnis | 233 | ||
D. Schlussfolgernde Thesen in haftungsrechtlicher Hinsicht | 234 | ||
Schlussbetrachtung | 235 | ||
I. Kernprobleme und Ursachen | 235 | ||
II. Reformbedarf | 235 | ||
1. Notwendigkeit einer Legal Judgment Rule | 236 | ||
2. Notwendigkeit von Kollisionsregelungen | 237 | ||
III. Lösungsansätze de lege lata | 237 | ||
IV. Resümee | 239 | ||
Dokumente und Materialien | 240 | ||
Literaturverzeichnis | 245 | ||
Stichwortverzeichnis | 263 |