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Fitting, C. (2016). Analogieverbot und Kontinuität. Entwicklungslinien des strafrechtlichen Analogieverbots seit 1871. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55059-3
Fitting, Christoph. Analogieverbot und Kontinuität: Entwicklungslinien des strafrechtlichen Analogieverbots seit 1871. Duncker & Humblot, 2016. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55059-3
Fitting, C (2016): Analogieverbot und Kontinuität: Entwicklungslinien des strafrechtlichen Analogieverbots seit 1871, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55059-3

Format

Analogieverbot und Kontinuität

Entwicklungslinien des strafrechtlichen Analogieverbots seit 1871

Fitting, Christoph

Schriften zum Strafrecht, Vol. 300

(2016)

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Abstract

Das strafrechtliche Analogieverbot kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken: Seine Deformierung zum Analogiegebot während des NS-Regimes, die Unterordnung der Gesetzesorientierung im politisch dominierten Strafrecht der DDR und eine bisweilen unsensible Auslegungspraxis der bundesdeutschen Gerichte insbesondere in den 1950er- und 1960er-Jahren haben seine Geltung im 20. Jahrhundert mehr als einmal in Frage gestellt.

Die Arbeit begleitet die Entwicklung des Grundsatzes unter besonderer Berücksichtigung dieser Episoden und analysiert ausführlich die aktuelle Wahrnehmung, welche durch eine relativ hohe Prinzipientreue und den zunehmenden Einfluss des Bundesverfassungsgerichts gekennzeichnet ist. Darauf aufbauend positioniert sich der Autor zur strafrechtlichen Kontinuitätsdebatte und zeichnet schließlich das Bild eines - angesichts des ständig drohenden Einflusses von Politik - äußerst fragilen Strafrechts.
»The Prohibition of Analogy and the Question of Continuity in German Criminal Law«

The book deals with the question of continuity concerning German criminal law in the 20th century. It focuses on the changeful political and juridical development in the last century and eventually shows that the evolution of German criminal law is rather continuous than dominated by turning points. For this purpose, the prohibition of analogy as a fundamental principle is analyzed for its treatment by legislation, court decisions and the scholarly debate of the last 140 years.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 10
A. Einleitung 15
I. Aktuelle Perspektiven auf das Analogieverbot 16
II. Historische Untersuchung 17
III. Die Kontinuitätsfrage 18
B. Aktuelle Perspektiven auf das Analogieverbot 20
I. Wurzeln des Prinzips 21
1. Schuldprinzip und Menschenwürde 22
2. Rechtsstaatsprinzip 23
3. Grundsatz der Gewaltenteilung und Demokratieprinzip 24
4. Allgemeinheitsprinzip 25
5. Generalprävention 26
6. Fazit 27
II. Isolierung aus dem Gesetzlichkeitsprinzip 27
III. Reichweite 31
1. Nebenstrafrecht 32
2. AT und BT 32
3. Überschneidungen mit anderen Rechtsgebieten 33
4. Regelbeispiele 34
5. Rechtsfolgen 35
6. Fazit 36
IV. Abgrenzung von der erlaubten Auslegung 36
1. Der Wortlaut 37
2. Sinn und Zweck 38
3. Kritik 40
4. Fazit 41
V. Zwischenergebnis 41
C. Entwicklungslinien bis 1933 43
I. Ursprung 43
II. Die Rezeption der Normierung im RStGB 44
III. Art. 116 der Weimarer Reichsverfassung 46
IV. Die Rechtsprechung des Reichsgerichts 48
1. Enge Auslegungen 49
2. Weite Auslegungen 53
3. Zwischenfazit 56
V. Fazit 57
D. Das Analogieverbot im Nationalsozialismus 58
I. Das „neue“ Strafrecht 58
II. Die Stimmung in der Wissenschaft 59
III. Die Gesetzesnovelle vom 28.6.1935 62
IV. Umgang mit § 2 RStGB durch das Reichsgericht 65
V. Fazit 68
E. Die Entwicklung seit 1945 69
I. Kodifizierungsgeschichte 69
1. Verfassung 70
2. StGB 70
II. Entwicklung in der wissenschaftlichen Diskussion 71
III. Rechtsprechung 72
1. Die Entwicklung der Rechtsprechung des BGH zum Analogieverbot 73
a) Erste Phase: 1950 bis 1970 74
aa) Die Wortlautgrenze wird als maßgebliches Kriterium explizit anerkannt 74
bb) Verdeutlichung der Anerkennung, aber Strapazierung der Wortlautgrenze 77
cc) Explizite Infragestellung/Missachtung der Wortlautgrenze 83
dd) Nichtberücksichtigung der Wortlautgrenze 87
b) Zweite Phase: 1970 bis 1990 90
aa) Die Wortlautgrenze wird als maßgebliches Kriterium explizit anerkannt 90
bb) Verdeutlichung der Anerkennung, aber Strapazierung der Wortlautgrenze 94
cc) Explizite Infragestellung/Missachtung der Wortlautgrenze 98
dd) Nichtberücksichtigung der Wortlautgrenze 101
c) Dritte Phase: 1990 bis heute 104
aa) Die Wortlautgrenze wird als maßgebliches Kriterium explizit anerkannt 104
bb) Strapazierung der Wortlautgrenze 108
2. Insbesondere: Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort und Gewaltbegriff 117
a) § 142 StGB 117
aa) „Entziehen durch Flucht“ 117
bb) Rückkehr- und Wartepflicht 120
cc) Nach der Tatbestandsreform 123
dd) Die Entscheidung des BVerfG 125
ee) Zwischenfazit 126
b) Die Rechtsprechung zum Gewaltbegriff 126
aa) Der Weg zu einem vergeistigten Gewaltbegriff 127
bb) Die Sitzblockade-Entscheidungen 131
cc) Weitere Entwicklung 136
dd) Zwischenfazit 138
3. Fazit 139
4. Interventionen des BVerfG 141
a) Durch das BVerfG festgestellte Verstöße 145
b) Durch das BVerfG bestätigte Rechtsprechung 151
c) Die Untreueentscheidung des BVerfG vom 23.6.2010 155
d) Fazit 160
5. Übergreifende Entwicklungslinien und Zwischenergebnis 162
F. Das Analogieverbot in der DDR 163
I. Kodifizierungsgeschichte 163
II. Wahrnehmung und Interpretation 164
III. Umsetzung 168
IV. Fazit 171
G. Zusammenfassung der historischen Untersuchung 173
H. Das Analogieverbot als Gradmesser für die Kontinuität des deutschen Strafrechts im 20. Jahrhundert? 175
I. Vorbemerkung: Zur Erforschung kontinuierlicher Entwicklungslinien 175
II. Die Kontinuität des deutschen Strafrechts im 20. Jahrhundert 178
III. Kontinuität und DDR 183
IV. Analogieverbot und Kontinuität 186
1. Das Analogieverbot als Fundamentalprinzip 186
a) Bedeutung des neugeschaffenen § 2 RStGB im NS-Strafrecht 188
b) Zwischenfazit 191
2. Die Entwicklung des Analogieverbots als Gradmesser 191
3. Auswirkung und Bedeutung 195
V. Zwischenergebnis 196
I. Ergebnis 197
J. Thesen 200
Literaturverzeichnis 202
Rechtsprechungsverzeichnis 217
Stichwortverzeichnis 222