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Sitter, S. (2017). Grenzüberschreitende Leihmutterschaft. Eine Untersuchung des materiellen und internationalen Abstammungsrechts Deutschlands und der USA. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54939-9
Sitter, Sophie Catherine. Grenzüberschreitende Leihmutterschaft: Eine Untersuchung des materiellen und internationalen Abstammungsrechts Deutschlands und der USA. Duncker & Humblot, 2017. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54939-9
Sitter, S (2017): Grenzüberschreitende Leihmutterschaft: Eine Untersuchung des materiellen und internationalen Abstammungsrechts Deutschlands und der USA, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54939-9

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Grenzüberschreitende Leihmutterschaft

Eine Untersuchung des materiellen und internationalen Abstammungsrechts Deutschlands und der USA

Sitter, Sophie Catherine

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 216

(2017)

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About The Author

Sophie Catherine Sitter, geb. 1982, studierte Rechtswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie an der Handelshögskolan, Göteborg (Schweden). Ihren juristischen Vorbereitungsdienst absolvierte sie am Oberlandesgericht München. Nach ihrem zweiten Staatsexamen war sie von 2011 bis 2013 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Gerichtshof der Europäischen Union im Kabinett der deutschen Generalanwältin Prof. Dr. Dr. Juliane Kokott tätig. Anschließend promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität bei Prof. Dr. Stephan Lorenz. Im Jahr 2014 erwarb sie einen Master of Laws der UC Berkeley (USA). Seit 2014 arbeitet sie als Rechtsanwältin in einer internationalen Wirtschaftskanzlei im Bereich Prozessführung.

Abstract

Die Arbeit behandelt die Frage der rechtlichen Abstammung eines von einer ausländischen Leihmutter geborenen Kindes. Die Autorin untersucht diese Frage anhand eines Vergleichs des deutschen und US-amerikanischen Rechts. Dabei stellt sie fest, dass sowohl das deutsche Abstammungsrecht als auch das Abstammungsrecht zahlreicher US-Bundesstaaten den betroffenen Kindern eine Abstammung von ihren Wunscheltern häufig verwehrt. Anhand einer kritischen Würdigung beider Rechtsordnungen prüft die Autorin deshalb, ob das geltende Abstammungsrecht noch zeitgemäß ist und wie de lege ferenda mit der Abstammung nach Leihmutterschaft sowie mit dem Problem hinkender Statusverhältnisse umgegangen werden kann. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass insbesondere die Menschenwürde des Kindes und das Gebot der Rechtssicherheit und Rechtsklarheit die Zulässigkeit der Leihmutterschaft erforderlich machen. Die hinter dem gesetzlichen Verbot stehenden Bedenken könnten durch entsprechende gesetzliche Regelungen ausgeräumt werden.»Cross-Border Surrogacy«

The book deals with some of the legal questions arising out of cross-border surrogacy agreements. In particular, the author analyses the legal parentage of a child born out of a surrogacy agreement by comparing the German and US Parentage Laws and Conflict of Law rules.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einleitung 17
1. Teil: Einführung in das Thema 23
§ 1 Grundlagen 23
A. Das Problem 23
B. Ziel der Arbeit 28
C. Gang der Untersuchung 28
§ 2 Entwicklung und Methoden der Leihmutterschaft 29
A. Historische Entwicklung 29
B. Terminologie 31
C. Medizinische Grundlagen und Methoden 33
I. Gründe für Leihmutterschaft 34
II. Medizinische Vorgehensweise 35
1. Herkunft der Gameten 36
2. Methoden medizinisch assistierter Reproduktion 36
a) Künstliche Insemination 36
b) In-vitro-Fertilisation 37
c) Oozytenspende 37
d) Gametentransfer 37
e) Embryonentransfer 37
f) Embryonenspende 38
3. Methoden zum Herbeiführen von Leihmutterschaft 38
III. Risiken bei Leihmutterschaft 38
IV. Folgen der Leihmutterschaft für Mutter und Kind 39
D. Leihmutterschaft in Zahlen 40
2. Teil: Leihmutterschaft im autonomen Recht 43
§ 3 Autonomes Recht 43
A. Leihmutterschaft 43
I. Rechtslage in Deutschland 44
1. Embryonenschutzgesetz 44
2. Adoptionsvermittlungsgesetz 46
3. Hintergrund der gesetzgeberischen Entscheidung gegen Leihmutterschaft 47
4. Allgemeines Zivilrecht 49
a) Verstoß gegen ein gesetzliches Verbot 50
b) Verstoß gegen die guten Sitten 52
5. Zusammenfassung 53
II. Rechtslage in den USA 53
1. Regelungen auf Bundesebene 54
2. Einzelstaatliche Regelungen 58
a) Verbot der Leihmutterschaft 58
b) Zulässigkeit von Leihmutterschaft unter bestimmten Voraussetzungen 59
c) Keine Regelungen zur Leihmutterschaft 62
3. Hintergrund der Rechtslage in den USA 64
III. Vergleich 66
1. Unterschiede in der Haltung zu Leihmutterschaft 67
2. Unterschiede in der gesetzlichen Regelung von Leihmutterschaft in leihmutterfeindlichen Rechtsordnungen 69
IV. Würdigung 70
1. Verbot der Leihmutterschaft zum Schutz des Kindes 70
a) Störung der Identitätsfindung des Kindes 70
b) Schutz der Menschenwürde des Kindes 73
2. Verbot der Leihmutterschaft zum Schutz der Leihmutter 74
a) Menschenwürde der Leihmutter 74
b) Emotionale und moralische Konflikte der Leihmutter 76
c) Ausbeutung einer Zwangslage 77
3. Recht der Wunscheltern auf Fortpflanzung 78
4. Diskriminierungsverbot 78
5. Kohärenz der gesetzgeberischen Regelung 79
6. Zusammenfassung 80
B. Abstammung 80
I. Deutschland 81
1. Originäre Zuordnung 81
a) Mutterschaft 81
b) Vaterschaft 82
2. Änderung der Eltern-Kind-Zuordnung 86
a) Anfechtung 86
aa) Vaterschaftsanfechtung 86
bb) Anfechtung der Vaterschaft bei Leihmutterschaft 87
(1) Notwendigkeit einer Beiwohnungsversicherung auch bei Leihmutterschaft? 88
(2) Ausschluss des Anfechtungsrechts der Leihmutter und des Ehemannes gemäß § 1600 Abs. 5 BGB? 90
cc) Mutterschaftsanfechtung 94
b) Adoption 96
aa) Voraussetzungen der Adoption 97
bb) Beurteilungsmaßstab 97
cc) Tatbestandsvoraussetzungen 98
c) Privatrechtliche Übertragung der Elternschaft 99
3. Elternschaft gleichgeschlechtlicher Partner 99
4. Sonderregelungen für künstliche Befruchtungsmethoden 103
5. Bedeutung von genetischer Verwandtschaft und Elternschaft kraft Willenserklärung 104
a) Genetische Verwandtschaft 104
b) Elternschaft kraft Willenserklärung 107
c) Faktische Elternschaft 108
6. Hintergrund der Rechtslage in Deutschland 108
7. Zwischenergebnis 110
II. USA 111
1. Originäre Eltern-Kind-Zuordnung 112
a) Mutterschaft 112
b) Vaterschaft 114
c) De facto-parents 116
2. Änderung der Eltern-Kind-Zuordnung 116
a) Leugnen der Vaterschaft 117
b) Gerichtliche Feststellung 118
aa) Feststellung der Vaterschaft 118
bb) Feststellung der Mutterschaft 119
cc) Statusänderung bei Leihmutterschaft 119
c) Adoption 120
3. Elternschaft gleichgeschlechtlicher Partner 121
4. Sonderregelungen für Leihmutterschaft 122
a) Model Acts 124
b) Parenthood by gestation 127
c) Parenthood by genetics 129
d) Parenthood by intent 131
e) Best interest of the child test 134
f) Contractual parenthood 135
5. Genetische Verwandtschaft und parenthood by intent 135
6. Zwischenergebnis 136
7. Hintergrund der Rechtslage in den USA 137
III. Vergleich 138
1. Sonderregelungen bei medizinisch assistierter Fortpflanzung 139
2. Einbeziehung der Parteiinteressen 141
3. Relevanz der sozialen Elternschaft 142
4. Abstammung bei Leihmutterschaft 142
IV. Würdigung 144
1. Fehlende Eignung des Abstammungsrechts zur Verhinderung gespaltener Mutterschaft 144
2. Verhinderung der gespaltenen Mutterschaft nicht erforderlich 145
3. Keine Rechtfertigung durch generalpräventive Aspekte 147
4. Verstoß gegen den Gleichheitssatz 149
a) Art. 3 Abs. 3 S. 1 GG 149
b) Art. 3 Abs. 2 S. 1 GG 150
c) Art. 3 Abs. 1 GG 152
5. Fazit und Lösungsmöglichkeiten 152
a) Einführung einer Mutterschaftsanfechtung 153
b) Sonder-Adoptionsverfahren für genetisch verwandte Wunscheltern 154
c) Übertragung der Intentionslösung (parenthood by intent)? 154
d) Zwischenergebnis 157
C. Staatsangehörigkeit 157
I. Deutschland 157
1. Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit 157
2. Verfahren bei Auslandsgeburt 159
a) Antrag auf Ausstellung eines Kinderreisepasses 159
b) Nachbeurkundung der Auslandsgeburt 161
3. Verfahren zur Feststellung der Staatsangehörigkeit 162
II. USA 163
1. Erwerb der amerikanischen Staatsangehörigkeit 163
2. Verfahren bei Auslandsgeburt 165
3. Verfahren zur Feststellung der Staatsangehörigkeit 166
III. Vergleich 166
IV. Würdigung 167
3. Teil: Grenzüberschreitende Leihmutterschaft 170
§ 4 Verfahrensrechtliche Anerkennung ausländischer Entscheidungen 171
A. Deutschland 171
I. Anerkennungsgrundsätze 172
1. Verfahrensrechtliche und kollisionsrechtliche Anerkennung 172
2. Gegenstand verfahrensrechtlicher Anerkennung 172
3. Verfahrensrechtliche Anerkennung von Abstammungsentscheidungen 174
a) Anerkennungsmaßstab 174
b) Verfahren 177
c) Wirkungen der Anerkennung 177
d) Anerkennungshindernisse 178
II. Verfahrensrechtliche Anerkennung im Einzelnen 178
1. Elternschaft kraft Gesetzes oder Vertrag 178
2. Ausländische Urkunden und Registereinträge 179
3. Gerichtliche Mitwirkung als Tatbestandsmerkmal 181
4. Ausländische Gerichtsurteile 184
a) Konstitutive oder deklaratorische Gerichtsentscheidung 184
b) Inhalt der ausländischen Entscheidung 184
c) Ausländische Entscheidungen mit Wirkung inter partes 186
5. Adoptionsentscheidungen 186
III. Anerkennungshindernisse 188
1. Fehlende internationale Zuständigkeit 188
2. Ordre public 189
a) Zuordnung des Kindes zur Wunschmutter 191
aa) Vergleichbares Ergebnis nach deutschem Recht 191
bb) Kein Verstoß gegen tragende Grundsätze des deutschen Rechts 192
(1) Kein Verstoß gegen die Wertungen des AdWirkG und ESchG 193
(2) Kein Verstoß gegen Grundrechte 193
(3) Kein ordre public-Verstoß wegen forum shopping 194
(4) Folgen der Bejahung eines ordre public-Verstoßes 195
(5) Wertungen der Europäischen Menschenrechtskonvention 196
(6) Wertungen der UN-Kinderrechtskonvention 200
cc) Fazit 201
b) Zuordnung des Kindes zum Wunschvater 201
c) Zuordnung zu gleichgeschlechtlichen Co-Eltern 202
3. Sonstige Anerkennungshindernisse 204
IV. Zusammenfassung 204
B. USA 205
I. Anerkennungsgrundsätze 205
1. Verfahrensrechtliche und kollisionsrechtliche Anerkennung 205
2. Gegenstand verfahrensrechtlicher Anerkennung 207
3. Verfahrensrechtliche Anerkennung im amerikanischen Recht 209
a) Pflicht zur verfahrensrechtlichen Anerkennung 210
b) Reichweite der Anerkennung 213
aa) Urteile 213
bb) Public acts 215
cc) Records 215
c) Ausnahmen von der Anerkennungspflicht 216
aa) Fehlen einer public policy-Ausnahme 216
bb) Einschränkungen durch das Due Process-Gebot 216
cc) Mittelbare public policy Ausnahme? 218
d) Ausländische Entscheidungen 220
II. Anerkennung im Einzelnen 220
1. Fallkonstellationen 220
2. Elternstellung kraft Gesetzes 222
3. Geburtsurkunde bzw. Registereintrag 222
4. Gerichtliche Mitwirkung als Tatbestandsmerkmal 226
5. Schwesterstaatliche Abstammungsurteile 226
6. Adoptionsentscheidungen 231
7. Ausländische Gerichtsentscheidungen 234
8. Zusammenfassung 235
C. Vergleich 236
D. Würdigung 237
§ 5 Kollisionsrecht 239
A. Deutschland 239
I. Qualifikation 240
II. Abstammungsstatut 242
1. Anwendbarkeit von Art. 19 EGBGB 242
a) Vorrangige völkerrechtliche Regelungen 242
b) Anwendbarkeit in Leihmutterfällen 243
c) Kollisionsrechtliche Einkleidung der Frage der Abstammung eines Kindes 243
2. Anknüpfung im Einzelnen 244
a) Art. 19 Abs. 1 S. 1 EGBGB 244
aa) Gewöhnlicher Aufenthalt eines Säuglings 245
bb) Ausländisches Recht als Abstammungsstatut 249
b) Art. 19 Abs. 1 S. 2 EGBGB 250
aa) Heimatrecht der Mutter 250
bb) Heimatrecht des Vaters 251
cc) Heimatrecht eines Co-Elternteils 252
c) Art. 19 Abs. 1 S. 3 EGBGB 253
3. Verhältnis der Anknüpfungsalternativen 254
a) Kollisionsfälle im Rahmen des Art. 19 EGBGB 255
b) Verhältnis der Anknüpfungsmerkmale 256
aa) Kollidierende Zuordnungen 256
bb) Faktischer Muttermangel 260
4. Statutenwechsel 260
III. Ordre Public 261
IV. Unionsrechtliche Vorgaben bei der Anerkennung ausländischer Statusentscheidungen 262
1. Unionsrechtliche Pflicht zur Rechtslagenanerkennung in Statusfragen? 264
a) Übertragbarkeit auf andere Statusverhältnisse 265
b) Inhalt des Anerkennungsprinzips 266
2. Anerkennung von Anerkennungsentscheidungen 269
3. CIEC-Mutterschaftsfeststellungsübereinkommen 270
V. Anfechtungsstatut 270
1. Anfechtung der Mutterschaft 270
a) Deutsches Abstammungsstatut 271
b) Ausländisches Abstammungsstatut 271
2. Anfechtung der Vaterschaft 272
3. Ordre public 272
VI. Adoptionsstatut 272
1. Anwendbares Recht 273
2. Deutsches Adoptionsstatut 273
3. Ausländisches Adoptionsstatut 274
VII. Internationales Erb- und Unterhaltsrecht 275
VIII. Zusammenfassung 275
B. USA 276
I. Choice of law in den USA 277
1. Vorbemerkung 277
2. First Restatement 279
3. Governmental interest analysis 281
4. Better law approach 282
5. Second Restatement 284
II. Grenzüberschreitende Leihmutterschaftsfälle in den USA 285
1. Fallkonstellationen 286
2. Abstammungsstatut 286
a) First Restatement 287
aa) Familienrechtliche Qualifikation 287
bb) Vertragsrechtliche Qualifikation 288
cc) Adoptionsrechtliche Qualifikation 289
dd) Zusammenfassung 289
b) Governmental interest analysis 289
c) Better law approach 291
d) Second Restatement 291
3. Adoptionsstatut 291
III. Zusammenfassung 292
C. Vergleich 293
D. Würdigung 295
I. Kollisionsrechtlicher Handlungsbedarf? 296
II. Vermeidung hinkender Rechtsverhältnisse 297
1. Änderung des Kollisionsrechts 297
2. Vereinheitlichung des materiellen Abstammungsrechts 298
3. Rechtslagenanerkennung de lege ferenda 298
4. Fazit 301
III. Klarstellung im Rahmen von Art. 19 EGBGB 301
1. Gewöhnlicher Aufenthalt, Art. 19 Abs. 1 S. 1 EGBGB 302
2. Rangverhältnis der Anknüpfungsalternativen 302
4. Teil: Zusammenfassung und Lösungsvorschläge 303
§ 6 Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse 303
A. Leihmutterschaft im autonomen Recht 303
B. Grenzüberschreitende Leihmutterschaft 304
§ 7 Lösungsvorschläge für das deutsche Recht 305
A. Abschluss eines internationalen Übereinkommens 306
B. Autonome Lösungsmöglichkeiten 309
I. Materielles Recht 309
II. Internationales Privatrecht 310
III. Internationales Zivilverfahrensrecht 310
Ergebnis 311
Literaturverzeichnis 313
Sachwortregister 324