Das Bildungsangebot für Behinderte
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Das Bildungsangebot für Behinderte
Verfassungsrechtliche Anforderungen an das System der sonderpädagogischen Förderung. Eine Untersuchung auf der Grundlage der rechtlichen Regelungen und der schulischen Praxis im Saarland
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1337
(2017)
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About The Author
Hansgünter Lang studierte ab 1963 Rechtswissenschaft an der Universität des Saarlandes. Er legte die Juristischen Staatsprüfungen 1968 und 1971 ab. Nach der Einstellung im Kultusministerium des Saarlandes war er bis 1975 Persönlicher Referent des damaligen Kultusministers Werner Scherer. Es folgten 24 Jahre in der Abteilung Allgemeinbildende Schulen, wo er als Leiter des Schulrechtsreferates u.a. für Normgebung zuständig war. Von 1977 bis zu seiner Ernennung zum Staatssekretär im Jahr 1999 gehörte Hansgünter Lang als Vertreter des Saarlandes dem Unterausschuss Schulrecht der Kultusministerkonferenz an. Dort war er mehrfach Berichterstatter zu Rechtsfragen des Bildungsangebots für Behinderte.Abstract
Der Diskurs über das Bildungsangebot für Behinderte in Deutschland ist gekennzeichnet durch die Allgegenwart der Begriffe »Inklusion« und »UN-Behindertenrechtskonvention«. Sie stehen für einen Mainstream, dem sich der Autor nicht verpflichtet fühlt. Sein dezidiert verfassungsrechtlicher Ansatz zielt - bei Berücksichtigung auch des Völkervertragsrechts - auf den normativen Fluchtpunkt staatlicher Schulverantwortung: nämlich auf die Gewährleistung der Erfüllung des Bildungsanspruchs des behinderten Kindes und auf die Respektierung des Elternrechts. Doch kann der normative Zugriff angesichts der Kontingenz von Rechtsnormen nicht von der Tatsachenebene abstrahieren. Mit ihr ist der Autor vertraut aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit, die ihm tiefe Einblicke in die schulische Realität ermöglichte. Indem auch die Handlungsvoraussetzungen für den Vollzug der Rechtsnormen und ihre Wirkungsdimension thematisiert werden, ist die Arbeit im Rahmen eines integralen Normdiskurses auch ein Beitrag zur Rechtstatsachenforschung.»The Educational Offer for People with Disabilities«This study addresses the plurality question of the organisational forms of educational programmes for people with disabilities. Should they attend mainstream schools or does the state also have an obligation to establish special schools? Do pupils and parents have the right to choose a type of schooling? The legal test that is applied to answer these questions - taking also international treaty law into account - is the constitution of the Federal Republic of Germany.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 28 | ||
Einleitung – Gang der Untersuchung | 35 | ||
Erster Teil: Erstmalige gesetzliche Regelung der integrativen Unterrichtung | 45 | ||
Kapitel 1: Konzeptionelle Neuausrichtung der sonderpädagogischen Förderung | 45 | ||
A. Parlamentarische Leitentscheidung des Landtags des Saarlandes vom 4.6.1986 | 45 | ||
I. Sonderpädagogischer Paradigmenwechsel und Vorbehalt des Gesetzes | 45 | ||
1. Gesetzliche Normierung der Grundsatzentscheidung | 45 | ||
2. Pädagogische, ethische und rechtliche Motive | 49 | ||
II. Einordnung der gesetzlichen Regelung in der Reformdiskussion | 49 | ||
B. Schulversuche im Anschluss an die getroffene Grundsatzentscheidung | 51 | ||
I. Gesetzlicher Entwicklungsauftrag | 51 | ||
1. Zielsetzung und Inhalt | 51 | ||
2. Relevanz diverser Schulversuchsaktivitäten | 54 | ||
II. Forcierter und flächendeckender Ausbau der integrativen Unterrichtung | 56 | ||
III. Aussagen im Gesetzgebungsverfahren zu den Kosten | 57 | ||
C. Duales System sonderpädagogischer Förderung im Spiegel der Schulgesetzgebung | 60 | ||
Kapitel 2: Regelung der pädagogisch-strukturellen Elemente integrativer Unterrichtung durch das Gesetz vom 4.6.1986 | 63 | ||
A. Persönlicher Anwendungsbereich | 63 | ||
I. Schüler mit Behinderungen | 63 | ||
1. Grundsatz der umfassenden Einbeziehung | 63 | ||
2. Notwendigkeit der Differenzierung bei der Organisation des Bildungsangebots im Rahmen integrativer Unterrichtung | 64 | ||
a) Schüler ohne mentale Beeinträchtigungen: Zielgleiche integrative Unterrichtung | 65 | ||
b) Schüler mit mentalen Beeinträchtigungen: Zieldifferente integrative Unterrichtung | 66 | ||
aa) Intellektuelle Beeinträchtigungen lernbehinderter Schüler | 66 | ||
bb) Sozial-emotionale Befindlichkeiten lernbehinderter Schüler | 68 | ||
cc) Anteil der Schüler mit mentalen Beeinträchtigungen an der Gesamtheit der Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf | 68 | ||
c) Schüler mit Störungen der sozial-emotionalen Entwicklung | 69 | ||
II. Integrationspädagogik und Behinderung | 73 | ||
1. Behinderung als normative Grundkategorie der schulrechtlichen Regelung zur sonderpädagogischen Förderung | 73 | ||
2. Verfassungsrechtliche Normativbestimmungen für Menschen mit Behinderungen | 73 | ||
3. Dekategorisierungs-Theorem | 76 | ||
a) Elemente der Dekategorisierungs-Doktrin | 76 | ||
b) Konsequenzen für die Menschen mit Behinderungen | 77 | ||
B. Anpassungsleistung bei integrativer Unterrichtung als Verpflichtung der allgemeinen Schule | 79 | ||
C. Organisationsformen integrativer Unterrichtung | 80 | ||
I. Gesetzliche Ermächtigung zu einer Abstufung nach dem Integrationsgrad | 80 | ||
II. Normative Ausgestaltung eines Formenkatalogs | 81 | ||
III. Ambulanzlehrer-System als dominierende Organisationsform in der Praxis integrativer Unterrichtung im Saarland | 83 | ||
1. Pädagogische Problematik | 83 | ||
2. Situation der Ambulanzlehrkraft | 84 | ||
3. Finanzwirtschaftlicher Aspekt | 85 | ||
D. Konsequenzen des Paradigmenwechsels für die Begrifflichkeit | 86 | ||
I. Oberbegriff in Anpassung an ein duales System sonderpädagogischer Förderung | 86 | ||
II. Schulrechtliche Rezeption | 87 | ||
III. Unterschiedliche Förderbedarfe in der begrifflichen Abgrenzung | 87 | ||
Kapitel 3: Bildungsanspruch des behinderten und des nichtbehinderten Schülers | 90 | ||
A. Normative Grundlage | 90 | ||
I. Bundesverfassungsrecht | 90 | ||
1. Allgemeines Persönlichkeitsrecht (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 1 Abs. 1 GG) | 90 | ||
2. Allgemeine Handlungsfreiheit (Art. 2 Abs. 1 GG) | 91 | ||
3. Entfaltung der Persönlichkeit und staatliche Schulverantwortung (Art. 2 Abs. 1 i. V. m. Art. 7 Abs. 1 GG) | 93 | ||
a) Einheit der Verfassung als Interpretationsprinzip | 93 | ||
b) Staatliche Schulverantwortung und individueller Bildungsanspruch | 94 | ||
c) Erfüllung des Bildungsanspruchs des behinderten Kindes | 96 | ||
II. Landesverfassungsrecht | 100 | ||
1. Normierung eines Rechts auf Bildung in Art. 24a Abs. 1 Verf. d. Saarl. | 100 | ||
2. Normative Relevanz des Landesgrundrechts auf Bildung | 101 | ||
3. Verantwortungsethische Relevanz des Landesgrundrechts auf Bildung für die integrative Unterrichtung | 103 | ||
B. Inhaltliche Konkretisierung des Bildungsanspruchs des behinderten Schülers | 104 | ||
I. Schüler mit mentalen Beeinträchtigungen | 104 | ||
1. Förderschwerpunkt Lernen | 104 | ||
a) Pädagogische Ausgangslage | 104 | ||
b) Bedürfnisse des Schülers | 106 | ||
c) Sonderpädagogisches Handeln | 106 | ||
d) Unabdingbarkeit eines Zwei-Pädagogen-Systems (durchgängige Doppelbesetzung) | 107 | ||
2. Förderschwerpunkt geistige Entwicklung | 109 | ||
a) Pädagogische Ausgangslage | 109 | ||
b) Bedürfnisse des Schülers | 110 | ||
c) Sonderpädagogisches Handeln | 111 | ||
d) Unabdingbarkeit eines Zwei-Pädagogen-Systems (durchgängige Doppelbesetzung) | 111 | ||
II. Schüler mit Störungen der sozial-emotionalen Entwicklung | 112 | ||
1. Pädagogische Ausgangslage | 112 | ||
2. Bedürfnisse des Schülers | 113 | ||
3. Sonderpädagogisches Handeln | 113 | ||
4. Unabdingbarkeit eines Zwei-Pädagogen-Systems (durchgängige Doppelbesetzung) | 114 | ||
III. Behinderte Schüler ohne mentale Beeinträchtigungen | 114 | ||
C. Bildungsanspruch des nichtbehinderten Schülers | 115 | ||
Kapitel 4: Voraussetzungen integrativer Unterrichtung | 118 | ||
A. Paradigmenwechsel mit Vorbehalt des Möglichen | 118 | ||
I. Normierung tatbestandlicher Voraussetzungen | 119 | ||
II. Entscheidungskriterien | 119 | ||
1. Kriterium des Erforderlichen | 119 | ||
2. Gewährleistung des Erforderlichen | 120 | ||
III. Personelle Voraussetzungen | 121 | ||
1. Personalkategorien | 121 | ||
a) Bedarfsdefinierung und Aufgabenbereiche | 121 | ||
aa) Unterscheidung zwischen Eingliederung und Förderung | 121 | ||
bb) Abgrenzung zwischen Eingliederungshelfer und Lehrhilfskraft | 123 | ||
b) Eingliederungshilfe durch den Träger der Sozialhilfe oder der Jugendhilfe | 124 | ||
aa) Eingliederungshilfe nach dem SGB XII | 124 | ||
bb) Eingliederungshilfe nach dem SGB VIII | 125 | ||
c) Pädagogisches, therapeutisches und pflegerisches Personal im Zuständigkeitsbereich des Kultusministeriums | 126 | ||
aa) Lehr- und Lehrhilfskräfte | 126 | ||
bb) Kostenträgerschaft, Dienst und Fachaufsicht | 127 | ||
d) Unzulässige Hilfskräfte | 127 | ||
2. Anforderungen an die personelle Ausstattung in quantitativer Hinsicht | 128 | ||
a) Grundsätzliches zum Maßstab | 128 | ||
b) Personalausstattung bei zieldifferenter Unterrichtung oder bei Schülern mit Störungen der sozial-emotionalen Entwicklung | 128 | ||
IV. Sächliche Voraussetzungen | 130 | ||
V. Organisatorische Voraussetzungen | 130 | ||
B. Legitimität des Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalts des § 4 Abs. 1 Satz 2 Halbsatz 1 SchoG 1986 und Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers | 131 | ||
I. Finanzwirtschaftliche Grundtatsachen staatlichen Handelns | 131 | ||
II. Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalt und Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG | 132 | ||
1. Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 132 | ||
2. Rechtsprechung des Verwaltungsgerichts und des Oberverwaltungsgerichts des Saarlandes | 134 | ||
III. Geltung des Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalts auch für die kommunalen Schulträger | 135 | ||
C. Kategoriale Unterscheidung zwischen verantwortbarer und unverantwortlicher integrativer Unterrichtung | 136 | ||
I. Zusammenhang zwischen Kostenneutralität, pädagogischer Qualität und Anzahl der Integrationsmaßnahmen | 136 | ||
1. Rechtliche Regelung und tatsächliche Akzeptanz von Rahmenbedingungen | 136 | ||
2. Handhabung des Prinzips der Kostenneutralität | 139 | ||
II. Normative Konkretisierung der personellen, sächlichen und organisatorischen Voraussetzungen integrativer Unterrichtung | 141 | ||
1. Anforderungen an die rechtsstaatliche Regelung | 141 | ||
a) Vorbehalt des Gesetzes | 141 | ||
b) Regelung durch den Gesetzgeber (Parlamentsvorbehalt) | 143 | ||
c) Delegationsbefugnis | 144 | ||
2. Regelungsumfang und Regelungsdichte der Integrations-Verordnung | 145 | ||
a) Regelungen zu Fragen des Anwendungsbereichs, des Verfahrens und der Pädagogik | 145 | ||
b) Regelungen zu den Rahmenbedingungen | 146 | ||
aa) Sächliche Voraussetzungen | 146 | ||
bb) Personelle Voraussetzungen | 147 | ||
cc) Organisatorische Voraussetzungen | 148 | ||
c) Regelungsdefizite der Integrations-Verordnung | 148 | ||
aa) Unzulängliche Regelungsdichte | 149 | ||
bb) Gründe der Regelungsverweigerung der Schuladministration | 152 | ||
cc) Folgen des rechtsstaatlichen Regelungsdefizits | 156 | ||
dd) Kontinuität im Regelungsdefizit | 158 | ||
Kapitel 5: Verfahrens- und Zuständigkeitsregelung | 159 | ||
A. Interessenlage | 159 | ||
I. Grundrechtsbetroffenheit | 159 | ||
II. Entscheidungslage | 160 | ||
B. Grundrechtsschutz durch Verfahren | 160 | ||
I. Verfahrensregelung zur Konfliktvermeidung | 160 | ||
II. Gewährleistungsfunktion des Verfahrens im Hinblick auf die pädagogische Verantwortbarkeit | 161 | ||
1. Feststellung des sonderpädagogischen Förderbedarfs | 161 | ||
2. Entscheidung über den Lernort | 164 | ||
3. Letztverantwortlichkeit der Schulaufsichtsbehörde | 164 | ||
Zweiter Teil: Integrative Unterrichtung im Saarland – Realbefund | 168 | ||
Kapitel 6: Ausbau der integrativen Unterrichtung im Spiegel der Zahlen | 168 | ||
A. Normdiskurs im Tatsachenkontext | 168 | ||
I. Sonderpädagogische Förderung im dualen System | 168 | ||
1. Normativität und Faktizität | 168 | ||
2. Unterrichts- und Erziehungspraxis als Substrat schulrechtlicher Normen | 169 | ||
3. Systembezogenheit des Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalts | 170 | ||
II. Datenbasis | 170 | ||
1. Quellenlage | 170 | ||
2. Relevante Erhebungszeiträume | 171 | ||
B. Entwicklung im System der sonderpädagogischen Förderung | 172 | ||
I. Ausbau der integrativen Unterrichtung | 172 | ||
1. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf differenziert nach Lernorten | 172 | ||
2. Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf differenziert nach Schulformen | 175 | ||
3. Integrationsmaßnahmen differenziert nach Behinderungsart (Förderschwerpunkt) | 176 | ||
4. Integrationsmaßnahmen differenziert nach unterrichteten Lehrplänen | 179 | ||
II. Auflösung von Förderschulen | 181 | ||
Kapitel 7: Pädagogische Qualität integrativer Unterrichtung in Abhängigkeit von den personellen Ressourcen | 182 | ||
A. Nutzung des angeblichen Personalüberhangs der Förderschulen | 182 | ||
B. Streichung von Planstellen der Förderschulen | 187 | ||
C. „Ressourcenerschließung“ durch Erhöhung von Schüler-Lehrer-Relationen und Klassenfrequenzen an Förderschulen | 188 | ||
D. „Bündelung“ mehrerer behinderter Schüler in einer Regelklasse der allgemeinen Schule als Maßnahme personalwirtschaftlicher Optimierung | 191 | ||
E. Kontinuierliche Absenkung der Zahl der Ambulanzlehrer-Wochenstunden je Schüler | 197 | ||
I. Entwicklung der Fallzahlen und der sonderpädagogischen Förderungsintensität | 197 | ||
1. Personelle und sachliche Einflussfaktoren | 199 | ||
2. Nettoeffekt nach Abzug der Anrechnungsstunden | 199 | ||
a) Anrechnungsstunden des Ambulanzlehrers für Zeitaufwand bei Dienstfahrten und Beratung | 200 | ||
b) Umfang der gewährten Anrechnungsstunden | 201 | ||
II. Integrationspraxis im Lichte des Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalts des § 4 Abs. 1 Satz 2 Halbsatz 1 SchoG 1986 | 204 | ||
F. Interventionen zur Fallzahl-Steuerung bei der Feststellung sonderpädagogischen Förderbedarfs | 205 | ||
I. Auseinanderentwicklung von Schülerzahlen und Fällen festgestellten sonderpädagogischen Förderbedarfs | 205 | ||
II. Gründe für die Disproportionalität der Entwicklung | 207 | ||
1. Allgemeine Entwicklungsfaktoren | 207 | ||
2. Schulspezifische Faktoren | 207 | ||
a) Innerschulische Motive | 207 | ||
b) Veränderte Einstellungen und Erwartungen der Eltern | 208 | ||
III. Handlungsbedarf | 209 | ||
1. Manifeste Probleme | 209 | ||
2. Steuerungsversuch im Diagnoseverfahren | 209 | ||
3. Erfolglosigkeit der Intervention | 213 | ||
a) Verstärkte Fortsetzung der disproportionalen Entwicklung | 213 | ||
b) Erneuter und expliziter Versuch der Zugangssteuerung | 214 | ||
c) „Problemlösung“ durch Abschaffung des Diagnoseverfahrens | 214 | ||
Kapitel 8: Staatliche Schulverantwortung für die Erfüllung des Bildungsanspruchs integrativ unterrichteter behinderter Kinder und Jugendlicher | 216 | ||
A. Fallzahlen als „Erfolgs“-Kriterium | 216 | ||
B. Pädagogischer Maßstab: Qualitätssicherung | 218 | ||
I. Bildungsanspruch und schulische Realität | 218 | ||
II. Evidenz des Qualitätsdefizits | 219 | ||
III. Perspektive angesichts beschränkten Potenzials | 220 | ||
C. Handhabung des Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalts des § 4 Abs. 1 Satz 2 Halbsatz 1 SchoG 1986 | 221 | ||
I. Staatliche Schulverantwortung im Selbstverständnis von Bildungspolitik und Schuladministration | 221 | ||
1. Erklärungen und Positionierungen zur Frage der pädagogischen Qualität | 221 | ||
2. Ignorierung der Verpflichtung der allgemeinen Schule zur Erbringung der Anpassungsleistung | 222 | ||
II. Normwidrige Handhabung des Beurteilungs- und Ermessensspielraums im Rahmen des gesetzlichen Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalts | 223 | ||
D. Inhalt und Grenzen der Leistungsverpflichtung der Lehrkraft der allgemeinen Schule | 226 | ||
I. Integrative Unterrichtung unter der Bedingung von Kostenneutralität | 226 | ||
II. Pädagogisches Anforderungsprofil | 226 | ||
1. Allgemeine Unterrichts- und Erziehungssituation in den Schulen | 226 | ||
2. Belastungsgrenzen der Lehrkraft | 228 | ||
3. Erwartungen an die Lehrerbildung | 228 | ||
III. Rechtliche Konkretisierung der Dienstpflichten der Lehrkraft im Rahmen integrativer Unterrichtung | 233 | ||
1. Pflichtenkreis in Abhängigkeit von der Aufgabe der allgemeinen Schule | 233 | ||
2. Schuladministrativ konzedierte Freiwilligkeit | 233 | ||
a) Rahmenbedingung bei der Entscheidung über eine Integrationsmaßnahme | 233 | ||
aa) Bildungspolitische Grundsatzaussage | 233 | ||
bb) Schulaufsichtlicher Erlass | 234 | ||
cc) Bestätigung durch die Landesregierung | 235 | ||
b) Rechtliche Relevanz der Freiwilligkeit | 236 | ||
3. Grenzen der Dienstpflichten der Lehrkraft der allgemeinen Schule | 238 | ||
E. Verstoß gegen den Gleichheitssatz gem. Art. 3 Abs. 1 und Abs. 3 Satz 2 GG bei der Personalisierung von Integrationsmaßnahmen | 240 | ||
I. Rechtsanwendungsgleichheit | 240 | ||
1. Sachlicher „Schutzbereich“: Bildung des Vergleichspaares | 241 | ||
a) Ausgangssachverhalt | 241 | ||
b) Bezugssachverhalt | 241 | ||
2. Ungleichbehandlung von rechtlicher Relevanz („Eingriff“) | 242 | ||
a) Zuteilungsprinzip für die behinderungsspezifische Personalallokation an die einzelne Integrationsmaßnahme | 242 | ||
b) Unterrichtssituation als Vergleichsmaßstab | 245 | ||
3. Fehlende Rechtfertigung der Ungleichbehandlung | 250 | ||
a) Irrelevanz einer unterstellten Einwilligung der Erziehungsberechtigten | 250 | ||
b) Überschreitung des Beurteilungs- und Ermessensspielraums bei der Bewilligung von Integrationsanträgen | 250 | ||
II. Offizieller Zuteilungsmaßstab in der Widersprüchlichkeit schuladministrativer Praxis | 252 | ||
Kapitel 9: Wissenschaftliche Politikberatung mit Unterstützungsfunktion | 254 | ||
A. Integrative Unterrichtung in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit | 254 | ||
B. Unterstützungspotenzial aus dem Hochschulbereich | 256 | ||
I. Personelle Konstellationen | 256 | ||
II. Selbstreferenzielles System | 258 | ||
Kapitel 10: Problematik der ländervergleichenden Statistiken zur integrativen/inklusiven Unterrichtung | 264 | ||
A. Fehlende Einheitlichkeit in der begrifflichen Ausgangslage | 264 | ||
B. Varianz der pädagogischen Qualität des integrativen/inklusiven Unterrichts | 265 | ||
Dritter Teil: Förderschule | 267 | ||
Kapitel 11: Regelungen zur Förderschule in der Verfassung des Saarlandes | 267 | ||
A. Verfassungsänderung vom 5.11.1969 | 267 | ||
I. Anlass und Inhalt der Verfassungsänderung | 267 | ||
II. Bedeutung der Verfassungsänderung für die Förderschule | 268 | ||
B. Verfassungsänderung vom 27.3.1996 | 268 | ||
I. Anlass und Inhalt der Verfassungsänderung | 268 | ||
1. Niedergang der institutionell garantierten Hauptschule | 268 | ||
2. Einführung der Gesamtschule als zusätzliche Schulform | 269 | ||
3. Urteil des Verfassungsgerichtshofs des Saarlandes vom 14.7.1987 | 270 | ||
a) Bestätigung der Verfassungsmäßigkeit der Gesamtschule | 270 | ||
b) Institutionelle Garantie der Hauptschule | 272 | ||
aa) Ableitung aus der Verfassung des Saarlandes | 272 | ||
bb) Rechtsrahmen für die Schulpolitik | 274 | ||
(1) Ausbau der Gesamtschulen | 274 | ||
(2) Neuordnung der Schulstruktur in der Sekundarstufe I | 274 | ||
II. Verhandlungen über eine Verfassungsänderung | 275 | ||
1. Scheitern der Verhandlungen in der 10. Wahlperiode (1990–1994) des Landtags des Saarlandes | 275 | ||
2. Verfassungskompromiss vom 27.3.1996 | 276 | ||
a) Unhaltbar gewordene Situation der Hauptschule | 276 | ||
b) Verhandlungsergebnis | 277 | ||
C. Bedeutung des Verfassungskompromisses für die sonderpädagogische Förderung behinderter Kinder und Jugendlicher | 279 | ||
I. Regelungsinhalt | 279 | ||
II. Reichweite des tatsächlichen Konsenses in der Sache | 280 | ||
1. Konzeptionelle Vorstellungen der CDU-Landtagsfraktion | 280 | ||
2. Vorgehensweise und Positionsbeschreibungen auf Seiten der Landesregierung und der SPD-Landtagsfraktion | 281 | ||
a) Erklärungen im Gesetzgebungsverfahren | 281 | ||
b) Verhandlungsziel der Landesregierung | 283 | ||
c) Rückschlüsse aus der Außendarstellung | 284 | ||
d) Fundamentaler Dissens in der Sache | 284 | ||
e) Verfassungskompromiss aus spezifisch politischem Kalkül | 288 | ||
D. Verfassungsänderung vom 15.6.2011 | 288 | ||
Kapitel 12: Förderschule als alternatives, komplementäres und subsidiäres Bildungsangebot | 290 | ||
A. Förderschul-Option als objektiv-institutionelle Voraussetzung personaler Integrationsentscheidung | 290 | ||
I. Integrationsentscheidung und Personalität | 291 | ||
1. Individualität und Sozialität als personale Dimensionen | 291 | ||
2. Bildungsanspruch und Selbstbestimmungsrecht | 292 | ||
II. Grundprinzip der Dienlichkeit und Förderlichkeit für das behinderte Kind | 294 | ||
1. Anthropologische Gegebenheiten | 294 | ||
2. Kindeswohl und substanzielles Wahlrecht | 297 | ||
B. Förderschulen bei ressourcenbedingten Grenzen verantwortbarer integrativer Unterrichtung | 299 | ||
I. Extreme Haushaltsnotlage des Saarlandes | 299 | ||
II. Politische Prioritätensetzung zulasten der sonderpädagogischen Förderung | 300 | ||
1. Zugangssteuerung zur sonderpädagogischen Förderung zwecks Identifizierung von Einsparpotenzialen | 301 | ||
2. Ausklammerung der Förderschulen bei Absenkungen des Klassenteilers | 304 | ||
3. Bildungspolitischer Wettbewerb unter Ausblendung des Bildungsangebots für Behinderte | 305 | ||
4. Fehlleistungen in der schulrechtlichen Begrifflichkeit mit Diskriminierungscharakter | 306 | ||
Kapitel 13: Erfüllung des Bildungsanspruchs des behinderten Schülers in der Förderschule | 308 | ||
A. Pädagogischer Vergleich der integrativen/ inklusiven Unterrichtung und der Förderschule als Voraussetzung rechtlicher Schlussfolgerungen | 308 | ||
I. Maßgeblichkeit des Bildungsanspruchs für das pädagogische Anforderungsprofil | 308 | ||
II. Pädagogische Bewertung und rechtlicher Handlungsrahmen | 308 | ||
1. Entscheidungskriterien und Gesamtvergleich bei der Einzelfallentscheidung | 309 | ||
2. Konsequenzen für die objektiv-institutionelle Ebene | 311 | ||
B. Merkmale der Unterrichtssituation bei integrativer Unterrichtung im Lichte des Bildungsanspruchs des behinderten Schülers | 311 | ||
I. Belastungen im Sinne der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts | 311 | ||
II. Elterliche Interessenabwägung | 313 | ||
C. Beispiele fundamentaler Kritik an der Förderschule | 316 | ||
I. Positionierungen im pädagogischen und rechtswissenschaftlichen Schrifttum | 316 | ||
II. Mediale Resonanz und Verstärkung | 318 | ||
D. Ergebnisse der empirischen Forschung | 318 | ||
I. Forschungsstand am Beispiel des Förderschwerpunktes emotionale und soziale Entwicklung | 320 | ||
II. Untersuchungen zum Förderschwerpunkt Lernen | 321 | ||
1. Untersuchung der schweizerischen Arbeitsgruppe Haeberlin/Bless/Moser/Klaghofer | 321 | ||
2. Hamburger Schulversuch „Die integrative Grundschule im sozialen Brennpunkt“ | 322 | ||
III. Fehlende Vergleichsuntersuchungen zur integrativen Unterrichtung bei flächendeckender Implementierung | 325 | ||
1. Vernachlässigung einer konzeptionsrelevanten Fragestellung | 325 | ||
2. Fehlende Evaluation im Saarland | 326 | ||
IV. Fazit: Ambivalenz in der pädagogischen Bewertung | 327 | ||
E. Hauptschulabschluss an Förderschulen | 327 | ||
I. Länderspezifische Unterschiede im Spiegel der Statistik | 327 | ||
II. Behinderungsbedingte Grenzen für den Erwerb des Hauptschulabschlusses | 328 | ||
III. Erfolgreiche Maßnahmen zur Steigerung der Hauptschulabschluss-Quote an Förderschulen Lernen | 329 | ||
IV. Fehlende Aussagekraft eines statistischen Vergleichs von lernortbezogenen Hauptschulabschluss-Quoten | 332 | ||
V. Leistungsbewertung und Respektierung der Person des behinderten Schülers | 333 | ||
Kapitel 14: Objektivrechtliche Pflicht des Staates zur Bereitstellung von Förderschulen | 335 | ||
A. Legitimität der Förderschul-Option | 335 | ||
B. Systemfrage und Bundesverfassungsrecht | 336 | ||
C. Angebotsstruktur im Lichte der Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 8.10.1997 | 337 | ||
I. Verfassungsgerichtliche Zurückhaltung in der Bewertung der pädagogischen Alternative | 337 | ||
II. Aussagen allgemeiner Art zur staatlichen Schulverantwortung für behinderte Kinder und Jugendliche | 340 | ||
III. Aussagen mit schulstruktureller Relevanz | 342 | ||
1. Zusammenhang von Bildungsanspruch, Ressourcen und Bildungsangebot | 342 | ||
2. Entscheidungen für die Förderschule | 344 | ||
a) Förderschule bei „ausgeschlossener“ integrativer Unterrichtung | 344 | ||
b) Förderschule im Falle „pädagogisch nicht wünschenswerter“ integrativer Unterrichtung | 346 | ||
aa) Einschätzung der Schulbehörde | 346 | ||
bb) Einschätzung der Eltern | 347 | ||
D. Verfassungsrechtliche Gewährleistung eines substanziellen Wahlrechts des behinderten Kindes und seiner Eltern bezüglich des Bildungsweges | 348 | ||
I. Spielraum und Grenzen staatlicher Schulhoheit bei der Strukturierung des Bildungsangebotes | 348 | ||
II. Bedeutung der objektivrechtlichen Dimension der Grundrechte | 350 | ||
III. Grundrechte des behinderten Kindes und Elternrecht im Verhältnis zu Art. 7 Abs. 1 GG | 352 | ||
IV. Inhalt des auf den Bildungsweg bezogenen Wahlrechts | 353 | ||
1. Gegenstand der Wahl bei nichtbehinderten Kindern: Abschlussbezogener Bildungsgang | 353 | ||
2. Gegenstand der Wahl bei behinderten Kindern: Kognitives, emotionales und soziales Lernumfeld | 353 | ||
V. Konsequenzen für die systemische Ebene | 356 | ||
1. Gewährleistung der tatsächlichen Möglichkeit der Auswahl für das behinderte Kind und seine Eltern | 356 | ||
a) Grundsätzliches zum Wahlrecht im Falle von Behinderung | 356 | ||
b) Erreichbarkeit der Förderschule in zumutbarer Weise | 361 | ||
2. Verhältnis zwischen Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG und Art. 7 Abs. 1 GG | 362 | ||
VI. Landesverfassungsrechtlicher Aspekt | 364 | ||
VII. Tragweite der Grundsatzentscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 8.10.1997 | 366 | ||
1. Ablauf des Verfassungsbeschwerdeverfahrens | 366 | ||
2. Festlegungen von objektiv-institutioneller Bedeutung | 368 | ||
3. Fortdauernde Relevanz der Grundsatzentscheidung | 371 | ||
VIII. Individualrechtliche Lage | 373 | ||
Vierter Teil: Inklusive Schule | 376 | ||
Kapitel 15: VN-Behindertenrechtskonvention und bildungspolitischer Diskurs | 376 | ||
A. Integration/Inklusion | 376 | ||
I. Art. 24 VN-BRK als völkerrechtliche Bezugsnorm | 376 | ||
II. Klärung der Begriffe | 378 | ||
1. Inklusion – aliud gegenüber Integration? | 378 | ||
2. Integration/Inklusion – Synonyma | 380 | ||
3. Hintergrund der Behauptung einer begrifflichen Divergenz | 382 | ||
B. Inklusive Schule – Vorhaben mit allumfassendem Anspruch | 383 | ||
I. Zielsetzung und Motive | 383 | ||
II. Instrumentalisierung der Organisationsfrage sonderpädagogischer Förderung für weiterreichende Zwecke | 385 | ||
1. Inklusion als neues Moment in der Frage des Schulsystems | 385 | ||
2. Bildungsökonomische Rechtfertigungsversuche | 394 | ||
a) Verlautbarungen zur Kostenfrage | 394 | ||
b) Fragwürdigkeit der Handhabung des Begriffs „System“ | 396 | ||
c) Vernachlässigung des schülerzentrierten Handlungsansatzes | 397 | ||
d) Prämissen und Ergebnisse von Kostenberechnungen | 398 | ||
Kapitel 16: Geltung, Anwendbarkeit und normativer Gehalt der VN-Behindertenrechtskonvention hinsichtlich des Bildungsanspruchs des behinderten Kindes | 404 | ||
A. Einbeziehung der VN-Behindertenrechtskonvention in die innerstaatliche Rechtsordnung | 404 | ||
I. Völkervertragsrecht und nationales Verfassungsrecht als Auslegungsmaßstäbe im wechselseitigen Bezug | 404 | ||
II. Innerstaatliche Transformation und Gesetzgebungskompetenz | 406 | ||
1. Verfügungsmacht des Gesetzgebers über den Rechtsbestand | 406 | ||
2. Unzuständigkeit des Bundesgesetzgebers für das schulische Bildungsangebot für Behinderte | 409 | ||
III. Transformationsverpflichtung des Landes? | 410 | ||
1. Verfahren nach dem Lindauer Abkommen und Bundesratsverfahren | 410 | ||
2. Bezugsebenen einer etwaigen Transformationsverpflichtung | 411 | ||
a) Völkervertragsrecht | 411 | ||
b) Innerstaatliches Recht | 412 | ||
aa) Verfassungsrechtlicher Grundsatz der Bundestreue | 412 | ||
bb) Staatspraxis und verfassungsrechtliche Lage | 415 | ||
B. Transformation der VN-Behindertenrechtskonvention, unmittelbare innerstaatliche Anwendbarkeit und Ausgestaltung der Rechtsposition | 416 | ||
I. Völkerrechtliche und staatsrechtliche Kategorien | 416 | ||
1. Typologie der völkerrechtlichen Verpflichtungsarten | 416 | ||
2. Innerstaatliche Bedeutung der unmittelbaren Anwendbarkeit einer Vertragsnorm | 418 | ||
a) Maßgeblichkeit der Rechtsgestaltung durch das Vertragsgesetz | 418 | ||
b) Abgrenzung zwischen innerstaatlicher Geltung und unmittelbarer Anwendbarkeit der Vertragsnorm | 419 | ||
II. Auslegung des Art. 24 VN-BRK hinsichtlich seiner unmittelbaren Anwendbarkeit | 422 | ||
1. Maßgeblicher Vertragstext | 422 | ||
a) Gemeinsame Übersetzung der deutschsprachigen Länder | 422 | ||
b) Deutsche Übersetzung als Grundlage der Auslegung und der innerstaatlichen Rechtsanwendung | 423 | ||
2. Auslegungsgrundsätze der Wiener Vertragsrechtskonvention | 426 | ||
3. Einordnung des Art. 24 VN-BRK in die Typologie der völkerrechtlichen Verpflichtungsarten | 426 | ||
a) Erfüllungspflicht | 426 | ||
b) Verhaltenspflicht | 426 | ||
c) Verhaltenspflicht mit dem Inhalt progressiver Realisierung | 429 | ||
4. Verhältnis des Art. 5 Abs. 1 und 2 VN-BRK zu Art. 24 VN-BRK | 431 | ||
III. Ausgestaltung der Rechtsposition | 432 | ||
1. Fehlende Anhaltspunkte für die Normierung subjektiv-öffentlicher Rechte | 432 | ||
2. Rückschlüsse aus der Regelung des völkerrechtlichen Durchsetzungsinstrumentariums | 433 | ||
3. Auslegung des Vertragsgesetzes | 435 | ||
IV. Zusammenfassung und Ergebnis | 438 | ||
C. Handlungsspielräume von Legislative und Exekutive im Lichte des Art. 24 VN-BRK | 440 | ||
I. Einschätzungsprärogative des Gesetzgebers | 441 | ||
II. Beurteilungs-und Ermessensspielraum der Exekutive | 447 | ||
D. Normativer Gehalt der VN-Behindertenrechtskonvention | 448 | ||
I. Landesverfassungsrechtliche Ausgangslage | 448 | ||
II. Auslegung des Art. 24 VN-BRK | 450 | ||
1. Verbalinterpretation | 450 | ||
2. Entstehungsgeschichte | 452 | ||
a) Salamanca-Erklärung als Vorstufe des Art. 24 VN-BRK | 452 | ||
b) Bedeutung der Salamanca-Erklärung für die Begriffswahl | 452 | ||
c) Inhaltliche Aussagen der Salamanca-Erklärung zu den Förderschulen | 454 | ||
3. Zielsetzung | 456 | ||
a) Grundanliegen der VN-Behindertenrechtskonvention | 456 | ||
b) Stellung der nationalen Bildungssysteme | 459 | ||
4. Art. 24 VN-BRK im Lichte der völkerrechtlichen Gewährleistungen des Elternrechts | 462 | ||
a) Auslegungsversuche zulasten des Elternrechts | 462 | ||
b) Rechte der Eltern behinderter Kinder im Spiegel internationaler Menschenrechtsdokumente | 467 | ||
aa) Allgemeine Erklärung der Menschenrechte | 467 | ||
bb) VN-Kinderrechtskonvention, VN-Behindertenrechtskonvention und VN-Sozialpakt | 468 | ||
cc) Normativer Gesamtzusammenhang der völkerrechtlichen Dokumente | 470 | ||
5. Internationale Ebene | 473 | ||
III. Auslegungsergebnis | 474 | ||
1. Normative Aussagen | 474 | ||
a) Inhaltlich-strukturelle Aspekte | 474 | ||
b) Konkordanz der Auslegungsergebnisse zu Art. 24 VN-BRK und Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG | 476 | ||
2. Schlussfolgerung zur Terminologie: Integration/Inklusion – Synonyma | 480 | ||
Kapitel 17: Rechtliche Regelung der inklusiven Schule im Saarland | 484 | ||
A. Grundsatzaussage des Gesetzgebers zur Inklusion im Schulwesen | 484 | ||
I. Fehlender Zusammenhang zwischen dem Gesetzestext und der VN-Behindertenrechtskonvention | 484 | ||
II. Leitgedanken der schulgesetzlichen Regelung der Inklusion | 486 | ||
1. Heterogenität | 486 | ||
a) Idealisierung eines soziologischen Befundes | 486 | ||
b) Konsequenzen der Heterogenitäts-Doktrin für die Erfüllung des Bildungsanspruchs des behinderten Schülers | 490 | ||
2. Schritte des Gesetzgebers in Richtung Dekategorisierung | 491 | ||
a) Entzug der Begrifflichkeit | 491 | ||
b) Terminologische Entkoppelung des sonderpädagogischen Förderbedarfs von der Person | 492 | ||
c) Dekategorisierung bezüglich einzelner Behinderungsarten | 494 | ||
aa) Wegfall der Förderschwerpunkte Lernen sowie emotionale und soziale Entwicklung in den Schulgesetzen | 494 | ||
bb) Fehlende schulrechtliche Festlegung der Förderschultypen | 496 | ||
d) Verabsolutierung des Ressourcenansatzes | 497 | ||
e) Dekategorisierungseffekt der Generalisierung von Förderbedarf | 498 | ||
3. Instrumentalisierung des Inklusionsgedankens für die Strukturierung des Schulsystems | 499 | ||
III. Kategorienfehler: Teilhabeanspruch als Grundlage der Regelung von Unterrichts- und Erziehungszielen | 501 | ||
B. Detailregelung der inklusiven Schule in Abhängigkeit von den konzeptionellen Grundaussagen | 502 | ||
I. Legislatorischer Vollzug der systemischen Veränderung | 502 | ||
II. Individuelle Ausgangslage der Schüler | 503 | ||
1. Unterscheidung zwischen besonderer pädagogischer Unterstützung und sonderpädagogischer Unterstützung | 503 | ||
2. Entscheidungslage und Verfahren | 505 | ||
a) Besondere pädagogische Förderung in der allgemeinen Schule | 505 | ||
b) Sonderpädagogische Unterstützung in der allgemeinen Schule oder Besuch der Förderschule | 506 | ||
aa) Anerkennung des Vorliegens der Voraussetzungen für eine sonderpädagogische Unterstützung | 506 | ||
bb) Entscheidung über den Besuch der Förderschule | 507 | ||
III. Auswirkungen des Wegfalls des frühzeitigen sonderpädagogischen Feststellungsverfahrens | 510 | ||
IV. Inklusive Schule unter dem gesetzlichen Vorbehalt des Bildungsauftrags der Schulformen | 513 | ||
1. Erste Weichenstellungen für zieldifferenten Unterricht am Gymnasium | 513 | ||
2. Auslegung des § 4 Abs. 1 Satz 4 SchoG 2014 | 514 | ||
a) Grundsatzregelung und Vorbehalt | 514 | ||
b) Inhaltliche Bedeutung des Vorbehalts | 515 | ||
aa) Entstehungsgeschichte des § 4 Abs. 1 Satz 4 SchoG 2014 | 516 | ||
(1) Referentenentwurf i. d. F. vom 25.9.2013 | 516 | ||
(2) Referentenentwurf i. d. F. vom 3.12.2013 (externe Anhörung) | 516 | ||
(3) Regierungsentwurf | 517 | ||
bb) Zweck des Vorbehalts, Auslegungsergebnis | 518 | ||
3. Verfassungskonformität des Auslegungsergebnisses | 519 | ||
a) Vereinbarkeit mit Art. 27 Abs. 3 Verf. d. Saarl. 2011 | 519 | ||
aa) Begriff des Gymnasiums in der Verfassung des Saarlandes | 519 | ||
bb) Unzulässigkeit zieldifferenter Unterrichtung | 522 | ||
(1) Unterricht mindestens bis einschließlich Klassenstufe 10 im Klassenverband | 522 | ||
(2) Bildungsziel einer „vertieften allgemeinen Bildung“ | 522 | ||
b) Vereinbarkeit mit Art. 3 Abs. 3 Satz 2 GG | 523 | ||
4. Vereinbarkeit mit Art. 24 Abs. 1 Satz 2 VN-BRK | 525 | ||
5. Legitimität des Vorbehalts | 526 | ||
C. Wahlrecht der Eltern behinderter Kinder | 529 | ||
I. Regelung im Modus der Ausnahmebestimmung | 529 | ||
II. Chancen für die Realisierung des Wahlrechts angesichts materiellrechtlicher und verfahrensrechtlicher Vorgaben | 529 | ||
III. Existenzgewährleistung der Förderschulen als Voraussetzung des elterlichen Wahlrechts | 530 | ||
1. Einflussfaktoren bei der Ausübung des elterlichen Wahlrechts | 530 | ||
2. Auswirkungen des Wahlverhaltens auf die Schulstandorte | 531 | ||
3. Perspektive der Förderschule im Spiegel von Beschlüssen und Erklärungen | 534 | ||
a) Regierungserklärung der Ministerpräsidentin und Aktionsplan der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention | 534 | ||
b) Inklusionsplanungen und Erklärungen des Kultusministers, Beschluss der Koalitionsfraktionen | 538 | ||
c) Beschlusslage im Lichte der Änderung der Verfassung des Saarlandes vom 15.6.2011 | 541 | ||
aa) Streichung der Förderschule aus dem Katalog der institutionell garantierten Schulformen des Art. 27 Abs. 3 Verf. d. Saarl. 1996 | 541 | ||
bb) Realisierungschancen von Privatschulinitiativen | 545 | ||
D. Leistungsanforderungen, Leistungsfeststellung, Leistungsmaßstab und Leistungsbewertung in der inklusiven Schule | 547 | ||
I. Individualisierte Bildung und Erziehung | 547 | ||
1. Strukturelle Elemente der inklusiven Schule | 547 | ||
2. Leistungsanforderungen | 548 | ||
3. Leistungsfeststellung, Leistungsmaßstab, Leistungsbewertung | 550 | ||
a) Auswechseln der relevanten Leistungsnorm | 550 | ||
b) Bedeutung des externen Leistungsmaßstabs für das Selbstverständnis der Schule | 552 | ||
II. Leistungsfeststellung und Leistungsbewertung unter der Geltung des Gleichbehandlungsgebots | 553 | ||
1. Reichweite des Anspruchs auf Chancengleichheit | 553 | ||
a) Nachteilsausgleich | 554 | ||
b) Notenschutz | 555 | ||
aa) Bedeutung und rechtliche Voraussetzungen | 555 | ||
bb) Versuche zur Ausdehnung von Notenschutz | 556 | ||
(1) Anwendung bei zieldifferenter Unterrichtung Behinderter | 556 | ||
(2) „Weiterentwicklung“ des Begriffs des Nachteilsausgleichs | 559 | ||
(3) Prinzip der individuellen Leistungsnorm und das Konzept der inklusiven Schule | 563 | ||
(4) Systemrelevanz des Prinzips der individuellen Leistungsnorm | 565 | ||
2. Leistungsbewertung, Nachteilsausgleich und Notenschutz nach der Inklusionsverordnung | 567 | ||
a) Individueller Förderplan anstelle lehrplanbezogener Differenzierung | 567 | ||
b) Nachteilsausgleich im Sinne der Inklusionsverordnung | 568 | ||
aa) Geltungsbereich und Bedeutung im Rahmen der inklusiven Schule | 568 | ||
bb) „Weiterentwickelter“ Begriff des Nachteilsausgleichs | 571 | ||
cc) Voraussetzungen der Gewährung von „Nachteilsausgleich“ | 574 | ||
dd) Wirkungen der Anwendung und Nutzung von Formen des „Nachteilsausgleichs“ | 575 | ||
c) Zeugnisse | 576 | ||
3. Fehlende gesetzliche Ermächtigung | 578 | ||
E. Normative Vorgaben zu den Rahmenbedingungen | 580 | ||
I. Abkehr vom Möglichkeits- bzw. Ressourcenvorbehalt | 580 | ||
II. Fehlende normative Konkretisierung der personellen, sächlichen und organisatorischen Voraussetzungen | 581 | ||
1. Rahmenbedingungen in der Zuständigkeit des Landes | 582 | ||
2. Rahmenbedingungen in der Zuständigkeit der kommunalen Schulträger | 584 | ||
3. Gründe der Regelungsverweigerung | 585 | ||
F. Finanzverfassungsrechtliche Konnexitätsrelevanz | 586 | ||
I. Übertragung einer bisher vom Land wahrgenommenen Aufgabe als pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe | 586 | ||
1. Tatbestandliche Voraussetzungen des Art. 120 Abs. 2 Verf. d. Saarl. | 586 | ||
a) Konnexitätsrelevante Verpflichtung | 586 | ||
b) Konnexitätsrelevante Aufgabenübertragung | 587 | ||
c) Konnexitätsrelevante Belastung | 589 | ||
2. Rechtsfolge | 589 | ||
II. Bestimmung einer bisher nicht vom Land wahrgenommenen Aufgabe als pflichtige Selbstverwaltungsaufgabe | 590 | ||
1. Verfassungsrechtliche Lage | 590 | ||
2. Gemeinsame Verantwortung von Land, Gemeinden und Gemeindeverbänden für schulische Inklusion | 591 | ||
a) Konnexitätsrelevante Aufgabenübertragung | 592 | ||
aa) Pädagogisch-inhaltliche Einordnung | 592 | ||
bb) Rechtliche und finanzwirtschaftliche Einordnung | 592 | ||
b) Konnexitätsrelevante Belastung | 593 | ||
aa) Fehlende Kostenfolgeabschätzung | 593 | ||
bb) Anhaltspunkte für die Einschätzung der konnexitätsrelevanten Belastung | 597 | ||
c) Kooperation auf der Grundlage eines finanzverfassungsrechtlichen Konsenses | 597 | ||
Kapitel 18: Staatliche Schulverantwortung für die Erfüllung des Bildungsanspruchs behinderter Kinder und Jugendlicher in der inklusiven Schule | 600 | ||
A. Normative Festlegungen mit negativer Wirkung auf die Erfüllung des Bildungsanspruchs | 600 | ||
I. Wirkung von Dekategorisierungsmaßnahmen | 600 | ||
1. Veränderte Wahrnehmung und Positionierung Behinderter als Folge semantischer Einebnung | 600 | ||
2. Verfahrensregelungen mit Steuerungsfunktion | 601 | ||
3. Folgen für Schülersozialleistungen | 603 | ||
II. Gewährleistung der erforderlichen personellen Zusatzausstattung als essentielle Voraussetzung der Erfüllung des Bildungsanspruchs | 604 | ||
1. Wechsel vom Ambulanzlehrer-System zur Budgetierung der Zusatzausstattung mit Förderschullehrkräften | 604 | ||
2. Schulische Inklusion unter den Bedingungen einer extremen Haushaltsnotlage | 605 | ||
a) Kostenneutralität als fiskalische Vorgabe | 605 | ||
b) Streichung von Planstellen im Schulbereich | 607 | ||
c) Dauerhaftigkeit der finanziellen Restriktionen | 608 | ||
3. Umfang und Verwendung des Budgets an Förderschullehrkräften am Beispiel der Grundschulen | 609 | ||
a) Durchschnittlicher Umfang des den Grundschulen zugewiesenen Budgets | 609 | ||
b) Verwendung des Budgets | 610 | ||
aa) Deckung aller sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfe | 610 | ||
bb) Deckung aller besonderen pädagogischen Unterstützungsbedarfe | 611 | ||
4. Personalrekrutierung durch Schließung von Förderschulen | 611 | ||
B. Sonderpädagogische Unterrichtssituation in der inklusiven Schule | 612 | ||
I. Fehlen eines Zwei-Pädagogen-Systems | 612 | ||
II. Aufgabenverteilung zwischen Regelschul- und Förderschullehrkraft | 613 | ||
III. Inklusive Schule im Saarland ohne gesicherte sonderpädagogische Qualität | 615 | ||
Zusammenfassung in Thesen | 620 | ||
Anhang | 625 | ||
A. Rechtsvorschriften | 625 | ||
B. Verzeichnis der zitierten Beschlüsse der Ständigen Konferenz der Kultusminister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland | 663 | ||
C. Verzeichnis der zitierten Dokumente im Privatarchiv des Verfassers | 664 | ||
Literaturverzeichnis | 665 | ||
Verzeichnis sonstiger Publikationen | 685 | ||
Sachverzeichnis | 688 |