Das Vertragsrecht der Zahlungsdienste
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Das Vertragsrecht der Zahlungsdienste
Neugestaltung unter dem Einfluss der Zahlungsdiensterichtlinie
Beiträge zum Europäischen Wirtschaftsrecht, Vol. 67
(2017)
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Henrikje-Sophie Budde studierte von 2005 bis 2011 Rechtswissenschaften an der Universität Passau, der Humboldt-Universität zu Berlin und am King's College London. Nach ihrem ersten Staatsexamen promovierte sie bei Prof. Dr. Dr. Stefan Grundmann, LL.M., am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Deutsches, Europäisches und Internationales Privat- und Wirtschaftsrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin. Während dieser Zeit war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bundestag im Abgeordnetenbüro von Prof. Dr. Günter Krings, LL.M., tätig. Ihr Referendariat absolvierte sie am Kammergericht Berlin mit Stationen am Bundesverfassungsgericht und im Bundeskanzleramt. Seit dem 1. Februar 2017 ist sie in der Berliner Justiz tätig.Abstract
Die Zahlungsdiensterichtlinie ist die wohl umfassendste europarechtliche Regelung im Vertragsrecht, die auf Verbraucher und Unternehmer Anwendung findet. Ihr Regelungsbereich erstreckt sich von der Vertragsanbahnung bis zur Haftung. Vor diesem Hintergrund untersucht die Arbeit das Harmonisierungspotential der Richtlinie und dessen Auswirkungen auf die Umsetzung in das deutsche BGB. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass die Richtlinie bereits ein auf der Vollharmonisierung basierendes System des Zahlungsdiensterechts enthält. Durch bestimmte Abweichungsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten und Vertragsparteien erleichtert sie die Umsetzung. Diese ist jedoch nicht ohne Wertungsverschiebungen und Auswirkungen auf die Dogmatik des deutschen Zahlungsdiensterechts erfolgt. Ein Rückgriff auf auftragsrechtliche und geschäftsbesorgungsrechtliche Prinzipien bleibt weiterhin erforderlich. Die Arbeit bewertet die Änderungen und kommt zu dem Schluss, dass eine positive Weiterentwicklung stattgefunden hat.»Contract Law on Payment Services«The Payment Services Directive is probably the most comprehensive European legislation of contract law which is applicable to businesses and consumers covering the fields from contract initiation to liability. Taking this into account the thesis explores the harmonization potential of the directive and assesses the impact of the mostly fully harmonizing directive on the system of the German payment services law.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Einleitung | 15 | ||
1. Teil: Harmonisierungspotential der Zahlungsdiensterichtlinie | 20 | ||
1. Kapitel | 20 | ||
Harmonisierung und Harmonisierungsansätze im europäischen Privatrecht | 20 | ||
A. Begriff der Harmonisierung | 20 | ||
B. Harmonisierungsinstrumente | 21 | ||
I. Verordnung | 22 | ||
II. Richtlinie | 24 | ||
C. Harmonisierungsansätze der Europäischen Kommission im europäischen Privatrecht | 25 | ||
I. Mindestharmonisierung | 25 | ||
II. Vollharmonisierung | 27 | ||
III. Mindestharmonisierung und Vollharmonisierung im Vergleich | 30 | ||
1. Nachteile der Vollharmonisierung | 30 | ||
2. Vorteile der Vollharmonisierung | 31 | ||
IV. Neuartige „Halbharmonisierung“, sogenannte gezielte Vollharmonisierung | 31 | ||
V. Ordnung der Begrifflichkeiten zur Bestimmung des Harmonisierungspotentials | 34 | ||
D. Harmonisierung im europäischen Zahlungsdiensterecht | 35 | ||
2. Kapitelr | 38 | ||
Bestimmung des Harmonisierungsgrades und der Harmonisierungstiefe der Zahlungsdiensterichtlinie | 38 | ||
A. Maßstäbe zur Bemessung der Verteilung der Regelungskompetenz in EU-Richtlinien | 38 | ||
I. Primärrechtliche Maßstäbe | 38 | ||
1. Kompetenzgrundlage | 38 | ||
2. Subsidiaritätsprinzip | 40 | ||
II. Sekundärrechtliche Maßstäbe | 41 | ||
1. Ziel der Richtlinie | 41 | ||
2. Harmonisierungsklausel | 45 | ||
3. Anwendungsbereich | 47 | ||
B. Regelungstechniken des EU-Richtlinien-Gesetzgebers zur Schaffung von Abweichungsmöglichkeiten | 52 | ||
I. Explizite Abweichungsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten | 54 | ||
1. Verweise auf nationales Recht | 54 | ||
2. Explizite Übertragung der Regelungskompetenzen | 55 | ||
3. Optionen | 56 | ||
II. Implizite Abweichungsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten | 57 | ||
1. Regelungslücken | 58 | ||
2. Unbestimmte Rechtsbegriffe und Generalklauseln | 58 | ||
3. Konkretisierungskompetenz | 60 | ||
III. Abweichungsmöglichkeiten durch Parteivereinbarung | 62 | ||
C. Bemessung des Harmonisierungspotentials der Zahlungsdiensterichtlinie anhand der Abweichungsmöglichkeiten der Mitgliedstaaten und Parteien | 63 | ||
I. Vertragsbedingungen und Informationspflichten | 63 | ||
II. Gemeinsame Bestimmungen des Titels IV | 70 | ||
III. Autorisierung von Zahlungsvorgängen | 74 | ||
IV. Zahlungsaufträge und transferierte Beträge | 83 | ||
V. Ausführungsfrist und Wertstellungsdatum | 84 | ||
VI. Haftung | 87 | ||
VII. Datenschutz | 91 | ||
VIII. Außergerichtliche Beschwerdeverfahren und Streitbeilegungsverfahren | 91 | ||
IX. Die Generalklauseln „angemessenes Entgelt“ und „unverzüglich“ | 92 | ||
D. Ergebnis und Bewertung | 95 | ||
I. Ergebnis | 95 | ||
II. Bewertung des Ergebnisses | 98 | ||
1. Bewertungsgrundlage | 98 | ||
2. Bewertung | 99 | ||
2. Teil: Auswirkungen der Richtlinienvorgaben auf das deutsche Zahlungsdiensterecht | 102 | ||
3. Kapitel | 104 | ||
Begriff des Systems im deutschen Privatrecht | 104 | ||
A. Inneres System | 104 | ||
B. Äußeres System | 106 | ||
C. Systematische Gestaltungsspielräume des Gesetzgebers bei der Umsetzung vollharmonisierenden Richtlinienrechts | 106 | ||
4. Kapitel | 107 | ||
System des Zahlungsdiensterechts im BGB | 107 | ||
A. Allgemeine Vorschriften und Zahlungsdienstevertrag | 108 | ||
I. Informationspflichten | 108 | ||
1. Vorvertragliche Informationspflichten | 109 | ||
2. Auskunfts- und Unterrichtungspflichten | 114 | ||
3. Aufklärungs-, Warn- und Beratungspflichten | 116 | ||
II. Abweichende Vereinbarungen | 118 | ||
III. Zahlungsdienstevertrag, Änderung und Kündigung des Zahlungsdiensterahmenvertrags | 123 | ||
1. Rechtsdogmatische Einordnung der Vertragstypen des Zahlungsdiensterechts und des Zahlungsauftrags | 123 | ||
2. Änderung des Zahlungsdiensterahmenvertrags | 127 | ||
3. Kündigung des Zahlungsdiensterahmenvertrags | 129 | ||
IV. Entgelte | 133 | ||
B. Autorisierung von Zahlungsvorgängen und Zahlungsauthentifizierungsinstrumente | 141 | ||
I. Autorisierung | 141 | ||
II. Zahlungsauthentifizierungsinstrumente | 145 | ||
1. Begriff | 146 | ||
2. Nutzungsbegrenzung | 147 | ||
3. Pflichten des Zahlers und des Zahlungsdienstleisters in Bezug auf Zahlungsauthentifizierungsinstrumente | 149 | ||
C. Ausführung von Zahlungsvorgängen | 151 | ||
I. Wirksamkeit von Zahlungsaufträgen | 151 | ||
1. Zugang | 151 | ||
2. Ablehnung | 154 | ||
3. Unwiderruflichkeit | 156 | ||
II. Kundenkennung | 161 | ||
III. Ausführungsfrist und Wertstellungsdatum | 169 | ||
1. Ausführungsfrist | 169 | ||
2. Wertstellungsdatum | 170 | ||
D. Haftung | 176 | ||
I. Haftung bei nicht autorisierten Zahlungsvorgängen | 176 | ||
1. Haftung des Zahlungsdienstleisters | 176 | ||
2. Gefährdungshaftung des Zahlungsdienstnutzers | 184 | ||
3. Verschuldenshaftung des Zahlungsdienstnutzers | 194 | ||
4. Anscheinsbeweis | 199 | ||
II. Erstattungsanspruch | 202 | ||
III. Haftung bei nicht erfolgter oder fehlerhafter Ausführung | 209 | ||
IV. Anspruchsausschluss | 218 | ||
1. Anzeigefrist | 218 | ||
2. Haftungsausschluss | 218 | ||
E. Ergebnis und Bewertung | 219 | ||
I. Ergebnis | 219 | ||
II. Bewertung des Ergebnisses | 225 | ||
5. Kapitel | 226 | ||
Lehren für den Systembegriff aus der Umsetzung der Zahlungsdiensterichtlinie | 226 | ||
A. Lehren für den äußeren Systembegriff | 226 | ||
I. Lehren für die systematische Umsetzung europäischen Richtlinienrechts | 226 | ||
1. Klarstellende Regelungen als Zersplitterung nationaler Kodifikationen | 226 | ||
2. Europäische Begriffsbildung im BGB | 227 | ||
3. Fortgeltung nationaler Rechtsgrundsätze als Grenze des EU-Rechts und zur Vervollständigung des europäischen Systems | 228 | ||
II. Lehren für die systematische Ausgestaltung europäischen Richtlinienrechts | 229 | ||
1. Öffnungsklauseln in Form der Parteivereinbarung zur Erleichterung der Integration in nationales Recht | 229 | ||
2. Rechtsaktübergreifende Begriffsbildung | 229 | ||
3. Rechtsmissbrauchseinwand anstelle einer systemkonformen Auslegung? | 230 | ||
III. Schlussfolgerung: Europäische Allgemeine Grundsätze als Integrationshilfe vollharmonisierenden Richtlinienrechts | 230 | ||
B. Lehren für den inneren Systembegriff – Ansätze in der Zahlungsdiensterichtlinie für ein europäisches Dienstleistungsrecht | 230 | ||
6. Kapitel | 235 | ||
Wesentliche Ergebnisse und Ausblick | 235 | ||
Literaturverzeichnis | 239 | ||
Stichwortverzeichnisr | 250 |