Aufarbeitung von in Kolonialkriegen begangenem Unrecht
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Aufarbeitung von in Kolonialkriegen begangenem Unrecht
Anwendbarkeit und Anwendung internationaler Regeln des bewaffneten Konflikts und nationalen Militärrechts auf Geschehnisse in europäischen Kolonialgebieten in Afrika
Schriften zum Völkerrecht, Vol. 223
(2017)
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About The Author
Tania Fabricius, MIA (Columbia University), hat in Passau und Lausanne Rechtswissenschaften sowie in New York Internationale Politik mit Schwerpunkt Völkerrecht und Menschenrechte studiert. Sie war u.a. in den Bereichen Menschenrechte, humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik für Nichtregierungsorganisationen (NRO) in New York und Brüssel sowie für NRO und den Deutschen Entwicklungsdienst (DED) im südlichen Afrika – insbesondere in Simbabwe – tätig. Aktuell arbeitet sie in der Entwicklungspolitik.Abstract
»Reappraisal of Injustices Committed in Colonial Wars«The peak of the European colonization of Africa in the nineteenth century coincided with the beginning of the codification of international humanitarian law and national military law. From the middle of the 19th to the middle of the 20th century, the author examines the development of the applicability and application of these rules in armed conflicts between European colonial powers and the non-European population. The focus of the investigation is on the regions of today's Namibia, Congo, Kenya and Algeria.Der Höhepunkt der europäischen Kolonisation Afrikas im 19. Jahrhundert fiel mit dem Beginn der Kodifikation internationalen humanitären Rechts sowie nationalen Militärrechts zusammen. Die Autorin untersucht von Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts die Entwicklung der Anwendbarkeit und Anwendung dieser Regeln in bewaffneten Konflikten zwischen europäischen Kolonialmächten und der nicht europäischen Bevölkerung in der Region des heutigen Namibias, Kongos, Kenias und Algeriens. Die Autorin zeigt die Doppelzüngigkeit der Kolonialmächte auf: Die Ausdehnung des Anwendungsbereichs dieser Regeln hatte nur begrenzt praktische Auswirkungen. Die Missachtung humanitärer Mindeststandards in Kolonialkonflikten in Afrika blieb bis Mitte des 20. Jahrhunderts weitgehend ungesühnt. Beeinflusst von den europäischen Mächten fehlten u.a. Durchsetzungsmechanismen für Brüche humanitären Rechts. Und dies, obwohl Kolonialmächte bereits im 19. Jahrhundert auf ihren Leumund achteten und als humanitär agierend wahrgenommen werden wollten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
A. Einleitung | 23 | ||
I. Notwendigkeit der Aufarbeitung kolonialen Unrechts | 23 | ||
II. Gegenstand und Ziel der Arbeit | 29 | ||
III. Aufbau der Arbeit | 31 | ||
IV. Quellen, Literatur und Methodologie | 32 | ||
B. Kodifikationsgeschichte internationaler Regeln des bewaffneten Konflikts: die Genfer und Haager Abkommen sowie deren Anwendbarkeit in europäischen Kolonialgebieten in Afrika | 35 | ||
I. Grundgedanken zur Intertemporalität des Rechts | 37 | ||
1. Rechtsregel tempus regit actum | 38 | ||
2. Entwicklung der internationalen Rechtsgemeinschaft – vom europäischen zum universalen Konzert | 39 | ||
II. Zeitliches Zusammenfallen im 19. Jahrhundert: Kodifikation von Regeln der Kriegsführung und Höhepunkt der europäischen Kolonisation Afrikas | 47 | ||
1. Nordafrika und der „Dunkle Kontinent“ aus Sicht der Europäer im 19. Jahrhundert | 47 | ||
2. Rassismus, Imperialismus und die mission civilisatrice | 48 | ||
3. Terminologie: Kriegsrecht, Recht des bewaffneten Konflikts und humanitäres Recht | 49 | ||
III. Menschlichere Unmenschlichkeit – Ausgangspunkt Genfer Abkommen von 1864 | 51 | ||
1. Nightingale und Dunant: Hilfe für verwundete Soldaten in intra-europäischen Kriege | 51 | ||
2. Comité des Cinq und erste „internationale“ Konferenz zu humanitärem Völkerrecht 1863 | 52 | ||
3. Diplomatische Konferenz 1864: Genfer Abkomme | 54 | ||
IV. Konkretisierung des Anwendungsbereichs des Genfer Abkommens – diplomatische und Internationale Rotkreuz-Konferenzen bis Beginn des 20. Jahrhunderts | 59 | ||
1. III. Internationale Rotkreuz-Konferenz 1884: erste Thematisierung der Ausweitung des Anwendungsbereichs des Genfer Abkommens von 1864 auf Kolonialkonflikte | 60 | ||
2. IV. Internationale Rotkreuz-Konferenz 1887: weitere Thematisierung der Anwendbarkeit des Genfer Abkommens in Kolonialkonflikte | 64 | ||
3. V. Internationale Rotkreuz-Konferenz 1892 | 67 | ||
4. Berichte über Hilfeleistungen von Rotkreuz-Gesellschaften in Afrika auf der VI. und VII. Internationalen Rotkreuz-Konferenz | 70 | ||
5. Position des IKRK um 1900 zum Beitritt von Staaten in Afrika zu Genfer Abkomme | 70 | ||
6. Vereinzeltes Tätigwerden von Rotkreuz-Gesellschaften in Afrika um 1900 | 75 | ||
7. Zwischenergebnis zur Konkretisierung des Anwendungsbereichs des I. Genfer Abkommens bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts | 78 | ||
V. I. Haager Friedenskonferenz 1899 – Bedeutung für bewaffnete Konflikte in europäischen Kolonialgebieten in Afrika | 78 | ||
1. Initiativen im Vorfeld der I. Haager Friedenskonferenz zur Kodifizierung von Regeln über die Mittel und Methoden der Kriegsführung | 79 | ||
2. Themen der I. Haager Friedenskonferenz und Relevanz von bewaffneten Kolonialkonflikten für die Verhandlunge | 81 | ||
aa) Verhandlungsverlauf zur Kolonialtruppenstärke | 83 | ||
bb) Verhandlungsverlauf zur Beschränkung von Kriegsmitteln: Dum-Dum-Geschosse | 84 | ||
aa) Weiterführung der Debatte: Voraussetzungen für Anerkennung als Kriegspartei | 87 | ||
bb) Rechtsqualität und Inhalt der Martens'schen Klausel | 88 | ||
(1) Verweis auf Gewohnheitsrecht | 88 | ||
(2) Verweis auf weitere Rechtsquellen? | 89 | ||
(a) Auffassung von Fritz Münch | 89 | ||
(b) Auffassung IGH-Richter Shahabuddee | 90 | ||
(c) Position des IGH | 92 | ||
(d) Zwischenergebnis | 92 | ||
aa) Haltung Großbritanniens | 94 | ||
bb) Haltung Frankreichs | 95 | ||
cc) Haltung des Deutschen Reiches | 97 | ||
dd) Haltung Belgiens | 98 | ||
ee) Keine einheitliche Position der Kolonialmächte – politische Umstände Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 99 | ||
ff) Freiwillige Verfahren und restriktive Beitrittsvorschriften des I. Haager Abkommens | 100 | ||
3. Zwischenergebnis | 101 | ||
VI. Bedeutung der Revision des Genfer Abkommens 1906 für die Anwendbarkeit in bewaffneten Kolonialkonflikte | 102 | ||
VII. II. Haager Friedenskonferenz 1907 | 103 | ||
1. Revision des Kriegsrechts und ihre Bedeutung für bewaffnete Kolonialkonflikte | 104 | ||
2. Friedliche Streitbeilegung und Relevanz für bewaffnete Kolonialkonflikte | 106 | ||
3. Politische Umstände zum Zeitpunkt der II. Haager Friedenskonferenz | 110 | ||
4. Beurteilung der Vertragsverhandlungen und Ergebnisse der II. Haager Friedenskonferenz im Hinblick auf bewaffnete Kolonialkonflikte | 111 | ||
VIII. Zwischenergebnis: Beurteilung des Standes der Rechtsentwicklung zur Anwendbarkeit humanitären Völkerrechts in Kolonialkriegen in Afrika zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 112 | ||
IX. Relevanz der Intensivierung der Debatte über die Erweiterung des Anwendungsbereichs des humanitären Völkerrechts im Vorfeld und auf der IX. Internationalen Rotkreuz-Konferenz 1912 für bewaffnete Konflikte in Afrika | 113 | ||
1. Präzisierung der Definition Kolonialkrieg | 114 | ||
2. Relevanz der Gebietserwerbsgründe | 115 | ||
3. Relevanz des Selbstbestimmungsrechts der Völker für den Rechtsstatus von Kolonialvölkern und damit für deren Status in bewaffneten Konflikte | 117 | ||
4. Relevanz der Anerkennung kolonialer Befreiungsbewegungen als kriegführende Konfliktparteie | 118 | ||
5. Rechtsstatus von Kolonie | 118 | ||
6. Unterschiedliche Ansichten zur Intervention in nicht internationalen bewaffneten Konflikten auf der IX. Internationalen Rotkreuz-Konferenz 1912 | 120 | ||
X. Unter Eindruck des Ersten Weltkriegs: Intensivierung der Debatte zum Anwendungsbereich humanitärer Völkerrechtskonventionen – Relevanz für Kolonialgebiete | 122 | ||
1. Ohnmächtiger Völkerbund | 123 | ||
2. Kriegsrechtsentwicklung ohne Auswirkung auf Kolonialkriege | 123 | ||
3. Weiterführung der Debatte zur Intervention in Bürgerkriegen auf internationalen Konferenze | 124 | ||
4. Zwischenergebnis zur Debatte über die Intervention in nicht internationalen bewaffneten Konflikten 1912–1949 und Relevanz für Kolonialkonflikte | 127 | ||
XI. Zweiter Weltkrieg als Zäsur der humanitären Völkerrechtsentwicklung – Genfer Abkommen von 1949 und deren Anwendbarkeit in bewaffneten Kolonialkonflikte | 128 | ||
1. Vorbereitungskonferenzen 1947/48 für die diplomatische Konferenz von Genf 1949 – Themen „Rasse“ und „Ausdehnung des Anwendungsbereichs auf Kolonialterritorien“ | 129 | ||
aa) Haltung Frankreichs | 130 | ||
bb) Haltung Großbritanniens | 131 | ||
cc) Konferenzergebnis | 131 | ||
2. Verhandlungsverlauf auf der diplomatischen Konferenz von 1949 mit Relevanz für bewaffnete Kolonialkonflikte in Afrika | 133 | ||
aa) Contra zur generellen Anwendung der Genfer Regelungen auf innerstaatliche Konflikte | 135 | ||
bb) Pro zur Ausweitung des Anwendungsbereichs auch auf Kolonialkriege | 136 | ||
cc) Alle Delegationen: Humanisierung aller bewaffneten Konflikte | 136 | ||
dd) Definition „bewaffneter Konflikt“ | 138 | ||
ee) Zwischenergebnis | 139 | ||
3. Analyse des Anwendungsbereichs der Genfer Abkommen von 1949 und Relevanz für bewaffnete Kolonialkonflikte | 142 | ||
aa) Staatsqualität von Kolonien Mitte des 20. Jahrhunderts | 143 | ||
bb) Partielle Völkerrechtssubjektivität – Relevanz des Selbstbestimmungsrechts der Völker für die Einordnung von Kolonialkrieg als international bewaffneter Konflikt nach dem Zweiten Weltkrieg | 143 | ||
cc) Partielle Völkerrechtssubjektivität – Relevanz der Anerkennung kolonialer Befreiungsbewegungen als kriegführende Konfliktparteie | 145 | ||
dd) Evolutive Auslegung des Begriffs des internationalen Konflikts | 146 | ||
ee) Analoge Anwendung des Rechts des internationalen Konflikts auf Kolonialkriege | 147 | ||
aa) Keine Notwendigkeit der Völkerrechtssubjektivität | 148 | ||
bb) Kampfhandlungen entsprechen nicht internationalem bewaffnetem Konflikt | 150 | ||
4. Zwischenergebnis: Genfer Abkommen von 1949 und deren Anwendbarkeit in bewaffneten Kolonialkonflikte | 152 | ||
XII. Relevanz der Haager Abkommen für bewaffnete Kolonialkonflikte ab Mitte des 20. Jahrhunderts – Anwendungsbereich und si-omnes-Klausel | 153 | ||
XIII. Ausdehnung des Anwendungsbereichs der Martens'schen Klausel nach dem Zweiten Weltkrieg | 153 | ||
XIV. Zwischenergebnis zur Kodifikationsgeschichte internationaler Regeln des bewaffneten Konflikts | 156 | ||
XV. Modifikation oder Ergänzung der Anwendbarkeit humanitären Völkerrechts durch Geltung der Menschenrechte: Verhältnis humanitären Völkerrechts zu Menschenrechte | 159 | ||
C. Analyse der Fallbeispiele: Bedeutung des internationalen humanitären Rechts und des nationalen Militärrechts | 162 | ||
I. Deutsch-Südwestafrika (1884–1915) | 163 | ||
1. Kolonialhistorischer Überblick | 163 | ||
aa) Entwicklung einer Kolonialgesellschaftstruppe zur Schutztruppe | 166 | ||
bb) Krieg zwischen Deutschen und Herero 1904–1907 | 170 | ||
(1) Ausbruch des Konflikts | 170 | ||
(2) Verlauf des Krieges | 171 | ||
(3) Ende des Krieges: Konzentrationslager und Aufhebung des Kriegszustandes | 174 | ||
2. Ausrichtung der deutschen Kampfhandlungen in Südwestafrika an Einsatzregel | 174 | ||
aa) Gesetzliche Grundlage für Kaiserliche Schutztruppe | 178 | ||
(1) Befehls- und Kommandostruktu | 179 | ||
(2) Aufgabenbereich der Schutztruppe in Südwestafrika | 180 | ||
bb) Einsatzregel | 181 | ||
(1) Kein Verweis auf Genfer und Haager Recht | 181 | ||
(2) Oberbefehl: „zivilisierte Kriegsführung“ | 182 | ||
(3) Regeln zu Einsatz „im Felde“ in Militär-Strafgesetzbuch für das Deutsche Reich von 1872 | 186 | ||
(a) Geltung des Militär-Strafgesetzbuchs in Deutsch-Südwestafrika | 186 | ||
(b) Standgerichte gegen autochthone Afrikaner bei „verräterischen Handlungen“ gegen deutsche Truppe | 187 | ||
(4) „Vernichtungsbefehl“ | 187 | ||
3. Behandlung von Gefangene | 191 | ||
4. Analyse der Beachtung der Einsatzregeln und Folgen einer Nichtbeachtung | 194 | ||
5. Modifikation oder Ergänzung durch Geltung der Menschenrechte – Bindung des Deutschen Reichs an Menschenrechte und Auswirkung auf die Bewertung der gewaltsamen Geschehnisse in Deutsch-Südwestafrika | 196 | ||
6. Zwischenergebnis | 199 | ||
II. Der Kongo-Freistaat unter Leopold II. (1885–1908) | 201 | ||
1. Kolonialhistorischer Überblick | 201 | ||
aa) Gebietskontrolle durch Einführung von Grundbesitz des Staates sowie von Konzessionsgesellschaften und Arbeitszwang | 205 | ||
bb) Militärische Expansion mittels Kolonialarmee: Force Publique | 206 | ||
cc) Autochthone Revolten und Strafexpeditionen der Force Publique | 207 | ||
2. Ausrichtung der belgischen Kampfhandlungen im Freistaat Kongo an Einsatzregel | 210 | ||
aa) Gesetzliche Grundlage der Force Publique | 211 | ||
bb) Befehls-/Kommandostruktur und Aufgabenbereich der Force Publique im Kongo | 212 | ||
cc) Einsatzregel | 212 | ||
(1) Kein Verweis auf Genfer und Haager Recht | 213 | ||
(2) Disziplinarregeln und deren Anwendungsbereich auf Kampfhandlunge | 213 | ||
(3) Einsatzbefehle ohne humanitäre Maßstäbe | 216 | ||
(4) Dekret zu „Opérations de police et opérations militaires“ 1906 | 217 | ||
3. Behandlung von Gefangene | 218 | ||
4. Analyse der Beachtung der Einsatzregeln und Folgen einer Nichtbeachtung | 219 | ||
5. Modifikation oder Ergänzung durch Geltung der Menschenrechte – Bindung des Freistaats Kongo an Menschenrechte und Auswirkung auf die Bewertung der gewaltsamen Geschehnisse in der leopoldinischen Kolonie | 224 | ||
6. Haltung des Roten Kreuzes zu bewaffneten Kolonialkonflikten der Belgier in Afrika im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 225 | ||
7. Zwischenergebnis | 225 | ||
III. Britisch-Ostafrika, die Kolonie Kenia und der Mau-Mau-Aufstand 1952–1960 | 228 | ||
1. Analyse der gewaltsamen Geschehnisse in Kenia im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 228 | ||
aa) Europäische Präsenz in Ostafrika | 228 | ||
bb) Beginn der britischen Herrschaft in Ostafrika: gewaltsame Expansio | 229 | ||
aa) Überblick zur Entwicklung britischer Militärgesetze | 233 | ||
bb) Rechtsrahmen für Kampfhandlungen der British East Africa Association und Imperial British East Africa Company | 235 | ||
cc) Vorschriften für Kampfhandlungen der Truppen des East Africa Protectorate | 235 | ||
2. Analyse der gewaltsamen Geschehnisse in Kenia Mitte des 20. Jahrhunderts | 241 | ||
aa) Entwicklung der Mau-Mau-Freiheitsbewegung | 243 | ||
bb) Ausnahmezustand zur Eindämmung der „civil disturbance“ | 244 | ||
cc) „Emergency regulations“ zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und „Duty in Aid of the Civil Power“ | 245 | ||
dd) Befehls- und Kommandostruktur während des Ausnahmezustands | 247 | ||
ee) Erweiterung der Rolle der Armee in Aufstandsbekämpfung | 248 | ||
ff) „Sweep and search“-Operationen in Reservaten und Verbotszone | 249 | ||
gg) Ende militärischer Großoffensiven 1956 – Ende des Ausnahmezustands 1960 | 251 | ||
aa) Army Act von 1881 und 1955 | 252 | ||
bb) „Exemplary force“-Doktrin vs. Proportionalitätsprinzip | 253 | ||
cc) Einsatzanweisungen zu „indiscriminate shooting“ | 254 | ||
(1) Nachfragen der Zentralregierung und im House of Commons | 255 | ||
(2) Befehl von General Erskine | 257 | ||
(3) Zwischenergebnis | 259 | ||
dd) Einsatzanweisungen zu „pattern bombings“ | 259 | ||
ee) Kompatibilität der Einsatzregeln mit völkerrechtlichen Vorgabe | 261 | ||
(1) Eröffnung Anwendungsbereich Art. 3 Genfer Abkommen von 1949 | 261 | ||
(2) Haltung des IKRKs zur Anwendbarkeit von Art. 3 Genfer Abkommen von 1949 | 262 | ||
(3) Haltung der britischen Rotkreuz-Gesellschaft | 263 | ||
(4) Eröffnung des Anwendungsbereichs der Haager Regelunge | 263 | ||
(5) Zwischenergebnis | 264 | ||
aa) Keine Vorschriften zur Behandlung von Kriegsgefangene | 265 | ||
bb) Vorschriften zur Behandlung der Gefangene | 265 | ||
(1) Überblick zu Gefangenen- und Befragungssystem | 266 | ||
(2) „Operational Intelligence Instruction“, „Emergency Directive“ und „prison regulations“ | 266 | ||
cc) Kompatibilität dieser Vorschriften mit völkerrechtlichen Vorgabe | 268 | ||
dd) Analyse der Beachtung humanitärer Mindeststandards zur Behandlung von Gefangene | 268 | ||
(1) Berichte des IKRKs zu Folter und unmenschliche Behandlung in Internierungslagern während des Notstandes in Kenia | 269 | ||
(2) Eingeständnis der britischen Regierung: 7. Juni 2013 | 271 | ||
aa) „Act of indemnity“ und Entscheidungsgewalt von Armeevorgesetzten über Eröffnung von Kriegsgerichtsverfahre | 273 | ||
bb) Fehlende Dokumente | 274 | ||
cc) Verfahren gegen Kapitän Griffith | 275 | ||
dd) Untersuchungskommission: McLean Court of Inquiry | 277 | ||
ee) Zwischenergebnis | 279 | ||
3. Zwischenergebnis | 282 | ||
IV. Französisch-Algerie | 286 | ||
1. Analyse der gewaltsamen Geschehnisse in Algerien im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 286 | ||
aa) Europäische Präsenz in Nordafrika | 286 | ||
bb) Beginn und Expansion der französischen Herrschaft in Algerien: Niederschlagung bewaffneten Widerstands und Gewaltexzesse der französischen Armee | 286 | ||
(1) Regierungsinstruktion zu schrankenloser Gewaltanwendung und Vernichtung | 287 | ||
(2) Befürchtung: Ansehensverlust der französischen Armee – Gefahr für mission civilisatrice | 287 | ||
(3) Untersuchungskommission: barbarisches Verhalten der französischen Armee | 288 | ||
(4) Kein Ende des „wilden“ Vorgehens der französischen Armee | 289 | ||
(5) Öffentliche Empörung über Einsatzstrategie der französischen Armee in Algerie | 290 | ||
(6) Keine Rechtsfolgen für Verantwortliche der französischen Armee | 291 | ||
cc) Konsolidierung der französischen Herrschaft in Algerien bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts | 292 | ||
aa) Überblick zur Entwicklung französischen Militärrechts bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 294 | ||
bb) Vorschriften für Kampfhandlungen der französischen Armee in Algerien im 19. Jahrhundert | 295 | ||
cc) Anwendbarkeit und Anwendung internationalen humanitären Rechts auf bewaffnete Konflikte der Franzosen in Algerien im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 296 | ||
2. Analyse der gewaltsamen Geschehnisse in Algerien Mitte des 20. Jahrhunderts | 297 | ||
aa) Beginn des Algerienkrieges | 298 | ||
bb) Événements und Verhängung des Ausnahmezustands | 299 | ||
cc) Ende der französischen Herrschaft in Algerie | 302 | ||
aa) Französisches Militärrecht | 304 | ||
bb) Einsatzanweisungen – Regierung, Verwaltung vs. Militärverantwortliche | 304 | ||
(1) Französischer Innenminister 1955: Beachtung humanitärer Mindeststandards im Sinne der Genfer Abkommen von 1949 | 304 | ||
(2) Anweisungen Generalgouverneur 1955: Verbot willkürlicher Vergeltungsmaßnahmen und von Verletzungen der menschlichen Würde | 306 | ||
(3) Anweisungen von Militärverantwortlichen: rigoroser Gewalteinsatz | 307 | ||
cc) Anerkennung der Anwendbarkeit völkerrechtlicher Maßgaben für Kampfhandlungen durch französische Regierung | 308 | ||
(1) Haltung der französischen Regierung zur Eröffnung des Anwendungsbereichs der Genfer und Haager Regelunge | 309 | ||
(2) Ansicht der FLN: internationaler bewaffneter Konflikt | 310 | ||
(3) Haltung des IKRK | 311 | ||
(4) Zwischenergebnis | 313 | ||
dd) Kompatibilität der Anweisungen mit völkerrechtlichen Vorgaben zu Kampfhandlunge | 314 | ||
aa) Überblick zum Gefangenen- und Befragungssystem | 314 | ||
(1) „Centres d'hébergement“ | 314 | ||
(2) „Centres de triage et de transit“ | 315 | ||
(3) „Camps de regroupement“ | 315 | ||
(4) „Camps militaires d'internés“ – Lager für Kombattanten der ALN ab März 1958 | 316 | ||
bb) Französische Vorschriften und Anweisungen zur Behandlung von Gefangene | 316 | ||
(1) Vorschriften zur Behandlung von Kriegsgefangene | 316 | ||
(2) Anweisungen und Einschätzungen von französischen Verantwortliche | 316 | ||
(a) Generalinspekteur Wuillaume: Weiterführung der procédés spéciaux | 317 | ||
(b) Kritik an Einsatz von Folte | 317 | ||
(c) Anweisungen von Militärverantwortlichen vor Ort | 317 | ||
(d) Vereinzelte Rücktritte und Kritik von Verantwortlichen der Verwaltung und des Militärs | 318 | ||
(e) Machtlose Commission de sauvegarde des droits et libertés individuels | 319 | ||
(f) Befehl des Staatspräsidenten 1959: keine Anwendung von Folte | 319 | ||
cc) Analyse der Beachtung von Vorschriften zur Behandlung von Gefangene | 320 | ||
(1) Einschätzung des IKRK | 320 | ||
(2) Systematische Folterunge | 322 | ||
(3) Verschwindenlasse | 323 | ||
dd) Kultur der Straflosigkeit: Amnestiegesetze | 323 | ||
ee) Zwischenergebnis | 324 | ||
3. Zwischenergebnis | 325 | ||
V. Gewohnheitsrecht | 327 | ||
1. Stand des Gewohnheitsrechts zur Anwendbarkeit internationaler humanitärer Regeln auf bewaffnete Kolonialkonflikte in Afrika im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts | 328 | ||
2. Stand des Gewohnheitsrechts zur Anwendbarkeit internationaler humanitärer Regelungen auf bewaffnete Kolonialkonflikte in Afrika Mitte des 20. Jahrhunderts | 328 | ||
VI. Zwischenergebnis Fallbeispiele | 331 | ||
D. Endergebnis mit Ausblick | 334 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 344 | ||
I. Uneditierte Quelle | 344 | ||
II. Editierte Quelle | 357 | ||
III. Gerichtsurteile, Kommissionsentscheidungen und Schiedsentscheidunge | 371 | ||
IV. Lexika | 373 | ||
V. Literatu | 374 | ||
Stichwortverzeichnis | 402 |