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Umweltökonomische Konzeptionen bei ökologischer Unsicherheit

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Wätzold, F. (1998). Umweltökonomische Konzeptionen bei ökologischer Unsicherheit. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49246-6
Wätzold, Frank. Umweltökonomische Konzeptionen bei ökologischer Unsicherheit. Duncker & Humblot, 1998. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-49246-6
Wätzold, F (1998): Umweltökonomische Konzeptionen bei ökologischer Unsicherheit, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-49246-6

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Umweltökonomische Konzeptionen bei ökologischer Unsicherheit

Wätzold, Frank

Studien zu Umweltökonomie und Umweltpolitik, Vol. 2

(1998)

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Abstract

Angesichts der Komplexität des ökologischen Systems ist oft der Kausalzusammenhang zwischen Emission und Schädigung unbekannt, es herrscht also ökologische Unsicherheit. Die Arbeit untersucht, wie umweltökonomische Konzeptionen zu bewerten sind, die Hinweise für den Umgang mit ökologischer Unsicherheit ableiten.

Zuerst wird aus einer naturwissenschaftlichen Betrachtung von Umweltschäden eine Taxonomie der ökologischen Unsicherheit abgeleitet, die eine differenzierte Beurteilung der Anwendbarkeit von Umweltpolitik bei ökologischer Unsicherheit zuläßt. Zentral ist hierbei die Unterscheidung in ökologisches Risiko (dem Auftreten von Umweltschäden können Wahrscheinlichkeiten zugeordnet werden) und ökologische Ungewißheit (Umweltschäden treten völlig überraschend auf). Anschließend wird die optimale Eingriffstiefe in die Natur analysiert, wobei unterstellt wird, daß die Entscheidungsinstanz katastrophenavers ist. Weiterhin werden die gängigen Bewertungskriterien umweltökonomischer Instrumente im Hinblick auf ökologische Unsicherheit modifiziert und um den Prüfstein ergänzt, ob eine Konzeption Anreize zur Erforschung der ökologischen Unsicherheit hervorruft.

Im Hauptteil der Arbeit werden fünf umweltökonomische Ansätze (Quasi-Optionswert, allgemeine Risikoprämie, innovationsorientierte Umweltpolitik, Haftungsrecht und Umweltkautionen) vorgestellt und nach den entwickelten Kriterien bewertet. Als ein wichtiges Ergebnis ist hervorzuheben, daß die Anwendbarkeit der Konzeptionen deutlich differiert. Im Hinblick auf Effizienz gilt, daß eine Konzeption, die im Kontext von ökologischem Risiko effizient ist, beim Vorliegen ökologischer Ungewißheit zu Ineffizienzen führen kann. Weiterhin läßt sich ein trade-off ableiten zwischen der Breite der Anwendbarkeit einer Konzeption und der Möglichkeit, Aussagen zu ihrer Effizienz zu treffen.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Danksagung 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abbildungsverzeichnis 14
1. Einleitung 17
1.1 Problemstellung und Abgrenzung 17
1.2 Gang der Untersuchung 22
2. Ökologische Unsicherheit aus naturwissenschaftlicher Perspektive 24
2.1 Ziele der Untersuchung ökologischer Unsicherheit 24
2.2 Untersuchung ökologischer Unsicherheit 26
2.2.1 Wirkungen von Chemikalien auf den Menschen 26
2.2.1.1 Fallstudien 27
2.2.1.2 Epidemiologische Untersuchungen 28
2.2.1.3 Experimentell-toxikologische Untersuchungen 29
2.2.1.4 Weitere Probleme der Toxikologie 32
2.2.1.5 Ökologische Unsicherheit bei den Wirkungen von Chemikalien auf den Menschen 34
2.2.2 Waldsterben 36
2.2.2.1 Vermutete Ursachen des Waldsterbens 36
2.2.2.2 Ökologische Unsicherheit beim Waldsterben 40
2.2.3 Globale Umweltprobleme: Ozonschichtzerstörung und Klimakatastrophe 41
2.2.3.1 Ozonschichtzerstörung 41
2.2.3.2 Klimakatastrophe 45
2.2.3.3 Ökologische Unsicherheit bei der Klimakatastrophe und der Ozonschichtzerstörung 49
2.2.4 Störfälle in Kernkraftwerken 50
2.2.4.1 Analyse von Störfällen in Kernkraftwerken 51
2.2.4.2 Ökologische Unsicherheit bei Störfällen in Kernkraftwerken 57
2.3 Ergebnisse der Untersuchung ökologischer Unsicherheit 58
3. Ökonomische Bewertungskriterien bei ökologischer Unsicherheit 64
3.1 Die Bestimmung der optimalen Eingriffstiefe in die Natur 64
3.1.1 Vorüberlegungen für Entscheidungen bei ökologischer Unsicherheit 64
3.1.1.1 Entscheidungen bei ökologischer Sicherheit 65
3.1.1.2 Vorgehensweise bei der Anwendung von Entscheidungsregeln auf ökologische Unsicherheit 67
3.1.1.3 Risiko und Ungewißheit 70
3.1.1.4 Ein entscheidungstheoretisches Grundmodell 73
3.1.2 Entscheidungsregeln bei ökologischem Risiko 75
3.1.2.1 μ -Kriterium 75
3.1.2.2 (μ,σ) -Kriterium 77
3.1.2.3 Lexikographische Entscheidungsregeln 79
3.1.2.4 Maximierung des Erwartungsnutzens 81
3.1.3 Entscheidungsregeln bei ökologischer Ungewißheit 87
3.1.3.1 Prinzip des unzureichenden Grundes 87
3.1.3.2 Subjektive Wahrscheinlichkeiten 90
3.1.3.3 Maximin-Kriterium 92
3.1.3.4 Minimax-Regret-Regel 93
3.1.3.5 Pessimismus-Optimismus-Kriterium 94
3.1.3.6 Shackles Theorie 96
3.1.4 Resümee 100
3.2 Untersuchungskriterien für Konzeptionen bei ökologischer Unsicherheit 101
3.2.1 Bezugsgrößen umweltpolitischer Eingriffe 102
3.2.2 Ökonomische Effizienz 104
3.2.3 Dynamische Anreizwirkung 106
3.2.4 Ökologische Treffsicherheit 107
3.2.5 Wettbewerbs- und strukturpolitische Aspekte 107
3.2.6 Emissionswirkungsforschung 108
4. Staatliche Umweltpolitik I: Risikoprämien 112
4.1 Optionswert 113
4.2 Quasi-Optionswert 114
4.3 Allgemeine Risikoprämie 121
4.4 Bewertung der Risikoprämien 124
4.4.1 Anwendbarkeit 124
4.4.2 Ökonomische Effizienz 125
4.4.3 Dynamische Anreizwirkung 126
4.4.4 Ökologische Treffsicherheit 127
4.4.5 Wettbewerbs- und strukturpolitische Aspekte 128
4.4.6 Emissionswirkungsforschung 129
5. Staatliche Umweltpolitik II: Innovationsorientierte Umweltpolitik 136
5.1 Vorbemerkungen 136
5.1.1 Herkunft und Entwicklung der innovationsorientierten Umweltpolitik 136
5.1.2 Abgrenzung zu verwandten Konzeptionen 137
5.2 Begriffliche Klärung umwelttechnologischer Optionen 138
5.2.1 End-of-pipe-Technologien 138
5.2.2 Integrierte Prozeßtechnologien 139
5.2.3 Problematisierung der Unterscheidung 139
5.3 Technologiewahl 140
5.3.1 Nachfrage nach Umweltschutztechnologien 141
5.3.2 Angebot von Umweltschutztechnologien 143
5.3.3 End-of-pipe-Technologien als technologisch dominantes Design 146
5.4 Rolle der Umweltpolitik 147
5.4.1 Inputorientierte Umweltpolitik 147
5.4.2 Auflagen 147
5.4.3 Steuern 149
5.4.4 Zertifikate 150
5.4.5 Staatliche Technologiepolitik 150
5.5 Bewertung der innovationsorientierten Umweltpolitik 151
5.5.1 Anwendbarkeit 151
5.5.2 Ökonomische Effizienz 152
5.5.3 Dynamische Anreizwirkung 154
5.5.4 Ökologische Treffsicherheit 154
5.5.5 Wettbewerbs- und strukturpolitische Aspekte 155
5.5.6 Emissionswirkungsforschung 155
6. Marktlösung: Weiterentwicklung des Haftungsrechts 158
6.1 Das Grundmodell der Haftung 159
6.1.1 Annahmen des Grundmodells und gesamtwirtschaftliche Effizienz 159
6.1.2 Verschuldenshaftung 160
6.1.3 Gefährdungshaftung 162
6.2 Wirkungsbrüche 163
6.2.1 Gründe für Wirkungsbrüche 163
6.2.2 Vorsorgegleichgewichte bei Wirkungsbrüchen 166
6.3 Möglichkeiten der Reduzierung von Wirkungsbrüchen 169
6.3.1 Korrekturmöglichkeiten von Haftungsobergrenzen 169
6.3.2 Maßnahmen zur Verringerung von Beweislastschwierigkeiten 173
6.3.3 Monetarisierungsmöglichkeiten 180
6.3.4 Das Problem mangelnder persönlicher Eigentumsrechte 180
6.3.5 Strafzahlungen 181
6.3.6 Rationale Apathie der Opfer 183
6.4 Bewertung des Haftungsrechts 184
6.4.1 Anwendbarkeit 184
6.4.2 Ökonomische Effizienz 186
6.4.3 Dynamische Anreizwirkung 186
6.4.4 Ökologische Treffsicherheit 188
6.4.5 Wettbewerbs- und strukturpolitische Aspekte 188
6.4.6 Emissionswirkungsforschung 189
7. Neue Wege: Umweltkautionen 194
7.1 Funktionsweise von Umweltkautionen 194
7.1.1 Ursprung der Kautionslösung 194
7.1.2 Höhe der Umweltkaution 195
7.1.3 Institutionelle Ausgestaltung 197
7.1.4 Offene Fragen und Probleme 197
7.2 Bewertung von Umweltkautionen 200
7.2.1 Anwendbarkeit 200
7.2.2 Ökonomische Effizienz 201
7.2.3 Dynamische Anreizwirkung 202
7.2.4 Ökologische Treffsicherheit 202
7.2.5 Wettbewerbs- und strukturpolitische Aspekte 203
7.2.6 Emissionswirkungsforschung 204
8. Ergebnisse der Arbeit 206
8.1 Zusammenfassung der bisherigen Ergebnisse 206
8.1.1 Anwendbarkeit umweltpolitischer Konzeptionen 206
8.1.2 Umweltökonomische Bewertungskriterien 209
8.2 Weiterführende Überlegungen 212
8.2.1 Überschneidung verschiedener Arten ökologischer Unsicherheit 212
8.2.2 Trade-off zwischen Effizienz und Anwendbarkeit 214
8.2.3 Organisation der Emissionswirkungsforschung 215
8.3 Umrisse einer Umweltpolitik bei ökologischer Unsicherheit 218
Literaturverzeichnis 221
Sachregister 233