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Molnár-Gábor, F. (2017). Die internationale Steuerung der Biotechnologie am Beispiel des Umgangs mit neuen genetischen Analysen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54825-5
Molnár-Gábor, Fruzsina. Die internationale Steuerung der Biotechnologie am Beispiel des Umgangs mit neuen genetischen Analysen. Duncker & Humblot, 2017. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54825-5
Molnár-Gábor, F (2017): Die internationale Steuerung der Biotechnologie am Beispiel des Umgangs mit neuen genetischen Analysen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54825-5

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Die internationale Steuerung der Biotechnologie am Beispiel des Umgangs mit neuen genetischen Analysen

Molnár-Gábor, Fruzsina

Ethik und Recht, Vol. 2

(2017)

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About The Author

Fruzsina Molnár-Gábor studierte Rechtswissenschaften in Budapest und in Heidelberg und arbeitete anschließend als Doktorandin am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht in der Forschungsgruppe von Prof. Dr. Silja Vöneky. Danach wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Dres. h.c. Paul Kirchhof und Prof. Dr. Dr. h.c. Rüdiger Wolfrum sowie bei Prof. Dr. Klaus Tanner an der Universität Heidelberg im Bereich Völkerrecht, Medizinrecht und Bioethik. 2015 wurde ihre Dissertation von der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg angenommen. Seit 2015 ist sie Kollegiatin an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und forscht im Bereich von Datenschutz sowie geistigem Eigentum und Biopatentierung.

Abstract

Die Untersuchung widmet sich dem internationalen Umgang mit den normativen Herausforderungen, die durch die Entwicklungen der Biotechnologie hervorgerufen werden. Die Anforderungen werden am Beispiel neuer genetischer Analysen, insbesondere der Genomsequenzierung, untersucht. Die Bewertung dieser Technologie erfolgt aus der Perspektive des Patienten als Person und mündet in Einschätzungen einer anerkennungswürdigen Steuerung der Technologie auf internationaler Ebene.

Die Frage, in welcher Weise die Biotechnologie sinnvoll international gesteuert werden kann, ist bisher kaum untersucht worden. Es fehlt die hinreichende Beleuchtung der völkerrechtlichen Perspektive und der Bedeutung der UNESCO. Die Biotechnologie ist ein dynamischer Forschungs- und Technikbereich, gleichwohl müssen ihre Errungenschaften rechtlichen Anforderungen genügen. Daher ist bei ihrer völkerrechtlichen Betrachtung entscheidend, dass diese in die Zukunft weist und Möglichkeiten de lege ferenda aufgezeigt werden.
The present work deals with the international regulation of the normative challenges of biotechnological developments. The assessment considers the patient »as a person« a benchmark and develops a proposal for an acceptable regulation beyond traditional aspects of legitimacy. The question how biotechnology can be controlled on an international level has hardly been investigated so far. Hereby it should be recognised that the development of biotechnology is dynamic, while it must meet legal requirements.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
Einleitung: Die internationale Steuerung der Biotechnologie am Beispiel des Umgangs mit neuen genetischen Analysen 19
1. Teil: Die Stellung der Person 22
§ 1: Aspekte der Stellung der Person in der Geistesgeschichte 28
I. Grundlagen des Personenbegriffs 28
1. Etymologisch-historische Herkunft des Personenbegriffs 28
2. Normative Eigenschaften des Menschen in der antiken Philosophie 29
a) Der Mensch in der Philosophie von Aristoteles 29
b) Der Mensch als Rollenträger: Cicero 30
c) Individualität des wahrnehmenden Subjekts: Epiktet 32
II. Die Stellung der Person als moralisches Wesen 34
1. Christentum: Der Weg zur Person als moralisches Sein 34
2. Die Entwicklung einer Metaphysik der Freiheit 37
3. Moralisches Sein in kultureller Eingebundenheit: von Pufendorf 38
4. Normatives Personenverständnis in der Neuzeit 40
a) Moralisch-rechtlicher Personenbegriff: Locke 40
b) Begründung der Menschenrechte im gesellschaftlichen Zusammensein: die Vertragstheorie von Rousseau 42
5. Der moderne ethische Personenbegriff 43
a) Die Metaphysik der Sitten: Kant 43
b) Perspektiven der Stellung der Person nach Kant 46
c) Der Personenbegriff in der angewandten Ethik 50
III. Leiblichkeit und die soziale Stellung der Person 55
1. Phänomenologie und Antisolipsismus 55
2. Die Rollenexistenz des Menschen in der philosophischen Anthropologie 57
3. Die „anständige“ und anerkennende Gesellschaft: die politische Philosophie von Avishai Margalit 59
IV. Zusammenfassende Bewertung 61
§ 2: Die Stellung der Person in der internationalen Rechtsordnung 64
I. Status der Menschenrechte 64
II. Die Entwicklung der Stellung der Person in nationalen Rechtssystemen 65
1. Die Unabhängigkeitserklärung der amerikanischen Revolution 66
2. Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte der Französischen Revolution 68
3. Die deutsche Verfassungsentwicklung 70
III. Die Stellung der Person im System der verrechtlichten Menschenrechte 75
1. Menschenwürde und Rechtsträgerschaft 77
2. Aspekte der Stellung der Person im System der Menschenrechte 84
IV. Exkurs: Die Stellung der Person in den östlichen Philosophien und Religionen 86
1. Konfuzianismus 87
2. Hinduismus und Buddhismus 91
a) Hinduismus 91
b) Buddhismus 92
3. Islam 95
4. Abschließende Betrachtung 98
V. Zusammenfassende Bewertung 99
§ 3: Die Stellung der Person als Patient 100
I. Das Verhältnis zwischen Ethik und Recht 100
1. Das Verhältnis zwischen Ethik und Recht im Allgemeinen 100
2. Das Verhältnis zwischen medizinischer Ethik und Patientenrechten in der Biomedizin 103
II. Der Patient in der Medizinethik 107
1. Prinzipientheorie in der Medizinethik 109
2. Modelle der Arzt-Patienten-Beziehung in der Medizinethik 111
III. Die Stellung des Patienten im System der verrechtlichten Menschenrechte 114
1. Überblick über die Begründung und Entwicklung der Patientenrechte 114
2. Internationale und regionale Kodifikationen der Patientenrechte 116
a) Internationale Ebene 116
b) Regionale europäische Ebene 120
3. Inhalt und Tragweite der Patientenrechte 124
IV. Zusammenfassende Bewertung 129
2. Teil: Herausforderung in Bezug auf die Stellung des ­Patienten durch die medizinische Entwicklung am Beispiel der Gesamtgenomsequenzierung 132
§ 4: Die Genomsequenzierung. Eine technologische Analyse 133
I. Der Weg der naturwissenschaftlich-medizinischen Entwicklung zu den genomweiten Analysen 133
II. Genomweite Analysen – die Genomsequenzierung 137
1. Was bedeutet die Sequenzierung des menschlichen Genoms? 137
a) Meilensteine und Erwartungen 137
b) Technikbeschreibung: Was kann sequenziert werden? 138
c) Sinkende Kosten 143
2. Wo werden die genomweiten Analysen und die Genomsequenzierung angewendet? 145
§ 5: Die Genomsequenzierung. Eine normative Analyse 150
I. Die besonderen Eigenschaften der Gesamtgenomanalyse 150
1. Grenzüberschreitende Anwendung 150
2. Verschwimmen von Untersuchungskontexten und beteiligten Akteuren 154
3. „Zufälligkeit“ und „Zusätzlichkeit“ genetischer Veränderungen und Befunde 158
4. Sukzessiver Informationseingriff 161
II. Die Herausforderungen einer Gesamtgenomanalyse für die Stellung des Patienten auf drei Ebenen 164
1. Durch die Gesamtgenomanalyse begründete Herausforderungen für die Stellung des Patienten zu sich selbst 164
2. Die Stellung des Patienten im Verhältnis zum Arzt: Die Auflösung der bipolaren Beziehung 166
3. Betroffene Rechte des Patienten: Auslegung im Kontext einer Gesamtgenomanalyse 168
§ 6: Die Konsequenzen der Anwendung der Gesamtgenomanalyse in der translationalen Medizin für ihre Steuerung 178
I. Zusammenfassende Bewertung der Anwendung der Gesamtgenomanalyse in der translationalen Medizin 178
II. Die anerkennungswürdige Steuerung der Gesamtgenomanalyse 181
1. Legitimität im Völkerrecht 182
2. Kriterien der Analyse der Anerkennungswürdigkeit 185
3. Institutionelle Einbindung der Steuerung der Gesamtgenomanalyse 186
3. Teil: Steuerung der Gesamtgenomanalyse im Grenzbereich von Ethik und Recht de lege lata und de lege ferenda 191
§ 7: Die Steuerung genetischer Analysen im internationalen Menschenrechtssystem auf universeller Ebene – de lege lata 191
I. Ethik als Priorität der UNESCO 192
1. Das ethische Mandat der UNESCO im menschenrechtlichen Referenzrahmen 192
2. Die Institutionalisierung des ethischen Mandats der UNESCO 201
a) Der Internationale Ausschuss für Bioethik 201
b) Der Zwischenstaatliche Ausschuss für Bioethik 203
c) Weltkommission für Ethik in Wissenschaft und Technologie (COMEST) 205
d) UN Inter-Agency Committee on Bioethics (UNIACB) 207
II. Vom Auftrag bis zur Verabschiedung der Deklarationen 208
1. Aufträge und thematische Ansätze für die Steuerung 208
2. Die Beteiligung am Prozess der Ausarbeitung der Deklarationen 218
a) Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom und Menschenrechte von 1997 218
b) Internationale Erklärung über humangenetische Daten von 2003 221
c) Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte von 2005 223
3. Die inhaltliche Ausarbeitung der Deklarationen 227
a) Allgemeine Erklärung über das menschliche Genom und Menschenrechte von 1997 227
aa) Die Ausarbeitung durch den IBC 227
bb) Die Finalisierung durch die Regierungsexperten 229
cc) Die verabschiedete Erklärung 1997 231
b) Internationale Erklärung über humangenetische Daten von 2003 237
aa) Die Ausarbeitung durch den IBC 237
bb) Die Finalisierung durch den IGBC und die Regierungsexperten 238
cc) Die verabschiedete Erklärung 2003 240
c) Allgemeine Erklärung über Bioethik und Menschenrechte von 2005 245
aa) Die Ausarbeitung durch den IBC 245
bb) Die Finalisierung durch den IGBC und die Regierungsexperten 248
cc) Die verabschiedete Erklärung 2005 251
III. Die Entscheidung über die Bindungskraft der Steuerungsinstrumente in der UNESCO 257
IV. Förderung und Umsetzung der Deklarationen 262
1. Empfehlungen für die Förderung und Durchsetzung der Deklarationen 262
2. Förderung und Umsetzung im breiten Feld des ethischen Mandats der UNESCO 267
3. Die Nachbereitung durch den IBC und sein Arbeitsprogramm für die Genetik 271
V. Vergleichende und zusammenfassende Analyse der biomedizinischen Steuerung durch die UNESCO-Deklarationen 277
§ 8: Genetische Analysen im internationalen ­Menschenrechtssystem auf universeller Ebene – Bewertung de lege lata, auf dem Weg zu de lege ferenda 289
I. Verbesserung der deliberativen Prozesse: Repräsentation, Entscheidungsfindung 289
II. Die Normativität und die Bindungskraft der Instrumente 296
1. Bestrebung nach bindender Kraft und der Einfluss deklaratorischer Instrumente auf das Völkerrecht 296
2. Stärkung der außerrechtlichen Bindungswirkung der Instrumente 299
a) Einbindung bereits existierender internationaler Maßstäbe 299
b) Eine angemessene Einbindung der Ethik 301
III. Steigerung der thematischen Effektivität 307
IV. Bessere Förderung und Umsetzung 312
4. Teil: Zusammenfassende Schlussbetrachtung 316
Literaturverzeichnis 320
Stellungnahmen (Stand: 31.12.2016) 365
Sachwortregister 367