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Schriewer, B. (2017). Zur Theorie der internationalen Offenheit und der Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung und ihrer Erprobung am Beispiel der EU-Rechtsordnung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54904-7
Schriewer, Berenike. Zur Theorie der internationalen Offenheit und der Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung und ihrer Erprobung am Beispiel der EU-Rechtsordnung. Duncker & Humblot, 2017. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-54904-7
Schriewer, B (2017): Zur Theorie der internationalen Offenheit und der Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung und ihrer Erprobung am Beispiel der EU-Rechtsordnung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-54904-7

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Zur Theorie der internationalen Offenheit und der Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung und ihrer Erprobung am Beispiel der EU-Rechtsordnung

Schriewer, Berenike

Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 197

(2017)

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About The Author

Berenike Schriewer studierte Rechtswissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Freien Universität Berlin und der Universidad Complutense de Madrid. Nach ihrer Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht in Kiel absolvierte sie ihr Referendariat beim Kammergericht Berlin, u.a. in einer internationalen Kanzlei in Hanoi, Vietnam. Berenike Schriewer ist seit 2014 als Anwältin zugelassen und war zunächst in einer internationalen Kanzlei in Frankfurt tätig. Nach dem Umzug in die USA arbeitet sie in ihrem eigenen Unternehmen.

Abstract

Die Arbeit wirft die Frage nach der Übertragungsfähigkeit der Konzepte der Völkerrechtsfreundlichkeit und internationalen Offenheit der deutschen Rechtsordnung auf. Die einschlägige Literatur hat diese Konzepte bisher überwiegend im Bezug auf einzelne Rechtsordnungen untersucht. Vor dem Hintergrund des erreichten Kenntnisstandes des deutschen Verfassungsdiskurses entwickelt die Arbeit ein abstraktes Modell der internationalen Offenheit und Völkerrechtsfreundlichkeit, das auf beliebige Rechtsordnungen übertragen werden kann. Der Erkenntnisgewinn einer entsprechenden Untersuchung folgt daraus, dass diese Konzepte verschiedene Aspekte unter einem Begriff vereinen und so die Grundhaltung einer Rechtsordnung treffend beschreiben können. Die Verallgemeinerungsfähigkeit der entwickelten Kriterien wird am Beispiel der Unionsrechtsordnung verdeutlicht. Abschließend stellt die Arbeit Entwicklungsmöglichkeiten des Modells dar.While the terms international openness and friendliness towards international law stem from German constitutional law, they relate to concepts that can be universalized. Because they poignantly summarize different aspects of the interaction between international and national law, their universalization would be beneficial. The author develops an abstract, transferable model of these concepts. After applying the model to the European Union legal order, its potential for development is discussed.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Abkürzungsverzeichnis 13
1. Teil: Völkerrechtsfreundlichkeit im Konflikt mit sonstigen Verfassungswerten 17
A. Internationale Kooperation und Völkerrechtsfreundlichkeit 17
B. Völkerrechtsfreundlichkeit im Konfliktfall 24
C. Der Kadi-Fall 26
I. Ausgangslage 26
II. Beispiel einer Kollision von Verfassungswerten 28
1. Kollision von Verfassungswerten im nationalen Recht 29
2. Besonderheiten auf Unionsrechtsebene: Die Unionsrechtsordnung als eine nach eigenen Grundsätzen auszulegende Rechtsordnung 30
3. Grundrechte und Völkerrechtsfreundlichkeit als europäische Verfassungswerte 32
a) Werte im europäischen Verfassungsrecht 32
b) Grundrechte 33
c) Forschungsbedarf bezüglich der Völkerrechtsfreundlichkeit 33
D. Erhoffter Erkenntnisgewinn und Gang der Untersuchung 33
2. Teil: Die Konzepte der internationalen Offenheit und Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung 37
A. Begriffsklärung 37
I. Internationale Offenheit 37
II. Völkerrechtsfreundlichkeit 39
III. Anwendungsbereiche dieser Begriffe 42
B. Ausgangspunkt: Internationale Offenheit und Völkerrechtsfreundlichkeit der deutschen Rechtsordnung 43
I. Internationale Offenheit und Völkerrechtsfreundlichkeit der deutschen Verfassung 45
1. Art. 24 GG 46
2. Art. 25 GG 48
3. Art. 26 GG 52
4. Art. 1 Abs. 1 und 2 GG 55
II. Herkunft der Kategorien internationale Offenheit und Völkerrechtsfreundlichkeit 56
1. Entwicklung der Kategorie der internationalen Offenheit 56
2. Entwicklung der Kategorie der Völkerrechtsfreundlichkeit 58
C. Die internationale Offenheit einer Rechtsordnung 61
I. Die internationale Offenheit als Oberbegriff 61
II. Die drei Aspekte der internationalen Offenheit 62
1. Der rezeptive Aspekt: Völkerrechtsfreundlichkeit 63
2. Der aktive Aspekt: Internationale Zusammenarbeit 63
a) Allgemein 63
b) Betonung des aktiven Aspektes im Konzept des kooperativen Verfassungsstaates 67
aa) Merkmale des kooperativen Verfassungsstaates 68
bb) Kooperationsoffene Anknüpfungspunkte im Verfassungstext 68
3. Der menschenbezogene Aspekt: Orientierung am Menschenwohl 69
a) Allgemein 69
b) Bestandteile des menschenbezogenen Aspektes 70
aa) Menschenrechtsfreundlichkeit 71
bb) Weitergehende Bedeutung des menschenbezogenen Aspektes 72
cc) Handhabung des menschenbezogenen Aspektes im Rahmen einer Untersuchung 74
D. Die Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung 76
I. Größtmögliche Wirksamkeit völkerrechtlicher Normen in der nationalen Rechtsordnung 76
1. Richtige Ermittlung des Inhalts völkerrechtlicher Normen 77
a) Problematik der Inhaltsbestimmung des Völkerrechts 77
b) Auslegung von Normen völkerrechtlichen Ursprungs nach völkerrechtlichen Regeln 77
c) Befolgung der Rechtsprechung internationaler Gerichte, quasi-gerichtlicher Entscheidungen und der Stellungnahmen internationaler Auslegungsinstanzen 78
2. Unmittelbare Anwendung völkerrechtlicher Normen durch nationale Gerichte und Behörden 84
a) Begrifflichkeiten 84
b) Unmittelbare Anwendung völkerrechtlicher Normen durch innerstaatliche Rechtsanwender 85
c) Prozessuale Durchsetzungsmöglichkeiten völkerrechtlicher Rechte und Pflichten als Indiz für die Völkerrechtsfreundlichkeit? 88
3. Vermeidung von Konflikten zwischen völkerrechtlichen Normen und nationalen Normen 89
a) Formell: Zuweisung eines hohen innerstaatlichen Ranges 90
b) Materiell: Parallelisierung von nationalem Recht und Völkerrecht durch Rezeption völkerrechtlicher Standards 94
4. Ausführlicher, an völkerrechtlichen Standards orientierter Grundrechtskatalog 95
5. Möglichst völkerrechtskonforme Konfliktlösung 98
a) Anwendung völkerrechtlicher Lösungsmöglichkeiten 98
b) Völkerrechtskonforme Auslegung des nationalen Rechts 101
aa) Anwendung der völkerrechtskonformen Auslegung 102
bb) Abgrenzung zur völkerrechtsfreundlichen Auslegung 102
6. Keine völkerrechtsunfreundlichen Elemente 104
a) Bezug zur Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung 104
b) Begriffsabgrenzung 105
aa) Völkerrechtsskepsis 105
bb) Völkerrechtsunfreundlichkeit 105
II. „Natürliche“ bzw. „erarbeitete“ Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung 110
1. Verhältnis zwischen Völkerrecht und nationalem Recht 111
a) Der (gemäßigte) Monismus 112
b) Der (gemäßigte) Dualismus 114
2. Überführung des Völkerrechts in den innerstaatlichen Raum 116
a) Notwendigkeit der Überführung völkerrechtlicher Normen in den innerstaatlichen Bereich 116
b) Transformation, Adoption und Vollzug 117
3. Völkerrechtsfreundlichkeit des monistischen und des dualistischen Systems 119
a) Die „natürliche“ Völkerrechtsfreundlichkeit des monistischen Systems 119
aa) Vorrang des Völkerrechts 120
bb) Adoption völkerrechtlicher Normen 120
b) Die „erarbeitete“ Völkerrechtsfreundlichkeit des dualistischen Systems 121
aa) Übergesetzesrang des Völkerrechts oder Verzicht auf die lex posterior-Interpretationsmaxime 121
bb) Innerstaatliche Anwendung des Völkerrechts durch einen Vollzugsbefeh 122
III. Fazit 122
3. Teil: Die internationale Offenheit und Völkerrechtsfreundlichkeit der Unionsrechtsordnung 126
A. Die Unionsrechtsordnung als ausgewählte Rechtsordnung 126
I. Notwendige Begrenzung des Untersuchungsgegenstandes 126
II. Begründung der Auswahl 128
III. Der außerrechtliche Kontext 130
1. Erforderlichkeit der Kontexteinordnung 130
2. Selbst- und Fremdwahrnehmung der Europäischen Union 131
a) Europa und die EU 131
b) Die Europäische Sicherheitsstrategie 135
c) Außereuropäische Wahrnehmung der EU als „bessere Macht“? 136
B. Die internationale Offenheit der Unionsrechtsordnung 138
I. Inhaltliche Maßstäbe der internationalen Offenheit 139
1. Allgemeine Verfassungswerte und Ziele der Union 139
a) Werte der Union, Art. 2 EUV (neu) 139
b) Ziele der Union, Art. 3 EUV (ex-Art. 2 EUV) 141
2. Spezielle Ziele und Grundsätze des auswärtigen Handelns der Union, Art. 21 EUV (ex-Art. 11 EUV) 143
II. Anhaltspunkte für die verschiedenen Aspekte der internationalen Offenheit im Überblick 146
1. Der menschenbezogene Aspekt der internationalen Offenheit 146
2. Der rezeptive Aspekt der internationalen Offenheit 149
3. Der aktive Aspekt der internationalen Offenheit 151
III. Ergebnis 154
C. Die Völkerrechtsfreundlichkeit der Unionsrechtsordnung 155
I. Anwendung des Kriterienkataloges 155
1. Auslegungskompetenz des EuGH in diesem Bereich 155
2. Auslegung des Völkerrechts nach völkerrechtlichen Regeln 157
3. Befolgung der Rechtsprechung internationaler (Schieds-)Gerichte 162
4. Unmittelbare Anwendung völkerrechtlicher Normen 166
a) Unmittelbare Anwendung im Allgemeinen 166
b) Unmittelbare Anwendbarkeit des GATT/WTO-Rechts 168
5. Zuweisung eines hohen Ranges 171
a) Völkerrechtliche Verträge 171
b) Völkergewohnheitsrecht 172
c) Wertung 174
6. Ausführlicher, an völkerrechtlichen Standards orientierter Grund- und Menschenrechtskatalog 175
7. Möglichst völkerrechtskonforme Konfliktlösung 177
a) Anwendung völkerrechtlicher Lösungsmöglichkeiten 177
b) Völkerrechtskonforme Auslegung 178
8. Keine völkerrechtsunfreundlichen Elemente 180
a) Die WTO-/GATT-Rechtsprechung als völkerrechtsunfreundliches Element? 180
b) Die Kadi-Rechtsprechung als völkerrechtsunfreundliches Element? 183
aa) Die Kadi I-Entscheidung des EuG 184
bb) Die Schlussanträge des Generalanwalts 186
cc) Die völkerrechtsskeptische Kadi I-Entscheidung des EuGH 187
dd) Die weitere Entwicklung: Kadi II 192
c) Beurteilung der EuGH-Rechtsprechung 195
9. Systemische Einordnung 195
II. Erforderlichkeit eines zusätzlichen Kriteriums: Die Problematik der „Altverträge“ 199
1. Art. 351 AEUVals Ausdruck der völkerrechtskonformen Integration 200
a) Unberührtheitsklausel 203
b) Anpassungsverpflichtung der Mitgliedstaaten 204
c) Völkerrechtsfreundlichkeit von Art. 351 AEUV 206
2. Umgang mit besonders wichtigen Verträgen der Mitgliedstaaten 211
a) Die Europäische Menschenrechtskonvention 211
b) Die Charta der Vereinten Nationen 213
c) Der Nordatlantikvertrag 215
III. Ergebnis der Untersuchung: „Natürliche“ oder „erarbeitete“ Völkerrechtsfreundlichkeit? 216
IV. Tauglichkeit der entwickelten Kriterien 218
4. Teil: Entwicklungschancen der Konzepte der internationalen Offenheit und Völkerrechtsfreundlichkeit 220
A. Zukünftige Erweiterung des Konzepts der internationalen Offenheit? 220
I. Einbeziehung eines demokratischen Elementes? 221
II. Einbeziehung eines biozentrischen Elementes? 224
III. Fazit 230
B. Anerkennung der Völkerrechtsfreundlichkeit von Rechtsordnungen auf nationaler/supranationaler Ebene 231
I. Mögliche rechtliche Erfassung der Völkerrechtsfreundlichkeit einer Rechtsordnung 231
1. Deskriptiver Begriff 232
2. Auslegungshilfe der nationalen Normen 233
3. Verfassungsrechtliches Leitbild 235
4. Verfassungsprinzip 236
II. Entwicklung einer Theorie des Verfassungsprinzips der Völkerrechtsfreundlichkeit 237
1. Das Wesen von Rechtsprinzipien 237
a) Struktur von Rechtsprinzipien 238
b) Bedeutung von Rechtsprinzipien für die Rechtsordnung 239
2. Herleitung eines Verfassungsprinzips der Völkerrechtsfreundlichkeit 240
a) Ausgangspunkt: Grundsätzliche Existenzmöglichkeit dieses Prinzips 240
b) Ableitbarkeit von Verfassungsprinzipien 241
aa) Verfassungsgewohnheitsrechtliche Verankerung 241
bb) Induktive Ableitung von Prinzipien aus dem positiven Recht im Gegensatz zur antipositivistischen Ableitung von Prinzipien „aus der Rechtsidee“ 243
c) Induktive Gewinnung eines Verfassungsprinzips der Völkerrechtsfreundlichkeit 244
d) Ableitbarkeit aus dem Rechtsstaatsprinzip? 245
3. Inhalt eines Prinzips der Völkerrechtsfreundlichkeit 248
4. Wirkweise eines Prinzips der Völkerrechtsfreundlichkeit 252
a) Außerrechtliche Wirkungen 252
b) Rechtliche Wirkungen 252
aa) Einschränkende Wirkung 254
bb) Erweiternde Wirkung 256
cc) Abschließende Überlegungen 258
III. Vorteile einer Anerkennung der Völkerrechtsfreundlichkeit als Verfassungsprinzip und konkrete Handhabung 258
C. Vorläufiges Fazit: Eine Welt und das Recht im Umbruch 260
5. Teil: Zusammenfassung/Summary 266
A. Zusammenfassung 266
B. Summary 269
Literaturverzeichnis 272
Personen- und Sachverzeichnis 297