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Felz, D. (2017). Das Alien Tort Statute. Rechtsprechung, dogmatische Entwicklung und deutsche Interessen. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55134-7
Felz, Daniel. Das Alien Tort Statute: Rechtsprechung, dogmatische Entwicklung und deutsche Interessen. Duncker & Humblot, 2017. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55134-7
Felz, D (2017): Das Alien Tort Statute: Rechtsprechung, dogmatische Entwicklung und deutsche Interessen, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55134-7

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Das Alien Tort Statute

Rechtsprechung, dogmatische Entwicklung und deutsche Interessen

Felz, Daniel

Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 219

(2017)

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About The Author

Daniel Felz, »juris doctor« und attorney at law in New York und Texas, ist im US-Bundestaat Georgia aufgewachsen. Gemäß der US-Studienregelung absolvierte er zunächst in Georgia und Heidelberg ein Bachelor-Studium im Fach Philosophie, danach ein Studium der Rechtswissenschaften. Nach seiner Ausbildung arbeitete er mehrere Jahre als »Common Law Lecturer« am Lehrstuhl für bürgerliches Recht, internationales Privatrecht und Rechtsvergleichung von Prof. Dr. Peter Huber an der Universität Mainz. Zudem absolvierte er clerkships bei Gerichten in den US-Bundestaaten Georgia und Texas. Aktuell ist er bei der Kanzlei Alston & Bird LLP in den Bereichen Datenschutz und internationaler Prozessführung tätig.

Abstract

Aufgrund des sog. »Alien Tort Statute« (ATS), eines kleinen und etwa 100 Jahre lang vergessenen Satzes des US-amerikanischen Gerichtsverfassungsgesetzes von 1789, gründeten die US-Gerichte ein amerikanisches Forum mit weltweit reichender Gerichtsbarkeit für milliardenschwere Schadensersatzklagen wegen Menschenrechtsverletzungen. Dabei wurden insbesondere deutsche Gesellschaften in Anspruch genommen und Fälle, in denen deutsche Konzerne zu den Hauptbeklagten gehörten, mündeten in Leitentscheidungen der dogmatischen Expansion der ATS-Rechtsprechung. Daniel Felz arbeitet die enorme Masse an US-Entscheidungen auf, um die breitgefächerten dogmatischen Fundamente der ATS-Rechtsprechung zu ordnen. Alsdann widmet er sich der Behauptung der deutschen Bundesregierung, für derlei Klagen stünden die deutschen Gerichte offen, indem Felz einer Untersuchung der mit länderübergreifenden Menschenrechtsklagen verbundenen materiell- und prozessrechtlichen Fragen des deutschen Rechts nachgeht.»The Alien Tort Statute«

Until recently, US courts treated the Alien Tort Statute (ATS) as creating an American forum for civil suits involving human rights violations, regardless of where violations occurred. German companies were especially hard-hit by ATS lawsuits. This book provides a comprehensive account of the case law that led to seemingly universal jurisdiction in US courts. It then evaluates the German government's claim that German law provides an equivalent forum for human rights suits before German courts.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 22
Einleitung 29
I. Das Alien Tort Statute 29
II. Das Recht des ATS 37
III. Das ATS und deutsche Interesse 47
IV. Gliederung und Methode der Arbeit 50
Kapitel 1: Filartíga und die Erste Welle 57
A. Einleitung 57
B. Rechtsprechung 58
I. Rechtsprechung bis 1980 58
1. Hintergrund: ATS-Klagen als Spezies der Human Rights Litigatio 58
2. ATS-Rechtsprechung von 1789 bis 1980 61
II. Filartíga v. Pena-Irala: Der Urknall 66
1. Sachverhalt 66
2. Entscheidung des District Court 67
3. Entscheidung des Second Circuit 68
a) Das neue Völkerrechtsverständnis 68
b) Die Quellen des Völkergewohnheitsrechts 69
c) Der völkerrechtliche Individualschutz vor Folte 72
d) Zuständigkeit der amerikanischen Bundesgerichte 73
e) Das anwendbare Recht oder die materiellrechtliche Anspruchsgrundlage 76
f) Ergebnis und Verfahrensausgang 76
4. Zwischenergebnis 77
III. Kadic v. Karadzic 80
1. Einleitung 80
2. Sachverhalt 80
3. Erstinstanzliche Entscheidung durch den District Court 82
4. Entscheidung des Second Circuit 83
a) Bestätigung des modernen Völkerrechtsverständnisses von Filartíga 83
b) Unmittelbare Bindungswirkung des Völkerrechts für das Individuum 84
c) Die einzelnen Völkerrechtsdelikte Karadzics 86
aa) Völkermord 86
bb) Kriegsverbreche 88
cc) Folter und außergerichtliche Hinrichtunge 90
(1) Die Möglichkeit, Srpska als „Staat“ im völkerrechtlichen Sinne nachzuweise 92
(2) „Joint action“ mit einem Staat gilt als „acting under color of law“ 93
d) Justiziabilität der Klage 95
aa) Political Question Doctrine 95
bb) Act of State Doctrine 97
5. Ausgang des Verfahrens 98
6. Die Wirkung von Karadzic 98
IV. Die Erste Welle 99
1. Forti, Martinez-Baca und de Rapaport: Die Klagen gegen General Suarez-Maso 101
2. In re Marcos: Sammelklagen gegen die First Family der Philippine 102
3. Doe v. Lui Qi: Die Klage gegen den Bürgermeister von Peking 103
4. Doe v. Saravia: Die ATS-Klage aus dem Auftragsmord am Erzbischof von San Salvado 104
C. Dogmatische Entwicklung der Ersten Welle 105
I. Die Ableitung des ATS-Tatbestands aus dem Völkergewohnheitsrecht 105
1. Das moderne Völkergewohnheitsrecht als „law of nations“ im Sinne des ATS 105
a) Hintergrund: Konstituierende Normgefüge des Völkerrechts 106
b) Das moderne Völkergewohnheitsrecht als „law of nations“ nach dem ATS 109
2. Entwicklung des „universal, definable, and obligatory“-Standards für einklagbare Normen des Völkergewohnheitsrechts 111
3. Die Festlegung der Quellen zur Ermittlung völkerrechtlicher Norme 114
4. Die Festlegung einklagbarer Deliktstatbestände 116
a) Folte 116
b) Grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung 117
c) Außergerichtliche Hinrichtung 119
d) Willkürliche Inhaftierung 121
e) Zwangsweises Verschwindenlassen („causing disappearance“) 122
f) Genozid/Völkermord 123
g) Kriegsverbreche 124
h) Sklaverei/Sklavenhandel und Zwangsarbeit 126
i) Verbrechen gegen die Menschlichkeit 126
II. Die Gestaltung des Schadensersatzanspruchs nach amerikanischem Recht 128
1. Das amerikanische law of remedies als Grundlage des ATS-Schadensersatzanspruchs 128
2. Die Anwendung amerikanischen Rechts auf die Verjährungsfrist und deren Hemmung in ATS-Klage 131
a) Die Festlegung einer zehnjährigen Verjährungsfrist für ATS-Ansprüche 132
b) Die Hemmung der Verjährungsfrist durch „equitable tolling“ 133
3. Die Anwendung amerikanischer Rechtsprechung auf die Feststellung hoheitlichen Handelns 134
a) Die „color of law“-Rechtsprechung zum 42 U.S.C. § 1983 135
aa) Der „nexus“-Test 136
bb) Der „symbiotic relationship“-Test 137
cc) Der „joint action“-Test 138
dd) Der „public function“-Test 138
b) Die Anwendung der § 1983-Rechtsprechung auf ATS-Klage 139
4. Die Zulassung von Sammelklagen bei verbreiteten Völkerrechtsverletzunge 141
a) Das Recht der Class Actio 141
b) Class Actions der Ersten Welle 142
c) Die Nachwirkung von In re Marcos und Karadzic für die ATS-Rechtsprechung 144
III. Der grundsätzliche Ausschluss zweier wichtiger Einreden aus ATS-Klage 146
1. Die Political Question Doctrine 146
a) Das Recht der Political Question Doctrine 146
b) Die Ablehnung der Political Question Doctrine in der Rechtsprechung der Ersten Welle 148
2. Die Act of State Doctrine 152
a) Das Recht der Act of State Doctrine 152
b) Die Ablehnung der Act of State Doctrine in der Rechtsprechung der Ersten Welle 154
IV. Die stillschweigende Berufung auf das Weltrechtsprinzip 156
1. Dogmatischer Hintergrund: Jurisdiktion, Territorialitätsprinzip und Weltrechtsprinzip 156
2. Die Erste Welle als stillschweigende Berufung auf das Weltrechtsprinzip 160
D. Übergang zur Zweiten Welle 163
Kapitel 2: Die Zweite Welle 165
A. Rechtsprechung 168
I. Einleitung 168
1. Mulitnationale Unternehmen und Menschenrechte 168
2. Human rights litigation gegen Konzerne bis 1996 170
3. Die Erstreckung der human rights litigation auf Konzerne mittels des ATS nach Karadzic 172
II. Die Auslöser der Zweiten Welle: Die „Holocaust Cases“ und Doe v. Unocal Corp. 173
1. Die „Holocaust Cases“ 174
a) Die Klagen gegen die Schweizer Banke 175
b) Weitere Klagen gegen europäische Finanzdienstleiste 176
c) Die Zwangsarbeiterklage 178
d) Analyse der Holocaust-Klage 180
2. Doe v. Unocal Corp. 182
a) Sachverhalt 182
b) Die gemeinsame Grundlage der Unocal-Entscheidunge 184
c) Entscheidung des District Court von 1997 185
d) Entscheidung des District Court von 2000 188
e) Entscheidung des Ninth Circuit von 2002 192
aa) Klärung des Sachverhalts und die Zugrundelegung von Karadzic 193
bb) Die neue Fragestellung des Ninth Circuit 194
cc) Die Anwendung internationalen Rechts 194
dd) Haftung wegen Beihilfe zu Menschenrechtsverletzungen anhand des „aiding and abetting“-Tests 196
f) Ergebnis 198
g) Ausgang des Verfahrens 198
3. Fazit 199
III. Die Rechtsprechung der Zweiten Welle 199
1. Umweltschutzklagen und die Wende zu ATS-Klagen gegen die Rohstoffindustrie 200
a) Internationaler Umweltschutz durch ATS-Klagen? 200
b) ATS-Klagen gegen die Rohstoffindustrie 204
aa) Wiwa und Kiobel: ATS-Klagen gegen Shell aus Nigeria 205
bb) Bowoto: ATS-Klage gegen Chevron aus Nigeria 208
cc) Rio Tinto: Klage wegen Bergbau und Bürgerkrieg in Papua Neu Guinea 210
dd) Doe v. ExxonMobil Corp.: ATS-Klagen wegen Gasförderung in Indonesie 213
ee) Presbyterian Church of Sudan v. Talisman Energy, Inc. 215
2. Arbeitnehmerrechte in ATS-Klage 218
a) Frühe Versuche, internationale Arbeitsrechte geltend zu mache 218
b) Der Strategiewechsel nach Vorbild der Rohstoffklagen und Beispielverfahre 220
aa) Die Klagen der Sinaltrainal-Gewerkschaft gegen Coca-Cola 220
bb) Die Drummond-Klage 223
cc) Die Chiquita-Klage 227
3. Zwangsarbeit und Kinderarbeit 232
a) ATS-Klagen wegen Zwangsarbeit 232
b) Klagen wegen Kinderarbeit 235
4. „Historical Justice Litigation“ 237
a) Die Apartheid-Klage 237
aa) Die Einleitung der Klagen und die erste District Court-Entscheidung von 2004 238
bb) Die Entscheidung des Second Circuit von 2007 240
cc) Die zweite District Court-Entscheidung von 2009 240
dd) Entscheidungen des District Court von 2013 und 2014 243
b) Weitere Historical Justice-Klage 245
5. Finanzierung von Terrorismus 247
a) Der Anfang: Al Baraka 248
b) Die Grundlage künftiger Klagen: Arab Bank 248
c) Licci v. American Express 251
d) Fazit 253
6. Technologiekonzerne und China 253
IV. Fazit: Zahlen und Statistiken zur Zweiten Welle 256
B. Dogmatische Entwicklung der Zweiten Welle 259
I. Einleitung 260
II. Die dogmatische Expansionsphase 263
1. Die Aufnahme der Rechtsprechung der Ersten Welle 263
a) Die Anerkennung weiterer Normen des Völkergewohnheitsrechts als ATS-Tatbestände 263
b) Die Schwächung zeitlicher Einschränkungen für ATS-Ansprüche gegen Konzerne durch equitable tolling 265
c) Die Übernahme des Weltrechtsprinzips auf ATS-Klagen gegen Konzerne 267
2. Verfahrensrechtliche Erweiterunge 270
a) Ausdehnung der internationalen Zuständigkeit der Bundesgerichte 270
aa) Umfang und Schranken der internationalen Zuständigkeit der amerikanischen Gerichte 271
bb) Der „allgemeine Durchgriffsgerichtsstand“ durch den „agency test“ 273
(1) Der „agency“-Test 273
(2) Die Anwendung des „agency“-Tests in ATS-Klage 274
cc) Fazit zur Zuständigkeit 276
b) Die scheinbare Abschaffung der forum non conveniens-Doktrin in ATS-Klage 277
aa) Die Forum Non Conveniens-Doktri 277
bb) Forum non conveniens in ATS-Klagen bis 1995 279
cc) Der Wegfall der forum non conveniens-Doktrin in ATS-Klage 280
3. Materiellrechtliche Expansione 283
a) Explizite Bejahung der Völkerrechtssubjektivität von Kapitalgesellschafte 283
b) Die Haftung wegen Beihilfe zu Völkerrechtsverletzunge 286
aa) Hintergrund: Deliktische Haftung von Unternehmen nach der respondeat superior-Doktri 286
bb) Die Unocal-Entscheidung 288
cc) Die Aufnahme von Unocal in die Rechtsprechung der Zweiten Welle 290
dd) Fazit zu Beihilfehaftung 292
c) Die Erleichterung einer Durchgriffshaftung 292
aa) Trennungsprinzip und Durchgriffshaftung 293
bb) Die Frage nach dem anwendbaren Recht 294
cc) Die „alter ego“-Theorie 296
dd) Die „agency“-Theorie 297
ee) Fazit zur Durchgriffshaftung 300
4. Class Actions als Standardverfahren der Zweiten Welle 300
5. Die Reaktion auf die Expansionsphase: Widerstand aus der Wirtschaft 303
III. Sosa v. Alvarez-Machain: Der Supreme Court erteilt der Zweiten Welle seinen Sege 306
1. Einleitung und Sachverhalt 306
2. Die zu beantwortende Rechtsfrage von Sosa 307
3. Die Interessen und Argumente der amici curiae 307
a) Amici und Argumente gegen die Zweite Welle 308
b) Amici und Argumente für die Zweite Welle 312
c) Der Amicus Curiae Europäische Kommissio 317
4. Entscheidung des Supreme Court 317
IV. Die Fortführung der Expansionsphase 321
1. Die Rezeption von Sosa als Bestätigung der bisherigen ATS-Rechtsprechung 321
2. Die Wiederaufnahme und Expansion bisher anerkannter Deliktstatbestände 322
3. Die erneute Bejahung der Völkerrechtssubjektivität von Kapitalgesellschafte 324
4. Weitere Circuits akzeptieren indirekte Haftung wegen Beihilfe in ATS-Klage 324
5. Die Anwendbarkeit des Territorialprinzips auf ATS-Klagen wird erneut verneint 326
V. Die Wende zur allmählichen Einschränkung des ATS durch die Circuit Courts 330
1. Der wachsende Konsens gegen die Zweite Welle 331
2. Ninth Circuit: Erfordernis der Erschöpfung 334
3. Second Circuit: „aiding and abetting“ erfordert absichtliches Handel 339
a) Probleme in der Beihilferechtsprechung der District Courts bis 2009 339
b) Entscheidung des Second Circuit von 2009 342
c) Ausgang des Verfahrens und Fazit zur Beihilfehaftung 343
4. Eleventh Circuit: „heightened pleading standards“ 344
a) Die zu tragende Darlegungslast im Sachvortrag der Klageschrift 344
b) Die Erstreckung erhöhter Darlegungsanforderungen auf ATS-Klage 345
5. Die Einschränkung der internationalen Zuständigkeit der Bundesgerichte 347
a) Die Lage bis 2010: Wiwa erweitert die Zuständigkeit der Bundesgerichte 347
b) Bauman v. DaimlerChrysler: Der Ninth Circuit schafft das Trennungsprinzip effektiv ab 348
c) Die Entscheidung des Supreme Court in Bauma 350
d) Ergebnis 352
6. Eleventh Circuit und Second Circuit: Die Rückkehr der forum non conveniens-Doktri 352
a) Aldana v. Del Monte Fresh Produce 353
b) Turedi v. Coca-Cola Co. 356
7. Second Circuit: Das Völkerrecht sieht keine Haftung von Kapitalgesellschaften vo 359
a) Die Rechtsprechung zur Völkerrechtssubjektivität von Kapitalgesellschaften bis 2010 359
b) Die Entscheidung des Second Circuit von 2010 in Kiobel 361
c) Übergang zur Verhandlung von Kiobel vor dem Supreme Court 364
VI. Kiobel v. Royal Dutch Petroleum Co. 364
1. Einleitung 365
a) Sachverhalt 365
b) Annahme der Revision vom Supreme Court 366
2. Erste mündliche Verhandlung vor dem Supreme Court 366
a) Interessen und Argumente der amici curiae 366
aa) Amici und Argumente gegen die Zweite Welle 367
bb) Amici und Argumente für die Zweite Welle 370
b) Der erste mündliche Verhandlungstermi 373
c) Ergebnis der ersten mündlichen Verhandlung 374
3. Exkurs: Das Territorialprinzip und ATS-Klage 375
4. Die zweite mündliche Verhandlung 375
a) Amici und Argumente gegen weltweite ATS-Ansprüche 376
b) Amici und Argumente für weltweite ATS-Ansprüche 381
c) Die Europäische Kommission verlangt ein Erfordernis der Erschöpfung 387
5. Entscheidung des Supreme Court 387
a) Die Anwendbarkeit der „presumption against extraterritoriality“ auf ATS-Ansprüche 388
b) Die Verneinung, dass die Vermutung gegen extraterritoriale Anwendung von ATS-Ansprüchen entkräftet sei 390
c) Der festzuhaltende Standard für nachfolgende ATS-Rechtsprechung 392
VII. Die Nachwirkungen der Kiobel-Entscheidung 392
1. Wissenschaftliche Stellungnahmen zu Kiobel 393
2. Rechtsprechung nach Kiobel 394
a) Abweisungen von ATS-Ansprüchen aufgrund von Kiobel 395
aa) Abweisungen von „foreign cubed“-Fälle 395
(1) Sarei v. Rio Tinto, PLC 397
(2) Chowdhury v. Worldtel Bangladesh Holding, Inc. 398
(3) Fazit zu „foreign cubed“-Klage 399
bb) Abweisungen in Klagen mit Inlandsbezüge 399
(1) Giraldo v. Drummond Co. 399
(2) Al Shimari v. CACI Int'l 401
(3) Adhikari v. Daoud & Parnters 402
(4) Almog v. Arab Bank 403
cc) Fazit zu ATS-Abweisunge 404
b) Entscheidungen ohne Abweisunge 405
aa) Doe v. Nestle: Die Überraschung aus dem Ninth Circuit 405
bb) Die Verwirrung im Second Circuit 407
(1) In re Apartheid: Entscheidung des Second Circuit vom August 2013 407
(2) Licci v. Lebanese Canadian Bank: Entscheidung des Second Circuit vom Oktober 2013 409
(3) In re Apartheid: Entscheidung des Southern District of New York von Dezember 2013 410
(4) In re Apartheid: Zweite Entscheidung des Southern District of New York vom April 2014 411
(a) Die Aufhebung der Kiobel-Entscheidung von 2010 412
(b) Die Haftung von Kapitalgesellschaften für Menschenrechtsverletzunge 413
(c) Fazit zur Rechtsprechung im Second Circuit 415
cc) Daobin v. Cisco Systems 415
dd) Doe v. Exxon Mobil 416
c) Analyse der Rechtsprechung nach Kiobel 417
VIII. Ergebnis von Kiobel: Das Ende der Zweiten Welle? 418
Kapitel 3: Die Dritte Welle oder der Kampf gegen den Kampf gegen den Terro 421
A. Einleitung: Der „War on Terror“ nach dem 11. Septembe 422
B. Rechtsprechung und dogmatische Entwicklungen der Dritten Welle 424
I. Der Anfang: Al-Odah, Rasul, Ali und El-Masri 424
1. Al-Odah v. United States 424
2. Rasul v. Rumsfeld 425
3. Ali v. Rumsfeld 427
4. El-Masri v. Tenet 429
5. Zwischenergebnis 430
II. Die Wende zu Klagen gegen Sicherheitsfirmen und ihre ersten Erfolge 431
1. Hintergrund: der privatisierte Krieg 431
2. Saleh und Ibrahim 433
3. In re Xe Services: Der erste Erfolg? 436
a) Hintergrund: Blackwater im Irak 436
b) Die ATS-Klagen gegen Blackwate 438
c) Die Entscheidung des Eastern District of Virginia 438
d) Ergebnis 441
4. Die Abu Ghraib-Klage 442
a) Hintergrund: CACI, L-3 und das Abu Ghraib-Gefängnis 442
b) Die ATS-Klagen gegen CACI und L-3 443
c) Die ersten Gerichtsentscheidunge 443
d) Berufung und Prozesserfolge 448
III. Zwischenergebnis: Gute Aussichten für die Dritte Welle 450
IV. Kiobel: Das Ende der Dritten Welle? 452
1. Die Neuverhandlung von Al Shimari 452
2. Ergebnis: Das Ende der Dritten Welle? 455
Kapitel 4: Das ATS und Deutsche Interesse 457
A. Einleitung 457
B. ATS-Klagen gegen deutsche Konzerne 458
I. Die Zwangsarbeiterklagen gegen die deutsche Industrie 458
1. Zwangsarbeiterklagen in Deutschland 459
2. Die Zwangsarbeiterklagen in den USA 462
3. Die Globalabwicklung der Zwangsarbeiterklagen durch die Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ 463
4. Ergebnisse der Zwangsarbeiterklage 464
II. Die Herero-Klage 466
1. Der Kolonialkrieg in Namibia 466
2. Die Herero-Klage 467
3. Ergebnisse der Herero-Klage 469
III. Die Apartheid-Klage 470
1. Hintergrund der Apartheid-Klage 470
a) Das Apartheid-System Südafrikas 470
b) Die „Totale Strategie“, internationale Aufmerksamkeit und das Ende des Apartheid-Systems 472
c) Die Versöhnungs- und Wahrheitskommissio 473
d) Die Rolle der Wirtschaft im Apartheid-System 474
2. Die amerikanischen Apartheid-Klage 475
3. Erste Reaktionen auf die Apartheid-Klage 478
4. Deutsche Konzerne in den Apartheid-Klage 478
a) Die Vorwürfe gegen Daimle 479
b) Die Vorwürfe gegen die deutschen Banke 480
c) Die Rheinmetall-Gruppe 481
5. Verlauf der Ansprüche gegen deutsche Konzerne 482
6. Die Stellungnahme der Bundesregierung zu den Apartheid-Klage 483
a) Kapitalgesellschaften sind keine Völkerrechtssubjekte 484
b) Völkerrechtliche Straftatbestände sind nicht auf Kapitalgesellschaften anwendba 485
c) ATS-Klagen wie In re Apartheid gefährden den internationalen Handel 486
d) Die Zulassung der Apartheid-Klagen verletzt deutsche Hoheitsinteresse 488
e) Rechtsmissbräuchlichkeit von ATS-Klagen als Souveränitätsbeleidigung 490
7. Fazit zu den Apartheid-Klage 492
8. Übergang zu Bauma 493
IV. Bauman v. DaimlerChrysle 494
1. Sachverhalt der Klage 494
a) Hintergrund: Die Militärdiktatur Argentiniens 494
b) Die Vorwürfe gegen Daimle 495
2. Strafverfahren in Deutschland und Argentinie 496
3. Die Antwort des Daimler-Konzerns: Der Tomuschat-Bericht 497
4. Die amerikanischen ATS-Klage Bauman v. DaimlerChrylse 499
5. Der Zustellungsstreit in Deutschland 500
a) Das HZÜ, der Souveränitätsvorbehalt und Daimlers Einwände gegen Zustellung 500
b) Aussetzung der Zustellung durch das OLG Karlsruhe 502
c) Zweite Zustellung in den USA 504
6. Die Zuständigkeitsfrage 505
a) Rechtliche Hintergründe 505
b) Der notwendige Rückgriff auf den Agency-Test in der Bauman-Klage 506
c) Die Entscheidungen der amerikanischen Gerichte 506
aa) Die erstinstanzliche Entscheidung von 2007 und die erste Entscheidung des Ninth Circuit von 2009 506
bb) Entscheidung des Ninth Circuit von 2011 508
7. Deutsche Reaktionen auf die Entscheidung des Ninth Circuit 512
a) Das Urteil des OLG Karlsruhe 512
b) Proteste der deutschen Wirtschaft 514
aa) Das dogmatische Argument: Rechtsanwendungsbefugnis gleicht Rechtssetzungsbefugnis 514
bb) Das ökonomische Argument: Bauman schadet dem Investitionsstandort USA 516
8. Aufhebung des Ninth Circuit durch den Supreme Court 518
9. Fazit zu Bauma 520
C. Rechtsrisiken der ATS-Rechtsprechung für die deutsche Wirtschaft und die Antwort der Bundesregierung 522
I. Die Kostenfaktoren von ATS-Prozesse 522
II. Dogmatische Entwicklungen der ATS-Rechtsprechung, die die Erhebung einer ATS-Klage gegen ausländische Konzerne erleichterte 527
1. Equitable tolling 528
2. Die Zulassung von Haftung wegen Beihilfe zu Menschenrechtsverletzunge 529
3. Durchgriffshaftung auf das Vermögen ausländischer Muttergesellschafte 530
4. Die Anwendung des Weltrechtsprinzips auf ATS-Ansprüche 531
5. Die Weltgerichtsbarkeit durch Bauma 532
6. Ergebnis 533
III. Die besondere Gefährdung deutscher Konzerne 534
1. Die Beschaffenheit deutscher Wirtschaftstätigkeite 534
2. Deutsche Konzerne als ideale ATS-Beklagte 535
3. Zusammenfassung: ATS-Klagen als systemrelevantes Risiko für deutsche Wirtschaftstätigkeite 536
IV. Der Angriff der deutschen Politik und Wirtschaft auf die ATS-litigation in Kiobel und Bauma 537
1. Die Stellungnahme der Bundesregierung 538
a) Die Annahme der Zuständigkeit für ATS-Klagen beeinträchtigt deutsche Souveränität 539
b) Die Berufung auf die amerikanische Comity-Doktri 541
c) Analyse der Argumente der Bundesregierung 543
2. Die Stellungnahme der deutschen Industrie 544
a) Kapitalgesellschaften sind keine Völkerrechtssubjekte 545
b) Die Erfahrung mit ATS-Klagen spricht ihnen jede Effektivität ab 547
c) ATS-Klagen gefährden amerikanische Wirtschaftsinteresse 548
d) Vergeltungsklagen gegen US-Konzerne? 549
3. Entscheidung des Supreme Court und Analyse der deutschen Stellungnahme 551
4. Der Erfolg der deutschen Argumente in Bauma 552
D. Menschenrechtsklagen vor deutschen Gerichte 553
I. Vorbemerkung: Zuständigkeit der deutschen Gerichte für Klagen gegen deutsche Unternehme 554
II. Materielles Recht der Menschenrechtsklage vor deutschen Gerichte 554
1. Rechtliche Grundlage der Klage 554
a) § 823 BGB 554
aa) § 823 Abs. 1 BGB – Unerlaubte Handlung 554
bb) § 823 Abs. 2 BGB – Verstoß gegen eine Schutznorm 555
b) Ausländisches Deliktsrecht – Rom II-Verordnung 556
c) Ausländisches Deliktsrecht nach dem EGBGB 558
2. Weitere Rechtsfragen, die vom ausländischen Deliktsrecht bestimmt werde 559
3. Fragen der materiellrechtlichen Haftung 561
4. Durchgriffshaftung auf das Vermögen deutscher Muttergesellschafte 562
III. Prozessuale Hürde 562
1. Die deutsche Prozesskostenregelung im Vergleich zu den USA 563
a) Die erforderlichen Auslagen am Anfang des Verfahrens 563
aa) Die Gerichtsgebühre 563
bb) Prozesskostensicherheit nach § 110 ZPO 565
b) Das Kostenrisiko des Verfahrens 566
aa) Die breite deutsche Definition erstattungsfähiger Prozesskoste 566
bb) Die vergleichsweise niedrige Wahrscheinlichkeit einer Kostenbefreiung in Deutschland 568
c) Fazit zu Prozesskoste 570
2. (Fehlender) Kollektiver Rechtsschutz in Deutschland 571
a) Die Verbandsklage 571
b) Das Musterverfahre 572
c) Gebündelte Durchsetzung durch eine Interessengemeinschaft 573
aa) Begriff der Interessengemeinschaft 573
bb) Das Recht der Interessengemeinschaft 574
(1) Das Rechtsberatungsgesetz und das Rechtsdienstleistungsgesetz 574
(2) Klagen von Interessengemeinschaften und Sittenwidrigkeit nach § 138 BGB 575
d) Fazit zu Kollektivierungsmöglichkeite 579
3. Discovery 579
4. Die Vergütung der prozessführenden Anwälte 580
5. Fazit zu prozessualen Hindernisse 583
IV. Fazit zu Menschenrechtsklagen in Deutschland 583
These 584
Anhang A: ATS-Klagen der Ersten Welle 601
Anhang B: Fälle der Zweiten Welle 605
Anhang C: Ausgewählte Gesetzes- und Abkommenspassage 613
Literaturverzeichnis 626
Verzeichnis der Judikatu 643
Stichwortverzeichnis 655