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Private Regelsetzung

Cite BOOK

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Engler, C. (2017). Private Regelsetzung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55082-1
Engler, Carolin Marie. Private Regelsetzung. Duncker & Humblot, 2017. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55082-1
Engler, C (2017): Private Regelsetzung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55082-1

Format

Private Regelsetzung

Engler, Carolin Marie

Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 468

(2017)

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Abstract

In Zeiten eines schneller und komplexer werdenden Regelungsumfelds geht der Staat verstärkt dazu über, seine Ordnungsaufgaben dadurch zu verwirklichen, dass er Eigenverantwortung und private Initiative mobilisiert und Private mit ihrem Sachverstand in die Gestaltung von Regeln einbindet. Carolin Marie Engler greift diese Entwicklung auf, um das Phänomen privater Regelsetzung näher zu beleuchten. Dabei nimmt sie vornehmlich eine privatrechtliche Perspektive ein. Zunächst arbeitet sie die konzeptionellen Grundlagen privater Regelsetzung heraus und typologisiert ihre mannigfaltigen Erscheinungsformen. Sodann widmet sie sich dem Kern der Arbeit, nämlich der Frage, wie sich die Bindung an private Regeln legitimieren lässt. Die Verfasserin gelangt zu der Erkenntnis, dass sich sämtliche private Regeln an den Legitimationsidealen Zustimmung und / oder Gerechtigkeit messen lassen müssen.»Private Rulemaking«

The state is showing a greater tendency to carry out its regulatory tasks by mobilising autonomy and private initiative and incorporating private sector expertise into the regulation process. Carolin Marie Engler addresses this development in order to shed light on the phenomenon of private rulemaking. She identifies the conceptual bases of private rulemaking and classifies its manifestations. The central issue of her dissertation is the question of how being bound by private rules can be legitimised.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsübersicht 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 15
§ 1 Einleitung 19
I. Thema der Untersuchung 19
II. Stand der Diskussion 20
III. Gegenstand und Gang der Untersuchung 21
Erster Teil: Konzeptionelle Grundlagen privater Regelsetzung 24
§ 2 Terminologie staatsfreier und staatsferner Ordnungsgebung 24
I. Selbstregulierung als Oberbegriff 24
II. Private Regelsetzung als Ausschnitt der Selbstregulierung 26
1. Private Regelsetzung als Ausübung grundrechtlicher Freiheiten 26
2. Hybride Regeln – Kriterien zur Einordnung in die staatliche oder private Sphäre 28
III. Private Rechtsetzung als Teilbereich privater Regelsetzung 29
1. Meinungsstand 29
a) Staatszentrierte Sichtweise 29
b) Pluralistische Sichtweise 31
c) Soft Law 35
2. Entfaltung des Rechtsbegriffs 35
a) Funktionale Betrachtung des Rechtsbegriffs 35
b) Verbindlichkeit und Zwangscharakter des Rechts als entscheidende Parameter 38
IV. Rechtsbegriff und Rechtsquellenlehre 39
V. Zusammenfassung 40
§ 3 Verhältnis privater Regelsetzung zum staatlichen Recht 41
I. Abstecken der Grenzen durch die Verfassung 41
II. Vorranganspruch staatlichen Rechts 43
III. Handlungsformen privater Regelsetzung 44
IV. Zusammenfassung 45
§ 4 Vor- und Nachteile privater Regelsetzung 46
I. Vorteile privater Regelsetzung 46
1. Staatsentlastung und Kosteneffizienz 46
2. Flexibilität 46
3. Sachnähe und Akzeptanz 47
4. Internationale Ausrichtungsmöglichkeit 48
II. Nachteile und Gefahren privater Regelsetzung 48
1. Demokratiedefizit und Vernachlässigung öffentlicher Interessen 48
2. Rechtsstaatlichkeitsdefizit 48
3. Durchsetzungsdefizit 49
4. Fehlende Koordination 50
III. Zusammenfassung 50
Zweiter Teil: Systematisierung privater Regelsetzung 51
§ 5 Grundlagen und Herangehensweise 51
I. Notwendigkeit einer Systematisierung 51
II. Herkömmliche Systematisierungsversuche 51
III. Systematisierung am Grad der rechtlichen Verbindlichkeit 53
§ 6 Unverbindliche Regeln 54
I. Vorüberlegungen 54
II. Selbstverpflichtungserklärungen als einseitig unverbindliche Regeln 54
III. Soziale Normen, Gentlemen’s Agreements, Unternehmensrichtlinien und Kodizes als zwei- und mehrseitig unverbindliche Regeln 56
§ 7 Regelarrangements mit mittelbarer Rechtsverbindlichkeit 58
I. Vorüberlegungen 58
II. Technische Normen 59
1. Allgemeines 59
2. DIN-Normen 59
a) Unmittelbare rechtliche Wirkung im Einzelfall 59
b) Mittelbare rechtliche Wirkungen als Regelfall 63
aa) DIN-Normen als Maßstab für die Soll-Beschaffenheit im Wer 63
bb) DIN-Normen als Maßstab für Sorgfalts- und Verkehrspflichten 65
3. VDI-Richtlinien 67
III. Quantifizierungen als Bestandteil richterlicher Konkretisierungsbefugnis 68
1. Begriff und Erscheinungsformen 68
2. Berufs- und Standesregeln 69
3. Unterhaltstabellen 69
4. Keine Quantifizierungen im engeren Sinne durch Tatsachen- und Entscheidungssammlungen 72
IV. Regelsetzung durch das IDW 73
V. Der Deutsche Corporate Governance Kodex 74
1. Grundlagen 74
a) Entstehungsgeschichte 74
b) Regelungsmechanismus 76
c) Privates oder staatliches Regelwerk? 77
aa) Meinungsstand 77
bb) Stellungnahme 80
2. Keine isolierten Rechtswirkungen der Kodexvorschriften 82
3. Bindungswirkung über § 161 AktG 86
a) Faktischer Befolgungsdruck 86
b) Keine Rechtswirkungen bei korrekter Entsprechenserklärung 86
c) Rechtsfolgen fehlerhafter Entsprechenserklärung 88
aa) Haftungsrisiken 88
bb) Anfechtbarkeit von Hauptversammlungsbeschlüssen 91
VI. Rechnungslegungsregeln des DRSC 93
1. Entstehungsgeschichte 93
2. Privater Charakter der Regeln 95
3. Rechtswirkungen der Standards 96
VII. Zusammenfassung 99
§ 8 Regeln mit Verbindlichkeitsanspruch 100
I. Grundlagen 100
II. Einseitige Rechtsetzung durch Private 100
1. Einseitige Bindung durch Rechtsgeschäft 100
a) Auslobung und Preisausschreiben 100
b) Einseitige Organisationsgeschäfte 102
c) Testament 102
d) Arbeitsrechtliches Direktions- und Weisungsrecht 103
e) Arbeitsrechtliche Gesamtzusage 104
f) Keine private Rechtsetzung durch Gestaltungsrechte 105
2. Einseitige Rechtsetzung durch subjektive Rechte 105
III. Zwei- und mehrseitige Rechtsverbindlichkeit 106
1. Zwei- und mehrseitige Verträge 106
2. Das Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen 107
a) Grundlagen 107
b) Rechtsnatur: Normentheorie versus Vertragstheorie 108
3. Die Rechtsregeln der Verbände 110
a) Grundlagen 110
b) Die Rechtsnatur der Verbandssatzung 112
aa) Meinungsstand: Vertragstheorie versus Normentheorie 112
bb) Stellungnahme 114
4. Die Rechtsnormen des Tarifvertrags 115
a) Die unmittelbare und zwingende Wirkung des Tarifvertrags 115
b) Ursprung der tarifvertraglichen Normsetzung 117
aa) Meinungsstand 117
bb) Stellungnahme 119
5. Die Rechtsnormen der Betriebsvereinbarung 120
a) Normative Wirkung der Betriebsvereinbarung 120
b) Ursprung der Betriebsvereinbarung 121
6. Erstarkung privater Regeln zu Gewohnheitsrecht 122
7. Handelsbrauch und Verkehrssitte 123
IV. Zusammenfassung 124
Dritter Teil: Legitimation privater Regeln 125
§ 9 Grundlagen 125
I. Legitimationsbedürftigkeit privater Regeln 125
II. Verschiedene Perspektiven der Legitimation 127
1. Soziologischer und normativer Ansatz 127
2. Vorzugswürdigkeit eines normativen Ansatzes 128
§ 10 Legitimationselemente 129
I. Demokratische Legitimation als staatliches Legitimationsideal 129
II. Keine Legitimation kraft Historie oder bloßer Legalität 130
1. Historischer Wuchs als bloßes Faktum 130
2. Unzulänglichkeiten eines rein rechtspositivistischen Ansatzes 130
III. Individuelle Zustimmung als materielles Legitimationsideal privater Regeln 131
1. Privatautonomie als Leitgedanke 131
2. Kein Einfangen sämtlicher privater Regeln 132
a) Verdünnte Zustimmung 132
b) Fehlende Zustimmung 133
c) Schlussfolgerungen 134
IV. Vertragstheorien als Legitimationswegweiser? 135
1. Konsens als Legitimation 135
2. Kritik und fehlende Tragfähigkeit zur Legitimation privater Regeln 136
V. Legitimation durch ökonomischen Nutzen 137
1. Theoretische Grundlagen 137
2. Durchgreifende Einwände 139
VI. Kombinatorisches Legitimationsmodell 139
1. Zustimmung und Gemeinwohl als Teile eines beweglichen Systems 139
2. Würdigung 141
VII. Legitimation durch Gerechtigkeit 143
1. Materielle Gerechtigkeit als Korrektiv 143
2. Formelle Gerechtigkeit durch Organisation und Verfahren 144
a) Vorüberlegungen 144
b) Organisatorische Anforderungen 145
c) Verfahrensanforderungen 147
VIII. Zusammenfassung 147
§ 11 Staatliche Pflicht zur Organisation der Legitimation 148
I. Grundrechtliche Verpflichtung zur Organisation 148
II. Ausgestaltung durch die drei Gewalten 149
§ 12 Praktische Erprobung des Legitimationsmodells 150
I. Legitimation unmittelbarer Rechtswirkungen 150
1. Überblick 150
2. Vertrag 151
a) Zustimmung als Legitimation 151
b) Organisation fehlerfreier Zustimmung 152
3. Allgemeine Geschäftsbedingungen 155
a) Institutionelle Störung der Vertragsparität 155
b) Kompensation der verdünnten Zustimmung durch Gerechtigkeitskontrolle 156
4. Einseitige Rechtsetzung 157
a) Einseitige Rechtsgeschäfte 157
b) Rechtsetzung kraft absoluten subjektiven Rechts 158
5. Verbandsregeln 159
a) Zustimmung durch Verbandsbeitritt als verdünnte Zustimmung 159
b) Kompensatorische Sicherungen 159
aa) Sicherung durch Verfahren 159
bb) Materielle Sicherung durch Inhalts- und Beschlusskontrolle 160
cc) Austritt als letzter Ausweg 162
6. Tarifverträge 162
a) Horizontale Legitimation kraft Zustimmung 162
b) Vertikale Legitimation 163
7. Betriebsvereinbarungen 164
a) Ausgangslage 164
b) Verdünnte Zustimmung 164
c) Gerechtigkeitselemente 165
aa) Formale Gerechtigkeit durch Teilhabe und Verfahren 165
bb) Materielle Gerechtigkeit durch umfassende Billigkeitskontrolle 166
cc) Günstigkeitsprinzip 167
8. Gewohnheitsrecht, Verkehrssitte und Handelsbrauch 167
II. Legitimation mittelbarer Rechtswirkungen 168
1. Vorüberlegungen 168
2. Technische Normen 169
a) DIN-Normen als Paradebeispiel 169
aa) Legitimation durch staatliche Organisations- und Verfahrensvorgaben 169
bb) Legitimation durch richterliche Einzelfallkontrolle 171
b) Legitimation sonstiger technischer Normen 171
3. Quantifizierungen 171
a) Unterhaltstabellen 171
b) Berufs- und Standesregeln 172
4. Keine hinreichende Legitimation der IDW PS 172
5. Defizite auch beim Deutschen Corporate Governance Kodex 174
a) Staatsrechtliche Perspektive: Wesentlichkeitstheorie 174
b) Hinreichende zivilistische Legitimation 175
6. Gelungene Legitimation der Rechnungslegungsstandards 177
a) Hinreichende gesetzliche Vorgaben 177
b) Konkretisierung durch den Standardisierungsvertrag und Satzung 177
aa) Organisationsrechtliche Vorgaben 177
bb) Verfahrensrechtliche Vorgaben 179
c) Kontrolle durch das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz sowie die Gerichte 179
7. Allgemeines Normengesetz 180
III. Zusammenfassung 181
Vierter Teil: Untersuchungsergebnisse 182
I. Konzeptionelle Grundlagen privater Regelsetzung 182
1. Terminologie staatsfreier und staatsferner Ordnungsgebung 182
2. Das Verhältnis privater Regelsetzung zum staatlichen Recht 183
3. Vor- und Nachteile privater Regelsetzung 183
II. Systematisierung privater Regelsetzung 184
1. Systematisierung am Grad der rechtlichen Verbindlichkeit 184
2. Unverbindliche Regeln 184
3. Mittelbar rechtsverbindliche Regeln 184
4. Unmittelbar rechtsverbindliche private Regeln 186
III. Legitimation privater Regeln 187
1. Legitimationsbedürftigkeit 187
2. Legitimationsmodell 188
3. Staatliche Pflicht zur Organisation der Legitimation 189
4. Die Umsetzung des Legitimationsmodells bei den einzelnen Regelwerken 190
Literaturverzeichnis 193
Sachwortverzeichnis 224