Die zugerechnete Willenserklärung
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Die zugerechnete Willenserklärung
Existenz, Struktur und Kriterien
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 470
(2017)
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Matthias Lüdeking studierte in Tübingen Rechtswissenschaft und Philosophie; 2014 Erste juristische Prüfung; 2014 bis 2016 Akademischer Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Römisches Recht und Europäisches Privatrecht der Eberhard-Karls-Universität Tübingen; 2016 B.A. Philosophie; 2017 Promotion.Abstract
Die Willenserklärung ist ein - vielleicht sogar $ader$z - Zentralbegriff des Allgemeinen Teils des BGB, und das Problem der zugerechneten Willenserklärung begleitet das BGB seit seinem Inkrafttreten. Die Untersuchung entwickelt Antworten auf die Fragen, ob die zugerechnete Willenserklärung anzuerkennen ist, was Zurechnung bedeutet und nach welchen Kriterien zuzurechnen ist, indem sie auf einschlägige Ideen aus der analytischen (Sprach)Philosophie zurückgreift. Dargelegt wird, dass die Willenserklärung ein tû-tû-Begriff ist. Weiter wird aufgezeigt, dass Zurechnung aufgrund konstitutiver Regeln geschieht. Unterschieden werden die rechtliche und die sprachliche Zurechnung der Willenserklärung. Die rechtliche Zurechnung geschieht aufgrund von konstitutiven Zurechnungsnormen. Im Rahmen der sprachlichen Zurechnung wird der Unterschied zwischen der Zurechnung kraft der konventionalen Bedeutung der gebrauchten Zeichen und der Zurechnung aufgrund von konversationalen Implikaturen erläutert.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Einleitung | 15 | ||
A. Geschichtliche und dogmatische Grundlegung | 19 | ||
I. Begriffsgeschichte | 19 | ||
1. Herkunft des Begriffs | 19 | ||
2. Willens- und Erklärungstheorie | 21 | ||
a) Anfänge der Willenstheorie | 21 | ||
b) Ursprung der Erklärungstheorie | 22 | ||
c) Kontroverse zwischen Willens- und Erklärungstheorie | 23 | ||
3. Gesetzgebungsverfahren und gesetzliche Regelung | 25 | ||
II. Allgemeines zum Rechtsbegriff der Willenserklärung | 28 | ||
1. Funktion der Willenserklärung | 28 | ||
2. Geltungstheorie und Willenserklärung als performative Äußerung | 29 | ||
a) Geltungserklärung und performative Äußerung | 29 | ||
b) Keine Überwindung des Dualismus von Wille und Erklärung | 33 | ||
3. Begrenzung des Untersuchungsgegenstandes | 34 | ||
a) Empfangsbedürftige und nicht empfangsbedürftige Willenserklärung | 34 | ||
b) Finale und normativ zugerechnete Willenserklärung | 35 | ||
c) Tatbestands- und Bindungsproblem | 39 | ||
d) Äußerer und innerer Tatbestand | 40 | ||
e) Ausgangspunkt der weiteren Untersuchung | 41 | ||
III. Die Willenserklärung als tû-tû-Begriff | 42 | ||
1. Herausforderung durch die Rechtssprache | 42 | ||
2. Tû-tû-Allegorie und ihre Anwendung | 43 | ||
a) Ross’ Allegorie zum Brauch der Noît-cif | 43 | ||
b) Tû-tû-Begriffe in der Rechtsordnung | 45 | ||
c) Anwendung auf die Willenserklärung | 48 | ||
IV. Einwände gegen die zugerechnete Willenserklärung | 50 | ||
1. Manigk | 50 | ||
2. Coing | 51 | ||
3. Canaris | 52 | ||
4. Flume | 54 | ||
5. Lobinge | 56 | ||
B. Grundlagen der Zurechnung der Willenserklärung | 60 | ||
I. Geschichte des Zurechnungsgedankens | 60 | ||
II. Zurechnungsbegriff und Zurechnungsstruktu | 63 | ||
1. Zurechnungsnorm und bezogene Norm | 63 | ||
2. Zwei Typen von Regel | 65 | ||
a) Regulative Regel | 65 | ||
b) Konstitutive Regel | 66 | ||
3. Logische Form der Zurechnungsnorme | 67 | ||
4. Zurechnung und Rechtsfiktione | 70 | ||
a) Gesetzliche Fiktione | 70 | ||
b) Definitorische Fiktione | 71 | ||
C. Die Zurechnung des Erklärungszeichens | 74 | ||
I. Ausdrückliche und stillschweigende Willenserklärung | 74 | ||
1. Entwicklung bis zum BGB | 75 | ||
2. Definitionsvorschläge in der Literatu | 78 | ||
a) Unmittelbar- und Mittelbarkeit | 79 | ||
b) Sprachliche und nicht sprachliche Mittel | 80 | ||
c) Eindeutigkeit und Uneindeutigkeit | 81 | ||
d) Subjektive Bestimmung | 81 | ||
e) Schweigen als Willenserklärung | 82 | ||
3. Ablehnung der Unterscheidung | 83 | ||
II. Kriterien der Zurechnung | 84 | ||
1. Willenserfordernis | 84 | ||
2. Kausalhaftung | 86 | ||
3. Veranlassungsprinzip | 88 | ||
4. Rechtsgedanke des § 935 BGB | 89 | ||
5. Verschuldensprinzip | 90 | ||
6. Risikoprinzip | 92 | ||
a) Risikoverteilung und Gefahrbeherrschungsgedanke | 92 | ||
b) Risikoverteilung nach einem beweglichen System | 93 | ||
7. Vorschlag für die Zurechnung nach dem Risikoprinzip | 95 | ||
a) Rechtfertigung einer Praxis oder einer einzelnen Handlung | 95 | ||
b) Lösungsvorschlag mittels der Unterscheidung | 98 | ||
III. Zurechnungsnormen für das Erklärungszeiche | 100 | ||
1. Abgabe | 100 | ||
2. Irrtum in der Erklärungshandlung | 101 | ||
3. Falschübermittlung | 102 | ||
4. Kaufmännisches Bestätigungsschreibe | 103 | ||
5. Duldungs- und Anscheinsvollmacht | 105 | ||
D. Die Zurechnung des Erklärungsinhalts | 108 | ||
I. Auslegung und Zurechnung des Erklärungsinhalts | 108 | ||
II. Theorie der Implikature | 109 | ||
1. Meinen nach Grice | 110 | ||
2. Implikature | 111 | ||
a) Konventionale Implikature | 113 | ||
b) Konversationale Implikature | 114 | ||
c) Stornierbarkeit konversationaler Implikature | 117 | ||
III. Sprachliche und rechtliche Zurechnung | 118 | ||
1. Sprachliche Zurechnung | 119 | ||
a) Konventionale Bedeutung | 119 | ||
b) Konversationale Implikaturen und Zurechnung | 120 | ||
c) Arbeitszeugnisse und sprachliche Zurechnung | 122 | ||
2. Rechtliche Zurechnung | 126 | ||
a) Inhaltsirrtum | 127 | ||
b) §§ 612, 632 BGB | 127 | ||
c) Betriebliche Übung | 130 | ||
3. Verhältnis von rechtlicher und sprachlicher Zurechnung | 132 | ||
E. Zurechnung zugunsten des Erklärende | 135 | ||
F. Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse | 137 | ||
Literaturverzeichnis | 139 | ||
Personen- und Sachwortregiste | 150 |