Mediation im Sozialrecht
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Mediation im Sozialrecht
Das Potential der Inhalte des deutschen Mediationsbegriffs für die Konfliktbehandlung zwischen Bürger und Sozialbehörde im Sozialverwaltungsverfahren unter den Prämissen des sozialen Verfassungsstaats
Schriften zum Sozial- und Arbeitsrecht, Vol. 342
(2017)
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Abstract
Torsten Soffner untersucht die tatsächlichen und verfassungsrechtlichen Möglichkeiten eines frühzeitigen Einsatzes von Mediation im Sozialrecht. Denn trotz der hohen Konfliktanfälligkeit des emotional aufgeladenen Sozialverwaltungsverfahrens wird Mediation gerade hier - an der Konfliktwurzel - bislang praktisch nicht verwendet.Anhand einer Begriffsanalyse zeigt der Autor auf, dass dafür eine Glaubwürdigkeitskrise des deutschen Mediationsbegriffs mitursächlich ist. Als Ausweg wird eine wortgeschichtlich begründete Definition von »Mediation« erarbeitet. So definiert, lässt sich ein großes tatsächliches Potential der Mediation gerade für das Sozialverwaltungsverfahren nachweisen.Eine verfassungsrechtliche Analyse zeigt jedoch: Nicht erfüllte Gesetzesvorbehalte treffen auf ein vom Autor eigens entwickeltes, sozialverfassungsrechtliches Kooperationsgebot - mit besonderen Kommunikations- und Kooperationspflichten des Sozialstaats. Der Autor begründet damit die Pflicht von Bund und Ländern, das Sozialverwaltungsverfahren hinreichend kooperativ auszugestalten und Mediation zu ermöglichen. Die Arbeit schließt mit Formulierungsvorschlägen für eine entsprechende Gesetzgebung.Ausgezeichnet mit dem »Brüggehagen+Kramer Promotionspreis 2015«, dem »Mediations-Wissenschaftspreis 2016« der Centrale für Mediation und dem Fakultätspreis 2017 der Juristischen Fakultät der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.»Mediation and Social Law«This dissertation is about the factual and legal potential of mediation in conflicts between citizens and social security authorities erupting at the early stage of administrative procedures. The author establishes that the ambiguity of the German word »Mediation« has posed a hinderence for the use of this method by social security authorities. After shaping it innovatively, the author can show an immense factual potential of »Mediation« for the conflicts discussed. However, constitutional premises call for more detailed legislation to allow mediation here. The author then deducts from known constitutional premises a new social-constitutional principle of cooperation - containing certain constitutional duties of the Welfare State with regard to communication and mediation.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Teil 1: Einleitung | 19 | ||
§ 1 Positiv evaluiert, dennoch keine Erfolgsgeschichte: Spärliche Erfahrungswerte mit „Mediation“ im Sozialverwaltungsverfahren | 22 | ||
A. Pilotprojekt des BKK-Landesverbandes Niedersachsen-Bremen | 22 | ||
B. „Mediation“ in Widerspruchsverfahren der Techniker Krankenkasse | 24 | ||
C. Pilotprojekt der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege | 25 | ||
D. Weitere Beispiele für „Mediationen“ im Bürger-Sozialbehörde-Verhältnis | 26 | ||
§ 2 Mögliche Gründe für den spärlichen Einsatz von „Mediation“ im Sozialverwaltungsverfahren | 27 | ||
A. Begriffliche Ungewissheit schürt Fragen zu Nutzen und Eignung von „Mediation“ im Sozialverwaltungsverfahren | 28 | ||
B. Rechtliche Ungewissheit schürt Fragen zur rechtlichen Zulässigkeit von „Mediation“ im Sozialverwaltungsverfahren | 32 | ||
I. Kritische Analyse des Meinungsstands zur Zulässigkeit von „Mediation“ im Verwaltungsverfahren | 32 | ||
1. Bisher bekannte Zulässigkeits- und Unzulässigkeitsthesen | 34 | ||
2. Argumentationsmuster | 37 | ||
a) Argumentation mit dem eingriffsinduzierten Gesetzesvorbehalt | 37 | ||
b) Argumentation mit staatsstrukturell induzierten Gesetzesvorbehalten | 41 | ||
c) Weitere Argumentationsmuster | 46 | ||
3. Zwischenfazit | 49 | ||
II. Komplizierung des Meinungsstandes durch die begriffliche Ungewissheit | 49 | ||
C. Rechtliche Ungewissheit schürt Fragen zur rechtlichen Gebotenheit von „Mediation“ im Sozialverwaltungsverfahren | 53 | ||
§ 3 Ziele und Gang der Untersuchung | 56 | ||
Teil 2: Der deutsche Begriff „Mediation“ und sein Potential für die Konfliktbehandlung im Sozialverwaltungsverfahren | 59 | ||
§ 1 Das Begriffswirrwarr um das deutsche Wort „Mediation“ in Literatur, Praxis und Gesetzgebung | 59 | ||
A. Entstehung eines Begriffswirrwarrs in Literatur und Praxis | 59 | ||
I. Unstreitiger Kern: Drittmittlung bei interpersonalen Konflikten | 59 | ||
II. Streitigkeit aller weiteren Begriffsmerkmale | 61 | ||
1. Streitige Begriffsmerkmale betreffend den Verfahrensrahmen | 62 | ||
a) „Sackgassen“-Situation als begriffsnotwendiges Kriterium? | 62 | ||
b) Freiwillige Mitwirkung aller Beteiligten zu jedem Zeitpunkt? | 62 | ||
c) Umfassende Vertraulichkeit des Verfahrens? | 63 | ||
d) Möglichkeit einer rechtsverbindlichen Abschlussvereinbarung? | 64 | ||
e) Jederzeitige Informiertheit der Parteien? | 65 | ||
2. Streitige Begriffsmerkmale betreffend die Rolle des Dritten | 66 | ||
a) Neutralität/Allparteilichkeit des Dritten? | 66 | ||
b) Fehlen der Befugnis des Dritten zur Streitentscheidung? | 68 | ||
c) Uneingeschränkte Prozessführungsbefugnis des Dritten? | 69 | ||
d) Rein facilitative oder (auch) evaluative Rolle des Dritten? | 69 | ||
e) Erlaubtheit eigener Lösungsvorschläge des Dritten? | 72 | ||
f) Das Harvard-Konzept als begriffsnotwendige Methode des Dritten? | 74 | ||
g) Begriffsnotwendige innere Zielrichtung des Dritten? | 77 | ||
III. Vertiefung des Begriffswirrwarrs durch ungünstige Bewältigungsstrategien | 79 | ||
1. Behauptung einer Vielzahl vermeintlich einzig richtiger Inhalte von „Mediation“ | 80 | ||
2. Weit gefasste Definitionen von „Mediation“ | 82 | ||
3. Individuelle Arbeitsdefinitionen von „Mediation“ | 87 | ||
IV. Zwischenfazit: Der deutsche Begriff „Mediation“ in der Glaubwürdigkeitskrise | 88 | ||
B. Fortschreibung des Begriffswirrwarrs in der Gesetzgebung | 90 | ||
I. Begriffliche Indifferenz der EG-Richtlinie 2008/52/EG | 91 | ||
II. Begriffliche Offenheit des deutschen Mediationsgesetzes | 101 | ||
1. Möglichkeit der Begriffsverklarung: Die Anwendbarkeit des Mediationsgesetzes auf „Mediation“ im Sozialverwaltungsverfahren | 102 | ||
2. Kaum begriffliche Festlegungen durch das Mediationsgesetz | 109 | ||
a) Das gesetzliche Merkmal der Vertraulichkeit | 109 | ||
b) Das gesetzliche Merkmal der Verfahrensstrukturiertheit | 113 | ||
c) Das gesetzliche Merkmal der Eigenverantwortlichkeit | 121 | ||
d) Das gesetzliche Merkmal der Freiwilligkeit | 126 | ||
e) Die gesetzlichen Merkmale der Unabhängigkeit, Neutralität und der fehlenden Entscheidungsbefugnis des Dritten | 129 | ||
3. Zwischenfazit: Fortdauer der Glaubwürdigkeitskrise und des rechtstatsächlich-begrifflichen Klärungsbedarfs | 130 | ||
§ 2 Begriffsschärfung durch eine wortgeschichtlich begründete Definition von „Mediation“ | 133 | ||
A. Kriterien für eine sinnvolle Definition von „Mediation“ | 135 | ||
I. Gewährleistung der Abgrenzbarkeit von „Mediation“ | 135 | ||
II. Gewährleistung einer Begründung für die Inhalte von „Mediation“ | 136 | ||
III. Gewährleistung der sozio-semantischen Individualität von „Mediation“ | 136 | ||
IV. Gewährleistung eines maximalen Geltungsbereichs der nachfolgenden rechtsdogmatischen Untersuchung? | 139 | ||
B. Entwicklung einer wortgeschichtlich begründeten Definition | 139 | ||
I. Die Geschichte des deutschen Wortes „Mediation“ | 141 | ||
1. „Mediation“ als Synonym für freihändige Drittmittlungen im staatlich-politischen Bereich (ca. 1640–1900) | 141 | ||
2. „Mediation“ als Übersetzung des englischen Wortes „mediation“ zur Bezeichnung von Drittmittlungen in privaten Konflikten (seit ca. 1989) | 150 | ||
a) Hintergrund: Die Entwicklung des amerikanisch-englischen Wortes „mediation“ im 20. Jahrhundert | 151 | ||
aa) Nichtabgrenzbarkeit trotz Gebrauchssteigerung (ca. 1900–1970) | 151 | ||
bb) Formung einer innovativen Begriffsinhaltskontur (1970er Jahre) | 154 | ||
cc) Weitere Formung durch das Harvard-Konzept (seit 1981) | 158 | ||
(1) Hintergrund und Inhalt des Harvard-Konzepts | 158 | ||
(2) Verschmelzung von Harvard-Konzept und „mediation“ | 161 | ||
dd) Rückentwicklung zur Konturlosigkeit: „Riskin’s Grid“ (1996) | 162 | ||
b) Übersetzungen von „mediation“ ins Deutsche (seit 1989) | 164 | ||
aa) Übersetzungen von „mediation“ mit innovativer Inhaltskontur | 165 | ||
bb) Übersetzungen von „mediation“ ohne innovative Inhaltskontur | 171 | ||
II. Die wortgeschichtlich begründeten Begriffsinhalte von „Mediation“ | 173 | ||
C. Die Folge: Nachschärfungsbedarf für den deutschen Gesetzgeber | 177 | ||
I. Nachschärfung des Mediationsgesetzes im Sinne der wortgeschichtlich begründeten Begriffsinhalte von „Mediation“ | 177 | ||
1. Nachschärfung des gesetzlichen Merkmals der Vertraulichkeit | 177 | ||
2. Nachschärfung der gesetzlichen Merkmale der Verfahrensstrukturiertheit und Eigenverantwortlichkeit | 180 | ||
3. Keine Nachschärfung der weiteren gesetzlichen Merkmale | 183 | ||
II. Inkurs: Nachschärfung von § 1 MediationsG wegen Verstoßes gegen die EG-Richtlinie 2008/52/EG | 184 | ||
§ 3 Das rechtstatsächliche Potential der wortgeschichtlich definierten Mediation für die Konfliktbehandlung zwischen Bürger und Sozialbehörde im Sozialverwaltungsverfahren | 187 | ||
A. Konfliktmerkmale für ein großes Mediationspotential im Allgemeinen | 187 | ||
B. Konfliktmerkmale im Sozialverwaltungsverfahren: Mediationspotential? | 190 | ||
I. Grundsatz: Großes Mediationspotential im Sozialverwaltungsverfahren | 190 | ||
II. Sozialrechtsspezifische Potentialsteigerungen oder -einschränkungen? | 196 | ||
1. Steigerung durch sozialrechtsspezifische Dauerbeziehungen | 196 | ||
2. Steigerung durch sozialrechtsspezifisches Trägernetz | 198 | ||
3. Einschränkung wegen geringer Handlungsfreiheit von Sozialbehörden? | 200 | ||
4. Einschränkung wegen des Gedankens der Sozialverwaltungseffizienz? | 209 | ||
III. Mögliche Fallauswahlkriterien für die Sozialverwaltungspraxis | 214 | ||
C. Ergebnis zum rechtstatsächlichen Potential der Mediation für die Konfliktbehandlung zwischen Bürger und Sozialbehörde im Sozialverwaltungsverfahren | 217 | ||
Teil 3: De lege lata: Die rechtliche Zulässigkeit von Bürger-Sozialbehörde-Mediation durch einen privaten Dritten im Sozialverwaltungsverfahren – Grenzen des sozialen Verfassungsstaats | 219 | ||
§ 1 Einsatzsperren kraft der Gesetzesvorbehalte zum Schutz des Bürgers vor staatlichen Belastungen | 222 | ||
A. Einsatzsperre kraft des verfassungsrechtlichen Gesetzesvorbehalts für Grundrechtseingriffe | 222 | ||
I. Grundrechtsverpflichtete in der Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 223 | ||
1. Die zuständige Sozialbehörde als Grundrechtsverpflichtete | 225 | ||
a) Grundrechtsentpflichtung durch mediative Gleichordnungsebene? | 225 | ||
b) Grundrechtsentpflichtung durch Informalität der Mediation? | 226 | ||
c) Grundrechtsentpflichtung durch Freiwilligkeit der Teilnahme des Bürgers? | 226 | ||
2. Der private Mediator als Grundrechtsverpflichteter | 229 | ||
II. Grundrechtseingriffe in der Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 231 | ||
1. Der vorbehaltsrelevante Eingriffsbegriff im Allgemeinen | 231 | ||
2. Grundrechtseingriffe wurzelnd in den verhandelten materiellen Inhalten | 234 | ||
a) Die Eingriffsrelevanz sozialrechtlicher Sachverhalte | 234 | ||
b) Materielle Eingriffsvorwirkungen in der Mediation | 239 | ||
aa) Eingriffsvorwirkungen zulasten des Antragstellers | 239 | ||
bb) Keine Eingriffsvorwirkungen zulasten Dritter | 244 | ||
cc) Eingriffsvorwirkungen durch Grundrechtsverzicht entschärft? | 245 | ||
c) Existenz einer Ermächtigungsgrundlage für die materiellen Eingriffsvorwirkungen in der Mediation | 249 | ||
d) Inkurs: Existenz einer Ermächtigungsgrundlage für die materiellen Eingriffsvorwirkungen in evaluativen Drittmittlungen? | 252 | ||
3. Grundrechtseingriffe wurzelnd in Verfahrensspezifika der Mediation | 254 | ||
a) Eingriffe zur Drängung des Bürgers in den Verfahrenseinstieg? | 257 | ||
b) Eingriffe zur Einschränkung des Rechts auf rechtliche Vertretung | 260 | ||
aa) Grundrechtliche Verortung des Rechts auf rechtliche Vertretung | 260 | ||
(1) Keine Verortung in Art. 19 Abs. 4 GG | 260 | ||
(2) Keine Verortung in Art. 103 Abs. 1 GG | 262 | ||
(3) Verortung im Recht auf ein faires Verfahren? | 263 | ||
(a) Herrschende Meinung: Teil des Leistungsrechts auf ein faires Verfahren | 263 | ||
(b)tEigene Kritik und Begründung eines separaten freiheitsrechtlichen Abwehrgehalts | 267 | ||
(4) Verortung in der Berufsfreiheit des Rechtsanwalts | 273 | ||
bb)tVerkürzungen des Rechts auf rechtliche Vertretung | 274 | ||
(1) Verkürzungen bei Mediation | 274 | ||
(2) Negierung der Verkürzungen durch Grundrechtsverzicht? | 279 | ||
(3) Inkurs: Verkürzungen bei evaluativen Drittmittlungen? | 281 | ||
cc)tExistenz einer Ermächtigungsgrundlage für die mediationsspezifischen Verkürzungen des Rechts auf rechtliche Vertretung | 282 | ||
(1) Sozialrechtliche Ermächtigungsgrundlagen? | 282 | ||
(2) § 2 Abs. 4 MediationsG als Ermächtigungsgrundlage? | 283 | ||
dd) Zwischenergebnis | 286 | ||
c) Eingriffe durch die Verfahrensschritte innerhalb der Mediation | 287 | ||
aa) Grundsatz: Eingriffsentschärfung durch wirksame Einwilligung | 287 | ||
bb) Ausnahme: Die mediative Ermittlung der Konflikthintergründe | 289 | ||
(1) Eingriff in das informationelle Selbstbestimmungsrecht | 289 | ||
(2) Möglichkeit der Einwilligung in die Sozialdatenerhebung? | 292 | ||
(a) Urteil des Bundessozialgerichts vom 10. 12. 2008 | 293 | ||
(b) These der übergesetzlichen Einwilligungsmöglichkeit | 297 | ||
(c) Entwicklung und Anwendung einer eigenen Lösung | 298 | ||
d) Eingriff durch sozialbehördliches Hinwirken auf einen Rechtsmittelverzicht des Bürgers (Art. 19 Abs. 4 GG)? | 306 | ||
III. Ergebnis zum verfassungsrechtlichen Gesetzesvorbehalt für Grundrechtseingriffe | 307 | ||
B. Einsatzsperre kraft des einfachrechtlichen Gesetzesvorbehalts für Belastungen des Bürgers durch Sozialbehörden n(§ 31 SGB I) | 309 | ||
I. Rein deklaratorische Funktion oder spezieller Schutz vor Belastungen? | 309 | ||
II. Insbesondere: Die für § 31 SGB I relevanten Belastungen | 312 | ||
1. Grundsatz: Aktivierung von § 31 SGB I durch Grundrechtseingriffe | 312 | ||
2. Keine Aktivierung von § 31 SGB I bei faktischen Einwirkungen? | 314 | ||
III. Rechtsfolgen der Belastungsschutzdimension von § 31 SGB I für Bürger-Sozialbehörde-Mediation im Sozialverwaltungsverfahren | 317 | ||
§ 2 Einsatzsperren kraft der Gesetzesvorbehalte zur Wahrung der horizontalen Gewaltenteilung | 318 | ||
A. Einsatzsperre kraft des demokratisch-rechtsstaatlichen Wesentlichkeitsvorbehalts | 318 | ||
I. Der Maßstab der Grundrechtsrelevanz im Allgemeinen | 319 | ||
II. Grundrechtsrelevanz von Mediation im Sozialverwaltungsverfahren | 320 | ||
1. Grundrechtsrelevanz des Sozialverwaltungsverfahrens | 320 | ||
2. Grundrechtsrelevanz von Mediation als neuem Instrument des Sozialverwaltungsverfahrens | 323 | ||
a) Relevanz der Mediation für die materiellen Grundrechte | 323 | ||
b) Relevanz der Mediation für die verfahrensbezogenen Grundrechte | 327 | ||
aa) Relevanz der Vertraulichkeit der Mediation für Grundrechte mit Datenbezug | 327 | ||
bb)tRelevanz der Höchstpersönlichkeit der Mediation für Grundrechte mit Vertretungsbezug | 333 | ||
III. Existenz hinreichender gesetzlicher Regelungen für Mediation im Sozialverwaltungsverfahren? | 334 | ||
IV. Inkurs: Wesentlichkeitsvorbehalt für evaluative Drittmittlungen | 338 | ||
1. Grundrechtsrelevanz von evaluativen Drittmittlungen im Sozialverwaltungsverfahren | 338 | ||
2. Existenz hinreichender gesetzlicher Regelungen für evaluative Drittmittlungen im Sozialverwaltungsverfahren? | 341 | ||
B. Einsatzsperre kraft des institutionellen Gesetzesvorbehalts | 342 | ||
I. Übertragung von Hoheitskompetenzen auf den Mediator | 343 | ||
1. Grundlagen der rechtlichen Qualifikation des Mediators | 343 | ||
2. Hoheitskompetenzübertragung infolge der Beauftragung des Mediators | 347 | ||
a) Allparteilichkeit des Mediators als entäußerte Hoheitskompetenz? | 347 | ||
b) Prozessleitung des Mediators als entäußerte Hoheitskompetenz? | 348 | ||
aa) Sozialbehördliche Sachentscheidungsbefugnisse entäußert? | 349 | ||
bb) Gesprächsleitung und -strukturierung als entäußerte Hoheitskompetenzen? | 350 | ||
cc) Beteiligtenauswahl als entäußerte Hoheitskompetenz? | 354 | ||
dd) Interessensermittlung als entäußerte Hoheitskompetenz? | 356 | ||
3. Inkurs: Hoheitskompetenzübertragung infolge der Beauftragung von evaluativen Drittmittlern? | 358 | ||
II. Abweichende Beurteilung bei Informalität des Mediationsverfahrens? | 361 | ||
1. Die Rechtsnatur der Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 362 | ||
a) Stets Informalität oder Einzelfallabhängigkeit? | 362 | ||
b) Kriterien für die Ermittlung der Rechtsnatur der Mediation | 366 | ||
2. Informalität – mehr Befugnisse des Mediators zulässig? | 368 | ||
3. Inkurs: Informalität – mehr Befugnisse evaluativer Drittmittler zulässig? | 369 | ||
III. Ergebnis zum institutionellen Gesetzesvorbehalt | 370 | ||
C. Einsatzsperre kraft eines Gesetzesvorbehalts zur Sicherung des Kontrollauftrags der Sozialgerichtsbarkeit? | 372 | ||
D. Einsatzsperre kraft des einfachrechtlichen Gesetzesvorbehalts für Rechtskreiserweiterungen durch Sozialbehörden (§ 31 SGB I) | 375 | ||
I. § 31 SGB I: Rechtskreiserweiterungs- oder Totalvorbehalt? | 376 | ||
II. Die für § 31 SGB I relevanten Rechtskreiserweiterungen | 380 | ||
1. Aktivierung von § 31 SGB I durch förmliche Rechtskreiserweiterungen | 380 | ||
2. Aktivierung von § 31 SGB I durch faktische Rechtskreiserweiterungen | 381 | ||
III. Rechtskreiserweiterungen in der Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 383 | ||
1. Förmliche Rechtskreiserweiterungen in jeder Mediation? | 383 | ||
2. Faktische Rechtskreiserweiterungen im Prozess einer jeden Mediation | 384 | ||
a) Aufklarung der Interessen des Bürgers als Coachingleistung | 384 | ||
b) Steigerung der allgemeinen Konfliktlösungskompetenz des Bürgers | 388 | ||
IV. Existenz einer Rechtsgrundlage für die faktischen Rechtskreiserweiterungen im Prozess der Mediation? | 390 | ||
V. Inkurs: Rechtskreiserweiterungsvorbehalt für evaluative Drittmittlungen | 394 | ||
1. Faktische Rechtskreiserweiterungen im Prozess evaluativer Drittmittlungen | 394 | ||
2. Existenz einer Rechtsgrundlage für die faktischen Rechtskreiserweiterungen im Prozess evaluativer Drittmittlungen? | 396 | ||
§ 3 Zusammenfassende Betrachtung von Teil 3 | 397 | ||
A. Unzulässigkeit von Mediation im Sozialverwaltungsverfahren aufgrund noch nicht wahrgenommener Gesetzesvorbehalte | 397 | ||
B. Unzulässigkeit von evaluativen Drittmittlungen im Sozialverwaltungsverfahren aufgrund noch nicht wahrgenommener Gesetzesvorbehalte | 399 | ||
C. Inkurs: Zulässigkeit des Einsatzes von einzelnen mediativen Bausteinen im Sozialverwaltungsverfahren? | 400 | ||
I. Mediative Interessensermittlung durch die Sozialbehörde ohne Mediator | 400 | ||
II. Erhöhte Mündlichkeit: Das sog. Pirmasenser Modell | 403 | ||
Teil 4: De lege ferenda: rDie gesetzliche Bereitstellung von Bürger-Sozialbehörde-Mediation durch einen privaten Dritten im Sozialverwaltungsverfahren – Prämissen des sozialen Verfassungsstaats | 405 | ||
§ 1 Verfassungsrechtlicher Regelungsauftrag oder fakultative Regelungsberechtigung für Bürger-Sozialbehörde-Mediation? | 406 | ||
A. Abwesenheit eines expliziten verfassungsrechtlichen Regelungsauftrags für Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 408 | ||
B. Regelungsauftrag für Bürger-Sozialbehörde-Mediation kraft allgemeiner Verfassungsprinzipien und -grundsätze? | 411 | ||
I. Regelungsauftrag kraft des Demokratieprinzips? | 411 | ||
II. Regelungsauftrag kraft des Rechtsstaatsprinzips in seiner Ausprägung als Recht auf ein faires Sozialverwaltungsverfahren? | 416 | ||
III. Regelungsauftrag kraft des Grundsatzes der Sozialverwaltungseffizienz? | 422 | ||
IV. Regelungsauftrag kraft des Grundsatzes der Folgerichtigkeit? | 426 | ||
C. Regelungsauftrag für Bürger-Sozialbehörde-Mediation kraft bekannter sozialrechtsspezifischer Verfassungsprinzipien und -grundsätze? | 427 | ||
I. Regelungsauftrag kraft des Sozialstaatsprinzips? | 428 | ||
II. Regelungsauftrag kraft des Sozialstaatsprinzips i.V.m. den Grundrechten? | 430 | ||
1. Bekannte Maßstäbe sozialstaatlich-grundrechtlicher Regelungsaufträge | 430 | ||
2. Anwendung der bekannten Maßstäbe sozialstaatlich-grundrechtlicher Regelungsaufträge auf Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 433 | ||
D. Regelungsauftrag für Bürger-Sozialbehörde-Mediation kraft eines sozialverfassungsrechtlichen Kooperationsgebots | 434 | ||
I. Herleitung des sozialverfassungsrechtlichen Kooperationsgebots | 434 | ||
1. Fortentwicklung der Vorgaben des Sozialstaatsprinzips für das Sozialverwaltungsverfahren | 435 | ||
a) Sozialstaatliche Kooperationspflichten der Sozialbehörden | 435 | ||
b) Sozialstaatliche Kooperationspflichten des Sozialgesetzgebers | 441 | ||
2. Fortentwicklung der Vorgaben der Grundrechte für das Sozialverwaltungsverfahren | 442 | ||
3. Das sozialverfassungsrechtliche Kooperationsgebot als Resultat der Verzahnung aller fortentwickelten Vorgaben | 447 | ||
II. Regelungsauftrag für Bürger-Sozialbehörde-Mediation aufgrund eines Kooperationsdefizits im Sozialverwaltungsverfahren | 450 | ||
1. Bestandsaufnahme: Kooperation im Sozialverwaltungsverfahren | 450 | ||
a) Sozialberatung und Aufklärung mit rechtsbasierter Wahrnehmung des Bürgers (§§ 13 ff. SGB I) | 451 | ||
b) Pflichtenstatuierung mit punktuell interessensbasierter Wahrnehmung des Bürgers (§ 65 Abs. 1 SGB I) | 453 | ||
c) Individualisierte Ausgestaltung von Rechten und Pflichten mit rechtsbasierter Wahrnehmung des Bürgers (§ 33 SGB I) | 453 | ||
d) Möglichkeiten zur Herstellung einvernehmlicher Konfliktlösungen mit rechtsbasierter Wahrnehmung des Bürgers | 459 | ||
e) Zwischenfazit: Bedeutende kooperative Elemente schon installiert | 461 | ||
2. Bewertung: Abwesenheit interessensbasierter Instrumente – Kooperationsdefizit im Sozialverwaltungsverfahren? | 463 | ||
a) Neue Thesen im Schrifttum: Verfassungsrechtliche Verpflichtung des Staates zu Mediation und Interessensermittlung | 464 | ||
b) Eigener Ansatz: Konkretisierung der Untergrenzen des sozialverfassungsrechtlichen Kooperationsgebots | 466 | ||
aa) Begründung für das Fehlen weitläufiger Mediations- und Interessensermittlungspflichten des Staates | 466 | ||
bb)tBegründung einer punktuellen sozialverfassungsrechtlichen Pflicht zum sozialbehördlichen Mediationsangebot | 474 | ||
3. Ergebnis: Kooperationsdefizit führt zu Regelungsauftrag für Bürger-Sozialbehörde-Mediation im Sozialverwaltungsverfahren | 477 | ||
§ 2 Verfassungsrechtliche Vorgaben für die Verwirklichung des Regelungsauftrags für Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 478 | ||
A. Formell: Die Gesetzgebungskompetenz für Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 478 | ||
I. Ausgangspunkt: Allkompetenz der Länder (Art. 70 Abs. 1 GG) | 478 | ||
II. Bundeskompetenztitel für Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 479 | ||
1. Bundeskompetenz für Bürger-Sozialbehörde-Mediation kraft der Titel für Sozialleistungen (Art. 73 f. GG)? | 479 | ||
a) Bürger-Sozialbehörde-Mediation als Bundessozialleistung? | 480 | ||
b) Inkurs: Bedürfnisermittlung ohne Mediator als Bundessozialleistung | 482 | ||
2. Bundeskompetenz für Bürger-Sozialbehörde-Mediation kraft der Titel für das Sozialverwaltungsverfahren | 484 | ||
a) Bundestitel für das erstinstanzliche Sozialverwaltungsverfahren | 484 | ||
aa) Bundestitel kraft einer Annexkompetenz zu Art. 73 f. GG? | 484 | ||
bb) Bundestitel kraft Art. 83 ff. GG | 489 | ||
(1)tBundestitel für das erstinstanzliche Sozialverwaltungsverfahren bei landeseigenem Sozialleistungsvollzug | 490 | ||
(2)tBundestitel für das erstinstanzliche Sozialverwaltungsverfahren bei Sozialleistungsvollzug in Bundesauftrags- und Bundeseigenverwaltung | 492 | ||
b) Bundestitel für das sozialbehördliche Widerspruchsverfahren | 493 | ||
aa) Bundestitel kraft Art. 74 Abs. 1 Nr. 1 GG oder Art. 83 ff. GG? | 494 | ||
bb)tUmfang des Bundestitels für das sozialbehördliche Widerspruchsverfahren im Einzelnen | 499 | ||
3. Zwischenfazit zu den Gestaltungsmöglichkeiten des Bundes betreffend Bürger-Sozialbehörde-Mediation im Sozialverwaltungsverfahren | 500 | ||
III. Verbleibende Länderkompetenzen für Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 501 | ||
1. Genuin verbleibende Länderkompetenzen kraft Art. 70 Abs. 1 GG | 501 | ||
2. Abweichungskompetenz der Länder kraft Art. 125b Abs. 2 GG | 504 | ||
a) Was bedeutet „auf Grund des Artikels 84 Abs. 1 GG“? | 505 | ||
b) Konkretes Ausmaß der Abweichungskompetenz der Länder | 507 | ||
aa) Abweichungskompetenz der Länder betreffend das erstinstanzliche Sozialverwaltungsverfahren | 507 | ||
bb) Abweichungsmöglichkeit der Länder betreffend das sozialbehördliche Widerspruchsverfahren | 508 | ||
c) Illustration der Abweichungskompetenz: Bürger-Sozialbehörde- Mediation in Sozialverwaltungsverfahren von BKK/AOK | 509 | ||
IV. Regelungsberechtigung gleich Verpflichtetenstellung | 511 | ||
V. Ergebnis zur Gesetzgebungskompetenz für Bürger-Sozialbehörde-Mediation im Sozialverwaltungsverfahren | 511 | ||
B. Materiell: Die verfassungsrechtlich notwendigen Regelungsinhalte und ihre zweckmäßige Verwirklichung | 513 | ||
I. Zweckmäßige Verwirklichung der Anforderungen des Eingriffsvorbehalts | 513 | ||
1. Rechtsgrundlagen zur Begrenzung der Tätigkeit rechtlicher Vertreter | 513 | ||
2. Rechtsgrundlagen zur Erhebung der Interessen des Bürgers | 516 | ||
II. Zweckmäßige Verwirklichung der Anforderungen des Wesentlichkeitsvorbehalts | 518 | ||
III. Zweckmäßige Verwirklichung der Anforderungen der rechtskreiserweiternden Dimension von § 31 SGB I | 522 | ||
§ 3 Formulierungsempfehlungen für die konkrete Umsetzung des Regelungsauftragsx03 betreffend Bürger-Sozialbehörde-Mediation | 523 | ||
A. Formulierungsempfehlungen für die Ermöglichung von Bürger-Sozialbehörde-Mediation im Sozialverwaltungsverfahren durch den Bund | 523 | ||
B. Formulierungsempfehlungen für die Ermöglichung von Bürger-Sozialbehörde-Mediation im Sozialverwaltungsverfahren durch die Länder | 526 | ||
Teil 5: Zusammenfassender Ausblick | 527 | ||
§ 1 Der deutsche Begriff „Mediation“: Wege aus der Glaubwürdigkeitskrise zwecks Erschließung seines großen rechtstatsächlichen Potentials für das Sozialverwaltungsverfahren | 527 | ||
§ 2 Mediation im Sozialverwaltungsverfahren – kraft der Grenzen des sozialen Verfassungsstaats nur mit weiteren gesetzlichen Regeln | 531 | ||
§ 3 Pflicht von Bund und Ländern zur Bereitstellung von Mediation im Sozialverwaltungsverfahren kraft eines sozialverfassungsrechtlichen Kooperationsgebots | 536 | ||
Literaturverzeichnis | 540 | ||
Personen- und Stichwortverzeichnis | 581 |