Politik, Religion und Recht
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Politik, Religion und Recht
Editors: Schulte, Martin
Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 88
(2017)
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Abstract
Der Sammelband unternimmt den Versuch, das Verhältnis von Politik, Religion und Recht unter besonderer Berücksichtigung der Evolution von staatlichem und kirchlichem Recht der christlichen Kirchen zu analysieren. Dabei werden die Wechselwirkungen von Politik, Religion und Recht zunächst in einem zeitlichen Längsschnitt untersucht. Entwicklungsgeschichte war dabei nicht zu erwarten. Vielmehr ging es um die Beobachtung und Beschreibung sog. evolutorischer Sprünge: die Gregorianische Revolution des 11. bis 13. Jahrhunderts, die Konfessionalisierung des 16. Jahrhunderts, die Säkularisierung des 18. und 19. Jahrhunderts sowie die von religiöser Pluralität gekennzeichnete Multiple Moderne. Dieser zeitliche Längsschnitt der Ko-Evolution von staatlichem und kirchlichem Recht soll langfristig durch einen thematischen Querschnitt des Organisations- und Personenrechts der christlichen Kirchen vertieft werden. Vorliegend werden erste Detailbeobachtungen zum kirchlichen Strafrecht und zum Kirchenaustritt vorgelegt.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Simon Hecke und Hartmann Tyrell: Religion, Politik und Recht | 9 | ||
I. Einleitung | 9 | ||
II. Religion und Politik: Typologien ihrer Verhältnisse | 15 | ||
III. Zweierlei Recht: Der Dualismus von kirchlichem und weltlichem Recht | 36 | ||
IV. Historischer Ausblick | 61 | ||
André Krischer: Die Konfessionalisierung des englischen Strafrechts | 67 | ||
I. Säkularisierung im Konfessionellen Zeitalter? | 67 | ||
II. Sakralisierung des englischen Staatswesens im 16. Jahrhundert | 69 | ||
III. Sakralisierung des Strafverfahrens | 71 | ||
IV. Schluss | 78 | ||
Quelle | 79 | ||
Literatu | 80 | ||
Rüdiger Otto und Detlef Pollack: Der religiöse Umbruch im ausgehenden 18. Jahrhundert | 83 | ||
I. Einleitung | 83 | ||
II. Fragestellung | 88 | ||
III. Die Differenzierunghypothese | 89 | ||
IV. Die Markthypothese | 94 | ||
V. Die Pluralisierungshypothese | 100 | ||
VI. Die Horizonterweiterungshypothese | 103 | ||
VII. Fazit | 109 | ||
Literatu | 110 | ||
Ansgar Hense: Shmuel N. Eisenstadts Konzept der „multiple modernities“ und die Ordnungskonfiguration(en) von Staat und Religion – Anmerkungen aus europäisch-rechtswissenschaftlicher Perspektive | 115 | ||
I. Einleitende Bemerkungen zur Lage | 115 | ||
II. Rekonstruktion des makrotheoretischen Konzepts „multiple modernities“ Shmuel Noah Eisenstadts | 119 | ||
1. Basischarakterisierung: Makrosoziologischer Kontrapunkt im Konzert theoretischer Konzeptionen von Moderne und Modernisierung | 121 | ||
2. Die Distanzierung Eisenstadts vom „klassischen“ Moderne-Diskurs | 122 | ||
3. Herkunft und Kontinuitätslinien Eisenstadts vom Zivilisationsvergleich bis zum Programm multipler Moderne | 124 | ||
a) Andeutende Rekonstruktion von Grundelementen der Konzeption des „frühen“ und „mittleren“ Eisenstadts | 125 | ||
b) Eisenstadts Forschungsansatz der multiple modernities | 133 | ||
c) Die Religionen in der Moderne – die Moderne der Religione | 137 | ||
III. Religionsverfassungsrechtliche Relecture des Multiple-Modernities-Konzept | 140 | ||
1. Selbstbeschränkung als Ausgangspunkt | 140 | ||
2. Multiple Moderne(n) im Verhältnis von Staat und Religion(en) | 142 | ||
a) Eisenstadt – juristisch rezipiert oder rezipierbar? | 142 | ||
b) Religion und Moderne – Staaten und Religio | 144 | ||
aa) Globale Perspektive: das „universelle“ Menschenrecht der Religionsfreiheit | 144 | ||
bb) Säkularität des Staates | 146 | ||
c) Assoziierende Adaption von Eisenstadt auf kultur- und religionsverfassungsrechtliche Zusammenhänge | 148 | ||
aa) Tradition und Moderne – Geschichtlichkeit und Pfadabhängigkeit | 148 | ||
bb) Unterschiedlichkeit und Vielfalt religionsverfassungsrechtlicher Ordnungen der westlichen Moderne | 151 | ||
cc) Kollektive Identität – Kulturelle Identität | 156 | ||
3. Multiple modernities – auch in Religionen? | 157 | ||
IV. Zum Schluss – nichts Abschließendes! | 162 | ||
Wilhelm Rees: Evolution im Strafecht der römisch-katholischen Kirche mit besonderem Blick auf die delicta graviora und die von Papst Benedikt XVI. in die Wege geleitete Strafrechtsreform | 165 | ||
I. Evolution des kirchlichen Strafrechts von den Anfängen der Kirche bis hin zum CIC/1917 | 166 | ||
1. Strafrechtliche Entwicklungen in der Frühzeit der Kirche | 166 | ||
2. Kirchliches Strafrecht in der germanischen Welt | 172 | ||
3. Das klassische kanonische Strafrecht | 175 | ||
4. Entwicklung des kirchlichen Strafrechts vom 15. bis zum 19. Jahrhundert | 181 | ||
5. Auswirkungen des Ersten Vatikanischen Konzils und das Strafrecht des CIC/1917 | 186 | ||
II. Entwicklung der kirchlichen Strafbestimmungen in der Zeit nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil bis heute | 190 | ||
1. Strafbestimmungen des CIC/1983 | 190 | ||
2. Die delicta graviora | 197 | ||
3. Die geplante Reform des kirchlichen Strafrechts | 206 | ||
III. Schluss | 208 | ||
Martin Schulte: Zur Evolution von staatlichem und kirchlichem Recht | 211 | ||
Autorenverzeichnis | 229 |