Die Bekämpfung des Terrorismus mit Mitteln des Völker- und Europarechts
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Die Bekämpfung des Terrorismus mit Mitteln des Völker- und Europarechts
Editors: Odendahl, Kerstin
Veröffentlichungen des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Universität Kiel, Vol. 199
(2017)
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About The Author
Prof. Dr. Kerstin von der Decken (geb. Odendahl) ist Inhaberin des Lehrstuhls für Öffentliches Recht mit Schwerpunkt Völkerrecht, Europarecht und Allgemeine Staatslehre an der Universität Kiel sowie Geschäftsführende Direktorin des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht. Davor war sie von 2004 bis 2011 Professorin für Völker- und Europarecht an der Universität St. Gallen, Schweiz. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen bei den Grundlagen des Völker- und Europarechts sowie dem internationalen Umwelt,- Kultur- und Sicherheitsrecht.Abstract
Im Fokus der meisten Publikationen zum internationalen Terrorismus stehen Menschenrechtsfragen (gezielte Tötungen, Gefangenenlager, Terrorlisten, Folter, Datenschutz, Einschränkung von Freiheitsrechten etc.). Umfassend untersucht sind also die (negativen) Folgen der Terrorismusbekämpfung. Der vorliegende Band, der auf eine Ringvorlesung des Walther-Schücking-Instituts für Internationales Recht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel 2015/2016 zurückgeht, ergänzt diese wichtige Debatte und analysiert den Schritt davor. Im Zentrum steht die Frage nach der Effektivität der völker- und europarechtlichen Instrumente zur Terrorismusbekämpfung. Nach der Klärung von Grundfragen werden die existierenden Instrumente aufgearbeitet und daraufhin untersucht, ob sie (noch) geeignet sind, um den modernen Terrorismus des 21. Jahrhunderts zu bekämpfen. Im Ergebnis zeigt sich ein gemischtes Bild: Trotz teils umfassender Normierung bleibt Raum für zum Teil erhebliche Verbesserungen.»The Fight against Terrorism by Means of Public International and European Union Law«Most publications on the fight against international terrorism concentrate on its negative impacts, especially on its consequences for human rights protection. The present volume complements these important debates by asking a different question: Are the existing means of public international and European Union law effective and appropriate to fight the modern forms of terrorism in the 21st century?
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Einleitung: Reichen die völker- und europarechtlichen Instrumente aus, um den Terrorismus im 21. Jahrhundert zu bekämpfen? | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 11 | ||
Joachim Krause: Terrorismus: Die unterschiedlichen Formen und Varianten in der heutigen Zeit | 21 | ||
A. Terrorismusdefinitionen | 21 | ||
B. Varianten des Terrorismus | 27 | ||
I. Sozial-revolutionärer Terrorismus | 27 | ||
II. Irredentistischer Terrorismus | 30 | ||
III. Ethnisch-sezessionistischer Terrorismus | 31 | ||
IV. Rechtsextremer und vigilanter Terrorismus | 36 | ||
V. Religiös motivierter Terrorismus | 38 | ||
C. Folgen für die Terrorismusbekämpfung | 43 | ||
Dominik Steiger: Das Ringen um eine rechtliche Definition des Begriffs„Terrorismus“ auf internationaler Ebene | 45 | ||
Einleitung | 45 | ||
A. Hintergrund: Worum wird gerungen? Freiheitskämpfer und Staatsterrorismus | 46 | ||
B. Die Notwendigkeit einer einheitlichen Terrorismusdefinition | 48 | ||
I. Völkerrechtliche Pflichten der Staaten zur Bekämpfung des Terrorismus | 48 | ||
1. Universelle Anti-Terrorismusverträge | 49 | ||
a) Sektorale Verträge ohne Definition | 50 | ||
b) Anti-Finanzierungskonvention: die erste universelle völkervertragsrechtliche Definition | 51 | ||
c) Draft Comprehensive Convention on International Terrorism: Keine Einigung auf Terrorismusdefinition | 52 | ||
d) Zusammenfassung | 54 | ||
2. Regionale Anti-Terrorismusverträge | 55 | ||
3. Völkerstrafrecht und humanitäres Völkerrecht | 59 | ||
4. Maßnahmen innerhalb des VN-Systems kollektiver Sicherheit | 62 | ||
a) Terrorismus als Friedensbedrohung? | 63 | ||
b) Polizeiliche Maßnahmen gegen Terroristen: Targeted Sanctions | 65 | ||
c) Militärische Maßnahmen gegen Terroristen? Der 11. September 2001 und die Folgen | 67 | ||
aa) Ermächtigung durch den Sicherheitsrat unter Kapitel VII SVN | 68 | ||
bb) Selbstverteidigungsrecht gegen nicht-staatliche Gewaltakteure insbesondere Terroristen | 70 | ||
d) Terrorismus und das System kollektiver Sicherheit | 73 | ||
II. Doppelter Nachteil der fehlenden einheitlichen Definition: Effektivität und Menschenrechtsschutz | 74 | ||
1. Effektivität der Terrorbekämpfung | 75 | ||
2. Wahrung der Menschenrechte bei der Terrorbekämpfung | 76 | ||
C. Parameter einer Terrorismusdefinition unter besonderer Berücksichtigung der Wertung des humanitären Völkerrechts | 78 | ||
I. Nur Gewalt gegen Personen | 78 | ||
II. Terrorismus innerhalb bewaffneter Konflikte? | 78 | ||
1. „Hierarchische Organisation“ und „territoriale Kontrolle“ – Können Terroristen Mitglieder bewaffneter Gruppen i.S.d. humanitären Völkerrechts sein? | 80 | ||
2. Zivilisten und unmittelbare Teilnahme an Feindseligkeiten: Sind Terroristen durch das humanitäre Völkerrecht geschützt? | 82 | ||
3. Die Auswirkungen des humanitären Völkerrechts auf die Terrorismusdefinition | 84 | ||
D. Fazit | 85 | ||
Christian Walter: Völkerrechtliche Verträge zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus – Aktionismus oder wirksames Instrument? | 87 | ||
A. Einleitung: Terrorismusbekämpfung als ereignisgetriebene Rechtspolitik | 87 | ||
B. Universelle Verträge zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus | 88 | ||
I. Die wesentlichen Regelungsmaterien des sektoralen Ansatzes | 89 | ||
1. Luftfahrt | 89 | ||
2. Schifffahrt und Ölplattformen | 91 | ||
3. „Internationally Protected Persons“ | 92 | ||
4. Allgemeine Öffentlichkeit | 92 | ||
II. Das Übereinkommen zur Bekämpfung der Finanzierung des Terrorismus (1999) | 93 | ||
III. Allgemeine Konvention zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus | 95 | ||
IV. Zwischenfazit zu Regelungstechnik und Regelungsinhalt der universellen Verträge | 96 | ||
1. Repression | 96 | ||
2. Prävention | 97 | ||
C. Regionale Verträge: Das Beispiel des Europarats | 98 | ||
I. Der institutionelle Rahmen des Europarats | 99 | ||
II. Verträge zur Terrorismusbekämpfung | 99 | ||
1. (Geänderte) Europäische Konvention zur Bekämpfung des Terrorismus vom 25. Januar 1977 | 99 | ||
2. Übereinkommen des Europarats zur Verhütung des Terrorismus vom 16. Mai 2005 | 101 | ||
3. Zusatzprotokoll zum Übereinkommen des Europarats zur Verhütung des Terrorismus vom 22. Oktober2015 | 101 | ||
4. Übereinkommen über Geldwäsche sowie Ermittlung, Beschlagnahme und Einziehung von Erträgen aus Straftaten und über die Finanzierung des Terrorismus vom 16. Mai 2005 | 102 | ||
III. Der konzeptionelle Ansatz des Europarats | 102 | ||
1. Ausbau der Infrastruktur für zwischenstaatliche Zusammenarbeit | 103 | ||
2. Betonung der Menschenrechte | 103 | ||
D. Bilaterale Verträge: Das Beispiel des Fluggastdatenabkommens zwischen den USA und der EU | 104 | ||
I. Zur verfahrensmäßigen Behandlung des Europäischen Parlaments durch den Rat | 105 | ||
II. Zum Umfang der weitergegebenen Daten | 106 | ||
E. Schlussbemerkung | 106 | ||
Stefanie Schmahl: Maßnahmen der UNO zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus: Die Rolle des Sicherheitsrats und der Generalversammlung | 109 | ||
A. Einführung | 109 | ||
I. Überblick über die Aufgaben und Funktionen von Sicherheitsrat und Generalversammlung | 110 | ||
II. Übersicht über Aufbau und Struktur der nachfolgenden Analyse | 111 | ||
B. Divergenz, Komplementarität und Verzahnung der Aktivitäten von Sicherheitsrat und Generalversammlung bei der Terrorismusbekämpfung | 112 | ||
I. Erste Phase: Das nahezu alleinige Wirken der Generalversammlung | 112 | ||
1. Die „Friendly Relations“-Deklaration von 1970 | 113 | ||
2. Das schwierige Spannungsfeld zwischen Terrorismus und Befreiungsbewegungen in den 1970er Jahren | 114 | ||
3. Konzentration auf den staatszentrierten Terrorismus in den 1980er Jahren | 115 | ||
4. Erfolg und Rückschläge bei der Ausarbeitung von Anti-Terrorismuskonventionen | 116 | ||
II. Zweite Phase: Das Erstarken des Sicherheitsrates | 120 | ||
1. Die Belebung von Kapitel VII der UN-Charta und der Erlass erster nichtmilitärischer Sanktionen seit Beginn der 1990er Jahre | 120 | ||
2. Fortentwicklung des Sanktionsregimes und Errichtung des „Sanctions Committee“ (1999) | 121 | ||
3. Aktionen und Reaktionen der Generalversammlung | 123 | ||
4. Zwischenfazit | 125 | ||
III. Dritte Phase: Die Anschläge vom 11. September 2001 als Beschleunigungsmoment der Terrorismusbekämpfung unter dem Dach der Vereinten Nationen | 126 | ||
1. Der Sicherheitsrat im „Kampf gegen den Terror“ | 126 | ||
a) Unmittelbare Reaktionen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 | 126 | ||
aa) Anerkennung des Selbstverteidigungsrechts | 126 | ||
bb) Intensivierung des Sanktionsregimes und der Überwachungsmechanismen des „Sanctions Committee“ | 127 | ||
cc) Ergreifen von quasi-legislatorischen Maßnahmen und Errichtung des „Counter Terrorism Committee“ (2001) | 128 | ||
b) Zunehmende Ambivalenzen: Ausbau und Begrenzung des Sanktionskanons in Reaktion auf die Anschlagsserie zwischen 2002 und 2005 | 129 | ||
aa) Verwässerung des Junktims zwischen Friedensbedrohung und staatlicher Urheberschaft | 130 | ||
bb) Zaghafte rechtsstaatliche Eingrenzung des Sanktionsregimes | 131 | ||
cc) Prozedurale und substantielle Verfeinerungen der Anordnungen aus Resolution 1373 (2001) | 132 | ||
dd) Problem der Massenvernichtungswaffen und Errichtung des „1540-Committee“ (2004) | 134 | ||
2. Die Generalversammlung als „menschenrechtliches Gewissen“ der Vereinten Nationen | 135 | ||
IV. Vierte Phase: Der Versuch einer kohärenten Anti-Terrorismusstrategie unter dem Dach der Vereinten Nationen | 138 | ||
1. „UN Global Counter-Terrorism Strategy“ der Generalversammlung (2006) | 138 | ||
2. Konsequenzen aus der Strategie | 140 | ||
a) Konsolidierung der Generalversammlungs-Resolutionen | 140 | ||
b) Menschenrechtliche Einhegung der sog. „targeted sanctions“ | 142 | ||
c) Gründung eines „UN Counter-Terrorism Centre“ beim Generalsekretariat | 144 | ||
3. Neuausrichtung bei der Bekämpfung des sog. Islamischen Staates? | 144 | ||
C. Fazit und Ausblick | 146 | ||
Mark A. Zöller:Terrorismus als völkerstrafrechtliches Verbrechen? | 149 | ||
A. Vorbemerkungen | 149 | ||
B. Probleme und Auswirkungen des Terrorismusbegriffs | 150 | ||
I. Das völkerrechtliche Ringen um eine einheitliche Terrorismusdefinition | 150 | ||
II. Fehlende Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs | 154 | ||
III. Begriffliche Unsicherheiten | 155 | ||
IV. Die nationale Rechtslage | 156 | ||
C. Terrorismus als soziale Verhaltensweise | 157 | ||
D. Phänomenologie – ewiger Wandel | 160 | ||
E. Terrorismus als völkerstrafrechtliches Verbrechen | 162 | ||
I. VStGB v. Römisches Statut | 163 | ||
II. Terrorismus und Völkermord | 165 | ||
III. Terrorismus und Verbrechen gegen die Menschlichkeit | 167 | ||
IV. Terrorismus und Kriegsverbrechen | 168 | ||
F. Ausblick: Schaffung eines neuen Völkerrechtsverbrechenstatbestandes? | 170 | ||
John Beuren: Die Bekämpfung von Al Qaida, dem sog.„Islamischen Staat“ und Boko Haram | 171 | ||
A. Einleitung | 171 | ||
B. Al Qaida, der sog. „Islamische Staat“ und Boko Haram | 171 | ||
C. Die Bekämpfung der Terrororganisationen | 176 | ||
I. Nicht-militärische Maßnahmen | 176 | ||
1. Das 1267 (1999), 1989 (2011) und 2253 (2015)-Sanktionsregime | 177 | ||
a) Die Rechtsetzungsebene | 181 | ||
b) Rechtsanwendungsebene | 184 | ||
2. Resolution 1373 (2001) | 186 | ||
3. Resolution 1540 (2004) | 187 | ||
4. Resolution 2178 (2014) | 189 | ||
II. Kombination nicht-militärischer und militärischer Maßnahmen | 192 | ||
1. Libyen | 192 | ||
2. Irak und Syrien | 193 | ||
3. Mali | 196 | ||
4. Nigeria | 197 | ||
III. Völkerstrafrecht | 197 | ||
1. Libyen | 198 | ||
2. Nigeria | 198 | ||
3. Mali | 199 | ||
4. Syrien und Irak | 200 | ||
D. Fazit | 202 | ||
Robert Esser: Internationale und europäische strafrechtliche Zusammenarbeit im Bereich der Terrorismusbekämpfung – Der Beitrag von Europol, Eurojust, EuStA und Interpolzur Europäischen Sicherheitsagenda – | 203 | ||
A. Einleitung | 203 | ||
I. Europäische Sicherheitsagenda, COM(2015) 185 final | 203 | ||
II. Terrorismusbekämpfung als Priorität der Sicherheitsagenda | 205 | ||
III. Aktionsplan zur Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung | 207 | ||
IV. Bekämpfung von Cybercrime – Maßnahmen für eine „Digitale Hygiene“ | 210 | ||
B. Terrorismusbekämpfung durch das Europäische Polizeiamt (Europol) | 212 | ||
I. Statuswandel von Europol unter der „Europäischen Sicherheitsagenda“? | 212 | ||
1. Rechtsgrundlage und Entstehungsgeschichte von Europol | 212 | ||
2. Auftrag – Ziel – Zuständigkeit (Art. 88 Abs. 1 AEUV; Art. 3, Art. 4 EPB) | 214 | ||
3. Struktur und Aufgaben (Art. 88 Abs. 2 AEUV) | 214 | ||
4. Operative Maßnahmen (Art. 88 Abs. 3 AEUV) | 215 | ||
II. Entwicklungsprozess und Visionen für neue Aufgaben und Ziele | 215 | ||
1. „Neue“ Europol-Verordnung: (EU) 2016/794 | 216 | ||
2. Tragende Erwägungsgründe | 217 | ||
3. „Ziele“ der Tätigkeit von Europol | 218 | ||
4. Diversifizierter Aufgabenkreis | 219 | ||
5. Ausweitung operativer Befugnisse? | 219 | ||
6. Überarbeitetes Kapitel zur Informationsverarbeitung | 220 | ||
7. Datenanalyse und Informationsaustausch: IT-Forum | 221 | ||
III. Europäisches Zentrum zur Terrorismusbekämpfung (ECTC) | 223 | ||
IV. Europäische Gendarmerietruppe (EUROGENDFOR) | 225 | ||
V. EU-Meldestelle für Internetinhalte bei Europol (EU IRU) | 226 | ||
VI. Informationssysteme („Focal Points“) | 227 | ||
VII. European Cybercrime Centre (EC3) | 228 | ||
C. Eurojust | 229 | ||
I. Rechtliche Grundlage | 229 | ||
II. Aufgaben | 230 | ||
III. Maßnahmen der Terrorismusbekämpfung | 231 | ||
1. Counter Terrorism Team (CTT) | 231 | ||
2. Terrorism Convictions Monitor (TCM) | 231 | ||
3. Kooperation mit anderen Stellen | 232 | ||
IV. Arbeitsweise von Eurojust | 233 | ||
D. Einrichtung der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) | 234 | ||
E. EU-Koordinator für Terrorismusbekämpfung | 236 | ||
F. Interpol | 237 | ||
G. Geheimdienste | 239 | ||
I. Counter Terrorism Group (CTG) | 240 | ||
II. Gesetz zum besseren Informationsaustausch bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus | 242 | ||
H. Bewertung der Terrorismusbekämpfung auf Unionsebene | 244 | ||
Autorenverzeichnis | 249 |