Das Vergewaltigungsverbot im bewaffneten Konflikt
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Das Vergewaltigungsverbot im bewaffneten Konflikt
Entwicklung, Definition und Durchsetzung
Schriften zum Völkerrecht, Vol. 226
(2017)
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Anke Biehler ist Rechtsberaterin beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Konstanz und Genf und dem Referendariat im OLG Bezirk Stuttgart war sie am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg/Brsg. Referentin für das Sachgebiet Europa. Für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz arbeitete sie als Delegierte und Rechtsberaterin auf den Philippinen, in der Demokratischen Republik Kongo, in Pakistan und am Hauptsitz in Genf.Abstract
»The Prohibition of Rape in Armed Conflict«Rape in armed conflict is a phenomenon as old as war and armed conflict itself. Nevertheless, in many armed conflicts throughout the world rape is still a common, daily practice with devastating consequences for the victims and their societies. This book examines the prohibition of rape in armed conflict as it exists today and which conduct it covers exactly. To this end, the historic development of the prohibition of rape in armed conflict is examined before looking at its significance and definition in international and international criminal law. It is also analysed whether the prohibition of rape in armed conflict is part of customary international humanitarian law and whether it constitutes a peremptory norm of international law (jus cogens). Finally, the book looks on how the prohibition of rape is enforced today.Gegenstand der Arbeit ist das Vergewaltigungsverbot im bewaffneten Konflikt. Anke Biehler behandelt die historische Entwicklung des Verbots im Hinblick auf dessen völkerrechtliche Bedeutung und Definition sowie im Hinblick auf das Problem der Durchsetzung des Verbots. Dazu wird zunächst die historische Entwicklung des Vergewaltigungsverbots im bewaffneten Konflikt nachvollzogen. Anschließend wird untersucht, was es völker- und völkerstrafrechtlich im Detail umfasst und welche rechtlichen Möglichkeiten es zu seiner Durchsetzung gibt. Hierbei ist zwischen Durchsetzungsmöglichkeiten auf individual-strafrechtlicher Ebene und auf zwischenstaatlicher Ebene - etwa durch Staatenverantwortlichkeit - zu unterscheiden. Abschließend werden Überlegungen angestellt, ob das Vergewaltigungsverbot im bewaffneten Konflikt heute nicht nur als Völkergewohnheitsrecht, sondern auch als $ajus cogens$z anzusehen ist.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einführung in den Untersuchungsgegenstand der Arbeit | 21 | ||
I. Untersuchungsgegenstand | 22 | ||
II. Abgrenzung des Untersuchungsgegenstandes | 23 | ||
1. Kapitel: Historische Entwicklung des Vergewaltigungsverbots im Kriegsvölkerrecht (Antike bis zum 1. Weltkrieg) | 26 | ||
A. Vergewaltigung im antiken Kriegsrecht (ca. 1100 v. Chr.–4./6. Jhd.) | 26 | ||
I. Kriegsrecht und Kriegspraxis in der Antike | 26 | ||
1. Vergewaltigung in Kriegsgefangenschaft und Sklaverei | 27 | ||
2. Vergewaltigungsverbote antiker Feldherre | 27 | ||
II. Schlussfolgerungen zu kriegsrechtlichen Vergewaltigungsverboten in der Antike | 28 | ||
B. Vergewaltigung im Kriegsrecht des Mittelalters (ca. 4./6. Jhd.–15. Jhd.) | 28 | ||
I. Kriegsrecht und Kriegspraxis im europäischen Mittelalte | 28 | ||
1. Kriegsrecht und Vergewaltigungen während der Kreuzzüge (1096–1270) | 29 | ||
2. Vergewaltigungsverbote in mittelalterlichen Kriegsordnunge | 30 | ||
3. Der 100-jährige Krieg (1339–1453) und das Kriegsrecht Richards II. (1385) und Heinrichs V. (1419) | 31 | ||
4. Exkurs – Das Verfahren gegen den Ritter Peter von Hagenbach (1474) | 32 | ||
5. Bewertung des kriegsrechtlichen Vergewaltigungsverbots im europäischen Mittelalte | 32 | ||
II. Das kriegsrechtliche Vergewaltigungsverbot in der Islamischen Welt des Mittelalters | 33 | ||
C. Die Entwicklung des Vergewaltigungsverbots im Kriegsrecht der frühen Neuzeit (1494–1648/„Spanisches Zeitalter“) | 34 | ||
I. Kriegsrecht und Kriegspraxis der frühen Neuzeit | 34 | ||
II. Das kriegsrechtliche Vergewaltigungsverbot in der Theorie der Völkerrechtsklassiker (15.–18. Jhd.) | 35 | ||
1. Franciscus de Victoria (1486–1546) | 35 | ||
2. Francisco Suárez (1548–1617) | 36 | ||
3. Alberico Gentili (1582–1608) | 36 | ||
4. Hugo Grotius (1583–1648) | 37 | ||
D. Die Entwicklung des Vergewaltigungsverbots im Kriegsrecht zwischen Westfälischem Frieden und Wiener Kongress (1648–1815/„Französisches Zeitalter“) | 38 | ||
I. Kriegsrecht und Kriegspraxis | 38 | ||
II. Völkerrechtslehre, insbesondere Emer de Vattel (1714–1767) | 38 | ||
III. Entwicklung des Vergewaltigungsverbots in der Theorie der Völkerrechtslehre im spanischen und französischen Zeitalte | 39 | ||
E. Die Entwicklung des Vergewaltigungsverbots im Kriegsrecht vom Wiener Kongress bis zum 1. Weltkrieg (1815–1914/„Britisches Zeitalter“) | 40 | ||
I. Das Vergewaltigungsverbot in den Kodifikationen des Kriegsrechts | 40 | ||
1. Lieber-Code (General Order Nox1E 100/1863) | 40 | ||
2. Brüsseler Erklärung (1874) | 41 | ||
3. Haager Landkriegsordnungen von 1899 und 1907 | 42 | ||
II. Vergewaltigung in der Kriegspraxis | 43 | ||
III. Das Vergewaltigungsverbot in der Völkerrechtslehre des Britischen Zeitalters | 43 | ||
1. Johann Caspar Bluntschli (1808–1881) | 43 | ||
2. Friedrich von Martens (1845–1909) | 44 | ||
3. Oxford Manual (1880) | 45 | ||
F. Vergewaltigungen und ihre rechtliche Behandlung im 1. Weltkrieg und der Zwischenkriegszeit | 45 | ||
I. Propagandistisches Ausnutzen von Vergewaltigunge | 45 | ||
II. Pariser Vorfriedenskonferenz | 47 | ||
III. Versailler Vertrag und Leipziger Kriegsverbrecherprozesse | 48 | ||
IV. Entwicklung des kriegsrechtlichen Vergewaltigungsverbots im 1. Weltkrieg | 49 | ||
V. Genfer Abkommen über die Behandlung von Kriegsgefangenen (1929) | 50 | ||
G. Bewertung und Ergebnisse | 50 | ||
I. Der völkerstrafrechtliche Schutz vor Vergewaltigung | 50 | ||
II. Die historische Entwicklung des Vergewaltigungsverbots | 52 | ||
2. Kapitel: Das Vergewaltigungsverbot im 2. Weltkrieg | 54 | ||
A. Vergewaltigungen während des 2. Weltkriegs und ihre juristische Aufarbeitung in Europa | 54 | ||
I. Vorkommen von Vergewaltigungen während des 2. Weltkriegs in Europa | 55 | ||
1. Vergewaltigungen durch deutsche Soldaten und nationale Strafverfolgung | 55 | ||
2. Vergewaltigungen durch die Rote Armee 1945 in Deutschland | 56 | ||
3. Vergewaltigungen anderer Kriegsparteien und nationale Strafverfolgung | 59 | ||
II. Kriegsverbrechertribunal von Nürnberg | 60 | ||
1. Londoner Abkommen und Charta des Internationalen Militärtribunals (1945) | 60 | ||
2. Vergewaltigung in den Nürnberger Prozesse | 61 | ||
III. Allied Control Council Law No. 10 | 63 | ||
IV. Bilanz der Verfolgung von Vergewaltigungen im 2. Weltkrieg in Europa | 64 | ||
B. Vergewaltigungen während des japanisch-chinesischen Krieges (1937–45) und des 2. Weltkriegs im Pazifik und ihre juristische Aufarbeitung | 65 | ||
I. Vorkommen von Vergewaltigunge | 65 | ||
1. Die „Vergewaltigung von Nanking“ (1937) | 65 | ||
2. Vergewaltigungen im Pazifikkrieg | 68 | ||
II. Die juristische Aufarbeitung der Vergewaltigungen im Pazifikkrieg | 68 | ||
1. Das Verfahren gegen General Yamashita | 68 | ||
2. Ein Verfahren in China | 69 | ||
3. Kriegsverbrechertribunal von Tokio | 70 | ||
a) Rechtsgrundlage und Statut | 70 | ||
b) Anklage | 71 | ||
c) Verteidigung | 72 | ||
d) Urteil | 73 | ||
e) Minderheitsvotum Pal | 74 | ||
III. Problem der „Comfort Women“ | 75 | ||
IV. Bilanz der Verfolgung von Vergewaltigungen im fernen Oste | 76 | ||
C. Bewertung und Ergebnisse | 77 | ||
3. Kapitel: Entwicklung des Vergewaltigungsverbots im bewaffneten Konflikt nach dem 2. Weltkrieg (seit 1949) | 79 | ||
A. Humanitär-völkerrechtliche Kodifikationen seit Ende des 2. Weltkriegs | 79 | ||
I. IV. Genfer Abkommen zum Schutz der Zivilbevölkerung (1949) | 79 | ||
1. Artikel 27 | 80 | ||
a) Achtung der Person, der Ehre und der Familienrechte (Art. 27 Absatz I Satz 1 IV. GA) | 80 | ||
b) Gebot der menschlichen Behandlung (Art. 27 Absatz 1 Satz 2 IV. GA) | 81 | ||
c) Artikel 27 Absatz 2 IV. GA | 83 | ||
2. Artikel 32 IV. GA | 83 | ||
3. Artikel 146 und 147 IV. GA | 84 | ||
a) Schwere Verletzung im Sinne des Art. 147 IV. GA | 85 | ||
b) Verpflichtungen des Art. 146 IV. GA | 87 | ||
4. Gemeinsamer Artikel 3 | 89 | ||
II. III. Genfer Abkommen zum Schutz der Kriegsgefangenen (1949) | 91 | ||
III. Zusatzprotokoll I zu den Genfer Abkommen (1977) | 92 | ||
1. Artikel 76 ZP I | 92 | ||
2. Artikel 77 ZP I | 93 | ||
3. Artikel 11 Absatz IV in Verbindung mit Artikel 85 ZP I („schwerer Verstoß“) | 93 | ||
4. Artikel 75 ZP I | 93 | ||
5. Martens'sche Klausel (Artikel 1 Absatz II ZP I) | 95 | ||
IV. Zusatzprotokoll II zu den Genfer Abkommen (1977) | 95 | ||
B. Menschenrechtliche Vergewaltigungsverbote | 96 | ||
I. Verhältnis humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte | 96 | ||
II. Völkermordkonventio | 97 | ||
III. Allgemeine Erklärung der Menschenrechte/Internationaler Pakt für bürgerliche und politische Rechte | 101 | ||
1. Verbot der Folter und grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung (Art. 7 IPbpR) | 102 | ||
2. Recht auf Freiheit und Sicherheit der Person (Art. 9 Abs. I Satz 1 IPbpR) | 103 | ||
3. Schutz der Privatsphäre (Art. 17 IPbpR) | 104 | ||
IV. Folterkonventio | 106 | ||
V. Kinderrechtskonventio | 107 | ||
C. Weiterentwicklung des völkervertragsrechtlichen Vergewaltigungsverbots im humanitären Völkerrecht seit 1949 | 108 | ||
I. Entwicklung des Vergewaltigungsverbots durch die vier Genfer Abkommen und ihre Zusatzprotokolle | 109 | ||
II. Defizite des Vergewaltigungsverbots im humanitären Völkerrecht | 111 | ||
1. Mangelnde Bestimmtheit des Verbots | 111 | ||
2. Vergewaltigung von Männer | 112 | ||
III. Revisionsbedürftigkeit des Vergewaltigungsverbots des humanitären Völkerrechts | 112 | ||
D. Das Vergewaltigungsverbot in bewaffneten Konflikten als Völkergewohnheitsrecht | 116 | ||
I. Relevanz des Gewohnheitsrechts für ein Vergewaltigungsverbot in bewaffneten Konflikte | 116 | ||
II. Methodik des Gewohnheitsrechtsnachweises im humanitären Völkerrecht | 117 | ||
III. Einschlägige Regeln des Gewohnheitsrechts | 119 | ||
E. Das Vergewaltigungsverbot im bewaffneten Konflikt als allgemeiner Rechtsgrundsatz | 120 | ||
4. Kapitel: Das Verbot von Vergewaltigung in bewaffneten Konflikten seit 1990 und Staatenverantwortlichkeit | 122 | ||
A. Konzept der Staatenverantwortlichkeit (,state responsibility‘) | 123 | ||
B. Staatenverantwortlichkeit im humanitären Völkerrecht | 124 | ||
I. Staatenverantwortlichkeit wegen Verstößen gegen das Vergewaltigungsverbot im internationalen bewaffneten Konflikt | 125 | ||
1. Art. 3 IV. Haager Abkommen, Art. 91 ZP I | 125 | ||
a) Zurechnung | 125 | ||
b) Rechtsfolge | 127 | ||
2. Gewohnheitsrechtsstudie des IKRK | 128 | ||
II. Staatenverantwortlichkeit wegen Verstößen gegen das Vergewaltigungsverbot im nicht-internationalen bewaffneten Konflikt | 128 | ||
1. Die völkerrechtswidrige Handlung als Voraussetzung für die völkerrechtliche Verantwortlichkeit im nicht-internationalen bewaffneten Konflikt | 129 | ||
2. Das Vergewaltigungsverbot als ,erga omnes‘-Verpflichtung | 130 | ||
3. Rechtsfolge bei Verstößen gegen das Vergewaltigungsverbot als Verletzung einer ,erga omnes‘-Verpflichtung | 131 | ||
III. Verantwortlichkeit von bewaffneten Oppositionsgruppen wegen Vergewaltigung im nicht-internationalen bewaffneten Konflikt | 133 | ||
C. Die Verletzung des Vergewaltigungsverbots im bewaffneten Konflikt als schwerwiegende Verletzung zwingender völkerrechtlicher Norme | 135 | ||
D. Individualansprüche gegen einen verantwortlichen Staat | 137 | ||
I. Rechtsgrundlage eines individuellen Entschädigungsanspruchs im internationalen bewaffneten Konflikt | 137 | ||
II. Rechtsgrundlage eines individuellen Entschädigungsanspruchs im nicht-internationalen bewaffneten Konflikt | 141 | ||
5. Kapitel: Das Verbot von Vergewaltigung in den Statuten der internationalen Ad hoc-Tribunale für das ehemalige Jugoslawien und Ruanda (seit 1990) | 143 | ||
A. Die Strafbarkeit von Vergewaltigung nach dem Statut des International Criminal Tribunal for Yugoslavia (ICTY) | 143 | ||
I. Vergewaltigung als völkerrechtliches Verbrechen nach dem Statut des ICTY | 145 | ||
1. Schwere Verstöße gegen die Genfer Abkommen (Art. 2) | 145 | ||
2. Verstöße gegen die Gesetze und Gebräuche des Krieges (Art. 3) | 146 | ||
3. Völkermord (Art. 4) | 147 | ||
4. Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Art. 5) | 148 | ||
II. Verfahrens- und Beweisregel | 149 | ||
1. Das Problem des „consent“ – Regel 96 (ii) und (iii) | 150 | ||
a) ,Consent‘ in der 1. Fassung der Regel 96 | 150 | ||
b) ,Consent‘ in der 2. Fassung der Regel 96 | 152 | ||
c) ,Consent‘ in der 3. Fassung der Regel 96 | 153 | ||
d) ,Consent‘ als Tatbestandsmerkmal oder Verteidigung? | 154 | ||
2. Die Erforderlichkeit der Bestätigung einer Zeugenaussage – Regel 96 (i) | 154 | ||
3. Die Unerheblichkeit früheren sexuellen Verhaltens – Regel 96 (iv) | 155 | ||
B. Die Strafbarkeit von Vergewaltigung nach dem Statut des International Criminal Tribunal for Rwanda (ICTR) | 156 | ||
I. Vergewaltigung als völkerrechtliches Verbrechen nach dem Statut des ICTR | 158 | ||
1. Völkermord (Art. 2) | 158 | ||
2. Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Art. 3) | 159 | ||
3. Verletzungen des gemeinsamen Artikels 3 der GA und des ZP II (Art. 4) | 160 | ||
II. Verfahrens- und Beweisregel | 160 | ||
6. Kapitel: Probleme des Tatbestands der Vergewaltigung in der Rechtsprechung der Ad hoc-Tribunale | 162 | ||
A. Die völkerstrafrechtliche Definition des Tatbestands der Vergewaltigung | 163 | ||
I. Akayesu (ICTR – 1998) | 164 | ||
1. Erwägungen hinsichtlich einer völker(straf)rechtlichen Definition von Vergewaltigung | 164 | ||
2. Die konzeptionelle Definition der Vergewaltigung | 165 | ||
II. Bestätigung der konzeptionellen Definition der Vergewaltigung in Mucić, Delić, Landžo, Delalić (ICTY – 1998) | 167 | ||
III. Furundziya (ICTY – 1998) | 168 | ||
1. Die gewohnheitsrechtliche Qualität des Vergewaltigungsverbots und allgemeine Rechtsgrundsätze in der Definition von Vergewaltigung | 168 | ||
2. Die mechanische Definition der Vergewaltigung | 169 | ||
IV. Bestätigung der konzeptionellen Definition der Vergewaltigung in Musema (ICTR – 2000) | 172 | ||
V. Kunarac, Kovač und Vuković (ICTY – 2001/2002) | 173 | ||
1. Fehlendes Einverständnis (,non-consent‘) des Opfers statt Gewalt, Zwang oder Drohung mit Gewalt (1. Instanz) | 173 | ||
2. Das Nicht-Einverständnis (,non-consent‘) des Opfers als Tatbestandsmerkmal von Vergewaltigung als völkerrechtlichem Verbrechen (Appeal) | 175 | ||
VI. Kvočka (ICTY – 2001) | 177 | ||
VII. Semanza (ICTR – 2003) | 178 | ||
VIII. Niyitegeka (ICTR – 2003) | 179 | ||
IX. Stakić (ICTY – 2003/2006) | 179 | ||
X. Kajelijeli (ICTR – 2003) | 180 | ||
XI. Kamuhanda (ICTR) – 2004 | 180 | ||
XII. Muhimana (ICTR – 2005) | 180 | ||
XIII. Gacumbitsi (ICTR – 2004/2006) | 182 | ||
1. Trial Judgement | 182 | ||
2. Appeal Judgement | 183 | ||
XIV. Weitere einschlägige Urteile der Ad hoc-Tribunale | 186 | ||
B. Gesamtbetrachtung zur Definition des völkerstrafrechtlichen Tatbestands der Vergewaltigung mit Bewertung | 187 | ||
I. ,Non-consent‘ als Tatbestandselement der Vergewaltigung – Diskussio | 188 | ||
II. Der Bestimmtheitsgrundsatz in der völkerstrafrechtlichen Definition von Vergewaltigung | 192 | ||
C. Vergewaltigung als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Form von Folter, unmenschlicher Behandlung und vorsätzlicher Verursachung großer Leiden oder schwerer Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit sowie Verfolgung | 194 | ||
I. Tadić (ICTY – 1997 und 1999) | 194 | ||
II. Mucić, Delić, Landžo, Delalić (ICTY – 1998) | 195 | ||
III. Furundziya (ICTY – 1998) | 196 | ||
IV. Blakić (ICTY – 2000/2004) | 197 | ||
V. Stakić (ICTR – 2003/2006) | 197 | ||
VI. Brđanin (ICTY – 2004) | 198 | ||
VII. Krajinik (ICTY – 2006/2009) | 199 | ||
VIII. Nyiramasuhuko et al. (ICTR – 2011) | 199 | ||
IX. Karemera, Ngirumpatse (ICTR – 2012) | 200 | ||
D. Bewertung der Rechtsprechung zu Vergewaltigung als Folter und unmenschlicher Behandlung sowie vorsätzlicher Verursachung großer Leiden oder schwerer Verletzungen der körperlichen Unversehrtheit und Verfolgung | 200 | ||
E. Vergewaltigung als Völkermord | 201 | ||
I. Vergewaltigung als Verursachung schwerer körperlicher und seelischer Schäde | 201 | ||
II. Besonderheiten bei der Verwirklichung des Tatbestandes des Völkermordes durch Vergewaltigung | 205 | ||
F. Probleme des Opfer- und Zeugenschutzes | 205 | ||
I. Strafrechtliche Ermittlungen der Anklagebehörde und Prozessökonomie | 206 | ||
II. Aussagebereitschaft der Opfe | 207 | ||
III. Re-Traumatisierung durch die Zeugenaussage | 208 | ||
IV. Der Schutz von Opferzeugen vor und nach dem Hauptverfahre | 210 | ||
G. Weiterentwicklung und Bewertung der Rechtsprechung der Ad hoc-Tribunale zum Tatbestand der Vergewaltigung | 210 | ||
I. Strafrechtliche Auseinandersetzung mit dem Tatbestand der Vergewaltigung als völkerrechtlichem Verbreche | 210 | ||
II. Entwicklung einer geschlechtsneutralen völkerstrafrechtlichen Definition des Tatbestandes | 212 | ||
III. Das „internationale Element“ als mögliche Lösung des Problems des Nicht-Einverständnisses des Opfers | 214 | ||
7. Kapitel: Das Vergewaltigungsverbot im Statut des Internationalen Strafgerichtshofs (1998) | 216 | ||
A. Rechtsgrundlage und Jurisdiktio | 216 | ||
B. Verbrechen gegen die Menschlichkeit (Art. 7) | 217 | ||
I. Vergewaltigung (Art. 7 Abs. 1g-1)) | 218 | ||
1. Penetratio | 219 | ||
2. Zwang oder Drohung mit Gewalt oder Zwang | 221 | ||
II. Sexuelle Sklaverei (Art. 7 Abs. 1g-2)) | 222 | ||
III. Nötigung zur Prostitution (Art. 7 Abs. 1g-3)) | 224 | ||
IV. Erzwungene Schwangerschaft (Art. 7 Abs. 1g-4)) | 226 | ||
V. Jede andere Form von sexueller Gewalt von vergleichbarer Schwere (Art. 7 Abs. 1g-6)) | 230 | ||
VI. Folter (Art. 7 Abs. 1 e)) | 232 | ||
VII. Versklavung (Art. 7 Abs. 1 c)) | 233 | ||
VIII. Der Auffangtatbestand der „anderen unmenschlichen Handlung“ (Art. 7 Abs. 1 k)) | 235 | ||
C. Kriegsverbrechen (Art. 8) | 237 | ||
I. Vergewaltigung als Kriegsverbrechen im internationalen bewaffneten Konflikt (Art. 8 Abs. 2 a) und b)) | 239 | ||
1. Vergewaltigung, sexuelle Sklaverei, Nötigung zur Prostitution, erzwungene Schwangerschaft im Sinne des Artikels 7 Abs. 2 Buchstabe f, Zwangssterilisationen oder jede andere Form sexueller Gewalt, die ebenfalls eine schwere Verletzung der Genfer Abkommen darstellt (Art. 8 Abs. 2 b) (xxii)) | 239 | ||
2. Beeinträchtigung der persönlichen Würde (Art. 8 Abs. 2 b) (xxi)) | 240 | ||
3. Folter (Art. 8 Abs. 2 a) (ii) 1. Alternative) | 240 | ||
4. Unmenschliche Behandlung (Art. 8 Abs. 2 a) (ii) 2. Alternative) | 242 | ||
5. Vorsätzliche Verursachung großer Leiden oder schwerer Beeinträchtigung der körperlichen Unversehrtheit oder der Gesundheit (Art. 8 Abs. 2 a) (iii)) | 242 | ||
6. Körperliche Verstümmelung von Personen, die sich in der Gewalt einer gegnerischen Partei befinden (Art. 8 Abs. 2 b) (x)) | 243 | ||
II. Vergewaltigung als Kriegsverbrechen im nicht-internationalen bewaffneten Konflikt (Art. 8 Abs. 2 c) und e)) | 244 | ||
1. Vergewaltigung, sexuelle Sklaverei, Nötigung zur Prostitution, erzwungene Schwangerschaft im Sinne des Artikels 7 Absatz 2 Buchstabe f, Zwangssterilisation und jede andere Form sexueller Gewalt, die ebenfalls einen schweren Verstoß gegen den gemeinsamen Artikel 3 der vier Genfer Abkommen darstellt (Art. 8 Abs. 2 e) (vi)) | 245 | ||
2. Folter (Art. 8 Abs. 2 c) (i) 4. Alternative) | 246 | ||
3. Grausame Behandlung (Art. 8 Abs. 2 c) (i) 3. Alternative) | 246 | ||
4. Beeinträchtigung der persönlichen Würde, insbesondere entwürdigende und erniedrigende Behandlung (Art. 8 Abs. 2 c) (ii) | 246 | ||
5. Angriffe auf Leib und Leben, insbesondere Verstümmelung (Art. 8 Abs. 2 c) (i) 2. Alternative) | 247 | ||
6. Körperliche Verstümmelung (Art. 8 Abs. 2 e) (xi)) | 247 | ||
D. Völkermord (Art. 6) | 248 | ||
I. Verursachung von schwerem körperlichem oder seelischem Schaden an Mitgliedern der Gruppe (Art. 6 lit. b) | 248 | ||
II. Vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen (Art. 6 lit. c) | 249 | ||
III. Verhängung von Maßnahmen, die auf die Geburtenverhinderung innerhalb der Gruppe gerichtet sind (Art. 6 lit. d) | 250 | ||
E. Bewertung der Ausgestaltung des Vergewaltigungsverbots im römischen Statut | 251 | ||
I. Weiterentwicklung des Vergewaltigungsverbots | 251 | ||
II. Bestimmtheitsgrundsatz | 252 | ||
III. Weiterer Einfluss der Rechtsprechung von ICTY und ICTR | 252 | ||
IV. Geschlechtsneutrale Formulierung der Tatbestände | 253 | ||
8. Kapitel: Vergewaltigung und sexuelle Gewalt im Verfahrensrecht des Internationalen Strafgerichtshofs | 254 | ||
A. Zeugenschutz nach dem römischen Statut | 256 | ||
I. Erscheinens- und Aussageverpflichtung von Zeugen vor dem IStGH | 257 | ||
II. Opfer- und Zeugenschutz nach Art. 68 | 259 | ||
III. Die Ausgestaltung des Opfer- und Zeugenschutzes für Vergewaltigungsopfer in den Verfahrens- und Beweisregeln des Internationalen Strafgerichtshofs | 261 | ||
1. Anonymität gegenüber der Öffentlichkeit | 262 | ||
2. Anonymität gegenüber der Verteidigung | 264 | ||
3. Beweisverwertungsverbot | 266 | ||
4. Zeugenschutzprogramm und Langzeitmaßnahme | 266 | ||
IV. Besondere Beweisregeln in Verfahren wegen sexueller Gewalt | 267 | ||
1. Die (Nicht-)Erforderlichkeit der Bestätigung einer Zeugenaussage (Regel 63) | 268 | ||
2. Die Zulässigkeit der Frage nach dem ,consent‘ (Regel 70) und der Ausschluss der Öffentlichkeit bei Entscheidungen hierübe | 269 | ||
3. Die Relevanz anderweitigen sexuellen Verhaltens (Regel 70 d) und 71) | 270 | ||
B. Die Beteiligung der Opfer von Vergewaltigungen an Verfahren vor dem IStGH | 271 | ||
I. Voraussetzung der Zulassung von Opfern als Verfahrensbeteiligte | 273 | ||
1. Opfer im Sinne der Regel 85 | 273 | ||
2. Betroffenheit persönlicher Interesse | 274 | ||
3. Ausmaß und Umfang der Opferbeteiligung | 276 | ||
II. Zulassung von Opfern als Beteiligten zu Verfahren vor dem IStGH | 277 | ||
1. Notifikatio | 277 | ||
2. Antrag des Opfers | 278 | ||
III. Beteiligungsrechte der Opfe | 279 | ||
1. Recht auf Informatio | 279 | ||
2. Recht auf Gehö | 280 | ||
3. Recht auf rechtliche Vertretung | 281 | ||
C. Wiedergutmachung für Opfer von Vergewaltigungen nach dem römischen Statut | 282 | ||
I. Voraussetzungen der Wiedergutmachung | 283 | ||
II. Verfahre | 283 | ||
III. Die Wiedergutmachungsleistung | 284 | ||
1. Wiedergutmachung auf individueller oder kollektiver Basis | 285 | ||
2. Wiedergutmachung durch den Täter oder den Treuhandfonds | 285 | ||
D. Gesamtbetrachtung der Stellung von Opfern sexueller Gewalt wie Vergewaltigung in Verfahren vor dem IStGH | 286 | ||
9. Kapitel: Der völkerrechtliche Tatbestand der Vergewaltigung in der Praxis des Internationalen Strafgerichtshofes | 289 | ||
A. Vergewaltigung und sexuelle Gewalt im Fall Lubanga (Demokratische Republik Kongo) | 289 | ||
I. Keine Anklagepunkte der sexuellen Gewalt, Vergewaltigung und sexuellen Sklaverei sowie unmenschlicher und grausamer Behandlung | 290 | ||
II. Vergewaltigung und sexuelle Gewalt im Urteil gegen Lubanga | 291 | ||
III. Dissenting Opinion by Judge Odio Benito | 293 | ||
IV. Kritik | 294 | ||
B. Vergewaltigung und sexuelle Sklaverei in den Verfahren gegen Ngudjolo Chui und Katanga | 295 | ||
I. Trennung der Verfahren und Freispruch von Ngudjolo Chui | 295 | ||
II. Freispruch von Katanga bezüglich der Anklagepunkte wegen Vergewaltigung und sexueller Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbreche | 296 | ||
III. Bewertung des Verfahrens | 297 | ||
C. Weitere bisherige Anklagen wegen Vorwürfen der Vergewaltigung und der sexuellen Gewalt | 299 | ||
I. Demokratische Republik Kongo | 299 | ||
1. Fehlende Bestätigung der Anklage im Fall Mbarushimana | 299 | ||
2. Ntaganda | 302 | ||
3. Mudacumura | 303 | ||
II. Zentralafrikanische Republik | 303 | ||
III. Uganda | 304 | ||
IV. Darfur, Suda | 304 | ||
V. Kenia | 305 | ||
VI. Elfenbeinküste | 307 | ||
D. Reparatione | 307 | ||
E. Ausblick | 310 | ||
10. Kapitel: Schlussfolgerungen zur Entwicklung, Definition und Durchsetzung des Vergewaltigungsverbots im bewaffneten Konflikt | 312 | ||
A. Entwicklung und Stand des Vergewaltigungsverbots im bewaffneten Konflikt | 312 | ||
I. Historische Entwicklung des Vergewaltigungsverbots zum Völkergewohnheitsrecht | 312 | ||
II. Das Vergewaltigungsverbot im bewaffneten Konflikt als jus cogens-Norm | 314 | ||
B. Der völkerrechtliche Rahmen des Vergewaltigungsverbots und die völkerstrafrechtliche Definition des Tatbestandes | 317 | ||
I. Die völkerrechtlichen Anforderungen an das Vergewaltigungsverbot im bewaffneten Konflikt | 317 | ||
II. Die völkerstrafrechtliche Definition des Tatbestandes der Vergewaltigung | 318 | ||
C. Durchsetzung des Vergewaltigungsverbots im bewaffneten Konflikt | 319 | ||
I. Die Staatenverantwortlichkeit hinsichtlich der Durchsetzung des Vergewaltigungsverbots im bewaffneten Konflikt | 320 | ||
II. Die völkerstrafrechtliche Durchsetzung auf individueller Ebene | 321 | ||
III. Individuelle Ansprüche auf Wiedergutmachung bzw. Reparatione | 323 | ||
D. Ausblick | 324 | ||
Summary | 326 | ||
Literaturverzeichnis | 329 | ||
Stichwortverzeichnis | 351 |