Die organisierte Versammlung
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Die organisierte Versammlung
Kontinuität zwischen Repression und Schutz
Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1355
(2017)
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Christoph Ebeling; Studium an der Universität Bielefeld. Dort von 2011 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte (Prof. Dr. Christoph Gusy). Forschungsschwerpunkte im Bereich des Rechts der öffentlichen sowie der zivilen Sicherheit. Mitarbeit an zahlreichen Veröffentlichungen und Gutachten. Lehrtätigkeit u.a. im besonderen Verwaltungsrecht und Verwaltungsprozessrecht. Seit 2015 Rechtsreferendar am Oberlandesgericht Hamm.Abstract
Versammlungsgeschehen und Versammlungsrecht haben sich zu jeder Zeit wechselseitig beeinflusst und gemeinsam verschiedene Phasen und Erscheinungsformen durchlaufen, dabei jedoch eine beeindruckende Kontinuität bewahrt. Diese zeigt sich wesentlich an der Idee der organisierten Versammlung, also der Anknüpfung der Versammlungsgesetzgebung an die Vorstellung einer Versammlung als Zusammenspiel von Versammlungsveranstalter bzw. Versammlungsleiter und Versammlungsteilnehmern. Die Arbeit untersucht die Versammlungsgesetzgebung von ihren historischen Ausgangspunkten bis zu den jüngsten Landesversammlungsgesetzen. Dabei wird aufgezeigt, dass sich die Anknüpfung an die Idee der organisierten Versammlung von einem zunächst rein repressiven Instrument zu einem wichtigen Element des Grundrechtsschutzes gewandelt hat, dem auch vor dem Hintergrund aktueller Fragen, wie etwa der Etablierung neuer Versammlungsformen und dem Einsatz von mobilen Massenkommunikationsmitteln im Zusammenhang mit Versammlungen, weiter große Bedeutung zukommt.»Organised Assembly«The legislation of many states regarding freedom of assembly is based on the idea of organised assembly. In accordance with such legislation, an assembly consists of an organiser or leader, and participants in the assembly. This doctoral thesis will investigate the origins and development of this model in legislation and jurisprudence, and ask what its significance is today - for the protection of fundamental rights, for example.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 12 | ||
Kapitel 1: Die Organisationsidee | 15 | ||
A. Einleitung | 15 | ||
B. Ausgangspunkt: Die Idee der organisierten Versammlung im VersG | 16 | ||
I. Die Regelungssystematik des VersG | 16 | ||
II. An die Organisationsidee anknüpfende Normen im VersG | 18 | ||
1. Versammlungsfreiheit | 18 | ||
2. Einladung | 18 | ||
3. Störungsverbot | 19 | ||
4. Verbots- und Auflösungsgründe | 20 | ||
5. Pflicht des Veranstalters zur Bestellung eines Leiters | 20 | ||
6. Rechte und Pflichten des Leiters | 21 | ||
7. Straf- und Ordnungswidrigkeitsvorschrifte | 23 | ||
8. Zusammenfassung | 24 | ||
C. Forschungsfragen: Die Idee der organisierten Versammlung im Versammlungsrecht | 25 | ||
I. Ursprung und Entwicklung der Organisationsidee | 25 | ||
II. Bedeutung der Organisationsidee | 26 | ||
III. Zukunft der Organisationsidee | 26 | ||
Kapitel 2: Ursprung und Entwicklung der Organisationsidee | 27 | ||
A. Vom Mittelalter zur Französischen Revolutio | 29 | ||
I. Der Augsburger Reichsabschied von 1555 | 30 | ||
II. Das Preußische Allgemeine Landrecht von 1794 | 33 | ||
III. Die preußische Tumultverordnung von 1798 | 36 | ||
IV. Versammlungsorganisation in der Literatu | 39 | ||
V. Zwischenergebnis | 43 | ||
B. Restauration und Vormärz | 44 | ||
I. Ausgangsbedingungen der Normsetzung | 44 | ||
II. Die „Zehn Artikel“ von 1832 | 46 | ||
III. Die preußische Tumultverordnung von 1835 | 49 | ||
IV. Versammlungsorganisation in der Literatu | 51 | ||
V. Zwischenergebnis | 54 | ||
C. Märzrevolution und Reaktio | 55 | ||
I. Die Entwicklung in Preuße | 55 | ||
1. Ausgangsbedingungen der Normsetzung | 55 | ||
2. Die Beratungen der preußischen II. Kammer zur VO 1849 | 63 | ||
3. Die preußische Verordnung von 1849 | 70 | ||
4. Die Beratungen der preußischen Kammern zur Verfassungsrevisio | 74 | ||
5. Die Beratungen der preußischen Kammern zur VO 1850 | 78 | ||
6. Die preußische Verordnung von 1850 | 84 | ||
7. Zwischenergebnis | 87 | ||
II. Der Entwurf eines Vereinsgesetzes der Erfurter Union von 1850 | 88 | ||
III. Das Bundesvereinsgesetz von 1854 | 91 | ||
IV. Folgen für die weitere Entwicklung des Versammlungsrechts | 92 | ||
1. Verein und Versammlung | 92 | ||
2. Politisierung der Versammlungsfreiheit und der Versammlungsgesetze | 93 | ||
3. Entmilitarisierung und Entkriminalisierung des Versammlungsrechts | 97 | ||
V. Versammlungsorganisation in Rechtsprechung und Literatu | 100 | ||
VI. Zwischenergebnis | 103 | ||
D. Über die Reichsgründung zum RVG | 103 | ||
I. Ausgangsbedingungen der Normsetzung | 104 | ||
II. Die Landesversammlungsgesetze | 109 | ||
III. Das RVG | 113 | ||
IV. Die Entstehung des RVG | 116 | ||
1. Das Sozialistengesetz 1878 | 117 | ||
2. Vom Rickert’schen Entwurf von 1896 zum Entwurf der XIII. Kommissio | 118 | ||
3. Vom Regierungsentwurf 1907 zum Entwurf der XIV. Kommissio | 120 | ||
4. Die Beratungen des Reichstags zum RVG | 123 | ||
5. Entstehung und Inhalt des RVG in Literatur und Rechtsprechung | 126 | ||
V. Zwischenergebnis | 129 | ||
E. Zwischen Revolution und Notverordnung | 130 | ||
I. Versammlungsrecht zwischen Krieg und Revolutio | 131 | ||
II. Der Aufruf des Rates der Volksbeauftragte | 132 | ||
III. Die Weimarer Reichsverfassung | 136 | ||
IV. Versammlungen als Kampfmittel | 140 | ||
1. Das Republikschutzgesetz von 1922 | 141 | ||
2. Polizeilicher Versammlungsschutz | 143 | ||
3. Strafrechtlicher Versammlungsschutz | 146 | ||
V. Die Praxis der Notverordnungen und die Auflösung der Republik | 148 | ||
1. Die Notverordnungen der Präsidialkabinette | 148 | ||
2. Das Ende der Republik | 153 | ||
VI. Zwischenergebnis | 155 | ||
F. „Verwaltungsrecht besteht“? – Das Versammlungsgesetz 1953 | 156 | ||
I. Versammlungsrechtliche Regelungen der Befreie | 156 | ||
II. Erste versammlungsrechtliche Regelungen der Lände | 158 | ||
III. Das VersG von 1953 | 160 | ||
IV. Die Entstehung des VersG | 160 | ||
1. Beratungen zum GG | 160 | ||
2. Beratungen zum VersG | 165 | ||
a) Vom ersten Entwurf des BMI zum Regierungsentwurf | 165 | ||
b) Der Regierungsentwurf und seine Behandlung im Bundestag | 168 | ||
aa) Der Regierungsentwurf | 168 | ||
bb) Die Beratungen im Bundestag | 174 | ||
V. Zwischenergebnis | 181 | ||
G. Spontan, kooperativ, groß | 183 | ||
I. Ohne Anmeldung oder Erlaubnis, aber mit Anzeige?! | 186 | ||
II. Kooperation zwischen Pflicht und Obliegenheit | 192 | ||
III. Keine, viele, einer? Großversammlungen und die Veranstalterfrage | 198 | ||
IV. Störungsverbot | 203 | ||
V. Zwischenergebnis | 205 | ||
H. Musterentwürfe und Landesgesetze | 206 | ||
I. Die Musterentwürfe | 207 | ||
1. Entwurf der Bund-Länder-Arbeitsgruppe | 207 | ||
2. Entwurf der GdP | 211 | ||
3. Entwurf des Arbeitskreises Versammlungsrecht | 214 | ||
II. Die Landesversammlungsgesetze | 220 | ||
1. Bayerisches Versammlungsgesetz | 220 | ||
2. Landesversammlungsgesetz Sachsen-Anhalt | 223 | ||
3. Sächsisches Versammlungsgesetz | 225 | ||
4. Niedersächsisches Versammlungsgesetz | 226 | ||
5. Versammlungsfreiheitsgesetz für das Land Schleswig-Holstei | 229 | ||
III. Zwischenergebnis | 230 | ||
Kapitel 3: Bedeutung der Organisationsidee | 231 | ||
A. Grundgesetzlicher Versammlungsbegriff und Organisationsidee | 231 | ||
I. Versammlungskonzepte und Versammlungsbegriffe | 231 | ||
1. Der verfassungsrechtliche Versammlungsbegriff | 231 | ||
a) Liberale Auslegung | 233 | ||
b) Demokratisch-funktionalisierende Auslegung | 235 | ||
2. Der Versammlungsbegriff des VersG | 240 | ||
3. Die Versammlungsbegriffe der Landesgesetze und Musterentwürfe | 244 | ||
II. Organisation als Begriffsnotwendigkeit? | 245 | ||
1. Rechtshistorische Betrachtung | 246 | ||
2. Rechtsvergleichende Betrachtung | 248 | ||
3. Auslegung der Versammlungsgesetze | 249 | ||
4. Auslegung des Grundgesetzes | 251 | ||
5. Organisation als Abgrenzung zur Ansammlung | 253 | ||
III. Organisationsgrundrecht | 253 | ||
B. Organisationsidee und Ordnungsvorschrifte | 254 | ||
I. Wandel und Bedeutung der Ordnungsvorschrifte | 255 | ||
1. Wandel der Zentralgestalt | 256 | ||
2. Von Verhinderung zu Ermöglichung | 256 | ||
3. Aspekte der Bedeutung des Vorhandenseins einer Zentralgestalt | 257 | ||
a) Schutz der Vorbereitungsphase einer Versammlung | 257 | ||
b) Kooperatio | 257 | ||
c) Versammlungsleiter als Ansprechpartner für die Teilnehme | 259 | ||
d) Grundrechtsausgleich innerhalb der Versammlung | 259 | ||
e) Minderheitenschutz | 261 | ||
f) Ausgleich mit Interessen Dritter und der Allgemeinheit | 263 | ||
g) Gefahrenprognose und Unfriedlichkeit | 266 | ||
II. Rechtfertigung der Ordnungsvorschrifte | 267 | ||
Kapitel 4: Zukunft der Organisationsidee | 270 | ||
A. Neuere Handlungs- und Versammlungsforme | 271 | ||
I. Flash- und Smartmob | 271 | ||
II. Critical Mass | 272 | ||
1. Critical Mass und StVO | 273 | ||
2. Critical Mass als Versammlung | 276 | ||
III. Schwärme und kollektives Individualverhalte | 278 | ||
IV. Zwischenergebnis | 283 | ||
B. Mobile Massenkommunikation und Organisatio | 284 | ||
I. Organisation in der Vorbereitungsphase von Versammlunge | 284 | ||
II. Organisation in der Durchführungsphase von Versammlunge | 285 | ||
1. Behörde und Teilnehme | 285 | ||
2. Teilnehmerkommunikatio | 286 | ||
3. Zentralgestalt und Teilnehme | 287 | ||
III. Zwischenergebnis | 290 | ||
Kapitel 5: Ergebnis | 292 | ||
Literaturverzeichnis | 295 | ||
Personen- und Sachverzeichnis | 307 |