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Das Zeitalter der Genozide

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Glöckner, O., Knocke, R. (Eds.) (2017). Das Zeitalter der Genozide. Ursprünge, Formen und Folgen politischer Gewalt im 20. Jahrhundert. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55299-3
Glöckner, Olaf and Knocke, Roy. Das Zeitalter der Genozide: Ursprünge, Formen und Folgen politischer Gewalt im 20. Jahrhundert. Duncker & Humblot, 2017. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55299-3
Glöckner, O, Knocke, R (eds.) (2017): Das Zeitalter der Genozide: Ursprünge, Formen und Folgen politischer Gewalt im 20. Jahrhundert, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55299-3

Format

Das Zeitalter der Genozide

Ursprünge, Formen und Folgen politischer Gewalt im 20. Jahrhundert

Editors: Glöckner, Olaf | Knocke, Roy

Gewaltpolitik und Menschenrechte, Vol. 1

(2017)

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About The Author

Olaf Glöckner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien in Potsdam. Er forscht zu moderner jüdischer Migration, der Entwicklung jüdischen Lebens in Deutschland und Europa nach 1989, zu den deutsch-israelischen Beziehungen und zu Aspekten von Antisemitismus.

Roy Knocke ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lepsiushaus Potsdam und Lehrbeauftragter am Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft der Universität Potsdam. Seine Forschungsschwerpunkte sind Sozialphilosophie, Politische Philosophie, vergleichende Genozidforschung und die (Kultur-) Geschichte politischer Gewalt.

Abstract

Das Buch bietet einen transdisziplinären Überblick über Genozide im 20. Jahrhundert. Dabei stehen die Genese, der Verlauf und die Folgen vernichtender politischer Gewalt im Mittelpunkt. Anhand unterschiedlicher Fallstudien zur Schoah, zu den Völkermorden in Armenien und Ruanda, im ehemaligen Jugoslawien, in Kambodscha und in den Subsahara-Staaten werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede beschrieben, kollektive Dynamiken und Radikalisierungen untersucht, Täterprofile in Augenschein genommen und internationale Reaktionen betrachtet. Zudem gehen die Autoren auf juristische Handlungsspielräume in Vergangenheit und Gegenwart, aber auch auf Möglichkeiten zeithistorischer und pädagogischer Aufklärung ein. Ebenso wird die Frage aufgeworfen, welche literarischen und künstlerisch-darstellerischen Möglichkeiten bisher gefunden wurden, um der Erinnerung an das unvorstellbare Grauen und an die vielen Millionen Genozid-Opfer am Ende doch eine erkennbare Gestalt zu geben.

Zur Schriftenreihe:
Die Reihe $aGewaltpolitik und Menschenrechte$z versammelt innovative Studien und Sammelbände, die sich mit groß angelegten Verletzungen von Menschenrechten seit dem 19. Jahrhundert beschäftigen. Die Entstehung, der Verlauf und die Folgen kollektiver Gewalt stehen dabei im Mittelpunkt: Genozid, Vertreibung, Krieg, Terrorismus und dessen staatliche Repression sowie gegen Zivilbevölkerungen gerichtete revolutionäre und gegenrevolutionäre Gewalt, aber auch zivilgesellschaftliche Gegenkräfte, markante Solidarisierungsbewegungen und Erinnerungsdiskurse in postgenozidalen Gesellschaften. Die Reihe ist transdisziplinär angelegt und bildet Prinzipien und Mechanismen von verschiedenen Formen kollektiver politischer Gewalt ab. Damit soll auch eine analytische Grundlage für die Prävention von Gewaltpolitiken im Horizont der Menschenrechte erarbeitet werden.

Die Schriftenreihe wird herausgegeben von Rolf Hosfeld, Sönke Neitzel und Julius Schoeps.
»The Age of Genocides«

The book provides a transdisciplinary survey of genocide in the 20th century. The origins, patterns and consequences of destructive political violence are discussed and exemplified by various case studies on the Shoah, the Armenian genocide, the Rwandan genocide, genocidal violence in former Yugoslavia, in Cambodia and in the region of Sub-Saharan Africa, partly in a comparative perspective. In addition, artistic attempts are presented trying to illustrate the dimension of the crimes.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Inhalt 5
Olaf Glöckner / Roy Knocke: Einleitung 7
Aghet und Schoah 13
Christin Pschichholz: Historiografische Entwicklung unter besonderen Umständen. Die Erforschung des Völkermordes an den Armeniern zwischen Westeurozentrismus und türkischem Nationalmythos 15
I. Die Zeit des Ersten Weltkrieges bis zur Zwischenkriegszeit 16
II. Identitätskonstellationen und Historiografien nach dem Zweiten Weltkrieg 22
III. Interdisziplinäre Tendenzen und aktuelle Interpretationen 25
Dan Stone: Der Holocaust und seine Historiografie 33
I. Historiografien 33
II. Erklärungen, alte und neue 35
III. Neueste Trends 39
IV. Holocaust und/als Genozid 50
V. Schlussfolgerungen 54
Christoph Beeh: Ein europäischer Völkermord? Anerkennung und Leugnung von Schoah und Aghet im Vergleich 57
I. Einleitung 57
II. Historischer Abriss 58
1. Anerkennung und Leugnung des Aghet 58
2. Anerkennung und Leugnung der Schoah 60
3. Anerkennung und Leugnung im Vergleich 62
III. Der Diskurs um Vergangenheitsaufarbeitung 65
IV. Kulturelles Trauma als Stigma 71
V. Europäische Identität 74
VI. Fazit 78
Genozidale Logiken und Massengewalt 81
Daniel Bultmann: Die Revolution der Roten Khmer 83
I. Sozialistische Ordnungsfantasie 85
II. Die Politik der Sozialstruktur und das Gefängnissystem 88
III. Die Revolution frisst sich selbst 90
IV. Schluss: Die Logik der Gewalt unter den Roten Khmer 94
Scott Straus: Muster von Genozid und Massengewalt nin Subsahara-Afrika 97
I. Einleitung 97
II. Muster von Massengewalt in Subsahara-Afrika (1960 – 2008) 98
III. Kurze Fallstudien 102
1. Nigeria: Der Biafra-Bürgerkrieg (1967 – 1970) 102
2. Burundi (1972) 103
3. Äthiopien unter Mengistu (1974 – 1991) 104
4. Uganda unter Obote (1980 – 1985) 106
5. Sudan (1983 – 2005, 2003 – 2006) 107
6. Ruanda (1994) 109
7. Demokratische Republik Kongo (1996 – 1997, 1998 – 2004) 110
IV. Muster und Implikationen 111
Martina Bitunjac: Srebrenica, Juli 1995. Genozid, Verantwortung, Gedenken 115
I. Der Krieg in Ex-Jugoslawien und in Bosnien-Herzegowina (1991 – 1995) 116
II. Der Völkermord 118
III. Verantwortung der Völkergemeinschaft und die Folgen 121
IV. Erinnern und Gedenken heute 123
Perspektiven in der Täterforschung 129
Frank Neubacher: Wie können Menschen so etwas tun? Kriminologische Aspekte der Täterforschung 131
I. „Kenner, die sich mit Geist und Inbrunst unterhalten können über Bach, Händel, Mozart, Beethoven, Bruckner …“ 131
II. Das Problem – kriminologisch betrachtet 132
III. Erklärungsansätze 135
IV. Neutralisierungen: Himmlers Posener Rede vom 4. 10. 1943 137
Stefan Kühl: Zur Rolle von Organisationen im Holocaust. Warum sich Hunderttausende von Deutschen an der Deportation und Ermordung von Juden beteiligt haben 139
I. „Ganz normale Männer“ und „ganz normale Deutsche“ 140
II. Versuch einer soziologischen und systemtheoretischen Annäherung 143
III. Soziologische Zumutungen 145
IV. Die Rolle staatlicher Gewaltorganisationen 146
V. Jenseits des Bildes von Organisationen als Maschinen 147
VI. Die Bedeutung von Mitgliedschaftsmotivationen 149
VII. Die Generalisierung von Mitgliedschaftsmotivationen 150
VIII. Zweitrangigkeit der Motivlagen 152
Mihran Dabag: Ideologie und gestaltende Gewalt. Aspekte der Formierung genozidaler Tätergesellschaften 153
Aufarbeitung, Erinnerungspolitik und Prävention 167
Hans-Christian Jasch: Holocaustverbrechen vor alliierten und deutschen Gerichten. Zu den Auswirkungen der Nürnberger Prozesse auf die spätere Rechtsprechung bundesdeutscher Gerichte in Verfahren gegen Holocausttäter 169
I. Holocaustverbrechen vor dem Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess 169
II. Die Ermittlungen der Anklagebehörden in den Nürnberger Prozessen zum Holocaust 172
III. Die Interpretation des Holocaust in den Urteilen und die Folgen für die spätere strafrechtliche Ahndung von Holocaustverbrechen 184
IV. „Streichelstrafen für Mördernazis“ 186
Gerd Hankel: Ruanda. Das zweifelhafte Verhältnis von Genozid, Erinnerung und Politik 197
I. Der Völkermord und der Versuch, eine Deutungsautorität herzustellen 198
II. Der Völkermord und der Versuch, Einfluss auf die Erinnerung zu nehmen 205
Yair Auron: Holocaust und Völkermord in Bildung und Lehre heute. Eine kritische Bestandsaufnahme in Israel und anderswo 209
I. Einleitung 209
II. Definitorische Probleme bezüglich Holocaust, Völkermord, Genozid 212
III. Völkermord gemäß der UN-Konvention von 1948 214
IV. Aufklärung über Völkermord 215
V. Inhalte und Absichten 217
VI. Der Völkermord in der israelischen Bildung – eine aktuelle Bestandsaufnahme 218
VII. Schlussbemerkungen 220
Shashi Tharoor: Das Zeitalter des Genozids und die Schwierigkeiten neiner globalen Antwort 223
I. Vom Begriff zum Internationalen Strafgerichtshof 224
II. Analyse- und Präventionsmöglichkeiten 229
III. Bewegung in der Rechtsprechung 232
IV. Der Imperativ der Erinnerung, globale Verantwortung, Hindernisse 234
Kulturelle und philosophische Repräsentationen genozidaler Gewalt 237
Medardus Brehl: Narrative der Vernichtung in der deutschen Literatur um 1900 239
Irene Heidelberger-Leonard: Imre Kertész: „Der Holocaust als Kultur“ 253
Roy Knocke: Genozid als philosophisches Problem 269
I. Raphael Lemkins Genozidbegriff – Eine Kritik 270
II. Genozid als philosophischer Gegenstand 276
Ellen Rinner: Die Kunst des Mahnmals. Zwischen Geschichtspolitik, Darstellungstabu und Gedächtnisstiftung 281
I. Problematik des Denkmals 281
II. Vom Denkmal zum Mahnmal 284
III. Mahnmale im öffentlichen Raum 287
IV. Mahnung als performativer Prozess 294
V. Mahnung und Nachleben 295
Anhang 299
Literaturverzeichnis 301
Bildnachweis 341
Autorinnen und Autoren 342
Personenregister 346