Hypertrophiertes Design und Konsumverhalten
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Hypertrophiertes Design und Konsumverhalten
Wirkungsanalyse des Phänomens nebst Ansätzen zu einer Neuorientierung
Beiträge zur Verhaltensforschung, Vol. 39
(2000)
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Abstract
Ein Fön in Gestalt einer Ente, ein dekorativer Wasserkessel, ein "künstlerisch" geformtes Eßbesteck - das Design von Konsumgütern ist ein wichtiges Instrument des modernen Marketing. Die im doppelten Sinne "ansprechende" Gestaltung soll den Verbraucher zum Kauf animieren. Dabei besteht die Gefahr, daß die ästhetische Dimension und die Zeichenhaftigkeit eines Gegenstands - also das, was er "bedeuten" soll - zu Lasten seines Gebrauchswerts überbetont werden. Dann spricht man von hypertrophiertem Design.Mit den Mitteln der modernen Psychologie und der Semiotik erklärt der Autor die Wirkung des Designs auf den Menschen; er erläutert die Bedeutung der Mensch-Objekt-Beziehung bei Gebrauchsgütern und zeigt, warum die Oberflächenreize, die von unausgewogener, einseitig modischer Gestaltung ausgehen, den Verbraucher nicht nachhaltig befriedigen können. Mit Gegenständen, deren Design hypertrophiert ist, möchte der Käufer ein emotionales Defizit ausgleichen, aber diese Objektbeziehung muß unvollkommen bleiben.Der Verfasser liefert Ansätze zu einer Neuorientierung und erarbeitet objektive, geschmacksunabhängige Kriterien für gute Gestaltung. Überzeugend tritt er für eine an der klassischen Moderne orientierte, umweltbewußte Design-Ethik ein und weist nach, daß gute Gebrauchsform, die das menschliche Maß wahrt und eine sinnhafte Beziehung zwischen Mensch und Objekt zuläßt, auch mit Erfolg am Markt durchgesetzt werden kann.Zahlreiche, teils farbige Abbildungen sowie ausführliche Interviews mit einem Lifestyle-Journalisten, einem Designer und einem Unternehmer mit wegweisender Designphilosophie tragen zur Anschaulichkeit und zum Gebrauchswert des materialreichen Buches bei. Es bietet allen, die sich beruflich oder aus privatem Interesse mit Gestaltung und Marketing beschäftigen, eine aufschlußreiche und ermutigende Lektüre.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Geleitwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 10 | ||
A. Einführung | 13 | ||
I. Ziel der Untersuchung | 13 | ||
II. Gang der Untersuchung | 14 | ||
B. Begriffsbestimmung | 15 | ||
I. Zur Problematik des Begriffs „Design“ | 15 | ||
II. Definitionsfindung und Wesensspezifisches des Konsumgüter-Designs | 19 | ||
1. Definitionsfindung | 19 | ||
2. Das Wesensspezifische des Konsumgüter-Designs | 21 | ||
C. Konkretisierung des Untersuchungsgegenstandes | 23 | ||
I. Die Typologisierung als Designorientierungsmittel | 23 | ||
1. Probleme bei der Typenbildung | 23 | ||
2. Vom Realtypus zum Idealtypus | 26 | ||
3. Designtypologie | 29 | ||
a) Typ 1: Der technisch-funktionale Typ | 29 | ||
b) Typ 2: Der ästhetisch-moralische Typ | 29 | ||
c) Typ 3: Der modische Typ | 34 | ||
II. Exkurs: Der formale Freiheitsgrad | 37 | ||
III. Die Hypertrophie des Designs und der hypertrophierte modische Designtyp als Gegenstand der Untersuchung | 42 | ||
1. Von der Funktionsbetonung zur Hypertrophie des Designs | 42 | ||
2. Der hypertrophierte modische Designtyp als Gegenstand der Untersuchung | 43 | ||
IV. Dokumentenanalyse: Hypertrophiertes Design im Spiegelbild der Medien | 46 | ||
1. Dokumentenanalyse als Erhebungsmethode | 47 | ||
2. Bestimmung der Erhebungseinheit | 47 | ||
3. Auswahl der Untersuchungseinheit | 49 | ||
4. Analyseeinheit und Auswertungskategorie | 51 | ||
5. Befund | 51 | ||
D. Analyse der Wechselbeziehung zwischen Konsument und hypertrophierten Designobjekten | 55 | ||
I. Zur Bedeutung von Objekten für die Persönlichkeitsentwicklung und -struktur des Menschen | 56 | ||
1. Der umweltorientierte Erklärungsansatz zur Bedeutung der Mensch-Objekt-Beziehung nach Uexküll | 58 | ||
2. Bewertende Erklärungsansätze zur Bedeutung der Mensch-Objekt-Beziehung | 60 | ||
a) Der empirische Ansatz von Csikszentmihalyi/Rochberg-Halton | 60 | ||
b) Der philosophische Ansatz von Martin Buber | 74 | ||
3. Zusammenfassung und kritische Würdigung der verschiedenen Ansätze | 76 | ||
II. Die real-existierende Beziehung zwischen hypertrophierten Designobjekten und dem Konsumenten | 83 | ||
1. Das anthropologische Kommunikationsmodell | 85 | ||
2. Die Semiotik als Erkenntnisinstrument | 91 | ||
a) Zeichendefinition sowie Beschreibung verschiedener Zeichenklassen und ihres Aussagewertes | 92 | ||
b) Verknüpfung der semiotischen Zeichenklassen mit den Bewußtseinsstufen des anthropologischen Kommunikationsmodells | 101 | ||
3. Zur Auswahl der untersuchten Designobjekte | 103 | ||
4. Semiotische Analyse der Objekte dieser Untersuchung | 105 | ||
5. Einbindung der Ergebnisse der semiotischen Analyse in das anthropologische Kommunikationsmodell | 109 | ||
III. Bewertender Vergleich zwischen Ist- und Soll-Zustand | 111 | ||
1. Vom semiotischen Defizit des Konsumartikels zur unvollkommenen Objektbeziehung | 111 | ||
2. Zur Motivation der Konsumenten | 114 | ||
a) Motivation durch Unterhaltung | 114 | ||
b) Motivation durch Status(streben) | 120 | ||
c) Motivation durch Erlebnisassoziation und Erlebnisstimulation | 123 | ||
d) Motivation durch Faszination | 126 | ||
e) Konsummotivation als Äußerung unvollkommener Persönlichkeitsentwicklung | 129 | ||
3. Die defizitäre Objektbeziehung: Ansätze einer Ursachenanalyse | 132 | ||
4. Zur Bedeutung der Motivationslage von Hersteller und Designer | 144 | ||
E. Ansätze zu einer Neuorientierung | 149 | ||
I. Kriterien für gutes Design | 150 | ||
II. Neuorientierung auf Konsumentenebene | 154 | ||
1. Kinder und Jugendliche | 154 | ||
2. Erwachsene | 158 | ||
III. Neuorientierung auf Unternehmensebene | 165 | ||
1. Designmanagement: Organisatorisches Hilfsmittel auf dem Weg zur sinnvollen Objektgestaltung | 168 | ||
2. Unternehmenskultur als Unterstützungsfaktor der Designpolitik | 175 | ||
IV. Neuorientierung auf Designerebene | 179 | ||
V. Neuorientierung auf der Ebene der Designinstitutionen | 184 | ||
F. Zusammenfassung | 187 | ||
Anhang | 190 | ||
I. Bildteil | 190 | ||
II. Interview mit Ralph Quinke | 227 | ||
III. Interview mit Prof. Günter Horntrich | 236 | ||
IV. Interview mit Fritz Hahne | 240 | ||
Literaturverzeichnis | 241 |