Die Strafbarkeit von Geschäftsleitern nach § 54a KWG
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Die Strafbarkeit von Geschäftsleitern nach § 54a KWG
Zugleich ein Beitrag zur strafrechtlichen Behandlung von Bankenkrisen
Kölner Kriminalwissenschaftliche Schriften, Vol. 68
(2017)
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About The Author
Leonhard Gehlen, LL.M., studierte Rechtswissenschaften in Köln und an der Université Paris 1 (Panthéon-Sorbonne). Während des Studiums sowie der Promotion arbeitete er an der Universität zu Köln am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und Europäische Privatrechtsentwicklung (Prof. Dr. Dr. h.c. Dauner-Lieb). Bei Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Kubiciel promovierte Leonhard Gehlen mit einer wirtschaftsstrafrechtlichen Arbeit. Nach Abschluss des Referendariats mit Stationen in einer internationalen Großkanzlei sowie an der Deutschen Botschaft in London ist er nun Richter in Köln. Seine Dissertation wurde mit dem Promotionspreis 2017 für Strafrecht der Rechtwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ausgezeichnet.Abstract
Die Empörung über das Geschäftsgebaren zahlreicher Finanzakteure war groß, als vor rund zehn Jahren das Ausmaß der Finanzkrise deutlich wurde. Nennenswerte Verurteilungen blieben im Nachgang der Krise jedoch aus. Der Gesetzgeber führte das unter anderem auf eine Lücke im geltenden Strafrecht zurück und schuf in Reaktion auf eine solche § 54a KWG. Doch stellt diese neue Strafvorschrift eine sinnvolle Ergänzung des vorhandenen Normenbestandes dar?Zur Beantwortung dieser Frage leuchtet die Arbeit zunächst die volkswirtschaftlichen und strafrechtlichen Hintergründe aus, die zur Schaffung des § 54a KWG geführt haben. Anschließend wird die neue Strafnorm erstmals umfassend dogmatisch gedeutet. Sie wirft eine Fülle teils rechtsgebietsübergreifender Fragen auf, welche auch über die einzelne Norm hinaus von Relevanz sind. Die Arbeit bezieht schließlich Stellung dazu, was das Strafrecht allgemein und § 54a KWG im Besonderen mit Blick auf künftige Bankenkrisen leisten kann. Dabei werden auch Möglichkeiten jenseits des geltenden Rechts ausgelotet.Die Dissertation wurde mit dem Promotionspreis 2017 für Strafrecht der Rechtwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln ausgezeichnet.»The Criminal Liability of Directors According to Article 54a of the German Banking Act«The global financial crisis caused public indignation regarding the business practices of numerous financial actors, but criminal convictions remained an exception. In the aftermath of the crisis, the German legislator added § 54a of the German Banking Act (KWG) to the existing criminal law to facilitate prosecution of comparable cases in the future.The present publication first sheds light upon the economic and legal background of § 54a KWG, before examining this new criminal provision comprehensively. This examination raises a number of questions, some of which extend to other fields of law and are of relevance beyond the specific provision. The publication eventually comments on what criminal law in general and § 54a KWG in specific can accomplish with regard to future banking crises. Options beyond the existing law are discussed in this context as well.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsübersicht | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 11 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 21 | ||
Einleitung | 27 | ||
Gang der Untersuchung | 31 | ||
Kapitel 1: Regelungshintergrund des § 54a KWG | 33 | ||
A. Die Finanzkrise und ihre strafrechtliche Aufarbeitung | 33 | ||
I. Die Finanzkrise – Ursachen, Verlauf, Verantwortlichkeiten | 33 | ||
1. Ursachen der Finanzkrise | 33 | ||
a) Massenhafte Kreditvergabe auf dem US-Markt | 34 | ||
aa) Liquiditätsschwemme infolge US-amerikanischer Niedrigzinspolitik | 34 | ||
bb) Non-recourse loans, Anreizstrukturen und Überbeleihung | 35 | ||
cc) Eigenheim für alle – Bonität als untergeordnetes Kriterium der Kreditvergabe | 36 | ||
dd) Zwischenergebnis | 37 | ||
b) Verbriefungen und die Brücke über den Atlantik | 38 | ||
aa) Verbriefung und Strukturierung | 38 | ||
bb) Vermeintliche Transparenz und Sicherheit durch Ratings | 43 | ||
cc) Fristentransformationsmodelle und deutsche (Landes-)Banken | 45 | ||
dd) Verbriefungsmarkt als Motor weiterer Kreditvergaben | 47 | ||
ee) Zwischenergebnis | 48 | ||
c) Aufsichts- und Aufsichtsrechtsversagen | 49 | ||
d) Zwischenergebnis | 52 | ||
2. Verlauf der Finanzkrise | 52 | ||
a) Platzen der US-Immobilienblase | 52 | ||
b) Vertrauensverlust und gescheiterte Fristentransformationen | 53 | ||
c) Banken weltweit in Schwierigkeiten | 54 | ||
d) Lehman Brothers | 55 | ||
e) Kosten der Bankenrettung | 55 | ||
f) Zwischenergebnis | 57 | ||
3. Systemfehler und individuelle Verantwortlichkeit | 57 | ||
a) Finanzkrise als Ergebnis eines anonymen Systemfehlers? | 58 | ||
b) Finanzkrise als von Menschenhand verursachte Krise? | 60 | ||
c) Frage der Gewichtung, nicht der Exklusivität | 60 | ||
II. Die Aufarbeitung der Finanzkrise durch die deutsche Strafjustiz | 63 | ||
1. Vorüberlegung: Marktwirtschaft und staatliche Einflussnahme | 64 | ||
a) Intensität staatlicher Einflussnahme auf die Wirtschaft im Wandel der Zeit | 64 | ||
b) Was gerade Strafrecht im wirtschaftlichen Kontext leisten kann und soll | 66 | ||
aa) Strafrecht als klassisches Mittel der Repression | 66 | ||
bb) Strafrecht als ein Mittel der Prävention | 67 | ||
(1) Strafrecht als in Konkurrenz stehendes, expandierendes Mittel der Prävention | 67 | ||
(2) Praktische Auswirkungen expandierenden Strafrechts | 70 | ||
cc) Zwischenergebnis | 71 | ||
c) Was Strafrecht nicht leisten kann | 72 | ||
d) Zwischenergebnis | 72 | ||
2. Abgeschlossene und laufende Strafverfahren – eine Auswahl | 73 | ||
a) HSH Nordbank AG | 73 | ||
b) LBBW | 75 | ||
c) Hypo Real Estate Holding AG | 76 | ||
d) IKB Deutsche Industriebank AG | 77 | ||
e) BayernLB | 78 | ||
3. Weitgehende Ergebnislosigkeit trotz Empörung und hohen Aufwands | 78 | ||
B. Etwaige Lückenhaftigkeit des geltenden Strafrechts | 80 | ||
I. Strukturelle Unzulänglichkeiten der existierenden Straftatbestände | 81 | ||
1. Untreue, § 266 StGB | 82 | ||
a) § 266 StGB als akzessorischer, restriktiv anzuwendender Straftatbestand | 84 | ||
aa) Akzessorietät und tatbestandliche Weite des § 266 StGB | 85 | ||
(1) Überschreiten des Unternehmensgegenstandes | 86 | ||
(2) Eingehen übermäßiger, gegebenenfalls existenzgefährdender Risiken | 87 | ||
(3) Versäumnisse im Bereich des Risikomanagements | 93 | ||
(4) Zwischenergebnis | 95 | ||
bb) Verfassungsrechtliches Gebot einschränkender Auslegung | 96 | ||
(1) Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts und verbleibende Unsicherheiten | 96 | ||
(2) Bedeutung für den Bankensektor | 99 | ||
cc) Zwischenergebnis | 100 | ||
b) § 266 StGB als Verletzungsdelikt | 101 | ||
aa) Feststellung des Vermögensnachteils | 101 | ||
bb) Nachweisschwierigkeiten und Verschleifungsverbot | 106 | ||
cc) Mittelbare Kausalität und Unmittelbarkeit des Vermögensnachteils | 107 | ||
dd) Zwischenergebnis | 108 | ||
c) § 266 StGB als Vorsatzdelikt | 109 | ||
aa) Besondere Anforderungen an den Vorsatznachweis? | 109 | ||
bb) Bezugspunkte und offene Fragen des Untreuevorsatzes | 110 | ||
(1) Vorsatz bezüglich des Pflichtenverstoßes | 110 | ||
(2) Vorsatz bezüglich des Vermögensnachteils | 111 | ||
cc) Untreuevorsatz und Finanzkrise | 112 | ||
dd) Zwischenergebnis | 117 | ||
d) § 266 StGB als rein vermögensschützende Norm | 118 | ||
aa) Begrenzung möglicher Tatverhalten | 118 | ||
bb) Begrenzter Unwertgehalt | 123 | ||
e) Zwischenergebnis | 124 | ||
2. Bankrott, § 283 StGB | 125 | ||
a) § 283 StGB als gläubiger-, ggf. kollektivrechtsgüterschützende Norm | 126 | ||
aa) Kollektivrechtsgüterschutz durch § 283 StGB? | 127 | ||
bb) Gefährdung der Stabilität des Finanzsystems als Strafzumessungsaspekt? | 128 | ||
cc) Zwischenergebnis | 130 | ||
b) § 283 Abs. 2 StGB als Pönalisierung einer Krisenverursachung | 130 | ||
aa) Tatverhalten der Bankrotthandlung | 131 | ||
(1) § 283 Abs. 1 Nr. 2 StGB | 131 | ||
(a) Verlust- und Spekulationsgeschäft | 132 | ||
(b) Geschäfte entgegen den Anforderungen ordnungsgemäßen Wirtschaftens | 135 | ||
(2) § 283 Abs. 1 Nr. 8 StGB | 137 | ||
bb) Herbeiführen einer Unternehmenskrise | 138 | ||
cc) Flexibilität durch Fahrlässigkeitsvarianten | 142 | ||
c) § 283 Abs. 6 StGB und staatliche Bankenrettungen – ein Problemfall | 144 | ||
aa) Staatliche Bankenrettung als faktisches Privileg für gewisse Bankverantwortliche | 144 | ||
bb) § 283 Abs. 6 StGB als unüberwindbare Hürde de lege lata | 145 | ||
d) Zwischenergebnis | 148 | ||
3. Anzeigepflichtverletzung, § 55 KWG | 149 | ||
4. Bilanzdelikte | 150 | ||
5. Zwischenergebnis | 151 | ||
II. Kapitulation des Strafrechts vor der Komplexität der Finanzbranche? | 152 | ||
C. Zwischenergebnis | 154 | ||
Kapitel 2: Untersuchung des § 54a KWG | 156 | ||
A. Gesetzgebungsverfahren | 156 | ||
B. Intendierter Rechtsgüterschutz | 157 | ||
I. Sicherung der anvertrauten Vermögensinteressen | 158 | ||
II. Schutz der ordnungsgemäßen Durchführung der Bankgeschäfte | 160 | ||
III. Schutz der Stabilität des Finanzsystems | 161 | ||
IV. Vermeidung von Nachteilen für die Gesamtwirtschaft | 163 | ||
V. Zwischenergebnis | 164 | ||
C. Tatbestand | 164 | ||
I. Adressatenkreis | 165 | ||
1. § 54a KWG als Sonderdelikt für Geschäftsleiter | 165 | ||
2. Bedeutung der Systemrelevanz des Instituts für den Adressatenkreis? | 166 | ||
a) Keine Einschränkung durch den Wortlaut | 166 | ||
b) Ausgemachte Unstimmigkeiten und Vorschlag einer teleologischen Reduktion | 166 | ||
c) Der schillernde Begriff der Systemrelevanz | 167 | ||
d) Keine teleologische Reduktion des Adressatenkreises | 174 | ||
aa) Voraussetzungen einer teleologischen Reduktion | 175 | ||
bb) Gesetzgeberischer Wille bezüglich des Adressatenkreises | 175 | ||
(1) Ziele des § 54a KWG laut Gesetzesbegründung | 175 | ||
(2) Systemrelevanz in der Gesetzesbegründung | 176 | ||
(3) Anhaltspunkte außerhalb der Gesetzesbegründung | 179 | ||
cc) Zwischenergebnis | 180 | ||
3. Zwischenergebnis zum Adressatenkreis | 181 | ||
II. Tatverhalten | 181 | ||
1. Verwaltungsrechtsakzessorischer § 54a Abs. 1 KWG | 181 | ||
a) Erhebung in Gesetzesrang weitgehend bereits zuvor bestehender Risikomanagementpflichten | 182 | ||
b) Bestimmtheitserfordernis und prinzipienorientiertes Aufsichtsrecht – ein Spannungsfeld | 184 | ||
aa) Verwaltungsrechtsakzessorietät als Einfallstor für unbestimmte Rechtsbegriffe | 184 | ||
bb) Anforderungen an die Bestimmtheit eines Strafgesetzes | 186 | ||
cc) § 25c Abs. 4a, Abs. 4b S. 2 KWG als prinzipienorientiertes Aufsichtsrecht | 188 | ||
dd) Unbestimmtheit der Vorgaben in § 25c Abs. 4a, Abs. 4b S. 2 KWG | 191 | ||
ee) Zwischenergebnis | 194 | ||
c) Verhaltensumschreibung des „nicht Sorge tragen“ | 195 | ||
aa) „Nicht Sorge tragen“ als Unterlassen | 195 | ||
bb) „Nicht Sorge tragen“ keine Pflicht zur Erfolgsabwendung | 196 | ||
cc) „Nicht Sorge tragen“ als Förderung der Bestimmtheit des § 54a Abs. 1 KWG? | 198 | ||
dd) Zwischenergebnis | 199 | ||
2. Ergänzung durch den verwaltungsaktsakzessorischen § 54a Abs. 3 KWG | 199 | ||
a) Dogmatische Einordnung des § 54a Abs. 3 KWG | 200 | ||
aa) § 54a Abs. 3 KWG als Strafausschließungsgrund? | 200 | ||
bb) § 54a Abs. 3 KWG als objektive Bedingung der Strafbarkeit? | 201 | ||
cc) § 54a Abs. 3 KWG als Teil des objektiven Tatbestandes | 202 | ||
b) § 54a Abs. 3 KWG und das Verfassungsrecht | 204 | ||
aa) Etwaige Förderung der Bestimmtheit durch § 54a Abs. 3 KWG | 204 | ||
(1) Fortbestehende Unbestimmtheit des Tatbestandes trotz § 54a Abs. 3 KWG? | 205 | ||
(2) Ausräumung der Bestimmtheitsbedenken durch § 54a Abs. 3 KWG? | 205 | ||
(3) Bestimmtheit allein hinsichtlich Straffreiheit genügt nicht Art. 103 Abs. 2 GG | 206 | ||
bb) Zwischenschaltung der BaFin und Gesetzesvorbehalt | 208 | ||
(1) § 54a Abs. 3 KWG als verwaltungsaktsakzessorischer Blanketttatbestand | 208 | ||
(2) Verwaltungsaktsakzessorisches Strafrecht und Gesetzlichkeitsprinzip | 210 | ||
(3) Wahrung des Gesetzesvorbehaltes durch § 54a Abs. 3 KWG | 213 | ||
cc) Zwischenergebnis | 215 | ||
c) § 54a Abs. 3 KWG und das Verwaltungsrecht | 215 | ||
aa) Informationsgewinnung als Voraussetzung behördlichen Handelns | 216 | ||
bb) Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen einer Anordnung nach § 25c Abs. 4c KWG | 217 | ||
(1) Formelle Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen | 217 | ||
(2) Materielle Rechtmäßigkeitsvoraussetzungen | 218 | ||
cc) Etwaige Auswirkungen der Rechtswidrigkeit einer Anordnung der BaFin | 219 | ||
(1) Wortlaut des § 54a Abs. 3 KWG – Vollziehbarkeit der Anordnung | 219 | ||
(2) Rechtswidrige Verwaltungsakte im verwaltungsaktsakzessorischen Strafrecht | 220 | ||
(3) Limitierte Verwaltungsaktsakzessorietät des § 54a KWG | 223 | ||
(a) Materiell rechtswidrige Anordnung der BaFin mangels Verstoßes gegen § 25c Abs. 4a, Abs. 4b S. 2 KWG | 224 | ||
(b) Rechtswidrige Anordnung der BaFin aus anderen Gründen | 224 | ||
(4) Bedenkliche Konsequenzen der zweigliedrigen Tatbestandsstruktur des § 54a KWG | 227 | ||
(5) Zwischenergebnis | 227 | ||
d) § 54a Abs. 3 KWG und der Einheitliche Aufsichtsmechanismus (SSM) | 228 | ||
aa) SSM – eine Zäsur in der Architektur der Bankenaufsicht | 228 | ||
bb) Bedeutung des SSM für § 54a KWG | 231 | ||
cc) Der EZB durch den SSM übertragene Aufgaben | 232 | ||
dd) Richtlinienbezug des § 25c Abs. 4a‒4c KWG – ein Grenzfall | 233 | ||
(1) Argumente gegen eine Richtlinienumsetzung | 233 | ||
(2) Argumente für eine Richtlinienumsetzung | 235 | ||
(a) Richtlinienbezug der Vorgaben in § 25c Abs. 4a, Abs. 4b S. 2 KWG | 235 | ||
(b) Richtlinienbezug des § 25c Abs. 4c KWG und Anordnungsbefugnis der EZB | 237 | ||
(3) Zwischenergebnis | 238 | ||
ee) Auswirkungen bei Annahme einer Richtlinienumsetzung | 238 | ||
(1) Folgen für § 54a KWG im Falle einer Anordnungsbefugnis der EZB | 239 | ||
(2) Fortbestehende Anordnungsbefugnis der BaFin gemäß § 25c Abs. 4c KWG? | 240 | ||
(a) Aufforderung der BaFin durch die EZB über Art. 9 Abs. 1 UAbs. 3 SSM-VO? | 241 | ||
(b) Anordnungsverlangen der EZB an die BaFin über Art. 18 Abs. 5 UAbs. 1 SSM-VO? | 242 | ||
(c) „Teilzuständigkeit“ der BaFin für strafrechtlichen Teil der Anordnung? | 244 | ||
(3) Zwischenergebnis | 245 | ||
ff) Auswirkungen bei Verneinung einer Richtlinienumsetzung | 245 | ||
gg) Zwischenergebnis | 246 | ||
e) Zwischenergebnis zu § 54a Abs. 3 KWG | 248 | ||
3. Relevanz interner Zuständigkeitsverteilungen | 248 | ||
a) Begriffsklärung: Gesamtverantwortung und Ressortverteilung | 249 | ||
b) Unbeachtlichkeit interner Zuständigkeitsverteilungen laut Regierungsentwurf | 251 | ||
aa) Wortlaut und Entwurfsbegründung | 252 | ||
bb) Geäußerte verfassungsrechtliche und praktische Bedenken | 252 | ||
c) Änderungen gegenüber dem Regierungsentwurf | 254 | ||
aa) Wortlautänderungen und Einfügung des § 54a Abs. 3 KWG | 254 | ||
bb) Bisherige Folgerungen aus den Änderungen | 255 | ||
d) Beachtlichkeit interner Zuständigkeitsverteilungen in verabschiedeter Fassung | 256 | ||
aa) Vorzugswürdigkeit einer Beachtlichkeit | 256 | ||
bb) Möglichkeit der Annahme einer Beachtlichkeit de lege lata | 258 | ||
e) Die Verhaltensanforderungen im Einzelnen | 260 | ||
f) Zwischenergebnis | 262 | ||
III. Taterfolg | 263 | ||
1. Begriff und Feststellung der Bestandsgefährdung | 263 | ||
a) Rechtslage bei Schaffung des § 54a KWG | 264 | ||
aa) Der Begriff der Bestandsgefährdung gem. §§ 48b, 48o KWG a.F. | 264 | ||
bb) Bestimmtheitsbedenken | 265 | ||
cc) Bedeutung einer Beurteilung durch die BaFin gemäß § 48b Abs. 3 KWG a.F. | 268 | ||
dd) Bedeutung der Vermutungen des § 48b Abs. 1 S. 2 KWG a.F. | 268 | ||
ee) Zwischenergebnis | 270 | ||
b) Auswirkungen neuer Sanierungs- und Abwicklungsregeln seit dem 1.1.2015 | 271 | ||
aa) Sanierungs- und Abwicklungsregeln im Wandel – SRM, BRRD, SAG | 271 | ||
bb) Wegfall der §§ 48b, 48o KWG a.F. und Schaffung des SAG | 272 | ||
cc) Herkunft und Entwicklung der §§ 48b, 48o KWG a.F. sowie der Neuregelungen im SAG | 273 | ||
dd) Erfordernis einer strafrechtsautonomen Begriffsbestimmung in § 54a KWG | 274 | ||
ee) Fortbestehende Schwierigkeiten unter Geltung des Art. 18 SRM-VO | 279 | ||
c) Zwischenergebnis | 280 | ||
2. § 54a KWG zwischen abstraktem und konkretem Gefährdungsdelikt? | 281 | ||
a) Bestandsgefahr als konkrete Gefahr | 281 | ||
b) § 54a KWG als abstraktes Gefährdungsdelikt laut Gesetzgeber | 282 | ||
c) § 54a KWG als Kombination aus konkretem und abstraktem Gefährdungsdelikt? | 283 | ||
d) § 54a KWG als rein konkretes Gefährdungsdelikt | 284 | ||
e) § 54a KWG als (Gefährdungs-)Erfolgsdelikt | 286 | ||
f) Zwischenergebnis | 287 | ||
IV. Kausalzusammenhang zwischen Tatverhalten und Taterfolg | 287 | ||
1. Anforderungen an die Kausalität nach § 54a Abs. 1 und Abs. 3 KWG | 288 | ||
2. Nachweisschwierigkeiten derart mittelbarer Kausalbeziehungen | 289 | ||
3. Erleichterung des Kausalitätsnachweises? | 292 | ||
4. Verhältnis der Kausalitätsbeziehungen aus § 54a Abs. 1 und Abs. 3 KWG | 295 | ||
5. Zwischenergebnis | 300 | ||
V. Vorsatz und Fahrlässigkeit | 300 | ||
1. Vorsätzlicher Verstoß gegen Risikomanagementpflichten | 301 | ||
2. Vorsätzliches oder fahrlässiges Herbeiführen der Bestandsgefährdung | 302 | ||
a) Vorsätzliches Herbeiführen der Bestandsgefährdung, § 54a Abs. 1, Abs. 3 KWG | 302 | ||
b) Vorsatz-Fahrlässigkeits-Kombination, § 54a Abs. 2 KWG | 305 | ||
aa) Fahrlässiges Herbeiführen der Bestandsgefährdung | 305 | ||
bb) Vorzugswürdigkeit einer Beschränkung auf Leichtfertigkeit | 306 | ||
cc) § 54a Abs. 2 KWG – Drastische Erweiterung der Strafbarkeit oder überflüssige Vorschrift? | 307 | ||
dd) § 54a Abs. 2 KWG als strafrechtsdogmatisches Novum? | 310 | ||
3. Zwischenergebnis | 311 | ||
D. Eignung des Tatbestandes hinsichtlich des angestrebten Rechtsgüterschutzes | 311 | ||
I. Rechtsgüterschutz bei unterstellter Tatbestandsverwirklichung | 312 | ||
II. Schutz des Bankenaufsichtswesens nach Einfügung des § 54a Abs. 3 KWG? | 315 | ||
III. Zwischenergebnis | 316 | ||
E. Rechtsfolgen | 317 | ||
I. Angemessenheit des Strafrahmens | 317 | ||
II. Strafzumessungsaspekte | 320 | ||
1. Auswirkungen der Bestandsgefahr | 320 | ||
2. Pflichtenkreis des Täters vor Erlass der Anordnung | 321 | ||
F. Teilnahme | 321 | ||
G. Verhältnis zu §§ 266, 283 StGB | 323 | ||
I. Verhältnis zur Untreue | 323 | ||
1. Konkurrenzverhältnis | 324 | ||
2. Verdrängungswirkungen des § 54a KWG gegenüber § 266 StGB? | 327 | ||
3. Hilfreiche Rückwirkungen des § 54a KWG auf den Untreuenachweis? | 328 | ||
II. Verhältnis zum Bankrott | 329 | ||
H. Zu erwartende Praxisrelevanz – Repression, Prävention oder reine Symbolik? | 331 | ||
I. Eignung des § 54a KWG zu repressiven Zwecken? | 331 | ||
1. Aufsichtsrechtliche Alternativen zu einer Anordnung nach § 25c Abs. 4c KWG | 332 | ||
2. Befolgung der Anordnung | 334 | ||
3. Einstellungen und Verständigungen | 334 | ||
4. Zwischenergebnis | 335 | ||
II. Eignung des § 54a KWG zu präventiven Zwecken | 336 | ||
1. Negative Generalprävention durch § 54a KWG | 337 | ||
2. Anordnungsbefolgung zur Vermeidung von Ermittlungs- und Strafverfahren | 338 | ||
3. Zwischenergebnis | 341 | ||
III. § 54a KWG als symbolisches Strafrecht? | 341 | ||
I. Schlussbetrachtungen | 343 | ||
I. § 54a KWG als Beispiel für Grenzen der Sinnhaftigkeit verwaltungsakzessorischer Straftatbestände | 343 | ||
1. Berechenbarkeit des Strafrechts und Hochfrequenz-Reform der Bankenregulierung – ein erstes Spannungsfeld | 345 | ||
2. Nationales Strafrecht und Europäisierung der Bankenregulierung – ein zweites Spannungsfeld | 347 | ||
3. Zwischenergebnis | 349 | ||
II. § 54a Abs. 3 KWG und die Rolle der BaFin | 350 | ||
1. Befolgung der Anordnung als safe harbour aus strafrechtlicher Sicht | 350 | ||
2. Bedenkliche Aufrüstung der Aufsichtsbehörde – § 54a KWG als Zweckverfehlung des Strafrechts | 351 | ||
III. § 54a KWG als dem Gesetzgeber gelegene funktionierende Fehlkonstruktion | 355 | ||
J. Zusammenfassung der Untersuchung des § 54a KWG in Thesen | 356 | ||
Kapitel 3: Perspektiven de lege ferenda | 363 | ||
A. Begrenzte Möglichkeiten einer Anknüpfung an die Verletzung von Risikomanagementpflichten | 363 | ||
I. Risikomanagementpflichten als Bezugspunkt des § 54a KWG | 363 | ||
II. Beibehaltung der Anknüpfung an die Verletzung von Risikomanagementpflichten? | 365 | ||
1. Vorteile durch Streichung des § 54a Abs. 1 KWG? | 365 | ||
2. Vorteile durch Verzicht auf einen Taterfolg? | 366 | ||
3. Zwischenergebnis | 368 | ||
B. Erweiterte Möglichkeiten einer Anknüpfung an die Geschäftstätigkeit | 368 | ||
I. Der naheliegende Rückgriff auf das Bankrottstrafrecht | 368 | ||
II. Fortbestehende Privilegierung der Verantwortlichen systemrelevanter Banken | 369 | ||
1. Versuche einer Zurückdrängung impliziter Staatsgarantien | 370 | ||
2. Fortbestehende Privilegierung anderen Ursprungs | 374 | ||
III. Notwendigkeit einer Vorverlagerung des Taterfolges gegenüber § 283 Abs. 2 StGB | 375 | ||
1. Anknüpfung an die Abwendung des Gangs in die reguläre Insolvenz? | 376 | ||
2. Anknüpfung an die Bestandsgefährdung | 377 | ||
3. Systemrelevanz als Rechtfertigung einer vorverlagerten Strafbarkeit | 378 | ||
4. Bestandsgefährdung und Systemrelevanz: Bekannte Schwierigkeiten, alternativer Lösungsansatz | 380 | ||
IV. Weitere Leitlinien für einen zu schaffenden Straftatbestand | 384 | ||
1. Geschäftstätigkeit als Anknüpfung für das Tatverhalten | 384 | ||
2. Adressatenkreis | 386 | ||
3. Vorsatz- und Fahrlässigkeitsvariante | 387 | ||
4. Strafrahmen | 388 | ||
5. Verortung im KWG | 389 | ||
V. Zwischenergebnis | 389 | ||
C. Abhängigkeit des Anpassungsbedarfs im Strafrecht von vorgefundenen äußeren Bedingungen | 390 | ||
Schluss | 394 | ||
Literaturverzeichnis | 401 | ||
Sachverzeichnis | 420 |