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Die kartellrechtliche Kontrolle der Ausübung standardwesentlicher Schutzrechte

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Lampert, M. (2018). Die kartellrechtliche Kontrolle der Ausübung standardwesentlicher Schutzrechte. Unter besonderer Berücksichtigung der Ökonomie der Standardisierung. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55316-7
Lampert, Michael. Die kartellrechtliche Kontrolle der Ausübung standardwesentlicher Schutzrechte: Unter besonderer Berücksichtigung der Ökonomie der Standardisierung. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55316-7
Lampert, M (2018): Die kartellrechtliche Kontrolle der Ausübung standardwesentlicher Schutzrechte: Unter besonderer Berücksichtigung der Ökonomie der Standardisierung, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55316-7

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Die kartellrechtliche Kontrolle der Ausübung standardwesentlicher Schutzrechte

Unter besonderer Berücksichtigung der Ökonomie der Standardisierung

Lampert, Michael

Schriften zum Wirtschaftsrecht, Vol. 297

(2018)

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About The Author

Michael Lampert studierte Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg sowie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Anschließend absolvierte er ein Masterstudium an der University of Bristol. Nach dem Referendariat im Bezirk des Pfälzischen Oberlandesgerichts Zweibrücken war er von Sommer 2015 bis Frühjahr 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Prof. Dr. Roland Michael Beckmann an der Universität des Saarlandes. Seit Frühjahr 2017 ist Lampert als Rechtsanwalt bei Raue LLP in Berlin tätig. Im Mai 2017 promovierte er an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Abstract

Untersucht werden denkbare Verhaltensweisen des Inhabers eines standardwesentlichen Schutzrechts im Hinblick auf einen Verstoß gegen Art. 102 AEUV. Im ersten Teil der Untersuchung werden die wesentlichen ökonomischen Erkenntnisse zu Standardisierungsprozessen erörtert. Auf dieser Grundlage erfolgt im zweiten Teil eine kritische Auseinandersetzung mit den bislang insbesondere von Kommission und EuGH gefundenen Lösungsansätzen. Neben der Frage, wann eine marktbeherrschende Stellung des Schutzrechtsinhabers vorliegt, stehen die Lizenzverweigerung, die Durchsetzung von Unterlassungsansprüchen, die Erhebung missbräuchlicher Lizenzgebühren sowie der sog. Patenthinterhalt im Fokus der Untersuchung. Untersucht werden dabei sowohl de iure- als auch de facto-Standards.

Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass im Hinblick auf die bislang gefundenen Lösungsansätze an mehreren Stellen Korrekturbedarf besteht, etwa im Hinblick auf die EuGH-Doktrin der »außergewöhnlichen Umstände«.
»The Control of the Exercise of Standard-Essential Property Rights under Competition Law«

At the beginning the economic findings regarding standardisation processes are outlined. Based upon these findings, subsequently a critical analysis with regard to the current approach of the European Commission and the ECJ towards the exercise of standard-essential property rights is conducted. Both obligatory as well as de facto standards are considered. The dissertation concludes that there is a need for corrections within the approach of Commission and ECJ.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Einführung 15
I. Einführung in die Problematik 15
II. Ziele und Aufbau der Arbeit 16
1. Teil: Die ökonomischen Grundlagen der Standardisierung 19
A. Definitionen und Begrifflichkeite 19
I. Zum Begriff des „Standards“ 19
II. Zur Unterscheidung zwischen de iure- und de facto-Standards 20
1. De iure-Standards 20
2. De facto-Standards 21
B. Ökonomische Erkenntnisse 22
I. Ökonomische Mechanismen der Standardentstehung 22
1. Entstehung von de facto-Standards 22
a) Netzwerk- und Lock-in-Effekte 23
b) Mikroökonomische Modelle zur Standardentstehung 24
aa) Das Erklärungsmodell von Arthu 25
bb) Die Erklärungsmodelle von Katz und Shapiro 27
cc) Die Erklärungsmodelle von Farrell und Salone 28
2. Die Entstehung von de iure-Standards 29
II. Standards als Monopol 30
1. De facto-Standards 30
2. De iure-Standards 32
III. Standardisierung als „Leistung“ des Schutzrechtsinhabers 33
1. Ökonomische Betrachtung hinsichtlich de facto-Standards 34
2. Ökonomische Betrachtung hinsichtlich de iure-Standards 35
IV. Ablösung von Standards 37
1. Ablösung eines de facto-Standards 38
2. Ablösung eines de iure-Standards 40
V. Ökonomische Auswirkungen von Standardisierung 41
1. Wohlfahrtseffekte von de facto- und de iure-Standards 42
a) Mikroökonomische Ebene 42
b) Makroökonomische Ebene 43
2. Negative ökonomische Auswirkunge 44
a) De iure-Standards 44
b) De facto-Standards 45
VI. Innovationsanreize gewerblicher Schutzrechte im Standardisierungskontext 45
VII. Zusammenfassung der Ergebnisse 48
2. Teil: Rechtliche Bewertung 51
A. Die marktbeherrschende Stellung des Schutzrechtsinhabers 51
I. Marktabgrenzung im Standardisierungskontext 51
1. Marktabgrenzung im Falle eines de iure-Standards 52
a) Zu unterscheidende Märkte und Marktstufe 52
b) Der Technologiemarkt 53
aa) Sachliche Marktabgrenzung 53
(1) Die Berücksichtigung alternativer Technologien im Standardisierungskontext 53
(a) Parallelstandards 54
(b) Interdependenzen mit dem Produktmarkt 55
(c) Zwischenfazit: Bestimmung eines Alternativtechnologiemarkts 56
(2) Berücksichtigung der Angebotssubstituierbarkeit 57
(3) Abgrenzung zum Markt für Nutzungsrechte an dem Standard selbst 59
bb) Räumliche Marktabgrenzung 60
c) Der Produktmarkt 62
2. Marktabgrenzung im Falle eines de facto-Standards 63
a) Zu unterscheidende Märkte und Marktstufe 63
aa) Zur Notwendigkeit der Unterscheidung zwischen Technologie- und Produktmarkt 63
bb) Die Unterscheidung zwischen Haupt- und Komplementärproduktmärkte 65
b) Der Technologiemarkt 67
aa) Sachliche Marktabgrenzung 67
(1) Die Berücksichtigung alternativer Technologien im Standardisierungskontext 68
(2) Berücksichtigung der Angebotssubstituierbarkeit 68
(3) Ausreichen eines hypothetischen Technologiemarkts 69
bb) Räumliche Marktabgrenzung 71
c) Die Produktmärkte 71
II. Die marktbeherrschende Stellung des Schutzrechtsinhabers 72
1. Allgemeine Kriterie 72
2. Marktbeherrschung mittels geistiger Eigentumsrechte 73
3. Marktbeherrschung mittels standardwesentlicher Schutzrechte 74
a) Zu beherrschender Markt 74
b) Die Beherrschung des Technologiemarkts 76
aa) Betrachtung der Marktanteile 78
bb) Berücksichtigung potentiellen Wettbewerbs 79
cc) Berücksichtigung unternehmensbezogener Faktore 81
dd) Berücksichtigung von Nachfragemacht des Lizenznehmers 81
ee) Marktverhaltensanalyse 83
ff) Zur Möglichkeit einer antizipierenden Prüfung 83
III. Zusammenfassung der Ergebnisse 84
B. Einzelne Verhaltensweisen und ihre kartellrechtliche Würdigung 86
I. Die generelle Verweigerung der Lizenzerteilung 86
1. Die Doktrin der „außergewöhnlichen Umstände“ 87
a) Herleitung 87
b) Inhalt 88
2. „Außergewöhnliche Umstände“ im Standardisierungskontext 90
a) Unerlässlichkeit des Schutzrechts 90
aa) Generelle Anforderunge 90
bb) Kritik 91
cc) Auslegung des Merkmals im Standardisierungskontext 92
(1) De facto-Standards 92
(2) De iure-Standards 94
b) Verhinderung eines neuen Produkts 95
aa) Generelle Anforderunge 95
bb) Kritik 97
cc) Anwendbarkeit des Merkmals im Standardisierungskontext 100
(1) Anwendbarkeit im Falle eines de iure-Standards 100
(a) Unerfüllbarkeit des Neuheitskriteriums? 100
(b) Konflikt des Kriteriums mit den Zielen der formellen Standardsetzung 101
(c) Entfallen der Begründung des Kriteriums im Kontext eines de iure-Standards 102
(d) Zwischenergebnis 105
(2) Anwendbarkeit im Falle eines de facto-Standards 105
(a) Verfehlung der mit dem Kriterium verfolgten Ziele 105
(b) Alternativvorschlag: Unterscheidung nach betroffenen Märkte 106
(aa) Hauptproduktmarkt 107
(bb) Komplementärproduktmärkte 108
(c) Zwischenergebnis 113
c) Verhinderung von Wettbewerb 114
aa) Generelle Anforderunge 114
bb) Auslegung des Merkmals im Standardisierungskontext 114
d) Objektive Rechtfertigung der Lizenzverweigerung 115
aa) Übertragbarkeit von Rechtfertigungsgründen aus der „essential facility“-Doktrin? 116
bb) Petentenbezogene Rechtfertigungsgründe 117
cc) Immaterialgüterrechtlich indizierte Rechtfertigungsgründe 117
3. Zusammenfassung der Ergebnisse 117
II. Die selektive Verweigerung der Lizenzerteilung 119
1. Der Diskriminierungstatbestand in der Rechtsprechung 120
2. Kartellrechtliche Bewertung einer selektiven Lizenzverweigerung 121
a) Vorliegen eines (potentiellen) Handelspartners 121
b) Vergleichbarkeit der Sachverhalte 123
c) Benachteiligung im Wettbewerb 124
d) Objektive Rechtfertigung 125
aa) Petentenbezogene Rechtfertigungsgründe 125
bb) Aufrechterhaltung von Innovationsanreize 126
cc) Grenzen einer objektiven Rechtfertigung 126
(1) Verschärfter Maßstab für standardwesentliche Schutzrechte 127
(2) Wettbewerblicher Selbstbindungsgedanke 128
3. Zusammenfassung der Ergebnisse 130
III. Die aktive Durchsetzung eines Unterlassungsanspruchs 130
1. Einschlägige Entscheidunge 131
a) Die Verfahren der Kommission gegen Samsung und Motorola 131
b) Die Entscheidung des EuGH in der Rechtssache Huawei 133
2. Analyse und Bewertung 135
a) Das Vorliegen „außergewöhnlicher Umstände“ 136
aa) Betroffenheit eines de iure-Standards 136
bb) Vorliegen einer FRAND-Zusage 137
(1) Zivilrechtliche Wirkungen einer FRAND-Erklärung 138
(2) Begründung eines kartellrechtlichen Missbrauchsvorwurfs 138
(a) Besondere Verantwortung des Schutzrechtsinhabers 139
(b) Vereinbarkeit mit immaterialgüterrechtlichen Wertunge 140
b) Missbräuchlichkeit der gerichtlichen Durchsetzung 142
c) Zusammenfassung der Ergebnisse 145
3. Übertragbarkeit der Huawei-Kriterien auf andere Fallkonstellatione 146
a) Lizenzverweigerung im Falle eines FRAND-belasteten Schutzrechts 147
b) Fehlen einer FRAND-Erklärung, insbesondere im Falle eines de facto-Standards 147
aa) Lizenzverweigerung 148
bb) Aktive Durchsetzung eines Unterlassungsanspruchs 149
c) Zusammenfassung der Ergebnisse 149
IV. Die Erhebung unangemessener Lizenzgebühre 150
1. Lösungsansätze zur Feststellung der Angemessenheit 151
a) Das Vergleichsmarktkonzept 152
aa) Das zeitliche Vergleichsmarktkonzept 152
(1) Inhalt und generelle Kritik 152
(2) Eignung zur Gebührenbemessung im Standardisierungskontext 153
bb) Das sachliche Vergleichsmarktkonzept 155
(1) Inhalt und generelle Kritik 155
(2) Eignung zur Gebührenbemessung im Standardisierungskontext 156
cc) Das räumliche Vergleichsmarktkonzept 158
(1) Inhalt und generelle Kritik 158
(2) Eignung zur Gebührenbemessung im Standardisierungskontext 160
dd) Zwischenergebnis 161
b) Das Konzept der Gewinnbegrenzung 162
aa) Inhalt und generelle Kritik 162
bb) Eignung zur Gebührenbemessung im Standardisierungskontext 163
(1) Einbeziehung des Patentlohns 165
(2) Einbeziehung des Normungslohns 167
(a) Meinungsstand in der Literatu 168
(b) Berücksichtigung ökonomischer Erkenntnisse 169
cc) Zwischenergebnis 170
c) Zur Notwendigkeit einer Kappungsgrenze im Falle eines royalty stacking 171
d) Exkurs: Ex ante-Ermittlung der Gebühren als Alternative? 175
aa) Das ex ante-Auktionsmodell von Swanson und Baumol 175
bb) Ex ante-Gebührenverhandlunge 176
cc) Vorherige Offenlegung der Lizenzbedingunge 177
dd) Fazit 178
2. Zusammenfassung der Ergebnisse 179
V. Die Erhebung diskriminierender Lizenzgebühre 180
1. Ökonomische Betrachtung 180
a) Generelle Aussagen zu Preisdiskriminierunge 180
b) Ungleiche Lizenzgebühre 181
c) Ungleiche Lizenzgebühren im Standardisierungskontext 184
2. Kartellrechtliche Bewertung 186
a) Tatbestandsvoraussetzungen Art. 102 S. 2 lit. c AEUV 186
b) Objektive Rechtfertigung 186
3. Zusammenfassung der Ergebnisse 189
VI. Der Sonderfall des Patenthinterhalts 190
1. Problemaufriss 190
a) Begriffsdefinitio 190
b) Der Patenthinterhalt aus Sicht der Standardnutze 192
2. Der „patent ambush“ im US-Antitrustrecht 193
a) Das Verfahren gegen Dell 194
b) Das Verfahren gegen Unocal 194
c) Das Verfahren gegen Rambus 195
3. Verfahren der Kommission zu Patenthinterhalte 196
a) Die Verpflichtungsentscheidung der Kommission im Fall Rambus 196
b) Das Verfahren gegen Honeywell 197
4. Kartellrechtliche Bewertung 198
a) Die marktbeherrschende Stellung des Schutzrechtsinhabers 198
aa) Zulässigkeit der Fiktion einer Vorwegnahme der marktbeherrschenden Stellung 199
bb) Zulässigkeit einer Sanktionierung der Erlangung der Sperrpositio 200
b) Bestimmung der Missbrauchshandlung 201
aa) Problemaufriss 201
bb) Der Patenthinterhalt als „komplexe und fortgesetzte Zuwiderhandlung“? 202
(1) Die Rechtsfigur der „komplexen und fortgesetzten Zuwiderhandlung“ 202
(2) Übertragbarkeit auf Art. 102 AEUV im Falle eines Patenthinterhalts 205
(3) Zwischenergebnis 208
cc) Anknüpfung an das Folgeverhalte 208
(1) Die Erhebung unangemessener Lizenzgebühre 209
(a) Verpflichtung zur Gewährung einer Freilizenz? 209
(b) Anwendbarkeit der bekannten Konzepte zur Gebührenbemessung 212
(2) Sonstige Verhaltensweise 214
5. Zusammenfassung der Ergebnisse 214
Ergebnisse der Untersuchung 216
I. Zusammenfassung 216
II. Ausblick 221
Literaturverzeichnis 223
Stichwortverzeichnis 236