Internetvertrieb und Kartellrecht
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Internetvertrieb und Kartellrecht
Unter besonderer Berücksichtigung des Vertriebskartellrechts
Schriften zum Bürgerlichen Recht, Vol. 474
(2017)
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Geboren 1988, Studium der Rechtswissenschaften an der Philipps-Universität Marburg, 2014 Erste Juristische Staatsprüfung, 2013–2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei einer Rechtsanwaltskanzlei im Bereich Commercial, 2016 Promotion, seit 2016 im juristischen Vorbereitungsdienst des Landes Hessen im Landgerichtsbezirk Frankfurt a.M.Abstract
Der Internetvertrieb entwickelt sich dynamisch und stellt Marktteilnehmer, Rechtsprechung, Behördenpraxis und Wissenschaft vor neue rechtliche Herausforderungen. In Ermangelung konkreter verbindlicher Regelungen für das Internetvertriebskartellrecht und divergierender Rechtsprechung besteht zuweilen eine große Rechtsunsicherheit. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der rechtlichen Einordnung von Internetvertriebsbeschränkungen wie Totalverboten, qualitative / quantitative Vorgaben, Doppelpreissysteme, Plattformverbote, Preisparitäts- und Bestpreisklauseln. Beschränkungen des Internetvertriebs werden insbesondere für den Vertrieb von Luxusprodukten eingesetzt, weswegen u.a. der Stellenwert des Images näher beleuchtet wird. Die Arbeit gibt schließlich einen Ausblick darauf, ob das allgemeine Kartellrecht an die sog. Distributionsrevolution angepasst werden muss, ein Paradigmenwechsel stattfinden sollte oder ein Sonderkartellrecht für den Internetvertrieb eingeführt werden muss.»Online Distribution and Competition Law«The fast development of the online retail channel has created various new legal challenges. This paper focuses on the competitive assessment of online distribution clauses, such as a total ban, qualitative/quantitative requirements, dual pricing, prohibitions of platforms, price parities and best price clauses.The paper additionally addresses whether the competition law has to be adjusted, if a special antitrust law has to be developed or a shift of paradigms in competition law has to take place.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 15 | ||
1. Kapitel: Einleitung | 19 | ||
2. Kapitel: Internetvertrieb | 23 | ||
A. Entwicklung des Internetvertriebs | 23 | ||
B. Einordnung des Internetvertriebs | 25 | ||
C. Besonderheiten des Internetvertriebs | 26 | ||
I. Produktbezogene Besonderheite | 26 | ||
II. Ubiquität des Internets | 28 | ||
III. Koste | 29 | ||
IV. Zeitaufwand | 29 | ||
V. Convenience-Faktore | 30 | ||
VI. Mögliche Nachteile | 31 | ||
D. Auswirkungen des Internetvertriebs auf den Wettbewerb und seine Teilnehme | 32 | ||
I. Markenherstelle | 33 | ||
II. Unternehme | 35 | ||
III. Stationärer Handel | 35 | ||
IV. Internet-Händle | 37 | ||
V. Endkunden | 37 | ||
E. Gestaltungen des Vertriebs | 37 | ||
I. Mögliche Vertriebswege | 38 | ||
1. Internetplattforme | 38 | ||
2. Cross Channel-Distributio | 39 | ||
II. Mögliche Vertriebssysteme im Internet | 40 | ||
III. Abgrenzung Alleinvertrieb und selektiver Vertrieb | 40 | ||
1. Alleinvertrieb im Rahmen des Internethandels | 41 | ||
2. Selektiver Vertrieb im Rahmen des Internethandels | 42 | ||
a) Merkmale des selektiven Vertriebs | 42 | ||
b) Gründe zur Einführung des selektiven Vertriebssystems | 43 | ||
c) Einfluss selektiver Vertriebssysteme auf den Wettbewerb | 46 | ||
aa) Selektives Vertriebssystem bei Luxusprodukte | 49 | ||
bb) Beschränkungen im Rahmen des selektiven Vertriebs | 50 | ||
3. Selektiver Vertrieb in Kombination mit Alleinvertrieb | 50 | ||
F. Vergleichbarkeit des Internethandels mit dem Versandhandel | 51 | ||
I. Relevanz der Abgrenzung | 51 | ||
II. Gemeinsamkeiten des Internetvertriebs mit dem Versandhandel | 52 | ||
III. Keine zwingende Gleichstellung von Internetvertrieb und Versandhandel | 53 | ||
IV. Eigene Bewertung | 55 | ||
3. Kapitel: Kartellrechtliche Einordnung | 56 | ||
A. Einordnung als Wettbewerbsbeschränkung | 56 | ||
I. Voraussetzungen der § 1 GWB / Art. 101 AEUV | 56 | ||
1. Grundsätzliches | 57 | ||
2. Konkreter Markt | 58 | ||
a) Märkte im „allgemeinen“ Online-Bereich | 59 | ||
b) Märkte im Online-Vertrieb | 60 | ||
3. Spürbare Außenwirkung | 61 | ||
II. Rechtsfolge | 62 | ||
B. Freistellungsmöglichkeit der Wettbewerbsbeschränkung | 62 | ||
I. Anwendungsbereich der Vertikal-GVO | 63 | ||
II. Internetspezifische Regelungen in der Vertikal-GVO | 64 | ||
1. Bewertung der fehlenden internetspezifischen Regelungen in der Vertikal-GVO | 65 | ||
2. Internetspezifische Regelungen in den Leitlinien zur Vertikal-GVO | 66 | ||
III. Kernbeschränkungen nach Art. 4 Vertikal-GVO | 67 | ||
1. Gebietsbeschränkunge | 69 | ||
2. Kundenkreisbeschränkunge | 69 | ||
IV. „Rückausnahme“ der Kernbeschränkung i. S. v. Art. 4 lit. b [i] bis [iii] Vertikal-GVO | 70 | ||
1. Rückausnahmen nach Art. 4 lit. b [i] Vertikal-GVO | 70 | ||
a) Aktiver Verkauf | 71 | ||
b) Passiver Verkauf | 72 | ||
aa) Einordnung als passiver Verkauf | 73 | ||
bb) Fallbeispiele einer unzulässigen Beschränkung des passiven Verkaufs im Internet | 73 | ||
c) Kritik an der Abgrenzung zwischen aktivem und passivem Verkauf | 74 | ||
2. Abgrenzung der Kundengruppe i. S. v. Art. 4 lit. b [i] Vertikal-GVO | 75 | ||
a) Abgrenzbarkeit der Kundengruppe | 76 | ||
b) Einschränkung der Kundenreichweite | 77 | ||
3. Sprunglieferungen i. S. v. Art. 4 lit. b [ii] Vertikal-GVO | 78 | ||
V. Voraussetzungen der Einzelfreistellung nach Art. 101 Abs. 3 AEUV / § 2 GWB | 79 | ||
4. Kapitel: Stellenwert Image | 81 | ||
A. Bedeutung innerhalb der Rechtsprechung | 81 | ||
I. Auswirkungen der Pierre-Fabre-Entscheidung | 84 | ||
1. Urteilsbegründung | 85 | ||
2. Bewertung des Urteils | 87 | ||
a) Bezugnahme zu grundsätzlichen Ausführungen zum Internetvertrieb | 88 | ||
b) Bezugnahme zu Prestigecharakte | 89 | ||
c) Fehlende Bewertung des Risikos des Trittbrettfahrens | 91 | ||
d) Lückenhaftigkeit des Urteils | 91 | ||
II. Eigene Bewertung | 92 | ||
B. Luxusprodukte im Internetvertrieb | 93 | ||
I. Bedeutung des Images eines Produkts | 93 | ||
1. Zusammenspiel von Marke und Image | 94 | ||
2. Stellenwert des Images | 96 | ||
a) Image als Schlüsselstellung | 97 | ||
b) Imagefaktore | 98 | ||
c) Stellenwert für die Konsumente | 98 | ||
3. Zusammenfassendes Ergebnis zur Bedeutung des Images | 101 | ||
II. Gestaltungsmöglichkeiten des Vertriebs zum Imageschutz | 101 | ||
1. Einführung eines selektiven Vertriebssystems zum Schutz des Images | 101 | ||
2. Wahl des konkreten Vertriebsweges zum Imageschutz | 103 | ||
III. Positive Auswirkungen des Imageschutzes auf den Markt und den Wettbewerb | 104 | ||
1. Befriedigung psychologischer Bedürfnisse der Abnehme | 105 | ||
2. Verhinderung von Marktversage | 106 | ||
a) Produkteigenschafte | 108 | ||
b) Einfluss der marktlichen Informationsdefizite | 109 | ||
3. Imageschutz zur Verhinderung des Trittbrettfahrerproblems | 109 | ||
4. Wettbewerbskonformer Imageschutz | 110 | ||
IV. Bedeutung des spezifischen Zusatznutzen eines Produkts | 110 | ||
V. Beschränkungen des Internetvertriebs zum Imageschutz | 112 | ||
VI. Chancen des Internetvertriebs in Bezug auf das Image einer Marke | 112 | ||
VII. Abschließende Bewertung von Maßnahmen zum Imageschutz | 113 | ||
5. Kapitel: Vertriebsbeschränkungen im Internet | 114 | ||
A. Verbot des Internetvertriebs durch den Herstelle | 115 | ||
I. Totalverbot des Internetvertriebs | 115 | ||
1. Unzulässigkeit des Totalverbots | 116 | ||
2. Ausnahmefälle | 117 | ||
II. Verbot des ausschließlichen Internetvertriebs | 118 | ||
B. Beschränkung aktiver Verkaufsbemühungen des Händlers | 120 | ||
I. Nicht-selektiver Vertrieb | 120 | ||
II. Selektiver Vertrieb | 121 | ||
C. Qualitative Vorgabe | 121 | ||
I. Das Äquivalenzprinzip | 121 | ||
II. Zulässige Qualitätsanforderunge | 122 | ||
1. Vorgaben an die konkrete Gestaltung der Homepage | 123 | ||
2. Vorgaben in Bezug auf die Kundenbetreuung | 124 | ||
D. Quantitative Vorgaben | 124 | ||
E. Verknüpfung der Händler-Website mit der Seite des Unternehmers | 126 | ||
I. Verpflichtung zur Verknüpfung mit Hyperlinks | 126 | ||
II. Produktvertrieb über einen gemeinsamen Online-Shop | 127 | ||
III. Herstellergeführte Plattform | 128 | ||
F. Gebietsbeschränkunge | 128 | ||
G. Dual Pricing | 129 | ||
I. Denkbare Fallgruppen im Rahmen von Dual Pricing | 130 | ||
1. Funktionsrabatte | 130 | ||
2. Leistungsrabatte | 131 | ||
3. Zusatzrabatte im Rahmen einer Fachhandelsvereinbarung | 132 | ||
a) Hintergrund im Fall „Dornbracht“ | 133 | ||
b) Kartellrechtliche Bewertung der Zusatzrabatte | 134 | ||
4. Bewertung | 135 | ||
II. Einordnung als Wettbewerbsbeschränkung | 135 | ||
III. Doppelpreissysteme als Kernbeschränkung? | 137 | ||
IV. Freistellungsmöglichkeit nach Art. 101 Abs. 3 AEUV | 138 | ||
1. Effizienzvorteile | 139 | ||
2. Angemessene Beteiligung der Verbraucher am Gewi | 141 | ||
3. Unerlässlichkeit der Einschränkung | 141 | ||
4. Keine Ausschaltung des Wettbewerbs | 142 | ||
V. Einführung von festen Gebühre | 142 | ||
1. Kritische Auseinandersetzung | 143 | ||
2. Andere Lösungsansätze | 145 | ||
3. Fazit | 145 | ||
H. Plattformverbote | 146 | ||
I. Vertrieb über Internetplattformen | 147 | ||
II. Plattformverbote als Wettbewerbsbeschränkung | 149 | ||
1. Erforderlichkeit zur Wahrung der Qualität und zur Gewährleistung des richtigen Gebrauchs | 149 | ||
a) Erhalt von fachhandelsspezifischen Serviceleistunge | 150 | ||
b) Qualitativ hochwertige Markenprodukte | 150 | ||
2. Einheitliche und diskriminierungsfreie Anwendung | 153 | ||
3. Im Rahmen des erforderlichen Maßes | 153 | ||
4. Wettbewerbsbeschränkung im Rahmen des nicht-selektiven Vertriebs | 155 | ||
III. Plattformverbote als Kernbeschränkung | 155 | ||
1. Beschränkungen des passiven Verkaufs | 155 | ||
2. Plattformen als Niederlassung | 156 | ||
a) Einordnung als Niederlassung | 157 | ||
b) Niederlassungen nur stationär möglich | 157 | ||
c) Bewertung | 158 | ||
3. Kernbeschränkung im Rahmen des nicht-selektiven Vertriebs | 159 | ||
a) Kundenkreisbeschränkung nach Art. 4 lit. b Vertikal-GVO | 159 | ||
aa) Kunden von Internetplattformen als Kundenkreis | 159 | ||
bb) Zwischenfazit | 162 | ||
b) Indirekte Kernbeschränkung | 162 | ||
4. Bewertung | 162 | ||
IV. Einzelfreistellung | 162 | ||
V. Rechtliche Bewertung von mittelbaren Plattformverbote | 165 | ||
1. Zulässige Qualitätsanforderung | 166 | ||
2. Kriterium der Gleichwertigkeit | 168 | ||
3. Rechtfertigung durch die „Logo“-Klausel | 169 | ||
VI. Ergebnis zur kartellrechtlichen Einordnung von Plattformverbote | 170 | ||
I. Preisparitäts- und Bestpreisklausel | 171 | ||
I. Einordnung der Meistbegünstigungsklausel | 171 | ||
1. Differenzierung | 172 | ||
2. Wirkung und rechtliche Einordnung | 173 | ||
II. Bestpreisklauseln im Rahmen von Hotelvermittlungsportale | 174 | ||
1. Meistbegünstigungsklauseln als Wettbewerbsbeschränkung | 176 | ||
2. Freistellungsmöglichkeit der Bestpreisklausel | 178 | ||
a) Anwendbarkeit der Vertikal-GVO | 178 | ||
b) Bestpreisklauseln als Kernbeschränkunge | 180 | ||
c) Einzelfreistellung nach Art. 101 Abs. 3 AEUV / § 2 GWB | 182 | ||
d) Zwischenergebnis | 185 | ||
III. Preisparitätsklausel auf Online-Plattforme | 185 | ||
1. Wettbewerbsbeschränkung i. S. v. Art. 101 Abs. 1 AEUV | 186 | ||
a) Einordnung als horizontale Handelskooperatio | 187 | ||
b) Wettbewerbliche Auswirkungen der horizontalen Handelskooperation | 188 | ||
2. Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung i. S. v. Art. 102 Abs. 1 AEUV | 189 | ||
3. Auswirkungen des Verfahrens gegen Amazo | 190 | ||
IV. Bewertung | 191 | ||
J. Internetvertrieb bei Handelsvertreter | 191 | ||
I. Verhältnis Handelsvertreter und Unternehme | 191 | ||
II. Handelsvertreter und Kartellrecht | 193 | ||
III. Beschränkungen des Internetvertriebs durch den Hersteller gegenüber seinen Handelsvertreter | 195 | ||
1. Vorbehalt des Internetvertriebs | 196 | ||
2. Einfluss der Treuepflicht | 197 | ||
IV. Einsatz von Affiliate-Marketing | 198 | ||
1. Formen des Affiliate-Marketing | 198 | ||
2. Vergütungsforme | 199 | ||
3. Beziehung zwischen Merchant und Affiliate | 200 | ||
4. Kartellrechtliche Einordnung | 201 | ||
5. Afffiliate-Marketing und Handelsvertreterverhältnisse | 201 | ||
6. Kapitel: Regelungsbedarf und Ausblick | 203 | ||
A. Der „digitale Binnenmarkt“ | 203 | ||
I. „Strategie für den digitalen Binnenmarkt“ | 204 | ||
1. Grundpfeiler der Strategie für den digitalen Binnenmarkt | 204 | ||
2. Geoblocking verhinder | 205 | ||
3. Ausschöpfung des Wachstumspotenzial | 206 | ||
II. Ausblick „digitaler Binnenmarkt | 206 | ||
B. Einführung eines Sonderkartellrechts oder Paradigmenwechsel? | 207 | ||
I. Ansätze in der Literatu | 207 | ||
II. The more technological approach | 209 | ||
C. Ausblick | 211 | ||
7. Kapitel: Fazit | 213 | ||
Literaturverzeichnis | 221 | ||
Sachwortverzeichnis | 232 |