Konzeptionen eines »dritten Reiches«
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Konzeptionen eines »dritten Reiches«
Staat und Wirtschaft im jungkonservativen Denken 1918–1933
Beiträge zur Politischen Wissenschaft, Vol. 194
(2018)
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Jan Christoph Elfert wurde 2017 am Fachbereich Europäische Geschichte der TU Chemnitz promoviert und dabei mit einem Promotionsstipendium der Hanns-Seidel-Stiftung (HSS) finanziell und ideell unterstützt. Zuvor hat er in Chemnitz und Tarragona (Spanien) Europäische Geschichte (B.A.) sowie in Frankfurt am Main und Darmstadt Politische Theorie (M.A.) studiert.Abstract
Die politische Ideengeschichte der Weimarer Republik ist eine Geschichte der Extreme. Niemals sonst in der deutschen Vergangenheit warben so viele politische Organisationen um die Gunst der Bevölkerung. Durch ihren gegen die junge Weimarer Republik gerichteten elitären Antiparlamentarismus brachten sich auf der politischen Rechten besonders die Jungkonservativen, in den Jahren 1918-1933, unter dem Credo »Weder Lenin noch Wilson« außerparlamentarisch in Opposition. Ziel war es, das von Arthur Moeller van den Bruck ausgegebene meta-politische Ziel eines »dritten Reiches« staats- und wirtschaftspolitisch zu untermauern und ihm eine konkrete Ausformung zu geben. Die Arbeit stellt das vielschichtige, sich vor dem historischen Kontext der Weimarer Republik stetig wandelnde, Staats- und Wirtschaftsdenken der Jungkonservativen auf einer umfangreichen Quellenbasis, übersichtlich gegliedert, sowohl in seiner Kohärenz als auch in seiner Heterogenität dar.»Conceptions of a ›Third Reich‹«The main goal of the conservative revolutionary protagonists of the Weimar Republic was to support the Idea of a »Third Reich«, coined by Arthur Moeller van den Bruck, with detailed constitutional and economic concepts. Quoting from extensive sources the author shows these conservative revolutionary concepts of 1918-1933 as a heterogeneous but also in times coherent thinking.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsverzeichnis | 5 | ||
A. Einleitung | 9 | ||
B. Jungkonservative Denktraditionen – Ein Vorausblick | 27 | ||
C. Arthur Moeller van den Bruck und die Vision eines „Dritten Reiches“ | 45 | ||
D. Konservativ-sozialrevolutionäres Denken – Phase 1 (1918 – 1920) | 49 | ||
I. Von der Antibolschewistischen Liga bis zum Juniklub | 50 | ||
1. Die Antibolschewistische Liga | 51 | ||
2. Die Vereinigung für nationale und soziale Solidarität (Solidarier) | 56 | ||
3. Der Juniklub | 59 | ||
II. Grundlagen des jungkonservativen Denkens (1918 – 1920) | 62 | ||
1. Nationaler und sozialer Antibolschewismus (Eduard Stadtler) | 62 | ||
2. „Der Ruf der Jungen“ nach einem neuen Staat (Max Hildebert Boehm) | 68 | ||
3. Die junge Weimarer Republik (1918 – 1920) im Spiegel jungkonservativen Denkens | 74 | ||
III. Der konservativ-sozialrevolutionäre Staat | 80 | ||
1. Die „Diktatur der Sozialen Revolution“ (Eduard Stadtler) | 80 | ||
2. Verknüpfung von Konservativismus und Rätesystem (Max Hildebert Boehm) | 86 | ||
IV. Das konservativ-sozialrevolutionäre Wirtschaftsdenken – Sozialisierung, Werksgemeinschaft und Gemeinwirtschaft | 90 | ||
V. Konklusion (Phase 1) | 94 | ||
E. Berufsständisches Denken – Phase 2 (1920 – 1925) | 97 | ||
I. Vom Juni- zum Herrenklub | 99 | ||
II. Grundlagen des berufsständischen Denkens | 108 | ||
1. Der Antiliberalismus | 109 | ||
a) Antiliberalismus als Basis jungkonservativen Denkens (Arthur Moeller van den Bruck) | 109 | ||
b) Anti-etatismus und Staatsboykott (Max Hildebert Boehm) | 114 | ||
2. Der Antiparlamentarismus und die Institutionenkritik (Heinrich Herrfahrdt und Heinz Brauweiler) | 117 | ||
3. Das Ständedenken (Max Hildebert Boehm, Heinrich Herrfahrdt und Heinz Brauweiler) | 123 | ||
4. Der deutsche bzw. germanische Rechtsgedanke – Heinz Brauweiler | 129 | ||
III. Der berufsständische Staat | 140 | ||
1. Korporativismus (Max Hildebert Boehm) | 142 | ||
2. Der schiedsrichterliche Einigungsstaat (Heinrich Herrfahrdt) | 151 | ||
3. Der berufsständisch-autoritäre Staat (Heinz Brauweiler) | 167 | ||
IV. Das berufsständische Wirtschaftsdenken | 178 | ||
1. Die Wirtschaft als Grundlage der Gemeinschaft (Max Hildebert Boehm) | 180 | ||
2. Der Wirtschaftsföderalismus | 185 | ||
a) Freiheit und Einheit der Wirtschaft (Reinhold Georg Quaatz) | 186 | ||
b) Berufsständische und föderale Selbstverwaltung (Heinrich Herrfahrdt) | 191 | ||
3. Die Wirtschaft als Leitungs- und Pflichtgemeinschaften (Heinz Brauweiler) | 194 | ||
V. Konklusion (Phase 2) | 209 | ||
F. Autoritär-staatliches Denken – Phase 3 (1925 – 1933) | 217 | ||
I. Vom Herrenklub zum Tat-Kreis, Papen und Schleicher | 218 | ||
1. Der Deutsche Herrenklub | 218 | ||
2. Der Tat-Kreis | 225 | ||
3. Papen, Schleicher und die NSDAP | 230 | ||
a) Kurt von Schleicher und der Tat-Kreis | 230 | ||
b) Franz von Papen und der Herrenklub | 232 | ||
II. Grundlagen im autoritär-staatlichen Denken | 233 | ||
1. Elitarismus | 235 | ||
a) „Hinein in den Staat!“ – Die „nationale Diktatur“ des Sachverstands (Heinrich von Gleichen und Walther Schotte) | 235 | ||
b) Die Mittelschicht und die intellektuelle Avantgarde im Denken des Tat-Kreises (Hans Zehrer und Ferdinand Friedrich Zimmermann) | 243 | ||
2. Etatismus | 247 | ||
a) Mit dem „konzentrischen Staat“ gegen den „totalen Staat“ (Heinrich von Gleichen und Walther Schotte) | 247 | ||
b) Auctoritas, potestas und Volkswille als Grundlage des zukünftigen Staates (Hans Zehrer) | 256 | ||
3. Jungkonservatives Denken in der Krise der Weimarer Republik | 258 | ||
III. Der autoritäre Staat | 263 | ||
1. Die autoritäre, ständische Wertegemeinschaft (Edgar Julius Jung) | 263 | ||
2. Der „Neue Staat“ als autoritärer „Hoheitsstaat“ mit Präsidialregierung (Walther Schotte) | 277 | ||
3. Der Reichspräsident als autoritärer Schiedsrichter (1932) (Heinrich Herrfahrdt) | 291 | ||
4. Der revolutionär-autoritäre Planwirtschaftsstaat im Denken des Tat-Kreises (Horst Grueneberg) | 301 | ||
IV. Das autoritär-staatliche Wirtschaftsdenken | 309 | ||
1. Die Wirtschaft als Gliederung der Wertegemeinschaft (Edgar Julius Jung) | 311 | ||
2. Der liberal-autoritäre Wirtschaftsstaat (Walther Schotte) | 320 | ||
3. Die autoritäre, autark-nationale Planwirtschaft (Ferdinand Friedrich Zimmermann und Ernst Wilhelm Eschmann) | 330 | ||
V. Konklusion (Phase 3) | 338 | ||
G. Jungkonservatives Denken, Nationalsozialismus und Bundesrepublik | 345 | ||
I. Faschismus und Nationalsozialismus im jungkonservativen Denken vor 1933 | 347 | ||
a) Faschismus und früher Nationaler Sozialismus | 348 | ||
b) Nationalsozialismus bis 1933 | 352 | ||
II. Jungkonservatives Staats- und Wirtschaftsdenken zur Zeit des Nationalsozialismus (1933 – 1945) | 361 | ||
1. Die Ring-Kreis-Mitglieder (1933 – 1945) | 362 | ||
a) Opportunismus | 364 | ||
b) Innere Emigration | 366 | ||
c) Widerstand | 367 | ||
2. Die Tat-Kreis-Mitglieder (1933 – 1945) | 368 | ||
III. Jungkonservatives Staats- und Wirtschaftsdenken in der frühen Bundesrepublik Deutschland | 373 | ||
1. Die Ring-Kreis-Mitglieder nach 1945 | 377 | ||
2. Die Tat-Kreis-Mitglieder nach 1945 | 382 | ||
H. Konklusion und Forschungsperspektiven | 387 | ||
I. Heterogenes Staats- und Wirtschaftsdenken in drei typologischen Phasen | 389 | ||
II. Kontextuelle Entwicklung | 392 | ||
III. Entwicklungen des jungkonservativen Staats- und Wirtschaftsdenkens 1918 – 1933 | 394 | ||
1. Entwicklungen im Staatsdenken | 394 | ||
2. Entwicklungen im Gesellschaftsdenken | 398 | ||
3. Entwicklungen im Wirtschaftsdenken | 400 | ||
4. Gesamtentwicklung | 402 | ||
IV. Schlussfolgerungen und Anknüpfungspunkte für die Jungkonservativismus- und Konservativismusforschung | 404 | ||
Literaturverzeichnis | 408 | ||
Personen- und Stichwortverzeichnis | 431 |