Rüstungsgeschäfte im Dreißigjährigen Krieg
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Rüstungsgeschäfte im Dreißigjährigen Krieg
Unternehmerkräfte, Militärgüter und Marktstrategien im Handel zwischen Genua, Amsterdam und Hamburg
Schriften zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Vol. 49
(1997)
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Abstract
Die Untersuchung verfolgt vorrangig das Ziel, den internationalen Rüstungshandel in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges zu analysieren. Anhand von ungedruckten Quellen des Staatsarchives Genua werden insbesondere die beiden bedeutendsten Handelszentren für Militärgüter, Amsterdam und Hamburg, einer genauen Untersuchung unterzogen. Neben der Identifizierung der wichtigsten europäischen Rüstungshändler und ihres internationalen Geschäftsnetzes steht die Analyse der Marktsituation für militärische Explosivstoffe im Zentrum der Nachforschungen. Auf der Basis der Sundzollregister wird außerdem die große strategische und wirtschaftliche Bedeutung der polnischen Salpeterlieferungen, die über Danzig nach Nordwesteuropa gelangten, nachgewiesen sowie die Konjunkturkurve dieser Rohstofflieferungen in Korrelation zu den politischen und militärischen Ereignissen gesetzt. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse kann die Epoche des Dreißigjährigen Krieges als erste große europäische Rüstungshochkonjunktur charakterisiert werden.Ein weiteres Hauptziel der Studie besteht darin vorzuführen, in welch großem Ausmaß politisch-militärische Faktoren die konjunkturelle und strukturelle Entwicklung des Internationalen Austauschgefüges beeinflußten. Die komparative Untersuchung des Amsterdamer und Hamburger Mittelmeerhandels nach 1621, die den strukturellen Rahmen für die Genueser Militärgüterbestellungen in Nordwesteuropa lieferten, stellt den zweiten wichtigen Schwerpunkt der Arbeit dar. Hierbei wird insbesondere der Frage nachgegangen, weshalb Hamburg nicht umfassend von den Schwierigkeiten der Holländer im Mittelmeerraum profitierte.Durch die methodologische Verbindung von militärgeschichtlichen, wirtschaftshistorischen und sozialgeschichtlichen Fragestellungen trägt die Arbeit somit dazu bei, zwei große Forschungsdefizite aufzuarbeiten.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
I. Das Konzept der Arbeit unter wirtschafts- und militärgeschichtlichen Aspekten | 13 | ||
1. Gegenstand der Untersuchung | 13 | ||
2. Forschungslage, Quellenbasis und methodischer Ansatz | 14 | ||
3. Fragestellung und Aufbau der Arbeit | 26 | ||
II. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen der Rüstungsgeschäfte: Die Stellung Genuas, Amsterdams und Hamburgs im Austauschgefüge der europäischen Weltwirtschaft | 30 | ||
1. Genua | 30 | ||
2. Amsterdam | 41 | ||
3. Hamburg | 46 | ||
III. Militärwirtschaftliche Grundlagen: Die frühneuzeitliche Waffen- und Schießpulverproduktion und ihr Vertriebsnetz in Europa | 54 | ||
1. Die Entstehung des internationalen Waffenhandels bis zum Dreißigjährigen Krieg. Nachfrage, Produktion und Rüstungshändler | 54 | ||
2. Produktions- und Handelsgeschichte von Salpeter und Schießpulver in der Frühen Neuzeit | 77 | ||
IV. Die Genueser Munitionsbestellungen nördlich der Alpen: Anlaß, Bedeutung und politisch-ökonomisches Umfeld für die großen Rüstungsaufträge der Republik in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts | 110 | ||
1. Das politische Umfeld des Konfliktes mit Savoyen | 110 | ||
2. Die Grundzüge des Genueser Militärwesens | 117 | ||
3. Die Rüstungsanstrengungen anläßlich des Savoyenkrieges | 124 | ||
V. Die Amsterdamer Schießpulverlieferungen an Genua in den Jahren 1625/1626 | 131 | ||
1. Der Inhalt der Geschäftsabschlüsse | 131 | ||
2. Die Genueser Auftraggeber: Stefano, Antonio und Bartolomeo Balbi. Ein führendes europäisches Handels- und Bankhaus des 17. Jahrhunderts | 135 | ||
3. Der Amsterdamer Geschäftspartner: Guillelmo Bartolotti und die Elite der niederländischen Kaufmannschaft | 145 | ||
4. Der Amsterdamer Kriegsgütermarkt in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts und die Handelsusancen im Rüstungsgeschäft anhand der Korrespondenz Bartolottis | 159 | ||
5. Transportbedingungen und handelsstrukturelle Zusammenhänge des Munitionsgeschäftes mit der holländischen Mittelmeerfahrt | 176 | ||
6. Die Hamburger Konkurrenz. Marktinformationen der Maggioli & Lazagna aus Antwerpen | 189 | ||
VI. Die Munitionsbestellungen der Republik Genua in Hamburg 1625-1628 | 194 | ||
1. Der Inhalt des Rüstungsgroßauftrages und der Verlauf des Geschäftes | 194 | ||
2. Genueser Auftraggeber und Antwerpener Vermittler: Francesco Serra und Jan Paolo Dorchi. Genueser Handelshäuser in Nordwesteuropa | 208 | ||
3. Der Hamburger Geschäftspartner und seine Einbindung in die Handelsstrukturen der Hansestadt: Hans de Hertoghe (der Ältere) | 224 | ||
4. Der Hamburger Militärgütermarkt in den 20er Jahren des 17. Jahrhunderts anhand der Korrespondenzen Hans de Hertoghes, Lelio Levantos und Jan Paolo Dorchis | 239 | ||
5. Transportbedingungen und handelsstrukturelle Zusammenhänge mit der Hamburger Handelskonjunktur, speziell der Spanien- und Mittelmeerfahrt | 274 | ||
VII. Die oberdeutschen Salpeter- und Schießpulverlieferungen an Genua in den Jahren 1626, 1627 und 1628 | 303 | ||
1. Süddeutsche Explosivstoffe im Rahmen der "Mailandkonjunktur" | 303 | ||
2. Die Pulver- und Salpeterlieferungen Georg Ammans und Giulio Cesare Pestalozzis aus Augsburg an Gio Maria Vertema in Genua | 314 | ||
3. Die Pulver- und Salpeterlieferungen Christoph Furtenbachs | 323 | ||
4. Die Salpeterlieferverpflichtungen des Handelshauses Angerer und Filippo di Liones im Frühjahr 1627 | 330 | ||
VIII. Ergebnisse und Perspektiven | 334 | ||
Handelstechnische Angaben | 344 | ||
1. Gewichtsrelationen | 344 | ||
2. Rechnungseinheiten, Währungsrelationen und Quotierungen | 346 | ||
Quellen- und Literaturverzeichnis | 350 |