Leistungserbringung durch Apotheken in der gesetzlichen Krankenversicherung nach § 129 SGB V
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Leistungserbringung durch Apotheken in der gesetzlichen Krankenversicherung nach § 129 SGB V
Schriften zum Gesundheitsrecht, Vol. 48
(2018)
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Philipp Weiß studierte von 2009 bis 2014 Rechtswissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Sozialrecht. Von 2014 bis 2017 arbeitete er während der Erstellung der Dissertation als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sozialrecht i.V.m.d. Öffentlichen Recht von Prof. Dr. Peter Axer an derselben Universität. Seit 2017 absolviert er den juristischen Vorbereitungsdienst im Bezirk des OLG Karlsruhe.Abstract
Gegenstand der Arbeit ist das in § 129 SGB V geregelte Leistungserbringungsrecht der Apotheker, in dessen Mittelpunkt die als Reaktion auf stetig steigende Arzneimittelkosten geschaffene Pflicht der Apotheker steht, preisgünstige wirkstoffgleiche Arzneimittel abzugeben, wenn der Arzt nicht bindend ein konkretes Arzneimittel verordnet hat. Untersucht wird zunächst das die Vorgaben des § 129 SGB V konkretisierende Kollektivvertragsrecht auf Bundes- und Landesebene, bevor sich die Arbeit dann den Rechtsbeziehungen bei der Arzneimittelabgabe einschließlich der vergütungsrechtlichen Folgen einer Arzneimittelabgabe entgegen krankenversicherungsrechtlichen Vorgaben zuwendet. Sodann wird die Pflicht zur Abgabe preisgünstiger Arzneimittel betrachtet, u.a. im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit höherrangigem Recht und die Abgrenzung der Verantwortungsbereiche von Arzt und Apotheker. Abschließend werden mögliche zukünftige Entwicklungen der Pflicht zur Abgabe preisgünstiger Arzneimittel aufgezeigt.»The Provision of Pharmaceuticals by Pharmacists within the German Compulsory Health Care System as Regulated in § 129 SGB V«The work deals with the rules concerning pharmacists as actors within the German compulsory health care system which are laid down in § 129 SGB V. Especially, pharmacists are obliged to substitute prescribed drugs by cheaper drugs of the same active substance. Alongside, a system of collective contracts establishes a considerable number of further obligations. The work also discusses the legal relationships between pharmacists, health insurance funds and insured persons.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhalt | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 17 | ||
Übersicht über die zitierten ergänzenden Verträge nach § 129 V SGB V | 18 | ||
Einleitung | 19 | ||
Kapitel 1: Der rechtliche Rahmen für die Arzneimittelabgabe | 27 | ||
A. Die Arzneimittelabgabe nach Arzneimittel- und Apothekenrecht | 28 | ||
I. Der Arzneimittelbegriff des Arzneimittel- und Apothekenrechts | 28 | ||
II. Arzneimittelzulassung | 29 | ||
III. Arzneimittelabgabe durch Apotheken | 30 | ||
1. Apothekenpflicht von Arzneimitteln | 31 | ||
2. Der Begriff der Apotheke im Arzneimittel- und Apothekenrecht | 31 | ||
3. Arzneiversandhandel | 32 | ||
4. Anforderungen an den Betrieb öffentlicher Apotheken | 33 | ||
5. Apotheker als Träger eines staatlich gebundenen Berufs? | 36 | ||
IV. Arzneimittelverschreibung durch Ärzte | 38 | ||
V. Die Behandlung ärztlicher Verschreibungen durch Apotheker | 40 | ||
VI. Arzneimittelpreisbildung | 43 | ||
B. Die Arzneimittelversorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung | 45 | ||
I. Die Grundstrukturen des Rechts der gesetzlichen Krankenversicherung | 45 | ||
II. Das Wirtschaftlichkeitsgebot | 47 | ||
III. Der Anspruch auf Versorgung mit Arzneimitteln | 50 | ||
1. Apothekenpflichtige Arzneimittel als Leistungsgegenstand | 50 | ||
2. Vertragsärztliche Verordnung | 53 | ||
3. Beschränkungen des Leistungsanspruchs | 53 | ||
IV. Apotheken als Leistungserbringer | 54 | ||
V. Der Erstattungsbetrag für Arzneimittel in der GKV | 56 | ||
1. Die Arzneipreisberechnung in der GKV | 56 | ||
2. Abschlagsregelungen | 57 | ||
VI. Verpflichtung der Apotheker zur wirtschaftlichen Arzneimittelabgabe | 60 | ||
Kapitel 2: Das Kollektivvertragsrecht des § 129 SGB V | 64 | ||
A. Die Entwicklung des Kollektivvertragsrechts in der Arzneimittelversorgung | 65 | ||
B. Die Kollektivverträge des § 129 SGB V | 69 | ||
I. Der Rahmenvertrag auf Bundesebene | 69 | ||
1. Vertragsbindung und Leistungsberechtigung | 69 | ||
2. Die Parteien des Rahmenvertrags | 71 | ||
a) Der maßgebliche Verband auf Apothekerseite | 71 | ||
b) Existenz mehrerer maßgeblicher Verbände? | 74 | ||
3. Der Rahmenvertrag als öffentlich-rechtlicher Normenvertrag | 76 | ||
4. Die Regelungsbefugnis der Vertragsparteien | 80 | ||
a) Die Arzneimittelabgabe als Regelungsgegenstand | 80 | ||
b) Vorrang von Arzneimittel- und Apothekenrecht | 83 | ||
5. Regelungspflichten und Schiedszwang | 84 | ||
6. Nachwirkung des Rahmenvertrags? | 85 | ||
II. Die ergänzenden Verträge auf Landesebene | 87 | ||
1. Vertragsbindung als Voraussetzung der Leistungsberechtigung? | 89 | ||
2. Die ergänzenden Verträge als Normenverträge | 89 | ||
3. Arzneimittelversorgung über Bundeslandgrenzen hinweg | 91 | ||
III. Ergänzung der Kollektivverträge durch Einzelvertrag? | 94 | ||
IV. Sanktionen bei Pflichtverletzungen | 96 | ||
1. Die sanktionierbaren Pflichtverletzungen | 96 | ||
2. Die Rechtsnatur der Sanktionen | 97 | ||
3. Unbestimmtheit der Sanktionsvoraussetzungen? | 99 | ||
4. Das Verfahren der Sanktionierung | 100 | ||
V. Gemeinsame Selbstverwaltung von Apothekern und Krankenkassen | 102 | ||
C. Verfassungsrechtliche Fragen des Kollektivvertragssystems | 106 | ||
I. Generelle Zulässigkeit der Normsetzung durch Vertrag | 106 | ||
II. Generelle Zulässigkeit der Beleihung des DAV mit Normsetzungsmacht | 107 | ||
III. Vereinbarkeit des Rahmenvertrags mit dem Demokratieprinzip | 107 | ||
1. Personell-demokratische Legitimation | 108 | ||
a) Anwendung der für die funktionale Selbstverwaltung entwickelten Grundsätze | 108 | ||
b) Der Gehalt von Art. 87 II GG | 114 | ||
2. Materiell-demokratische Legitimation des Rahmenvertrags | 117 | ||
a) Offenheit des Demokratieprinzips für atypische oder neue Aufsichtsformen | 119 | ||
b) Rechtsaufsicht als Aufsichtsmaßstab | 122 | ||
c) Aufsichtsrechtlich zu bewältigende Fallkonstellationen | 124 | ||
d) Ingerenzmittel bei drohender Vereinbarung rechtswidriger Vertragsinhalte | 124 | ||
e) Ingerenzmittel bei Nicht-Vereinbarung pflichtiger Vertragsbestimmungen | 126 | ||
aa) Das Schiedsverfahren als grundsätzlich effektives Ingerenzmittel | 126 | ||
bb) Maßnahmen gegen Untätigkeit der Schiedsstelle | 127 | ||
cc) Maßnahmen gegen rechtswidrige Festsetzungen der Schiedsstelle | 128 | ||
f) Ingerenzmittel bei Nichtbeseitigung rechtswidriger Vertragsinhalte | 130 | ||
g) Zwischenergebnis | 130 | ||
IV. Adressierung der „maßgeblichen Spitzenorganisation“ | 131 | ||
V. Auferlegung von Normsetzungspflichten | 132 | ||
VI. Grundrechte der Verbandsaußenseiter | 133 | ||
VII. Verkündung des Rahmenvertrags und Zitiergebot | 134 | ||
VIII. Verfassungsrechtliche Fragen der Verträge auf Landesebene | 136 | ||
D. Die Integration EU-ausländischer Apotheker in das Kollektivvertragssystem | 137 | ||
I. Partizipation EU-ausländischer Apotheker am Rahmenvertrag | 138 | ||
1. Zur Anwendbarkeit des Rahmenvertrags auf EU-ausländische Apotheker | 138 | ||
a) Die Rechtslage nach nationalem deutschem Recht | 139 | ||
b) Europarechtliche Vorgaben | 141 | ||
aa) Territoriale Begrenzung von § 129 SGB V als Maßnahme gleicher Wirkung | 141 | ||
bb) Mögliche Rechtfertigungsgründe | 144 | ||
(1) Folgen einer Öffnung des territorial beschränkten Leistungserbringungsrechts | 145 | ||
(2) Zur Erforderlichkeit der territorialen Beschränkung | 149 | ||
c) Implementierung der europarechtlichen Vorgaben | 150 | ||
2. Die möglichen Formen der Rahmenvertragsbindung | 153 | ||
II. Partizipation an den ergänzenden Verträgen auf Landesebene | 154 | ||
III. Die Bestimmung der sanktionierenden Stelle | 156 | ||
IV. Geltung des deutschen Arzneimittelpreisrechts für EU-ausländische Apotheker | 156 | ||
1. Verbot der Preisunterbietung | 157 | ||
2. Preisspannen als Obergrenze | 162 | ||
3. Zur Geltung der Herstellerabschlagsregelung für EU-ausländische Apotheker | 163 | ||
V. Die Bedeutung von Selektivverträgen nach § 140e SGB V für EU-ausländische Apotheker | 165 | ||
E. Anwendbarkeit des Kartellrechts auf die Verträge des § 129 SGB V? | 166 | ||
F. Zusammenfassung | 169 | ||
Kapitel 3: Die Rechtsbeziehungen bei der Arzneimittelabgabe | 170 | ||
A. Krankenversicherungsrechtliche Pflichten bei der Arzneimittelabgabe | 170 | ||
I. Fachliche Anforderungen an die Apothekertätigkeit | 171 | ||
II. Überprüfung der Verordnung auf formelle Fehler | 174 | ||
III. Überprüfung von Verordnungen auf bestehende Leistungsausschlüsse | 175 | ||
IV. Eigenständige Bedeutung vertraglicher Pflichtenregelungen? | 178 | ||
B. Die rechtliche Konstruktion der Arzneimittelabgabe | 180 | ||
I. Die Deutung der Arzneimittelabgabe als Vertragsschluss zugunsten Dritter | 180 | ||
II. Die Annahme gesetzlicher Rechtsbeziehungen | 184 | ||
III. Die Annahme eines vom Sozialrecht überlagerten Kaufvertrages | 188 | ||
IV. Eigener Lösungsvorschlag | 189 | ||
1. Kaufvertrag zwischen Apotheker und Versichertem | 189 | ||
a) Rückschlüsse aus dem Patientenrechtegesetz | 189 | ||
b) Öffentlich-rechtliche Natur eines Vertrages zugunsten Dritter | 191 | ||
c) Systemwidrigkeit der Beschränkung auf ein gesetzliches Schuldverhältnis | 194 | ||
2. Pflicht zur Sachleistungserbringung? | 194 | ||
3. Gesetzlicher Vergütungsanspruch des Apothekers | 197 | ||
V. Die Entstehungsvoraussetzungen des Vergütungsanspruchs | 200 | ||
1. Auswirkungen von Verstößen gegen Abgabebestimmungen | 200 | ||
a) Das Verhältnis von Leistungsanspruch und Vergütungsanspruch | 201 | ||
b) Folgen für die Entstehungsvoraussetzungen der Apothekervergütung | 203 | ||
c) Lockerung der Kongruenz von Vergütungs- und Leistungsanspruch bei fehlender Prüfungspflicht des Apothekers | 203 | ||
d) Lockerung der Kongruenz von Vergütungs- und Leistungsanspruch bei Belieferung formell fehlerhafter Verordnungen | 204 | ||
aa) Die Regelungen in § 129 IV 2 SGB V und § 3 RV-AV | 204 | ||
bb) Verbleibende Regelungskompetenzen der Vertragspartner auf Landesebene? | 206 | ||
e) Sonstige Lockerungen der Kongruenz von Vergütungs- und Leistungsanspruch? | 207 | ||
aa) Im Gesetz? | 207 | ||
bb) Möglichkeit entsprechender rahmenvertraglicher Regelungen? | 208 | ||
cc) Möglichkeit einer Einzelfallentscheidung der Krankenkasse? | 209 | ||
f) Das Meldeverfahren nach § 131 IV SGB V | 209 | ||
g) Zwischenergebnis | 211 | ||
2. Auswirkungen von Verstößen gegen Abrechnungsbestimmungen | 212 | ||
VI. Problematische Fälle | 212 | ||
1. Verstöße gegen Abgabebestimmungen | 213 | ||
2. Arzneimittelabgabe auf Kassenrezept an Nichtversicherte | 215 | ||
3. Belieferung gefälschter oder manipulierter Verordnungen | 219 | ||
4. Festbetragsüberschreitungen | 220 | ||
5. Zwischenergebnis | 222 | ||
C. Vergütungsrechtliche Folgen einer krankenversicherungsrechtswidrigen Arzneimittelabgabe – Die Retaxation auf Null | 223 | ||
I. Entfall des Vergütungsanspruchs und Erstattungspflicht des Apothekers | 224 | ||
II. Tatbestandsvoraussetzungen eines Bereicherungsanspruchs des Apothekers | 226 | ||
1. Die maßgeblichen Leistungsbeziehungen | 227 | ||
2. Der Leistungsgegenstand | 228 | ||
3. Rechtsgrundlosigkeit der Leistung | 230 | ||
4. Inhalt und Umfang des Anspruchs | 230 | ||
III. Ausschluss des Bereicherungsanspruchs des Apothekers aufgrund krankenversicherungsrechtlicher Vorgaben | 232 | ||
1. Die Retaxation auf Null in der Rechtsprechung des BSG | 232 | ||
a) Der Ursprung der Rechtsprechung im Vertragsarztrecht | 232 | ||
b) Übertragung auf andere Leistungsbereiche | 233 | ||
c) Außerachtlassung ersparter Aufwendungen als allgemeines Prinzip | 234 | ||
2. Die normative Verankerung der Retaxation auf Null im SGB V | 235 | ||
a) Zulässigkeit aufgrund von § 129 IV 2 SGB V? | 235 | ||
b) Zulässigkeit aufgrund von § 69 I 3 HS. 2 SGB V? | 236 | ||
c) Abschließender Charakter der Vergütungsvoraussetzungen? | 238 | ||
aa) Die Nullretaxation als irreguläres Sanktionsinstrument? | 238 | ||
(1) Die Rechtslage im Vertragsarztrecht | 238 | ||
(a) Vollständige Honorarrückforderung im Rahmen der Abrechnungsprüfung | 238 | ||
(b) Verhängung von Sanktionen | 242 | ||
(2) Übertragbarkeit auf das Leistungserbringungsrecht der Apotheker | 242 | ||
bb) Retaxation auf Null auch bei Verstößen gegen § 129 I 1 Nr. 1, Nr. 2 SGB V? | 245 | ||
(1) Vergleich mit der unwirtschaftlichen Erbringung ärztlicher Leistungen | 246 | ||
(2) Vergleich mit der Verordnung von Arzneimitteln im Widerspruch zum Wirtschaftlichkeitsgebot | 249 | ||
(a) Haftung des unwirtschaftlich verordnenden Arztes f ür den konkreten Schaden | 250 | ||
(b) Übertragbarkeit des Haftungsmaßstabes auf Apotheker | 252 | ||
(c) Keine Aufrechterhaltung des primären Vergütungsanspruchs | 257 | ||
cc) Retaxation auf Null auch bei Verstößen gegen § 129 I 1 Nr. 3 SGB V? | 258 | ||
3. Zwischenergebnis | 258 | ||
IV. Gleichzeitige Konstruktion der Retaxation als Schadensersatz? | 258 | ||
V. Verfassungsrechtliche Fragen der Retaxation auf Null | 260 | ||
1. Rechtsstaatsprinzip | 260 | ||
2. Berufsfreiheit der Apotheker | 261 | ||
VI. Das Verfahren der Retaxation | 264 | ||
1. Das in den ergänzenden Verträgen geregelte Einspruchsverfahren | 264 | ||
2. Die Geltendmachung der Retaxationsforderung im Wege der Aufrechnung | 265 | ||
a) Anwendbarkeit der §§ 387 ff. BGB | 265 | ||
b) Kollektivvertraglich vereinbarte Aufrechnung | 268 | ||
c) Kollektivvertragliche Beschränkungen der Aufrechnungsbefugnis | 269 | ||
3. Die Rechtsnatur vergütungsbezogener Erklärungen der Krankenkassen | 269 | ||
VII. Kumulative Haftung von Arzt und Apotheker? | 273 | ||
Kapitel 4: Die Pflicht zur Auswahl wirtschaftlicher Arzneimittel | 277 | ||
A. Einbeziehung der Apotheker in das Wirtschaftlichkeitsgebot durch das Gesundheitsreformgesetz | 277 | ||
B. Die Pflicht zur Abgabe preisgünstiger wirkstoffgleicher Arzneimittel | 280 | ||
I. Wirkstoffgleichheit | 281 | ||
II. Pharmazeutische Auswahlkriterien | 284 | ||
1. Identische Wirkstärke und Packungsgröße | 284 | ||
2. Substituierbare Darreichungsform | 285 | ||
a) Gleiche Darreichungsform | 287 | ||
b) Austauschbare Darreichungsform | 288 | ||
aa) Rechtsnatur und Bindungsumfang der Hinweise | 289 | ||
bb) Die demokratische Legitimation des G-BA für die Hinweiserteilung | 290 | ||
(1) Intensität der Betroffenheit | 291 | ||
(2) Regelungsdichte der Ermächtigungsgrundlage | 292 | ||
(3) Beteiligungsumfang der Normbetroffenen | 293 | ||
3. Zulassung für ein gleiches Anwendungsgebiet | 295 | ||
4. Kein Bestehen eines Austauschverbots | 299 | ||
III. Wirtschaftlichkeitsbezogene Auswahlkriterien | 301 | ||
1. Vorrangige Abgabe von Rabattarzneimitteln | 302 | ||
2. Subsidiäre Abgabe eines preisgünstigen Arzneimittels | 303 | ||
3. Austausch trotz Wirtschaftlichkeit des verordneten Arzneimittels? | 305 | ||
4. Abweichungsmöglichkeiten auf Landesebene | 306 | ||
5. Die Auswahl unter mehreren abgabefähigen Arzneimitteln | 307 | ||
IV. Die Mehrkostenregelung | 312 | ||
1. Der Umfang des eröffneten Wahlrechts | 313 | ||
2. Kostenerstattung als Rechtsfolge | 313 | ||
a) Erhebung von pauschalen Abschlägen für Mehrkosten | 314 | ||
b) Entstandene Mehrausgaben als Abschlagsvoraussetzung | 315 | ||
c) Die Kalkulation der Abschläge | 316 | ||
aa) Einzel- oder Gesamtbetrachtung? | 316 | ||
bb) Verfassungsrechtliche Vorgaben | 317 | ||
3. Abwicklung von Apotheker- und Herstellerrabatt | 319 | ||
4. Die Mehrkostenregelung im Versorgungsalltag | 320 | ||
C. Die Pflicht zur Abgabe wirtschaftlicher Importarzneimittel | 320 | ||
I. Der Anwendungsbereich der Importabgabetatbestände | 322 | ||
II. Der medizinisch-pharmazeutische Rahmen für die Importabgabe | 323 | ||
1. Ausschlussmöglichkeit des Vertragsarztes | 324 | ||
2. Geltung der Austauschverbotsliste | 326 | ||
III. Wirtschaftlichkeitsbezogene Auswahlkriterien | 327 | ||
1. Vorrangige Abgabe rabattierter Arzneimittel | 327 | ||
2. Die allgemeine Importförderklausel | 328 | ||
a) Abgabefähigkeit trotz Nichteinhaltung des gesetzlichen Preisabstands? | 329 | ||
b) Die Importquotenregelung | 330 | ||
3. Abweichungsmöglichkeiten auf Landesebene | 331 | ||
4. Geltung der Mehrkostenregelung | 332 | ||
IV. Das Verhältnis von Abgabe wirkstoffgleicher Arzneimittel und Importabgabe | 333 | ||
D. Die Substitutionspflicht im Kontext des Arzneimittel- und Apothekenrechts | 334 | ||
I. Durchbricht die Substitutionspflicht § 48 AMG oder § 17 V 1 ApBetrO? | 334 | ||
II. Arzneimittel- oder apothekenrechtliche Relevanz einer unwirtschaftlichen Arzneimittelabgabe? | 336 | ||
1. Arzneimittelrecht | 337 | ||
2. Apothekenrecht | 338 | ||
E. Die Verantwortungsbereiche von Arzt und Apotheker | 340 | ||
I. Zuständigkeit für die Kontrolle substitutionsbedingter Gesundheitsrisiken | 340 | ||
1. Gesundheitliche Risiken der Arzneimittelsubstitution | 340 | ||
2. Berücksichtigung der Risiken über das Wirtschaftlichkeitsgebot | 342 | ||
3. Abgrenzung der Zuständigkeitsbereiche von Arzt und Apotheker | 342 | ||
a) Die Pflichten von Arzt und Apotheker nach Maßgabe von §§ 12, 2 I 3 SGB V | 343 | ||
aa) Pflichten des Arztes | 343 | ||
bb) Pflichten des Apothekers | 345 | ||
b) Alleinverantwortung des Apothekers für die Beherrschung substitutionsbedingter Gesundheitsrisiken aus § 129 I SGB V? | 347 | ||
c) Alleinverantwortung des Arztes? | 348 | ||
aa) Die Wertung von § 17 V 2 ApBetrO | 349 | ||
bb) Die Wertung von § 20 ApBetrO | 350 | ||
d) Zwischenergebnis | 353 | ||
II. Patienteninstruktion bei aufgeteilter Arzneimittelauswahl | 354 | ||
1. Wissensdefizite des „aut idem“ verordnenden Arztes | 355 | ||
2. Ärztliche Patienteninstruktion bei der Aut-Idem-Verordnung | 356 | ||
3. Verteilung der Patienteninstruktion zwischen Arzt und Apotheker | 358 | ||
III. Wirtschaftlichkeitsverantwortung von Arzt und Apotheker | 358 | ||
1. Haftung des Arztes für Auswahlentscheidungen des Apothekers? | 358 | ||
2. Wirkstoffbezogene Wirtschaftlichkeitsprüfung? | 361 | ||
IV. Zusammenfassung: Das Verantwortungsgefüge von Arzt und Apotheker | 362 | ||
F. Vereinbarkeit von § 129 I SGB V mit Verfassungsrecht | 363 | ||
I. Grundrechte der Versicherten | 363 | ||
1. Allgemeine Handlungsfreiheit – Verhältnismäßigkeit von Beitrag und Leistung | 363 | ||
a) Beschränkung der zur Auswahl stehenden Arzneimittel | 364 | ||
b) Nachlassen der Therapietreue | 365 | ||
aa) Die empirische Situation | 365 | ||
bb) Rechtliche Bewertung der empirischen Befunde | 366 | ||
(1) Gesetzgeberischer Prognosespielraum und Studienlagen | 367 | ||
(2) Verhalten von Arzt oder Apotheker als Ursache | 368 | ||
(3) Patientenverhalten als Ursache | 369 | ||
2. Allgemeine Handlungsfreiheit – Patientenautonomie | 370 | ||
3. Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit | 371 | ||
II. Grundrechte der Apotheker | 372 | ||
1. Berufsfreiheit | 372 | ||
a) Anstieg des Arbeitsaufwands | 373 | ||
b) Erhöhung der Transaktionskosten zulasten der Apotheker | 373 | ||
c) Fehlende Verantwortlichkeit der Apotheker für den Arzneikostenanstieg | 375 | ||
2. Allgemeiner Gleichheitssatz | 375 | ||
III. Berufsfreiheit der pharmazeutischen Unternehmer | 377 | ||
1. Zum Eingriffscharakter von § 129 I 1 Nr. 1, Nr. 2 SGB V | 378 | ||
2. Zur Verhältnismäßigkeit | 381 | ||
IV. Berufsfreiheit der Ärzte | 382 | ||
1. Zum Vorliegen eines Eingriffs in die Berufsfreiheit | 383 | ||
2. Zur Rechtfertigung des Eingriffs | 385 | ||
G. Vereinbarkeit von § 129 I SGB V mit Europarecht | 386 | ||
I. § 129 I SGB V als Gegenstand der Transparenzrichtlinie? | 386 | ||
II. Preisabstandserfordernis für Importarzneimittel | 392 | ||
H. Fragen der zulassungsüberschreitenden Arzneimittelabgabe | 394 | ||
I. Die abgabefähigen Arzneimittel – Existenz nicht bezugnehmend zugelassener wirkstoffgleicher Arzneimittel | 395 | ||
II. Verbietet das europäische Arzneimittelzulassungsrecht die zulassungsüberschreitende Arzneimittelabgabe? | 397 | ||
1. Sicherstellung der Durchführung eines Zulassungsverfahrens? | 397 | ||
a) Sicherheits- und Wirksamkeitsnachweis aufgrund bezugnehmender Zulassung | 398 | ||
b) Zur Reichweite der Binnenmarkt-Kompetenz | 399 | ||
c) Der Grundsatz der kompetenzkonformen Auslegung | 402 | ||
2. Sicherstellung von Patienteninformationen | 402 | ||
III. Zulassungsüberschreitende Arzneimittelabgabe und Patienteninformation aus verfassungsrechtlicher Perspektive | 404 | ||
1. Grundrechte der Versicherten | 405 | ||
2. Gebot der Folgerichtigkeit | 406 | ||
IV. Zulassungsüberschreitende Arzneimittelabgabe und Herstellerhaftung | 407 | ||
V. Zulassungsüberschreitende Arzneimittelabgabe und Innovationsschutz | 408 | ||
1. Wirkstoffpatent und Unterlagenschutz | 408 | ||
2. Anwendungsgebietsbezogener Schutz nach § 3 IV PatG und § 24b VI AMG | 409 | ||
a) Patentschutz nach § 3 IV PatG | 410 | ||
b) Unterlagenschutz nach § 24b VI AMG | 412 | ||
3. Verhältnis der Pflicht zur zulassungsüberschreitenden Arzneimittelabgabe zu anwendungsgebietsbezogenen Schutzrechten | 413 | ||
a) Problemaufriss | 414 | ||
b) Wortlautauslegung | 415 | ||
c) Systematische Auslegung | 415 | ||
d) Teleologische Auslegung | 415 | ||
e) Europarechtskonforme Auslegung – europarechtliche Vorgaben für den Unterlagenschutz | 417 | ||
f) Verfassungskonforme Auslegung – eigentumsrechtliche Vorgaben für den Patentschutz | 420 | ||
aa) Zur Betroffenheit des Schutzbereichs der Eigentumsfreiheit | 420 | ||
bb) Verhältnismäßigkeit einer zulassungsüberschreitenden Arzneimittelabgabe? | 421 | ||
cc) Einschränkende Auslegung von § 129 I 2 SGB V | 424 | ||
g) Zwischenergebnis | 425 | ||
VI. Notwendige Korrekturen und ihre praktische Umsetzung | 425 | ||
1. Vollzug der Korrekturen durch den Apotheker | 426 | ||
2. Vollzug der Korrekturen durch den Vertragsarzt? | 429 | ||
I. Zukünftige Gestaltungsmöglichkeiten des Gesetzgebers | 430 | ||
I. Mögliche Gründe für Neuregelungen | 430 | ||
II. Alleinverpflichtung des Arztes? | 432 | ||
III. Ausweitung der Verantwortung der Apotheker? | 433 | ||
1. Weitergabe der Indikationsstellung an Apotheker? | 434 | ||
2. Abklärung bestimmter substitutionsbedingter Risiken durch Apotheker? | 437 | ||
a) Grundrechte der Versicherten | 437 | ||
b) Grundrechte der Apotheker | 437 | ||
c) Berufsfreiheit der Ärzte | 438 | ||
IV. Spielräume des Gesetzgebers und deren Grenzen | 439 | ||
Thesen | 441 | ||
Literaturverzeichnis | 445 | ||
Sachverzeichnis | 488 |