Das Verhältnis von Staat und Ökonomie
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Das Verhältnis von Staat und Ökonomie
Walter Euckens Ordoliberalismus im Angesicht der Schwächung des nationalstaatlichen Regulierungsmonopols
Philosophische Schriften, Vol. 95
(2018)
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Jakob Friedrich Scherer wurde in Berlin geboren und wuchs sowohl dort als auch in Hong Kong auf. Er studierte Philosophie und Volkswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin sowie Philosophie an der University of Pennsylvania. Nach Beendigung seiner Promotion begann er als Strategieberater in einem großen internationalen Beratungsunternehmen zu arbeiten.Abstract
Ausgehend von den zentralen Argumenten der Ordnungstheorie und -politik Walter Euckens widmet sich die vorliegende Arbeit der Frage nach der Zukunftsfähigkeit des Nationalstaates im Angesicht sich global integrierender Güter- und Finanzmärkte. Mithilfe argumentationsstruktureller Referenzierungen auf Thomas von Aquin, Immanuel Kant und Carl Schmitt wird dargelegt, warum Eucken gleichermaßen als Naturrechtler $aund$z als Staatspositivist gelesen werden sollte. Mit Blick auf den Weltmarkt münden Euckens Begrifflichkeiten damit in einer Aporie: Zwar erstreckt sich die normative Bindung eines ordoliberal konfigurierten Staates auf $aalle$z Akteure des Weltmarktes - also auch auf diejenigen jenseits der eigenen Grenzen. Um diesem Anspruch jedoch gerecht zu werden, müsste ein Staat jene Privatrechtsgesellschaft, durch welche er im ordoliberalen Denken Legitimation und vor allem Limitation erfährt, auf transnationaler Ebene erst noch hervorbringen.»The Relation between State and Economy«Based on Walter Eucken's key arguments on »Ordnungstheorie und -politik (theory and politics of economic systems)«, the book explores the viability of the nation state in the context of increasingly integrated global markets. The author argues that Eucken's expositions draw upon elements from both Natural Law and Positivism and that, consequently, his concepts lead to an aporia when applied to the challenges of a global economic order.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 7 | ||
Inhaltsverzeichnis | 9 | ||
Einleitung | 11 | ||
1. Teil: Euckens Ordoliberalismus zwischen Theorie und Politik | 16 | ||
§ 1 Das Primat der Ökonomie und die Ordnung der Wirtschaft | 18 | ||
I. Die wissenschaftliche Verankerung als argumentative Meta-Struktur | 19 | ||
1. Euckens Suche nach „Evidenten Vernunftwahrheiten“ | 20 | ||
2. Der „Idealtypus“ als methodologischer Weg zur „Wahrheit“ | 22 | ||
3. „Wissenschaft“ als Grundlage für Euckens politische Ökonomie? | 25 | ||
II. Plan und Ordnung: über die Handlungsstruktur in der Gemeinschaft | 29 | ||
1. Der Wirtschaftsplan und der Beginn aller Ökonomie | 30 | ||
2. Die „idealtypischen Formelemente“ | 31 | ||
III. Freiheit, Macht und das Primat der Ökonomie | 33 | ||
1. Das „wirtschaftliche Prinzip“ als Prinzip allen Handelns | 34 | ||
2. Wirtschaftliche Macht als Verhinderung sozialer Freiheit | 37 | ||
3. Preise und Ordo: Wettbewerbsordnung und das Primat der Ökonomie | 40 | ||
IV. Fazit | 45 | ||
§ 2 Das Primat der Ökonomie in den Begriffen der thomistischen Rechtslehre | 46 | ||
I. „Ordo“ zwischen Naturrecht und einer „wertefreien Wissenschaft“ | 48 | ||
II. Thomas von Aquins Rechtslehre: eine liberale Annäherung | 52 | ||
1. Ewige Ordnung, Einsicht und praktische Vernunft | 52 | ||
2. Die lex humana als formale Regulierung äußerer Freiheiten | 60 | ||
III. Die thomistische Struktur des ordoliberalen Naturrechts | 66 | ||
1. Euckens Einsichten in die lex aeterna | 66 | ||
2. Der „Wirtschaftsplan“ als Ausdruck menschlicher Zweckgerichtetheit | 69 | ||
3. Der Preis als formale „Realisierungsbedingung“ des guten Lebens | 74 | ||
IV. Fazit | 77 | ||
2. Teil: Der „starke Staat“ zwischen Liberalismus und „Liberalismuskritik“ | 79 | ||
§ 3 Die Wettbewerbsordnung in den Begriffen des Vernunftrechtes | 83 | ||
I. Kants „Pflichten des Rechts“ | 83 | ||
II. Machtfreiheit als Bedingung für ein „würdevolles“ Leben | 86 | ||
III. Euckens radikale Verpflichtung staatlicher Autorität | 91 | ||
IV. Fazit | 96 | ||
§ 4 Der Staat als Entscheider: Euckens „ordoliberaler Dezisionismus“ | 96 | ||
I. Die Entscheidung als politische Dimension der „Großen Antinomie“ | 97 | ||
II. Macht, Normalität und Ordnung | 100 | ||
III. Staatlichkeit und „Pluralismus“ | 104 | ||
IV. Der „starker Staat“ als ordoliberale Einheit | 109 | ||
1. Ordnungspolitik zwischen Naturrecht und Staatspositivismus | 110 | ||
2. Euckens Überwindung des Politischen | 115 | ||
3. „Ordo“ und die Bedingungen der freiheitlichen Gesellschaft | 123 | ||
V. Fazit | 127 | ||
3. Teil: „Ordo“ und Weltwirtschaft: globale Freiheit und starker Staat | 129 | ||
§ 5 Euckens Ordoliberalismus und die Schwächung des nationalstaatlichen Regulierungsmonopols | 131 | ||
I. Mangelnde Regulierung im „Raum der Ströme“ | 131 | ||
1. Vermeidung von Sozial- und Umweltstandards und Steuerwettbewerb | 134 | ||
2. Hyperglobalization und „Ordo“ | 140 | ||
II. Ordo in globaler Perspektive | 146 | ||
1. Die ordoliberale Globalisierungsbedingung | 147 | ||
2. Globales Laissez-faire gegen nationalstaatliches Ordo | 153 | ||
a) Über das Spannungsverhältnis von Nationalstaat und Globalisierung | 153 | ||
b) Das Verhältnis von Zweck und Mittel | 155 | ||
c) Zwischen globalem Laissez-faire und nationaler Regulierung | 157 | ||
III. Weltmarkt und Souveränität | 158 | ||
1. Wider die einzelstaatliche Isolation und die hegemoniale Expansion | 161 | ||
a) Einzelstaatliche Isolation | 161 | ||
b) Hegemoniale Expansion | 162 | ||
2. Die Aporien des globalen Ordo: Das Ende der Nationalstaatlichkeit | 164 | ||
IV. Fazit | 169 | ||
Gesamtfazit / Ausblick | 171 | ||
Literaturverzeichnis | 174 | ||
Stichwortverzeichnis | 187 |