Wirtschaftsvölkerstrafrecht
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Wirtschaftsvölkerstrafrecht
Grundlagen der völkerstrafrechtlichen Verantwortlichkeit von Unternehmen
Wissenschaftliche Abhandlungen und Reden zur Philosophie, Politik und Geistesgeschichte, Vol. 91
(2018)
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Studium der Rechts- und Politikwissenschaften in Freiburg, Oxford (Großbritannien) und München 1984–1990. Erstes juristisches Staatsexamen Bayern 1990; zweites juristisches Staatsexamen Baden-Württemberg 1994. Promotion 1992 und Habilitation 2001 Ludwig-Maximilians-Universität München (venia legendi in Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie, Rechtsvergleichung und Völkerrecht). Wiss. Referent Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht und wiss. Assistent Universität Freiburg 1991–2003. Lehrstuhlvertretung in Freiburg SS 2002 und WS 2002/03. Anfang 2003 Rufe auf Lehrstühle der Universitäten Göttingen und Graz. Seit 7.5.2003 Lehrstuhlinhaber für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsvergleichung und internationales Strafrecht an der Georg-August-Universität Göttingen, Leiter der Abteilung ausländisches und internationales Strafrecht. Seit 15.3.2006 Magisterbeauftragter der juristischen Fakultät. Richter am Landgericht Göttingen. Zwischen April 2008 und 2010 Studiendekan der juristischen Fakultät. Seit Februar 2017 Richter am Kosovo Sondertribunal (KSC) und am 6.12.2017 Wahl zum Berater (amicus curiae) der kolumbianischen Sondergerichtsbarkeit für den Frieden.Abstract
Die Frage der strafrechtlichen Haftung transnationaler Wirtschaftsunternehmen für völkerrechtliche Verbrechen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Nach begrifflichen Vorbemerkungen werden zunächst die Formen der Unternehmensbeteiligung an solchen Verbrechen sowie die Praxis seit Nürnberg dargestellt. Dieser lässt sich eine Tendenz zur Unternehmungshaftung entnehmen. Aus diesem Grund und weil Unternehmen letztlich durch ihre Mitarbeiter handeln, kann die Haftung nicht rein kollektiv - im Sinne eines reinen Organisationsmodells -, sondern nur auf der Grundlage des Zurechnungsmodells überzeugend begründet werden, und zwar als derivative, auf Aufsichts- bzw. Organisationsverschulden beruhende Unternehmenshaftung. Der individualstrafrechtliche Ansatz des Zurechnungsmodells verweist auf die bekannten Formen strafbarer Beteiligung, wobei insbesondere eine Beihilfehaftung in Betracht kommt. Alles in allem wird jedoch vor zu hohen Erwartungen an eine (völker)strafrechtliche Unternehmenshaftung gewarnt. Das Strafrecht kann auch hier nur als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes (beschränkte) präventive Wirkungen entfalten.The question of the criminal liability of transnational companies for international crimes is increasingly important. This study is grounded in the current state of the art at the international level and across multiple jurisdictions. It explains corporate liability using an attribution model: the conduct of the company's employees and its lack of adequate supervision and organisation are attributed to the company. The study also shows that complicity is the most relevant mode of participation. The overall conclusion is that the preventive effect of criminal law in this area is limited and needs to be complemented by a series of other measures as part of a holistic approach to corporate criminality.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 9 | ||
I. Begriffliche Vorbemerkungen | 13 | ||
II. Beteiligung von Unternehmen an völkerstrafrechtlichem Unrecht aus rechtstatsächlicher Sicht | 16 | ||
III. Völkerstrafrechtliche Praxis | 19 | ||
1. Nürnberg | 19 | ||
2. Aktuelle Praxis | 24 | ||
a) Supranationale Ebene | 24 | ||
b) Nationale Ebene | 38 | ||
IV. Haftungsfragen | 40 | ||
1. Vorfrage: Fokus auf das Unternehmen als solches („corporate approach“) | 40 | ||
2. Organisations- vs. Zurechnungsmodell | 45 | ||
V. Formen strafbarer Beteiligung | 59 | ||
1. Täterschaftliche Haftung | 59 | ||
2. Strafbare Beihilfe versus „neutrale“ Handlungen | 62 | ||
a) Objektive Seite | 62 | ||
b) Subjektive Seite | 70 | ||
c) Fallgruppen | 73 | ||
Fazit | 78 | ||
Literaturverzeichnis | 80 | ||
I. Akademische Literatur | 80 | ||
II. Sonstige (staatliche und nicht-staatliche Organisationen etc.) | 91 | ||
Sachwortverzeichnis | 95 |