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Schulte, L. (2018). Vom quantitativen zum qualitativen Datenschutz. Leitbildwandel im Datenschutzrecht. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55389-1
Schulte, Laura. Vom quantitativen zum qualitativen Datenschutz: Leitbildwandel im Datenschutzrecht. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55389-1
Schulte, L (2018): Vom quantitativen zum qualitativen Datenschutz: Leitbildwandel im Datenschutzrecht, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55389-1

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Vom quantitativen zum qualitativen Datenschutz

Leitbildwandel im Datenschutzrecht

Schulte, Laura

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1376

(2018)

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About The Author

Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Bielefeld. Dort von 2014 bis 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin in dem interdisziplinären und von der VW-Stiftung geförderten Projekt »Strukturwandel des Privaten« sowie am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staatslehre und Verfassungsgeschichte (Prof. Dr. Christoph Gusy). Lehrtätigkeit u.a. im besonderen Verwaltungsrecht. Forschungsschwerpunkte insbesondere im Bereich des nationalen und europäischen Datenschutzrechts sowie im Recht der zivilen Sicherheit. 2015 Forschungsaufenthalt an der Queen Mary School of Law (London). Seit 2017 Rechtsreferendarin am Oberlandesgericht Hamm.

Abstract

Diese Arbeit identifiziert die verschiedenen Leitbilder, die für den Erlass und die Reform des allgemeinen Datenschutzrechts auf Bundesebene maßgeblich wurden: Rationalisierung, Privatsphäre, Sicherheit, Systemdatenschutz und e-Privacy. Sie veranschaulicht die Veränderung der verfassungs- sowie europarechtlichen und technischen Ausgangsbedingungen, die den jeweiligen Leitbildwandel bedingten. Es wird ein grundlegender Wandel des Anspruchs an die gesetzgeberische Regulierung von Datenverarbeitungstechnologien, -tätigkeiten und -verfahren aufgezeigt: Galt zunächst der Schutz des Einzelnen vor dem Einsatz von Datenverarbeitungstechniken durch Dritte als primäres Ziel der Datenschutzgesetzgebung, bildet dieses mittlerweile die grundrechtskonforme Ausgestaltung der Datenverarbeitungstechnik. Insoweit kann das Verständnis von Recht und Technik inzwischen als kooperativ beschrieben werden.»From Quantitative to Qualitative Data Protection«

This work identifies the different models that have become relevant for the adoption and reform of general data protection law at the federal level in Germany: rationalization, privacy, security, system-privacy and e-privacy. It shows that here is a fundamental shift in the claim to the legislative regulation of data processing technologies: It is not about prevention but about design. In the meantime, the relationship between law and technology can be described as cooperative.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 14
§ 1 Einleitung – Ausgangsthesen, Begrifflichkeiten und Gang der Untersuchung 21
§ 2 Leitbilder im Datenschutzrecht 25
A. Ein Definitionsversuch 25
B. Funktionen von Leitbildern 27
C. Dogmatische und rechtswissenschaftliche Kategorisierung von Leitbildern 29
D. Genese und Wandel gesetzgeberischer Leitbilder für den Datenschutz 31
§ 3 BDSG 1977 – Rationalisierung vs. Privatsphärenschutz 34
A. Verfassungsgerichtliche Grundentscheidungen 34
B. Vorarbeiten der Landesgesetzgeber 36
C. Gesetzgebungsprozess des BDSG 1977 39
I. Ausgangslage des Gesetzgebungsprozesses 39
II. Konkurrierende Ansätze für ein BDSG 41
1. Entwurf eines Datenschutzgesetzes der Abgeordneten Hirsch, Dichgans, Kirst und Genossen 41
2. Podlechs Entwurf eines Bundesdatenschutz-Rahmengesetzes 43
3. Entwurf eines Bundes-Datenschutzgesetzes der Bundesregierung 45
a) Erarbeitung des Gesetzentwurfs im BMI 45
b) Die parlamentarische Auseinandersetzung mit dem Regierungsentwurf 53
c) Der Regierungsentwurf im Vermittlungsausschuss 58
D. Leitbilder des BDSG 1977 – Ausgangspunkt für einen quantitativen Datenschutz 60
I. Leitbilder des BDSG 1977 60
II. Quantitativer Datenschutz als Resultat gesetzgeberischer Leitbilder 66
§ 4 Reform des BDSG 1977 – Sicherheit vs. informationelle Selbstbestimmung 70
A. Der gesetzgeberische Reformdiskurs bis 1983 70
I. Gesetzesinitiativen zur Reform des BDSG 1977 70
II. Enquete-Kommission „Neue Informations- und Kommunikationstechniken“ 77
III. Zwischenergebnis 78
B. Informationelle Selbstbestimmung als verfassungsrechtliches Leitbild 78
I. Das Volkszählungsurteil – Ursprung, Inhalt und Schranken der informationellen Selbstbestimmung 78
II. Rezeption des Volkszählungsurteils durch den Bundesgesetzgeber 81
1. Erste Reaktionen im Bundestag 82
2. Gesetzentwurf der SPD-Fraktion zur Änderung des BDSG vom 27. März 1984 83
3. Datenschutz und Sicherheitsgesetze 86
4. Parlamentarische Arbeit an den Gesetzentwürfen der Regierungsfraktionen und der Bundesregierung 91
5. Exkurs zum ZAG 92
6. Vom umfassenden Artikelgesetz zur Verabschiedung der Rechtsgrundlage für ZEVIS 95
III. BDSG 1990 96
1. Ausgangsbedingungen des wiederaufgenommenen Reformdiskurses 96
2. Änderungsvorschläge der Oppositionsfraktionen der GRÜNEN und der SPD 97
3. Der „neue“ Entwurf der Bundesregierung 99
4. Parlamentarische Arbeit an dem Gesetzentwurf der Bundesregierung 102
5. Das BDSG 1990 im Vermittlungsausschuss 104
6. Etablierung qualitativer Datenschutzansätze durch das BSIG? 105
C. Datenschutz zwischen Sicherheit und informationeller Selbstbestimmung 107
I. Leitbilder des BDSG 1990 107
II. Konsolidierung des quantitativen Datenschutzrechts 111
§ 5 Europäisierung des Datenschutzes und Ausdifferenzierung des bereichsspezifischen Datenschutzrechts – Markt und Systemdatenschutz als Leitbilder 113
A. Kontext des gemeinschaftsrechtlichen Datenschutzes 113
B. Der Gesetzgebungsprozess der RL 95/46/EG 115
I. Die schweren Anfänge – Vorarbeiten des Europäischen Parlaments 115
II. Aufbau eines digitalen Marktes – Handeln und Unterlassen der Europäischen Kommission 117
III. Initiativen der Kommission für einen gemeinschaftsrechtlichen Datenschutz 119
1. Vorschlag einer allgemeinen Datenschutzrichtlinie 119
2. Vorschlag einer Datenschutzrichtlinie für öffentliche digitale Telekommunikations- und Mobilfunknetze 122
3. Vorschlag für einen Ratsbeschluss auf dem Gebiet der Informationssicherheit 125
4. Zwischenergebnis 126
IV. Das weitere Gesetzgebungsverfahren zwischen Europäischem Parlament und Kommission 127
V. Die Arbeit an der Richtlinie im Ministerrat – insbesondere die Position der deutschen Delegation 128
C. Datenschutzstandard der RL 95/46/EG – Ausgangspunkt für ein qualitatives Datenschutzrecht? 130
D. Reform des BDSG 1990 – insbesondere Rezeption qualitativer Datenschutzansätze des Gemeinschafts-‍, des Telekommunikations- sowie des Telemedienrechts 134
I. Das Drei-Stufen-Modell für den Datenschutz im Internet 135
II. Etablierung qualitativer Datenschutzansätze im Telekommunikations- und Telemedienrecht 136
1. Telekommunikationsgesetz 1996 136
2. Staatsvertrag über Mediendienste 1997 137
3. Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz des Bundes 139
a) Info 2000 – Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft 139
b) Entwurf eines Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetzes – insbesondere Entwurf eines TDDSG 141
c) Parlamentarische Auseinandersetzung mit dem TDDSG 144
d) Evaluation des TDDSG 145
4. Zwischenergebnis 147
III. Umsetzung der Vorgaben der RL 95/46/EG durch das BDSG 2001 – und Modernisierung? 148
1. Gesetzentwurf der Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN vom 14. November 1997 149
2. Modernisierung des BDSG 1990 151
a) Hehres Ziel der Modernisierung des Datenschutzrechts 151
b) Erste Stufe der Datenschutzreform – Erlass des BDSG 2001 153
c) Vorbereitung der zweiten Stufe – Das Modernisierungsgutachten von Roßnagel, Pfitzmann und Garstka 157
d) Zweite Stufe der Modernisierung 160
E. Markt und Systemdatenschutz als Datenschutzleitbilder 163
§ 6 E-Privacy als neues Datenschutzleitbild 167
A. Das Mittelstandsentlastungsgesetz I 168
B. Die Datenschutznovellen I und III – Scoring 169
C. Die Datenschutznovelle II – Datenschutzaudit, Adresshandel und Beschäftigtendatenschutz 172
I. Die Gesetzesinitiative der Bundesregierung 172
II. Der Entwurf im Parlament 175
D. Fazit 176
E. Gesetzesinitiativen für einen qualitativen Datenschutz im Netz? 178
I. Regulierung internetbasierter Geodienste und „Rote-Linie-Gesetz“ 179
II. Enquete-Kommission „Internet und Gesellschaft“ – Datenschutz und Persönlichkeitsrechte 182
III. Zwischenergebnis 185
IV. Stärkung des datenschutzrechtlichen Kontrollregimes 185
1. Stärkung der Unabhängigkeit des Bundesbeauftragten für den Datenschutz? 186
2. Verbandsklagerechte im Datenschutzrecht 188
F. Das Grundrecht auf Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme 191
I. Die Entscheidung des BVerfG zur sog. Online-Durchsuchung 191
II. Gesetzgeberische Konsequenzen des Grundrechts auf Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme 196
1. Gesetz über Personalausweise und den elektronischen Identitätsnachweis 197
2. Gesetz zur Regelung von De-Mail-Diensten 199
3. IT-Sicherheitsgesetz 201
G. E-Privacy als neues Datenschutzleitbild 207
§ 7 Die DS-GVO – Ausdruck bzw. Ausgangspunkt eines datenschutzrechtlichen Leitbildwandels? 209
A. Revision des europäischen Datenschutzrechts – rechtlicher und politischer Kontext 209
I. Primärrechtliche Ausgangsbedingungen 209
II. Politische Ausgangsbedingungen 212
1. Evaluation der RL 95/46/EG 212
2. Gesamtkonzept für den Datenschutz in der EU und Schutz der Privatsphäre in einer vernetzten Welt 214
B. Das Gesetzgebungsverfahren der DS-GVO 216
I. Der Kommissionsentwurf 217
II. Zwischenergebnis 222
III. Position des Europäischen Parlaments 225
IV. Allgemeine Ausrichtung des Rates 228
V. Die DS-GVO – Rechtsrahmen für einen qualitativen Datenschutz? 231
C. Konsequenzen der DS-GVO für das Datenschutzleitbild des Bundesgesetzgebers 237
I. „Ob“ nationaler Datenschutzregelungen – insbesondere Öffnungsklauseln 238
II. „Wie“ nationaler Datenschutzregelungen – insbesondere Wiederholungsverbot 240
III. Revision des nationalen Datenschutzrechts 242
1. Erste Umsetzungsbemühungen – insbesondere Entwurf eines Allgemeinen Bundesdatenschutzgesetzes 242
2. Das Datenschutz-Anpassungs- und -Umsetzungsgesetz EU 245
D. Fazit 252
§ 8 Synthese 255
A. Verfassungsrechtliche Vorgaben – Von der Sphärentheorie über die informationelle Selbstbestimmung zur Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme 256
B. Unionale Vorgaben – Von der RL 95/46/EG zur DS-GVO 259
C. Konkurrenz datenschutzrechtlicher Leitbilder 261
D. Leitbilder im Datenschutzrecht 265
Literaturverzeichnis 267
Sachwortverzeichnis 306