Der zivilrechtliche Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
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Der zivilrechtliche Schutz vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz
Schriften zum Internationalen Recht, Vol. 120
(2000)
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Abstract
Sexuelle Belästigung ereignet sich im Arbeitsleben erschreckend häufig. Im Recht der Vereinigten Staaten begegnet man diesem Problem damit, daß dem Opfer ein zivilrechtlicher Anspruch gegen den Arbeitgeber an die Hand gegeben wird.Der Autor zeigt in der vorliegenden Arbeit auf, daß auch im deutschen Recht das Zivilrecht dazu eingesetzt werden kann, verhaltenssteuernd auf Schädiger einzuwirken und Rechtsgutsverletzungen zu verhindern. Dies gilt insbesondere bei sexueller Belästigung, da die bestehenden straf- und öffentlich-rechtlichen Bestimmungen sowie das speziell hierzu erlassene Beschäftigtenschutzgesetz allein einen hinreichenden Schutz der belästigten Arbeitnehmer nicht gewährleisten können.Als Anspruchsgrundlagen stehen dem belästigten Opfer § 823 Abs. 1 BGB wegen Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts, § 823 Abs. 2 BGB in Verbindung mit dem Beschäftigtenschutzgesetz sowie das Rechtsinstitut der positiven Vertragsverletzung zur Verfügung. Hierbei haftet der Arbeitgeber nicht nur, wenn er selbst oder ein Vorgesetzter sexuell belästigt hat, sondern unter Umständen auch bei Belästigung durch Kollegen des Opfers.Neben dem Ersatz seines materiellen Schadens kann das Opfer in schweren Fällen auch eine Geldentschädigung wegen immaterieller Schäden verlangen. Hier wird der Gedanke der zivilrechtlichen Prävention besonders relevant. Unter diesem Gesichtspunkt sind bei der Bemessung der Höhe der Geldentschädigung folgende Faktoren zu berücksichtigen: die Intensität des Eingriffs in das Persönlichkeitsrecht des Opfers, der Grad des Verschuldens des Arbeitgebers sowie die finanzielle Situation des Arbeitgebers.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Inhaltsübersicht | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 19 | ||
§ 1 Das Problem der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz | 27 | ||
I. Einführung | 27 | ||
II. Definition des Begriffs der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz | 27 | ||
1. Ergebnisse der Dortmunder Studie | 28 | ||
a) Generelle Aussagen zur Definition von sexueller Belästigung | 28 | ||
b) Kategorisierung einzelner Verhaltensweisen | 28 | ||
2. Untersuchung des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen | 29 | ||
3. Legaldefinition im deutschen Recht | 29 | ||
4. Definition im US-amerikanischen Recht | 30 | ||
III. Häufigkeit von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz | 30 | ||
1. Ausmaß der Betroffenheit nach der Untersuchung des Innenministeriums Nordrhein-Westfalen | 30 | ||
2. Ausmaß der Betroffenheit nach der Dortmunder Studie | 31 | ||
3. Befragung im Hamburger öffentlichen Dienst von Schneble/Domsch | 32 | ||
4. INFAS-Umfrage bei Plogstedt/Bode | 32 | ||
5. Untersuchung der Zeitschrift „Brigitte“ | 32 | ||
6. Zusammenfassung | 33 | ||
IV. Auswirkungen von sexueller Belästigung auf die Betroffenen | 33 | ||
1. Unmittelbare Reaktionen der Betroffenen | 34 | ||
2. Längerfristige Auswirkungen auf die Betroffenen | 34 | ||
V. Möglichkeiten der Gegenwehr | 36 | ||
1. Aktive Gegenwehr am erfolgversprechendsten | 36 | ||
2. Nachteile bei aktiver Gegenwehr | 36 | ||
a) Gefahr negativer Konsequenzen | 36 | ||
b) Schwierigkeit, Gegenwehr durchzustehen | 37 | ||
c) Zwischenergebnis | 37 | ||
VI. Zusammenfassung | 37 | ||
§ 2 Rechtslage in den Vereinigten Staaten: Prävention als Aufgabe des Zivilrechts | 38 | ||
I. Prävention als Aufgabe des Haftungsrechts | 38 | ||
II. Besondere Relevanz des Präventionsgedankens bei „punitive damages“ | 39 | ||
1. Mindermeinung: Ablehnung des Restatements | 39 | ||
2. Rechtslage in der Mehrheit der Bundesstaaten | 40 | ||
3. Zweck von „punitive damages“ | 41 | ||
a) Ansicht des Restatements: Prävention und Vergeltung | 41 | ||
b) Ansichten in der Literatur | 41 | ||
c) Ansicht der Gerichte in der Mehrheit der Bundesstaaten | 42 | ||
d) Ansicht in Maine und Idaho | 43 | ||
e) Weiterer Zweck: Private Rechtsdurchsetzung | 43 | ||
4. Festsetzung der „punitive damages“ im Einzelfall | 43 | ||
a) Zuerkennung dem Grunde nach | 43 | ||
b) Festsetzung der Höhe | 44 | ||
5. Begrenzungen durch bundesstaatliche Gesetze | 44 | ||
a) Verbreitete Kritik an „punitive damages“ | 44 | ||
b) Reaktionen des bundesstaatlichen Gesetzgebers | 45 | ||
aa) Prozedurale „tort reform“-Maßnahmen | 45 | ||
bb) Materielle „tort reform“-Maßnahmen | 46 | ||
6. Verfassungsrechtliche Grenzen | 46 | ||
a) Pacific Mutual Life Ins. Co. v. Haslip | 46 | ||
b) TXO Production Corp. v. Alliance Resources Corp | 47 | ||
c) BMW of North America v. Gore | 47 | ||
III. Haftung des Geschäftsherrn auf „punitive damages“ | 48 | ||
1. Haftung des Geschäftsherrn („vicarious liability“) im allgemeinen | 48 | ||
2. Haftung des Geschäftsherrn auf „punitive damages“ | 49 | ||
a) „Complicity rule“ | 49 | ||
b) „Scope of employment rule“ | 50 | ||
c) Rechtspolitischer Hintergrund | 51 | ||
IV. Andere Rechtsfiguren mit Präventionsfunktion | 51 | ||
1. Kartellrecht („Antitrust Law“) | 52 | ||
2. Patentrecht | 53 | ||
3. Urheberrecht („Copyright Law“) | 54 | ||
V. Zusammenfassung | 56 | ||
§ 3 Die US-amerikanische Rechtslage bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz | 57 | ||
I. Einleitung | 57 | ||
II. Anspruch des Opfers bei sexueller Belästigung gemäß Title VII des Civil Rights Act | 58 | ||
1. Verbotene Verhaltensweisen nach Title VII | 58 | ||
a) „Quid pro quo harassment“ | 59 | ||
aa) Geschützter Personenkreis | 59 | ||
bb) Unwillkommene Belästigung | 59 | ||
cc) Geschlechtsspezifische Diskriminierung | 60 | ||
dd) Verknüpfung mit beruflichen Vor- oder Nachteilen | 61 | ||
ee) Zusammenfassung | 61 | ||
b) „Hostile work environment“ (feindselige Arbeitsumgebung) | 61 | ||
aa) Unveränderte Voraussetzungen | 62 | ||
bb) Verschlechterung der Arbeitsatmosphäre | 62 | ||
2. Zurechnung an den Arbeitgeber | 64 | ||
a) Rechtslage bis zu den Entscheidungen Faragher v. City of Boca Raton und Burlington Industries v. Ellerth | 64 | ||
aa) „Quid pro quo harassment“ | 64 | ||
bb) „Hostile environment harassment“ | 65 | ||
cc) Zusammenfassung | 66 | ||
b) Die Entscheidungen Faragher v. City of Boca Raton und Burlington Industries v. Ellerth | 66 | ||
aa) Gegenstand der Entscheidungen | 66 | ||
bb) Inhalt der Entscheidungen | 66 | ||
cc) Begründung des Supreme Court | 67 | ||
3. Rechtsfolgen | 69 | ||
a) „Reinstatement“ und „back pay“ | 69 | ||
b) Kompensatorischer Schadensersatz | 69 | ||
c) „Punitive damages“ | 70 | ||
aa) Zurechnung bei Vorgesetzten mit Vollmacht | 70 | ||
bb) Zurechnung bei Kollegen | 71 | ||
d) Gesetzliche Obergrenzen | 72 | ||
III. Weitere Anspruchsgrundlage: Bundesstaatliche Gesetze (am Beispiel von Missouri) | 72 | ||
1. Regelungsinhalt des Missouri Human Rights Act | 72 | ||
2. Nebeneinander von bundesrechtlicher und einzelstaatlicher Regelung | 73 | ||
IV. Anspruchsgrundlage: Bundesstaatliche „common law torts“ | 74 | ||
1. Haftungsbegründung bei „intentional infliction of emotional distress“ | 74 | ||
2. Rechtsfolgen | 75 | ||
3. Keine Subsidiarität der Anspruchsgrundlage „intentional infliction of emotional distress“ | 75 | ||
V. Auswirkungen der Rechtsnormen auf das Verhalten der Arbeitgeber | 76 | ||
1. Situation der Arbeitgeber | 76 | ||
2. Präventive Maßnahmen zur Verhinderung von sexueller Belästigung | 76 | ||
a) Empfehlungen für Arbeitgeber | 76 | ||
b) Betriebsrichtlinien | 77 | ||
c) Trainingsprogramme | 78 | ||
3. Reaktionen der Arbeitgeber | 79 | ||
§ 4 Rechtslage und -realität in Deutschland | 80 | ||
I. Das Beschäftigtenschutzgesetz von 1994 | 80 | ||
1. Inhalt des Gesetzes | 80 | ||
2. Kritik am Beschäftigtenschutzgesetz | 81 | ||
a) Fehlen von Sanktionen | 81 | ||
b) Unklare Definition des Begriffes der sexuellen Belästigung und unklare Handlungsverpflichtung des Arbeitgebers | 82 | ||
II. Weitere Rechtsnormen | 83 | ||
1. Strafvorschriften | 83 | ||
a) Sexuelle Nötigung bzw. Vergewaltigung, § 177 Abs. 1 StGB | 83 | ||
b) Sexueller Mißbrauch von Schutzbefohlenen, § 174 StGB | 84 | ||
c) Nötigung, § 240 StGB | 85 | ||
aa) Abgrenzung zum Anwendungsbereich des § 177 StGB | 85 | ||
bb) Hauptanwendungsfall | 85 | ||
cc) Problem: Unterlassen einer nicht gebotenen Handlung | 85 | ||
dd) Bewertung der Rechtslage | 86 | ||
d) Exhibitionistische Handlungen, § 183 StGB | 87 | ||
e) Beleidigung, § 185 StGB | 87 | ||
aa) Ältere Rechtsprechung | 87 | ||
bb) Neuere Rechtsprechung | 88 | ||
cc) Bewertung | 88 | ||
f) Gesamtbewertung der strafrechtlichen Rechtslage | 88 | ||
2. Arbeitsrechtliche Regelungen im Verhältnis Arbeitgeber – Belästiger | 89 | ||
a) Abmahnung | 89 | ||
b) Ordentliche Kündigung | 90 | ||
c) Außerordentliche Kündigung | 91 | ||
3. Öffentlich-rechtliche Regelungen | 91 | ||
4. Zivilrechtliche Haftung des Arbeitgebers | 92 | ||
III. Vergleich der Rechtslage in Deutschland und den Vereinigten Staaten | 93 | ||
1. Definition des unzulässigen Verhaltens | 93 | ||
a) Deutschland | 93 | ||
b) Vereinigte Staaten | 93 | ||
c) Unterschiede | 93 | ||
aa) Unwillkommenheit bzw. Erkennbarkeit als Kriterium | 94 | ||
bb) Präzision der Definition | 95 | ||
2. Maßnahmen, zu denen der Arbeitgeber verpflichtet ist | 95 | ||
a) Vereinigte Staaten | 95 | ||
b) Deutschland | 95 | ||
3. Zivilrechtliche Haftung des Arbeitgebers | 96 | ||
a) US-amerikanisches Recht | 96 | ||
b) Deutsches Recht | 97 | ||
§ 5 Verfassungsrechtliche Grundlagen hinsichtlich des Schutzes vor sexueller Belästigung | 98 | ||
I. Tatbestandliche Einschlägigkeit von Art. 2 Abs. 1 i.V.m. Art. 1 Abs. 1 GG bei sexueller Belästigung | 98 | ||
1. Allgemeine Handlungsfreiheit und allgemeines Persönlichkeitsrecht als geschützte Rechte | 98 | ||
2. Zwei Aspekte des allgemeinen Persönlichkeitsrechts | 99 | ||
a) Soziale Identität | 99 | ||
b) Individuelle Identität | 99 | ||
aa) Informationelle Selbstbestimmung | 100 | ||
bb) Selbstbestimmung im wirtschaftlichen Bereich | 100 | ||
cc) Sexuelle Selbstbestimmung | 100 | ||
3. Sexuelle Belästigung als Fallgruppe der Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts | 101 | ||
II. Grundrechte als Abwehrrechte gegen staatliche Eingriffe | 101 | ||
III. Funktion der Grundrechte im Verhältnis Belästiger – Opfer | 102 | ||
1. Unbeachtlichkeit von Verfassungsnormen für das Privatrecht | 102 | ||
2. Unmittelbare Drittwirkung der Grundrechte | 103 | ||
a) Aussagen der Lehre von der unmittelbaren Drittwirkung | 103 | ||
b) Kritik an dieser Lehre | 104 | ||
3. Lehre von der mittelbaren Drittwirkung der Grundrechte | 104 | ||
a) Aussagen dieser Lehre | 104 | ||
b) Kritik an dieser Lehre | 105 | ||
4. Lehre von der Schutzgebotsfunktion der Grundrechte | 106 | ||
a) Die dogmatische Figur der Schutzgebotsfunktion der Grundrechte | 106 | ||
aa) Unabhängiges Rechtsgut hinter Grundrechtsnormen | 106 | ||
bb) Schutzpflicht gegenüber Eingriffen Dritter | 107 | ||
cc) Schutz als Staatsaufgabe | 107 | ||
dd) Anerkennung durch das BVerfG | 108 | ||
b) Verwirklichung der Schutzgebotsfunktion | 109 | ||
aa) Verwirklichung mittels einfachen Rechts | 109 | ||
bb) Ermessensspielraum des Gesetzgebers | 110 | ||
cc) Grenzen des Ermessens | 110 | ||
dd) Verwirklichung durch die Gerichte | 111 | ||
c) Schutzgebotsfunktion als Erklärung der Einwirkung der Grundrechte auf das Privatrecht | 111 | ||
IV. Staatliche Schutzpflicht vor sexueller Belästigung | 112 | ||
1. Allgemeine Voraussetzungen für die Annahme einer Schutzpflicht | 112 | ||
2. Bedürfnis nach Schutz bei sexueller Belästigung | 112 | ||
a) Rang des allgemeinen Persönlichkeitsrechts | 112 | ||
b) Intensität der Gefahr | 113 | ||
c) Schwere des drohenden Eingriffs | 113 | ||
d) Möglichkeit von Beschäftigten zu effektivem Selbstschutz | 113 | ||
e) Gesamtbetrachtung | 113 | ||
3. Ergebnis | 114 | ||
V. Begründung einer Schutzpflicht aus Art. 3 Abs. 2 und Abs. 3 GG | 114 | ||
1. Tatbestandliche Einschlägigkeit von Art. 3 Abs. 2 und Abs. 3 GG | 114 | ||
a) Inhalt des Gleichheitssatzes | 114 | ||
b) Sexuelle Belästigung als Diskriminierung wegen des Geschlechts | 115 | ||
aa) Vergleich zum US-amerikanischen Recht | 115 | ||
bb) Anwendung des „quid pro quo“-Gedankens | 115 | ||
cc) Anwendung des „hostile environment“-Gedankens | 116 | ||
dd) Ergebnis | 116 | ||
2. Bestehen einer Schutzpflicht aus Art. 3 Abs. 2 GG | 116 | ||
a) Alte Fassung des Art. 3 Abs. 2 GG | 116 | ||
b) Anfügung von Art. 3 Abs. 2 S. 2 GG | 117 | ||
c) Ergebnis | 117 | ||
VI. Unzureichende Erfüllung des Schutzpflicht | 117 | ||
§ 6 Europarechtliche Vorgaben zum Schutz vor sexueller Belästigung | 118 | ||
I. Gleichbehandlungsrichtlinie 76/207/EWG | 118 | ||
1. Inhalt der Richtlinie | 118 | ||
2. Wirkung der Richtlinie | 118 | ||
3. Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz als Verstoß gegen die Gleichbehandlungsrichtlinie | 119 | ||
4. Zwischenergebnis | 119 | ||
II. Unmittelbare Wirkung der Richtlinie bei unzureichender Umsetzung | 119 | ||
1. Unmittelbare vertikale Wirkung von Richtlinien | 120 | ||
2. Unmittelbare horizontale Wirkung von Richtlinien | 120 | ||
III. Richtlinienkonforme Auslegung des deutschen Rechts („indirect effect“) | 121 | ||
1. Einwirkung der Richtlinie auf Rechtsverhältnisse Privater durch richtlinienkonforme Auslegung des nationalen Rechts | 121 | ||
2. Grundlagen der richtlinienkonformen Auslegung | 121 | ||
3. Auslegungsfähige nationale Rechtsnormen | 122 | ||
4. Auslegung deutscher Vorschriften | 123 | ||
§ 7 Einsatz des Zivilrechts zur Prävention | 124 | ||
I. Problemstellung | 124 | ||
II. Ansichten in der Literatur | 124 | ||
1. Ablehnende Ansicht | 124 | ||
2. Eingeschränkte Anerkennung des Präventionsgedanken | 125 | ||
3. Prävention als legitimes Ziel des Zivilrechts | 125 | ||
III. Ansicht des BGH | 126 | ||
IV. Nachweis der Existenz des Präventionsgedankens in der Rechtsprechung | 127 | ||
1. Anerkennung der Präventionsfunktion des Haftungsrechts durch das BVerfG | 127 | ||
2. Funktion des Schmerzensgeldes bei Körperverletzungen | 128 | ||
a) Funktion von Sanktionen | 128 | ||
b) Rechtslage vor Erlaß des BGB | 129 | ||
c) Uneinheitlichkeit der Rechtsprechung nach Erlaß des BGB | 130 | ||
d) Beschluß des Großen Senats für Zivilsachen des BGH von 1955 | 131 | ||
e) Urteil des BGH von 1975 | 132 | ||
f) Urteil des OLG Karlsruhe von 1972 | 132 | ||
aa) Gegenstand des Urteils | 132 | ||
bb) Begründung des OLG Karlsruhe | 133 | ||
cc) Vergleich mit US-amerikanischen Entscheidungen | 133 | ||
g) Zwischenergebnis | 133 | ||
3. Geldentschädigung bei Persönlichkeitsrechtsverletzung | 134 | ||
a) Begründung der Rechtsfigur | 134 | ||
b) Betonung der Präventionsfunktion | 135 | ||
c) Rechtsvergleich | 135 | ||
4. Urheberrecht | 136 | ||
a) Urteil des BGH von 1957 | 136 | ||
b) Urteil des BGH von 1972 | 137 | ||
c) Rechtsvergleich | 137 | ||
5. Entscheidung des BAG von 1959 | 138 | ||
6. Entschädigung bei geschlechtsspezifischer Diskriminierung, § 611a BGB | 138 | ||
a) Rechtsfolge eines Verstoßes bis zum Jahre 1994 | 139 | ||
b) Rechtsfolge in den Jahren 1994 bis 1998 | 139 | ||
c) Rechtsfolge seit 1998 | 140 | ||
d) Bewertung des gesetzgeberischen Handelns | 140 | ||
7. Bestimmung des Fahrlässigkeitsmaßstabs | 140 | ||
a) Grundaussagen der ökonomischen Analyse des Rechts | 140 | ||
b) Anwendung der ökonomischen Lehre auf die Bestimmung des Fahrlässigkeitsmaßstabs | 141 | ||
c) Ökonomische Abwägungen in Gerichtsentscheidungen | 141 | ||
aa) Eishockey-Fall des BGH | 142 | ||
bb) Kanaldeckel-Fall des OLG Düsseldorf | 142 | ||
cc) Zwischenergebnis | 143 | ||
8. Ergebnis | 143 | ||
V. Tatsächliche Eignung des Zivilrechts zur vorbeugenden Verhaltenssteuerung | 143 | ||
1. Präventive Wirkung strafrechtlicher Sanktionen | 143 | ||
2. Präventive Wirkung zivilrechtlicher Sanktionen | 144 | ||
a) Wirkung des Zivilrechts im privaten Bereich | 144 | ||
b) Wirkung des Zivilrechts bei rationaler Abwägung | 145 | ||
3. Empirische Untersuchungen zur Wirkung finanzieller Anreize | 146 | ||
a) Untersuchung von Schäfer/Kötz | 146 | ||
aa) Gegenstand der Untersuchung | 146 | ||
bb) Ergebnis der Untersuchung | 146 | ||
b) Untersuchung von Elisabeth Landes | 147 | ||
aa) Gegenstand der Untersuchung | 147 | ||
bb) Ergebnisse der Untersuchung | 147 | ||
cc) Folgerungen | 148 | ||
§ 8 Rechtliche Bedenken gegen den Einsatz des Privatrechts zur Verhaltenssteuerung | 149 | ||
I. Problemstellung | 149 | ||
II. Möglicherweise verletzte Verfahrensgarantien | 149 | ||
1. Unschuldsvermutung | 149 | ||
a) US-amerikanisches Prozeßrecht | 149 | ||
b) Deutsches Prozeßrecht | 150 | ||
aa) Grundsatz | 150 | ||
bb) Ausnahme: Beweislastumkehr | 150 | ||
cc) Vergleich | 151 | ||
2. Rechtsverkürzungen im Mahnverfahren | 151 | ||
a) Besonderheiten des Mahnverfahrens | 151 | ||
b) Vergleich zum Strafverfahren | 152 | ||
3. Recht auf Beiziehung eines Rechtsanwalts | 152 | ||
a) Strafprozeß | 152 | ||
b) Zivilprozeß | 152 | ||
c) Vergleich | 153 | ||
4. Recht zur Verweigerung der Aussage | 153 | ||
a) Strafverfahren | 153 | ||
b) Zivilverfahren | 153 | ||
5. Grundsatz „nulla poena sine lege“ | 154 | ||
6. Staatliches Strafmonopol | 154 | ||
III. Einschlägigkeit der strafrechtlichen Verfahrensgarantien | 154 | ||
1. Unterschiede zwischen zivilrechtlicher Sanktion und strafrechtlicher Verurteilung | 155 | ||
a) Strafrecht | 155 | ||
b) Zivilrecht | 155 | ||
2. Unterschiede in den Auswirkungen | 156 | ||
3. Ergebnis | 156 | ||
§ 9 Arbeitsrechtliche Ansprüche gegen den Arbeitgeber bei sexueller Belästigung | 158 | ||
I. Anspruch auf Fortzahlung des Arbeitsentgelts nach sittenwidriger Kündigung | 158 | ||
II. Schadensersatzanspruch nach Eigenkündigung des Opfers | 159 | ||
III. Anspruch gemäß § 611a Abs. 2 BGB | 159 | ||
1. Inhalt der Verbotsnorm | 159 | ||
2. Behauptungen von Bertelsmann und Herzog | 160 | ||
3. Eigene Ansicht | 160 | ||
a) Benachteiligung wegen des Geschlechts | 160 | ||
b) Benachteiligung „bei einer Maßnahme oder Vereinbarung“ | 161 | ||
c) Verstoß bei der Begründung des Arbeitsverhältnisses oder beim Aufstieg | 162 | ||
4. Ergebnis | 162 | ||
§ 10 Begründung einer Haftung wegen Schutzpflichtverletzung bei Belästigung durch den Arbeitgeber selbst | 163 | ||
I. Charakterisierung der Schutzpflichtverletzungen | 163 | ||
II. Zivilrechtliche Behandlung von Schutzpflichtverletzungen | 163 | ||
1. Deliktsrecht | 163 | ||
2. Vertragsrecht | 164 | ||
III. Haftung wegen Schutzpflichtverletzung bei sexueller Belästigung | 165 | ||
1. Anspruch aus positiver Vertragsverletzung | 166 | ||
a) Schutzpflicht aus § 618 Abs. 1 BGB | 166 | ||
b) Schutzpflicht aus § 242 BGB, Art. 1 Abs. 1, Art. 2 Abs. 1 GG | 166 | ||
c) Schutzpflicht aus § 2 Abs. 1 BSchG | 167 | ||
2. Anspruch gemäß § 823 Abs. 1 BGB (allgemeines Persönlichkeitsrecht) | 168 | ||
a) Das allgemeine Persönlichkeitsrecht als Schutzgut von § 823 Abs. 1 BGB | 168 | ||
b) Sexuelle Belästigung als Verletzung des allgemeinen Persönlichkeitsrechts | 169 | ||
3. Anspruch gemäß § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 2 Abs. 1 BSchG | 170 | ||
a) Gebotsnormcharakter | 170 | ||
b) Schutzgesetzcharakter | 171 | ||
aa) Allgemeines Kriterium | 171 | ||
bb) Ansicht von Canaris | 171 | ||
cc) Ansicht von Bistritzki | 172 | ||
dd) Zwischenergebnis | 173 | ||
c) Bedürfnis nach Deliktsrechtsschutz | 173 | ||
aa) Stimmen im Schrifttum | 174 | ||
bb) Ansicht von Schlosser | 175 | ||
cc) Eigene Ansicht | 175 | ||
d) Rechtswidrigkeit | 176 | ||
e) Ergebnis | 176 | ||
IV. Verschulden | 177 | ||
1. Verschulden als Anspruchsvoraussetzung | 177 | ||
2. Gegenstand des Verschuldens | 177 | ||
V. Ergebnis | 178 | ||
§ 11 Begründung der Haftung des Arbeitgebers wegen Schutzpflichtverletzung bei Belästigung durch Dritte | 179 | ||
I. Grundlagen der Haftung für schädigendes Verhalten Dritter | 179 | ||
1. § 831 Abs. 1 BGB | 179 | ||
2. § 823 Abs. 1 BGB | 180 | ||
3. Positive Vertragsverletzung | 181 | ||
4. Haftung juristischer Personen | 181 | ||
5. Zusammenfassung der Rechtslage | 183 | ||
6. Notwendigkeit einer Neugestaltung | 183 | ||
II. Begründung einer Haftung des Arbeitgebers, wenn die Belästigung von Kollegen ausging | 185 | ||
1. Haftung aus positiver Vertragsverletzung i. V. m. § 278 S. 1 BGB und Haftung gemäß § 831 Abs. 1 BGB | 185 | ||
a) Kollegen des Opfers als Erfüllungsgehilfen i.S. v. § 278 S. 1 BGB | 185 | ||
b) Kollegen als Verrichtungsgehilfen i. S. v. § 831 Abs. 1 BGB | 186 | ||
c) Schädigung bei Erfüllung der übertragenen Tätigkeit | 187 | ||
aa) Erforderlichkeit dieses Kriteriums bei § 278 BGB | 187 | ||
bb) Erforderlichkeit dieses Kriteriums bei § 831 BGB | 188 | ||
cc) Vorliegen dieses Kriteriums bei Belästigung durch Kollegen | 189 | ||
2. Haftung wegen eigenen Verschuldens bezüglich der Betriebsorganisation | 190 | ||
a) Verschulden bei der Auswahl | 190 | ||
b) Verschulden wegen mangelnder Vorbeugung | 190 | ||
c) Verschulden wegen mangelnden Einschreitens | 191 | ||
III. Begründung einer Haftung des Arbeitgebers, wenn die Belästigung von Vorgesetzten ausging | 191 | ||
1. Arbeitgeber ist eine natürliche Person | 191 | ||
a) Vorgesetzter als Erfüllungs- bzw. Verrichtungsgehilfe | 191 | ||
b) Handeln in Ausführung der übertragenen Tätigkeit | 192 | ||
aa) Haftung für Verhalten von Vorgesetzten, welche ihre Vollmachtsbefugnisse einsetzen | 192 | ||
bb) Zurechnung des Verhaltens von Vorgesetzten, welche ihre Vollmachtsbefugnisse nicht einsetzen | 193 | ||
cc) Haftung für Belästigungen eines Vorgesetzten gegenüber Beschäftigten, die ihm nicht unterstellt sind | 194 | ||
c) Ergebnis | 194 | ||
2. Arbeitgeber ist eine juristische Person | 194 | ||
§ 12 Haftungsausfüllung | 196 | ||
I. Materielle Schäden | 196 | ||
1. Entgangene Vergütung nach Kündigung | 196 | ||
2. Behandlungs- und Therapiekosten | 196 | ||
3. Aufwendungen zur Suche eines neuen Arbeitsplatzes | 197 | ||
4. Umzugskosten | 197 | ||
5. Rechtsverfolgungskosten | 197 | ||
II. Zuerkennung immateriellen Schadensersatzes | 197 | ||
1. Zulässigkeit der Zuerkennung immateriellen Schadensersatzes | 197 | ||
a) Zulässigkeit im Rahmen eines Anspruchs gemäß § 823 Abs. 1 BGB | 197 | ||
b) Zulässigkeit im Rahmen eines Anspruchs gemäß § 823 Abs. 2 BGB i.V.m. § 2 Abs. 1 BSchG | 198 | ||
c) Zulässigkeit im Rahmen eines Anspruchs aus positiver Vertragsverletzung | 199 | ||
aa) Ansichten in der Literatur | 199 | ||
bb) Eigene Ansicht | 200 | ||
d) Ergebnis | 201 | ||
2. Zweck und Funktion der Geldentschädigung | 201 | ||
3. Zuerkennung einer Geldentschädigung dem Grunde nach | 202 | ||
a) Allgemeine Voraussetzung der Zuerkennung: Schwere der Tat | 202 | ||
b) Sexuelle Belästigung als schwere Tat, die zur Zuerkennung einer Geldentschädigung führt | 203 | ||
aa) Kein Ausschluß wegen geringer Öffentlichkeitswirkung | 203 | ||
bb) Allgemeine Regel | 204 | ||
cc) Belästigung durch den Arbeitgeber selbst | 205 | ||
dd) Belästigung durch Vorgesetzte | 205 | ||
ee) Belästigung durch Kollegen | 206 | ||
ff) Subsidiarität der Geldentschädigung | 207 | ||
gg) Kein Ausschluß wegen Anspruchskonkurrenz | 208 | ||
4. Höhe der Geldentschädigung | 208 | ||
a) Keine anerkannten Kriterien für die Festlegung einer Geldentschädigung bei sexueller Belästigung | 208 | ||
b) Intensität der Persönlichkeitsrechtsverletzung | 209 | ||
c) Verschuldensgrad des Schädigers | 209 | ||
d) Wirtschaftliche Verhältnisse von Schädiger und Geschädigtem | 211 | ||
e) Gewinnerzielung des Schädigers | 212 | ||
f) Zusammenfassung | 212 | ||
§ 13 Beweislast | 214 | ||
I. Grundregel der Beweislast | 214 | ||
II. Beweislast hinsichtlich der Vorfälle von sexueller Belästigung | 214 | ||
III. Beweislast hinsichtlich des entstandenen Schadens | 215 | ||
IV. Beweislast für die Kausalität zwischen der sexuellen Belästigung und dem eingetretenen Schaden | 216 | ||
V. Beweislast hinsichtlich des Verschuldens | 217 | ||
1. § 823 Abs. 2 BGB | 218 | ||
a) Ansätze der Rechtsprechung | 218 | ||
b) Deutung im Schrifttum | 219 | ||
c) Eigene Deutung | 219 | ||
2. Positive Vertragsverletzung | 220 | ||
a) Ältere Ansicht | 220 | ||
b) Gefahrbereichslehre | 220 | ||
c) Lehre von den erfolgsbezogenen Pflichten | 221 | ||
3. § 823 Abs. 1 BGB | 223 | ||
a) Gefahrbereichslehre | 223 | ||
b) Lehre von den erfolgsbezogenen Pflichten | 224 | ||
c) Zwischenergebnis | 224 | ||
4. § 831 Abs. 1 BGB | 224 | ||
5. Ergebnis | 224 | ||
§ 14 Zusammenfassung | 226 | ||
Anhang | 229 | ||
1. Muster einer US-amerikanischen Betriebsrichtlinie für Anwaltskanzleien | 229 | ||
2. Entwurf einer Betriebsvereinbarung | 231 | ||
Entscheidungsverzeichnis | 235 | ||
I. Entscheidungen deutscher Gerichte | 235 | ||
1. Oberappellationsgerichte | 235 | ||
2. Reichsgericht | 235 | ||
3. Bundesverfassungsgericht | 236 | ||
4. Bundesgerichtshof | 237 | ||
5. Bundesarbeitsgericht | 241 | ||
6. Bundessozialgericht | 242 | ||
7. Bundesfinanzhof | 242 | ||
8. Bayerischer Verfassungsgerichtshof | 242 | ||
9. Oberlandesgerichte, Bayerisches Oberstes Landesgericht und Landgerichte | 242 | ||
10. Landesarbeitsgerichte und Arbeitsgerichte | 243 | ||
II. Entscheidungen englischer Gerichte | 244 | ||
III. Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs | 244 | ||
IV. Entscheidungen US-amerikanischer Gerichte | 244 | ||
Literaturverzeichnis | 250 | ||
Sachwortverzeichnis | 268 |