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Die preußische Kriegstheorie um 1800 und ihre Suche nach dynamischen Gleichgewichten

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Kuhle, A. (2018). Die preußische Kriegstheorie um 1800 und ihre Suche nach dynamischen Gleichgewichten. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55342-6
Kuhle, Arthur. Die preußische Kriegstheorie um 1800 und ihre Suche nach dynamischen Gleichgewichten. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55342-6
Kuhle, A (2018): Die preußische Kriegstheorie um 1800 und ihre Suche nach dynamischen Gleichgewichten, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55342-6

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Die preußische Kriegstheorie um 1800 und ihre Suche nach dynamischen Gleichgewichten

Kuhle, Arthur

Quellen und Forschungen zur Brandenburgischen und Preußischen Geschichte, Vol. 49

(2018)

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About The Author

Arthur Kuhle studierte seit 2006 Geschichte sowie Kunst- und Bildgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und Queen's University Belfast. Auf seinen Bachelor folgte ein Master in Geschichte, den er 2012 abschloss. Als Stipendiat des Elsa-Neumann-Stipendiums wurde er 2017 promoviert. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf der Ideengeschichte und Konfliktforschung zur Frühen Neuzeit. Seit 2017 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Mittelalter- und Frühneuzeitforschung (ZMF) der Georg-August-Universität Göttingen.

Abstract

Bei Kriegstheorie denkt man heute an Carl von Clausewitz. Vielen gilt er als Visionär, der zu Unrecht auf seinen $aVernichtungsgedanken$z reduziert wurde. Durch seine historische Kontextualisierung wird jedoch deutlich, dass er es war, der die Erinnerung an die pazifistischen Ursprünge der preußischen Kriegstheorie vergessen machte. Ende der 1790er Jahre hatte Dietrich von Bülow mit seinem $aPrinzip der Subsistenz$z den Krieg vom Begriff der Vernichtung gelöst und als Gleichgewichtsmodell dynamischer Vermeidungs-Bewegungen interpretiert. Clausewitz war Bülows schärfster Kritiker, übernahm seine Ideen und verkehrte sie in ihr Gegenteil. Der Autor »stellt die gängige Clausewitz Interpretation mit seiner Studie quasi vom Kopf auf die Füße« (Sönke Neitzel). Selbst die Formel vom Krieg als »Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln« stammt nicht von Clausewitz. Er unterdrückte die ursprüngliche Tradition einer pazifistischen Kriegstheorie, und mit ihr ein Modell, das heute hoch aktuell ist.»Prussian War Theory around 1800 and Its Search for Dynamic Equilibria«

This book titled investigates Prussia's discourse on military conflict during the Coalition Wars. Dietrich von Bülow was the first to develop a dynamic war theory which initiated a departure from the primacy of battle. It was the famous war theorist Clausewitz who misused Bülow's ideas for his own dogmas. This book offers new insights into a philosophy of war and proves how much it owed to an originally pacifistic theory of war.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 9
A. Georg Heinrich von Berenhorst: Kritische Anfänge 42
I. Berenhorst – eine biographische Annäherung 42
II. Die Bedingungen einer Wissenschaft vom Krieg 51
1. Die antike Haufenstellung – ein Grundprinzip? 58
2. Der Verlust einer Wissenschaft vom Krieg mit dem Verlust der Haufenstellung 63
III. Der Gedanke einer ‚vis inertiae‘ als dem „festen Standpunkt“ einer Friedenstheorie 67
1. Die Suche nach dem sozialen Trägheitsmoment 68
2. Das Problem der unbegrenzten Wechselwirkung und seine Rezeption 76
B. Adam Heinrich Dietrich von Bülow: Die Dynamik des Krieges 85
I. Ein vergessener Denker 85
II. Dietrich von Bülow – eine biographische Skizze 91
III. Von Berenhorst zu Bülow 98
IV. Lloyd und Tempelhof – Bülows Vordenker 104
V. Bülows „Geist des neuern Kriegssystems“ – die Vermessung sozialer Fernkräfte 122
1. Bülows erster Lehrsatz: Das Gesetz sozialer Wechselwirkung 122
2. Bülows Modell a priori 134
a) Der Anknüpfungspunkt bei Newton und Kant: Die drei Bedingungen einer „reinen“ Strategie a priori 134
b) Die „Elemente der Strategie“ 137
c) Strategie – ein Gleichgewichtssystem konzentrischer und exzentrischer Bewegungen 145
d) Bülows „Lehre der Homogenität“ – der Zusammenhang von Politik, Strategie und Taktik 165
e) Die transzendentale Begründung 176
3. Der Nachweis a posteriori 180
a) „Der Feldzug von 1800“ 182
aa) Die Einschließung Genuas durch die Österreicher 184
bb) Napoleons Alpenüberquerung bis zur Schlacht bei Marengo 188
b) „Der Feldzug von 1805“ 199
aa) Die Einschließung von Ulm 201
bb) Von der Einschließung Ulms zur Schlacht von Austerlitz 205
c) „Blicke auf zukünftige Begebenheiten“ 211
VI. Der ewige Friede 225
VII. Bülows Wirken im preußischen Militärstaat 236
C. Der Scharnhorst-Kreis: Die romantische Wende 250
I. Gerhard von Scharnhorst und das Forum einer Kritik an Bülow 250
II. Scharnhorsts Bildungsreform 254
1. Scharnhorsts theoretische Auffassung von der Heeresleitung als Grundlage eines neuen Bildungswesens 255
2. Scharnhorsts neues Militärbildungswesen im Verhältnis zur altpreußischen Heeresverfassung 263
3. Scharnhorsts ideengeschichtliche Wirkung 278
III. Eine ‚Schule‘ der Bülow-Kritik 281
1. Friedrich von Gaugreben – die radikale Umdeutung von Bülows Werk 281
a) Der „Zweck“ als Grundlage a priori und die Umdeutung der Subsistenz zum bloßen „Mittel“ des Krieges 289
b) Die Vernichtung als Grundprinzip sozialer Interaktion 292
c) Ein Rückfall ins Paradox – Die Unmöglichkeit einer Wissenschaft vom Krieg 295
2. Carl von Clausewitz – Von der Kritik an Bülow zum Vernichtungsgedanken 297
a) Clausewitz’ Auflösung des Bülow’schen Inertialprinzips 300
b) Der „Totalbegriff des Krieges“ 310
3. Clausewitz’ Erkenntnistheoretischer Gegenentwurf 318
a) Scharnhorsts „passives Medium“ 318
b) Der Versuch einer Dynamik ohne Inertialprinzip 324
c) Ein „Dogmatiker der Vernichtungsschlacht“? 333
IV. Clausewitz und die Friedensforschung 341
1. Ein Missverständnis 341
2. Die Rückkehr zu Bülow 350
D. Warum wurde Bülow vergessen? 363
I. „A Crisis in the History of Modern Thought“ 365
II. Der „Hochverräther“ 376
Zusammenfassung 392
Literaturverzeichnis 395
Sachwortverzeichnis 413