Wettlauf von Technik und Recht
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Wettlauf von Technik und Recht
Geschichte der Rechtswissenschaft am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Technische Hochschule. (Abt. B: Abhandlungen zur Europäischen und Deutschen Rechtsgeschichte)
Freiburger Rechtsgeschichtliche Abhandlungen. N. F., Vol. 80
(2018)
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About The Author
Christian Karl studierte von 2006 bis 2012 Rechtswissenschaft an der Universität Mannheim und der University of the West of England (UWE) in Bristol. Er war studentischer Mitarbeiter am Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht, Gesundheitsrecht und Bioethik (IMGB) der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Universität Mannheim. Nach seinem Referendariat am Landgericht Karlsruhe war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft / Institut für Wirtschafts- und Informationsrecht (ZAR/IIWR) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Neben seiner Tätigkeit in den dortigen Forschungsgruppen »Patentrecht« und »Informationsrecht für technische Systeme und Rechtsinformatik« promovierte er bei Prof. Dr. Thomas Dreier, M.C.J., zum Thema »Wettlauf von Technik und Recht« an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Zweitgutachter: Prof. Dr. Frank L. Schäfer, LL.M. (Cambridge)). Christian Karl ist seit 2017 Rechtsanwalt in einer Boutique für Sport- und Wirtschaftsrecht in Karlsruhe.Abstract
Die Korrelation der Kulturphänomene Technik und Recht wird im ersten Teil der Arbeit unter dem Schlagwort des »Technikrechts« als Querschnittsmaterie beleuchtet. Im zweiten Teil erfolgt eine Darstellung der Geschichte der Rechtswissenschaft am heutigen Karlsruher Institut für Technologie (KIT) seit Gründung des Großherzoglich Badischen Polytechnikums im Jahr 1825. Im Kontext dieser bislang wenig beachteten historischen Entwicklung, die sich in vergleichbarer Weise an allen heutigen Technischen Universitäten vollzog, kann das komplexe Verhältnis von Technik und Recht konkret nachvollzogen werden. In Forschung und Lehre an Technischen Universitäten ist die Rechtswissenschaft heute insbesondere in wirtschafts- und techniknahen, häufig auch informationsrechtlichen Bereichen, fest verankert. Anstelle des tradierten Wettlaufes von Technik und Recht verschmelzen beide Felder künftig weiter miteinander, was sich etwa in einem neuen Studiengang zum »Legal Tech Engineer« abbilden könnte.»The Race between Technology and Law«The complex relation of the cultural phenomena technology and law is being examined from a historical perspective and reflected under consideration of the development of jurisprudence and law faculties at today's Technical Universities in Germany. A technical and business-oriented legal education and legal research have been taking place at these institutions for approximately 200 years, as an analysis of the development of law in the history of Karlsruhe Institute of Technology (KIT) and other comparable institutions demonstrates. With society's increasing technologisation and digitisation, this area of jurisprudence has become more significant overall. In research and teaching at Technical Universities, jurisprudence is therefore firmly rooted, especially in all areas of information law. The race between technology and law could therefore lead to an entwinement of technology and law which could be supported institutionally by a corresponding postgraduate course on »legal tech engineering« at Technical Universities, as it would already find multiple uses within many legal fields of work.
Table of Contents
Section Title | Page | Action | Price |
---|---|---|---|
Vorwort | 5 | ||
Inhaltsverzeichnis | 7 | ||
Abbildungsverzeichnis | 12 | ||
Abbildung 1 – Dimensionen und Perspektiven der Technik, nach Ropohl, Erträge der interdisziplinären Technikforschung: Eine Bilanz nach 20 Jahren, S. 18. | 47 | ||
Abbildung 2 – Programm der Polytechnischen Schule 1832, Archiv des KIT, IV, 01.–0.27. Pos: 472–503. Film Nr. 1. | 139 | ||
Abbildung 3 – Struktur der Polytechnischen Schule um 1833 und Optionen im Anschluss an die beiden obligatorischen, allgemeinen Mathematischen Klassen. | 140 | ||
Abbildung 4 – Vorträge aus der Rechtsanwaltschaft, Anschlag am „schwarzen Brett“ WS 1932 / 33, KIT-Archiv (KITA), IV, 71–85, Pos: 584–599, Film Nr. 7. | 187 | ||
Abbildung 5 – Reklameseite im Einband von Das Recht im NS-Weltbild, in: Neugestaltung von Recht und Wirtschaft, Leipzig 1934. | 230 | ||
Abbildung 6 – Lehrangebot Rechtswissenschaft, Vorlesungsverzeichnis 1971, S. 210, 240. | 246 | ||
Abbildung 7 – BNN vom 09.02.1972. | 249 | ||
Abbildung 8 – KITA, 23004–10, Hinweis Prof. Schultes auf das Fehlen des Datenschutz- und Umweltrechts 1988. | 257 | ||
Abbildung 9 – KITA, 23004–10, Auflistung des juristischen Lehrangebotes 1988. | 258 | ||
Abbildung 10 – KITA, 23004–10, Zuordnung des jur. Lehrangebotes zu Studiengängen 1988. | 259 | ||
Abbildung 11 – KITA, 23004–10, Vermerk Prof. Schulte vom 06.02.1995. | 267 | ||
Abbildung 12 – Entwicklung der absoluten Studierendenzahlen am KIT, Quelle: KIT-PST (2015). | 298 | ||
Abkürzungsverzeichnis | 13 | ||
Vorbemerkung | 17 | ||
Teil 1: Korrelation von Technik und Recht | 19 | ||
A. Einleitung | 19 | ||
I. Ausgangssituation der Rechtswissenschaft | 19 | ||
II. Vorüberlegungen zur juristischen Lehre an einer Technischen Universität | 22 | ||
III. Vorüberlegungen zur juristischen Forschung an TUs | 25 | ||
IV. Gang der Untersuchung und Thesen | 28 | ||
B. Historische Wechselwirkung von Technik und Recht | 33 | ||
I. Technik, Ökonomie und Recht im Zeichen der Technikgeschichte | 33 | ||
II. Technisierung als kultureller Faktor – Staatsaufgabe Technikbewältigung | 46 | ||
1. Vielfältige, historische Wirkdimensionen von Technik | 46 | ||
2. Einfluss des Rechts auf Innovation – Technikbegrenzung und -förderung | 54 | ||
3. Wechselwirkung von gesellschaftlicher Realität und Recht | 60 | ||
III. Die Regeln der Technik – Flexibilität und Kooperation | 63 | ||
C. „Technikrecht“ als weite Querschnittsmaterie | 69 | ||
I. Begriff des Technikrechts | 69 | ||
II. Diametrale Ziele des Technikrechts | 74 | ||
D. Der „legal lag“ – Steuerung des Wettlaufs von Technik und Recht | 76 | ||
I. Vorsprung der Technik im Dreiecksverhältnis mit Ökonomie und Recht | 76 | ||
II. Erklärungsansätze | 79 | ||
III. Lösungsstrategien | 83 | ||
1. Flexibilität und Wahrung rechtlicher Grundwerte | 83 | ||
2. Innovative Regelungskonzepte | 84 | ||
3. Interdisziplinär-wissenschaftliche Optionen der Rechtsinformatik | 89 | ||
IV. Von der techniknahen Folgen- zur Innovationsregulierung | 91 | ||
1. Plurales Technikrecht und Steuerungsstrategien in der Risikogesellschaft | 91 | ||
2. Technikrecht als Ausdruck notwendiger Innovationsregulierung | 95 | ||
3. Technikrecht als Paradigma distribuierter Wissenschaftserfahrung | 100 | ||
E. Schlussfolgerungen für das Recht und die Rechtswissenschaft | 103 | ||
I. Rechtswissenschaftliche Begleitung von Recht und Innovation | 103 | ||
II. Rechtswissenschaft im klassischen universitären Umfeld | 105 | ||
III. Sonderfall: Rechtswissenschaft im Umfeld Technischer Universitäten | 110 | ||
1. Rechtswissenschaftliche Forschung an der Technischen Universität | 110 | ||
2. Rechtswissenschaftliche Lehre an der Technischen Universität | 113 | ||
Teil 2: Geschichte der Rechtswissenschaft in Karlsruhe | 19 | ||
A. Von der Gründung der Polytechnischen Schule zum KIT | 119 | ||
I. Polytechnische Schulen als institutioneller Vorläufer | 119 | ||
II. Der Standort Karlsruhe um 1800 | 124 | ||
III. Vom Großherzoglichen Polytechnikum zum KIT | 126 | ||
1. Das Polytechnikum zu Karlsruhe | 126 | ||
2. Über die Technische Hochschule Karlsruhe zur Universität Karlsruhe (TH) | 131 | ||
3. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) | 132 | ||
B. Indikator der frühen Industrialisierung (1825–1871) | 133 | ||
I. Frühformen rechtswissenschaftlichen Unterrichts | 133 | ||
II. Frühe rechtswissenschaftliche Einflüsse am Polytechnikum in Karlsruhe | 137 | ||
1. Einflüsse auf die Forstschule | 141 | ||
2. Einflüsse auf die Gewerbeschule | 142 | ||
3. Einflüsse auf die Handelsschule | 144 | ||
4. Einflüsse auf die Ingenieurs- und die Bauschule | 144 | ||
5. Erste patentrechtliche Inhalte | 145 | ||
III. Ausdifferenzierung im Zeichen der zeitgenössischen Wirtschaft | 147 | ||
1. Das Polytechnikum bis 1871 | 147 | ||
2. Bedeutung des Postwesens | 149 | ||
3. Rekonstruktion juristischer Lehrinhalte am Polytechnikum | 149 | ||
IV. Historische Doppelfunktion der Juristen: Amt des Rechtsbeirates | 152 | ||
V. Patentprüfung und frühe „Politikberatung“ der Polytechnischen Schule | 154 | ||
VI. Vergleich: weitere Institutionen | 157 | ||
C. Die Rechtswissenschaft an der TH im Kaiserreich | 158 | ||
I. „Sattelzeit“ der deutschen Wirtschaftsrechtsgeschichte | 158 | ||
1. (Staats-)Rechtliche Entwicklungen und juristische Innovationen | 158 | ||
2. Evolutionen der Rechtswissenschaft | 161 | ||
II. Rechtswissenschaft am Polytechnikum bzw. der TH Karlsruhe | 162 | ||
1. Zwischenzeitliche Reduktion der Rechtswissenschaft und die Soziale Frage | 162 | ||
2. Formelle Neuordnung: Sektion für allgemeinbildende Fächer ab 1895 | 167 | ||
3. Inkrafttreten des BGB 1900 – Abbild an der Technischen Hochschule Karlsruhe | 169 | ||
III. Vergleich: weitere Institutionen | 171 | ||
D. Erster Weltkrieg – Kriegswirtschaftsrecht | 174 | ||
I. Rechtliche Innovationen | 174 | ||
II. Rechtswissenschaft an der TH Karlsruhe | 176 | ||
E. Weimarer Republik | 179 | ||
I. Entstehung des modernen Wirtschafts(verfassungs)rechts | 179 | ||
II. Auswirkungen auf die TH Karlsruhe | 181 | ||
III. Vergleich: weitere Institutionen | 187 | ||
F. „Drittes Reich“ und Zweiter Weltkrieg | 188 | ||
I. Umgestaltung von Recht und Rechtswissenschaft | 188 | ||
II. Recht und Rechtswissenschaft aus Perspektive der Technischen Hochschule | 191 | ||
1. Gleichschaltung und Neuausrichtung der Fridericiana | 191 | ||
2. Entwicklung der Rechtswissenschaft an der Fridericiana | 193 | ||
3. Biographisches: Prof. Dr. Karl Ludwig Asal (1889–1984) | 197 | ||
4. Biographisches: Prof. Dr. Hans Furler (1904–1975) | 199 | ||
III. Vergleich: weitere Institutionen | 204 | ||
G. Nachkriegszeit | 206 | ||
I. Wiederaufbau und Gründung der Bundesrepublik Deutschland | 206 | ||
II. Entwicklung an der TH Karlsruhe | 206 | ||
III. Vergleich: weitere Institutionen | 212 | ||
H. 40 Jahre Lehrstuhlgeschichte – Keine juristische Fakultät | 214 | ||
I. Lehrstuhl für Rechtswissenschaft in Karlsruhe – Prof. Schmelzeisen | 214 | ||
1. Lehrstuhlbetrieb von 1961 bis 1968 | 214 | ||
a) Herausforderungen im Rahmen der Lehrstuhlgründung | 214 | ||
b) Erste Gründungsversuch einer juristischen Fakultät an der TH Karlsruhe | 219 | ||
c) Juristische Lehre an der TH Karlsruhe von 1961 bis 1968 | 221 | ||
d) Juristische Forschung an der TH Karlsruhe von 1961 bis 1968 | 223 | ||
e) Noch keine Bezüge zum Institut für Regionalwissenschaften | 224 | ||
2. Biographisches: Prof. Dr. Gustaf Klemens Schmelzeisen (1900–1982) | 225 | ||
3. Juristisches Werk Schmelzeisens 1933 bis 1945 | 229 | ||
a) Zusammenfassung weltanschaulich-ideologischer juristischer Schriften | 229 | ||
b) Dogmatische Arbeiten Schmelzeisens | 234 | ||
c) Bewertung | 235 | ||
II. Institut für Rechtswissenschaft in Karlsruhe – Prof. Dr. Hans Schulte | 243 | ||
1. Lehrstuhl- und Institutsbetrieb von 1968 bis 1998 | 243 | ||
a) Vom Amt des „Rechtsbeirates“ zur Rechtsabteilung | 243 | ||
b) Juristische Lehre und Forschung von 1969 bis 1980 | 245 | ||
c) Reformfakultät zur einstufigen Juristenausbildung in Karlsruhe? | 247 | ||
d) Mittelknappheit und Schwierigkeiten der Personalfindung | 248 | ||
e) Der Lehrstuhlbetrieb und allgemeine Strukturreformen in den 1980er-Jahren | 250 | ||
f) Juristische Lehre um 1988: Wegweisende Ansätze eines modernen IT-Rechts | 256 | ||
g) Gemeinsames Institut für Umweltrecht mit dem Forschungszentrum ab 1990? | 261 | ||
h) Letztmalige Bestrebungen zur Fakultätsgründung um 1992 | 264 | ||
i) Das Institut für Rechtswissenschaft um 1995 | 266 | ||
2. Biographisches: Prof. Dr. Hans Schulte | 269 | ||
III. Vergleich: weitere Institutionen | 270 | ||
IV. Zusammenfassung der Nachkriegsgeschichte | 273 | ||
Teil 3: Entwicklungen im Zeichen der Digitalisierung | 275 | ||
A. Das Zentrum für Angewandte Rechtswissenschaft (ZAR) / Institut für Informations- und Wirtschaftsrecht (IIWR) | 275 | ||
I. Gründung und Ziele des ZAR Ende der 1990er-Jahre | 275 | ||
II. Schwerpunkte in Lehre und Forschung am ZAR | 283 | ||
1. Institut für Informations- und Wirtschaftsrecht (IIWR): Lehrstuhlbetrieb | 283 | ||
2. Forschungsgruppe Informationsrecht für technische Systeme und Rechtsinformatik (ITR) | 290 | ||
3. Forschungsgruppe Patentrecht | 293 | ||
4. Aktuelle Entwicklungen | 295 | ||
III. Mitwirkung am innovativen Institut für Technikzukünfte (ITZ) | 298 | ||
IV. Institutionelle Sonderstellung des ZAR | 299 | ||
B. Vergleich: Die techniknahe Rechtswissenschaft 2017 | 302 | ||
I. Rechtswissenschaft an Technischen Universitäten | 302 | ||
II. Jurafakultäten an klassischen Universitäten: Hinwendung zur Technik? | 307 | ||
Teil 4: Ergebnis und Schlussfolgerungen | 310 | ||
I. Zur Wechselwirkung von Technik und Recht | 310 | ||
Schlussfolgerung zu These 1: | 310 | ||
Schlussfolgerung zu These 2: | 311 | ||
Schlussfolgerung zu These 3: | 313 | ||
Schlussfolgerung zu These 4: | 314 | ||
Schlussfolgerung zu These 5: | 316 | ||
II. Zusammenfassung juristische Lehre und Forschung an der TU | 318 | ||
Schlussfolgerung zu These 6: | 318 | ||
III. Ausblick | 323 | ||
Teil 5: Anhang | 328 | ||
I. Dozentenliste mit Lehrkanon | 328 | ||
II. Publikationslisten ausgewählter Dozenten und Professoren | 350 | ||
III. Historische Momentaufnahmen: Jura an THs um 1910 | 393 | ||
IV. Studierendenzahlen am heutigen KIT insgesamt (Stichproben) | 397 | ||
V. Aktuelle Studierendenzahlen am ZAR / IIWR (Stichprobe) | 398 | ||
1. Klausuranmeldungen | 398 | ||
2. Seminaranmeldungen | 405 | ||
3. Teilnehmerzahlen „privatrechtliche Übung“ | 406 | ||
VI. Verzeichnis der verwendeten Archivalien und Statistiken | 406 | ||
Literaturverzeichnis | 408 | ||
Personen- und Sachverzeichnisr | 428 |