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Die Zukunft der Netzneutralität im Internet

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Rogge, S. (2018). Die Zukunft der Netzneutralität im Internet. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55345-7
Rogge, Sebastian. Die Zukunft der Netzneutralität im Internet. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55345-7
Rogge, S (2018): Die Zukunft der Netzneutralität im Internet, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55345-7

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Die Zukunft der Netzneutralität im Internet

Rogge, Sebastian

Internetrecht und Digitale Gesellschaft, Vol. 11

(2018)

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Abstract

Netzneutralität steht für einen unterschiedslosen Datentransport und gewährleistet den diskriminierungsfreien Zugang zum Internet. Um die von den Telekommunikationsnetzbetreibern forcierte Abkehr von diesem Prinzip entbrannte in der EU eine hitzige Debatte. Die Europäische Kommission versuchte, die widerstreitenden Interessen der Marktakteure per Verordnung in Einklang zu bringen. Dies gelang jedoch nur teilweise.

Sebastian Rogge zeigt auf, inwieweit die mit der Netzneutralität verknüpften Ziele bereits vor Erlass der Verordnung europarechtlich adressiert waren und welche Auswirkungen der nun gewählte Regulierungsansatz hat. Die Grundrechtecharta legt dem europäischen Normgeber diverse Schutzpflichten auf. Die Missbrauchsaufsicht steht kartellrechtswidrigen Absprachen und der Marktmacht der Netzbetreiber entgegen. In der Praxis sind diese Instrumente jedoch nicht geeignet, einen umfassenden Schutz zu gewährleisten. Auch die Verordnung schließt die identifizierten Schutzlücken nicht effektiv.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
Abkürzungsverzeichnis 18
Teil 1: Einleitung und Gang der Untersuchung 21
A. Einleitung 21
B. Gang der Untersuchung 25
Teil 2: Die Struktur des Internets 27
A. Technische Funktionsweise des Internets 28
I. Technischer Aufbau 28
1. Klassifikation von Rechnernetzen 28
a) LAN 28
b) WAN 29
c) Internetworks 29
2. Überblick über die technischen Komponenten 30
3. Die Struktur des Internets 30
4. Architektur 32
a) Das Ende-zu-Ende-Prinzip 33
b) Intelligenz im Netzinneren 34
II. Datentransfer 34
1. Wozu Protokolle in der Netzwerktechnik nötig sind 35
2. Verwendung von Protokollen 36
a) Protokollhierarchien 36
b) Verbindungsorientierte und verbindungslose Protokolle 38
c) Das TCP/IP Referenzmodell 39
d) Das Internet Protocol 40
aa) IPv4 und seine Adressierung 40
bb) IPv6 43
cc) ICMP 44
e) Routing (-protokolle) 44
aa) Routing-Algorithmen 45
bb) Intradomain-Routing und MPLS 46
cc) Interdomain-Routing mittels BGP 48
3. Überblick über die Datenverarbeitung von Routern 49
a) Aufbau eines Routers 49
b) Queuing 50
III. Zusammenfassung 51
B. Netzüberlast 51
I. Entstehung von Datenstaus 51
II. Reaktionen auf eine Netzüberlast 52
1. Unter Beibehaltung des Best-Effort-Prinzips 52
a) Grundsatz des Best Effort 52
b) Überlastungsüberwachung der Internetschicht 55
c) Mechanismen der Anwendungsschicht 56
d) Caching 56
e) Content-Delivery-Networks 58
f) Netzausbau/Overprovisioning 60
g) Zwischenfazit 61
2. Quality of Service 61
a) Grundsätzliche Funktionsweise 62
aa) Traffic-Shaping 63
(1) Leaky-Bucket-Algorithmus 64
(2) Token-Bucket-Algorithmus 64
bb) Scheduling-Algorithmen/Warteschlangenbehandlung 64
b) Differentiated Services 65
aa) Architektur 66
(1) Funktionen am Netzwerkrand 66
(2) Funktionen im Netzwerkinneren 67
bb) Nachteile der DiffServ 68
c) Dienstgütegarantien mittels Integrated Services 69
aa) Architektur 69
bb) Dienstklassen 71
cc) Nachteile der IntServ 71
d) Zwischenfazit 72
3. Deep Packet Inspection 73
a) Definition 73
b) Exkurs: Netzwerksicherheit 74
c) Einsatzgebiete 75
d) Funktionsweise 77
aa) Signaturerstellung 77
bb) Problem der Datenverschlüsselung und -verschleierung 78
III. Zusammenfassung 79
C. Das Internet als Markt 80
I. Akteure 80
II. Marktbeziehungen 82
1. ISP und ihre Kunden 82
2. Peering und Transit 84
Teil 3: Netzneutralität – eine Begriffsbestimmung 86
A. Der Begriff der Netzneutralität 86
I. Die drei Definitionskategorien 87
II. Probleme einer Definition 88
1. Der Begriff des Internets 89
2. Was ist neutral 92
a) Grundsätzliches 92
b) Im Kontext vorherrschender Praktiken beim netzinternen Datentransport 93
c) Im Kontext des netzübergreifenden Datentransports 94
d) Zwischenfazit 95
3. Ausnahmefähige Eingriffe in den Datenverkehr 96
a) Filterung von Inhalten 96
b) Individualisierte Steuerung von Datenpaketen 97
c) Zwischenfazit 98
III. Zwischenergebnis 98
B. Ökonomische Arten der Netzneutralität 99
I. Null-Preis-Regel 100
II. Nicht-Diskriminierungsregel 100
C. Zusammenfassung 101
Teil 4: Ökonomische Aspekte der Netzneutralität 102
A. Entwicklung des Datentransports und der Infrastrukturkosten 102
I. Entwicklung des Datenaufkommens im Internet 103
1. Gesamtmarkt 103
2. Ursachen des steigenden Datenaufkommens 105
a) Anstieg der Neukundenzahlen 105
b) Anstieg des Datenverbrauchs pro Nutzer und seine Gründe 107
II. Kosten des Netzausbaus 109
1. Moore’s Law 109
2. Kostenentwicklung 110
a) Direkte Kostenangaben 110
b) Mittelbare Indikatoren 112
III. Zwischenergebnis 114
B. Volkswirtschaftliche Auswirkungen der Netzneutralität 115
I. Das Internet als zweiseitiger Markt 115
1. Die „two-sided market theory“ 115
2. Bestehen eines zweiseitigen Marktes auf dem Internet-Zugangsmarkt 117
II. Zweiseitige Märkte im Kontext der Netzneutralität 118
1. Auswirkungen von Gebühren für den Zugang zum Endkunden 118
a) Vorüberlegungen 118
b) Ökonomische Untersuchungen 120
2. Auswirkungen von QoS auf die Marktteilnehmer 122
a) Differenzierende Datenbehandlung 122
b) Blockierung von Diensten und Inhalten 124
c) Bewertung 125
3. Auswirkungen von QoS auf das Best-Effort-Angebot 126
4. Investitionsanreize 127
a) Untersuchungen 127
b) Bewertung 129
5. Zwischenergebnis 130
C. Zusammenfassung 131
Teil 5: Die rechtliche Gewährleistung der Netzneutralität 132
A. Grundlegende Annahme 132
B. Europarechtliche Vorgaben 132
I. Mögliche positive Regelungen der Netzneutralität 133
1. Primärrecht 133
2. Sekundärrecht 134
a) Die Zugangsrichtlinie 136
b) Das Zusammenspiel von Rahmen- und Universaldienstrichtlinie 136
3. EU-Verordnung zum digitalen Binnenmarkt 139
a) Der Umsetzungsprozess 139
b) Inhalt der Verordnung 140
aa) Verkehrsmanagement 141
(1) Ausnahme aufgrund von Anwendungserfordernissen 141
(2) Ausnahme aufgrund von Datenstaus 143
bb) Spezialdienste 145
cc) Zero-Rating 147
c) Zwischenergebnis 148
4. Zwischenergebnis 148
II. Rechte der Netzbetreiber 149
1. Dienstleistungsfreiheit nach Art. 56 Abs. 1 AEUV 149
a) Schutzbereich 149
aa) Dienstleistungs- versus Warenverkehrsfreiheit 149
bb) Datentransport als Dienstleistung 150
cc) Grenzüberschreitendes Element des Datentransports 151
b) Beschränkung der Dienstleistungsfreiheit 152
aa) Art der Beschränkung 152
bb) Beschränkung durch Netzneutralitätsregelungen 154
cc) Die Besonderheit gesamteuropäischer Regelungen 154
c) Rechtfertigung 156
aa) Art. 52 Abs. 1 i.V.m. Art 62 AEUV 156
bb) Immanente Schranke des zwingenden Allgemeininteresses 157
(1) Verbraucherschutz 158
(2) Medienpluralität 158
d) Zwischenergebnis 159
2. Unternehmerische Freiheit des Art. 16 GRCh 159
a) Umfang 160
b) Rechtfertigung von Beschränkungen 161
3. Eigentumsfreiheit nach Art. 17 GRCh 161
a) Grundlagen 162
b) ISP mit eigener Infrastruktur 163
c) Zwischenergebnis 164
4. Zusammenfassung 164
III. Schutz der Endkunden 165
1. EU Grundrechtecharta 165
a) Anwendbarkeit im Verhältnis von Endkunden und Unternehmen 165
aa) Unmittelbare Drittwirkung 166
bb) Mittelbare Drittwirkung bzw. das Konzept staatlicher Schutzpflichten 168
cc) Das Untermaßverbot 171
b) Schutz der personenbezogenen Daten durch Art. 8 Abs. 1 GRCh 172
aa) Schutzbereich 173
bb) Eingriff 174
(1) Zum Bestehen einer Schutzpflicht 175
(2) Die Rechtsbeeinträchtigung durch Private 175
cc) Umfang und Erfüllung der Schutzpflicht 176
(1) IP-Adressen 176
(2) Deep-Packet-Inspection 177
(3) Die Datenschutzrichtlinie für elektronische Kommunikation 179
dd) Zwischenergebnis 182
c) Achtung des Kommunikation als Unterfall des Art. 7 GRCh 182
d) Freiheit der Meinungsäußerung nach Art. 11 Abs. 1 GRCh 183
aa) Schutzbereich 184
bb) Eingriff 185
(1) Grundlegendes QoS 186
(2) Inhaltsbezogenes QoS 188
cc) Erfüllung der Schutzpflicht 189
e) Achtung der Medienpluralität, Art. 11 Abs. 2 GRCh 190
aa) Schutzbereich 190
(1) Das Internet als Medium 190
(2) Die Kommunikation der Endkunden als Schutzgut der Medienpluralität 192
bb) Eingriff 194
(1) Bestehen von Schutzpflichten 194
(2) Kompetenz zur supranationalen Gewährleistung der Medienpluralität 196
f) Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichen Interesse Art. 36 GRCh 197
g) Zwischenergebnis 198
2. Sekundärrechtlicher Schutz 198
a) Wettbewerbsförderung durch Transparenz- und Informationspflichten 199
b) Wettbewerbsförderung durch Erleichterung des Anbieterwechsels 200
c) Regulierung durch Mindeststandards 201
d) Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken 202
3. Zusammenfassung 203
IV. Schutz der Diensteanbieter 204
1. Untersuchungsgebiet 205
2. Wettbewerbsrecht 205
a) Problematik der vorliegenden Untersuchung 207
b) Marktabgrenzung 207
aa) Die Marktabgrenzung im Kontext des Art. 101 AEUV 208
bb) Grundlagen der Marktabgrenzung 209
cc) Relevante Märkte im Internet 210
(1) Internetzugang 210
(2) Datenterminierung/Einspeisemärkte 211
(a) Markt 1: Datenweiterleitung zwischen Netzbetreibern 211
(b) Markt 2: Dateneinspeisung in Endkundennetze; die Diensteanbieter als neue Marktgegenseite 215
(aa) Die Substituierbarkeit einzelner Endkunden 215
(bb) Die Marktabgrenzung der Kabelfernsehmärkte 217
(cc) Netzübergreifende Marktabgrenzung und Berücksichtigung des Reichweitebedürfnisses 218
(dd) Zwischenergebnis 219
(3) Priorisierte Datenweiterleitung 219
(4) Internetanwendungen 220
dd) Die Berechnung der Marktanteile 220
ee) Zwischenergebnis 221
c) Art. 101 AEUV 221
aa) Vereinbarungen, Beschlüsse und abgestimmte Verhaltensweisen 222
bb) Wettbewerbsbeschränkungen 224
(1) Das ordoliberale Wettbewerbsverständnis 225
(2) Der „more economic approach“ 226
(3) Kriterien zur Bestimmung der Wettbewerbsbeschränkungen 228
(4) Kritik am more economic approach 228
cc) Weitere Tatbestandsmerkmale 230
(1) Bezweckte oder bewirkte Wettbewerbsbeschränkung 230
(2) Spürbare Wettbewerbsbeschränkung 230
(3) Spürbare Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels 231
dd) Freistellung nach Art. 101 Abs. 3 AEUV 233
(1) Vertikale Gruppenfreistellungsverordnung 233
(a) Voraussetzung 233
(b) Kernbeschränkungen 235
(c) Kernbeschränkung qua Analogieschluss 236
(d) Zwischenergebnis 237
(2) Legalausnahme 238
(a) Effizienzgewinne 238
(b) Verbraucherbeteiligung 239
(c) Unerlässlichkeit der Beschränkung 240
(d) Kein Ausschluss des Wettbewerbs 240
ee) Szenarien 241
(1) Kooperation eines ISP mit einem Diensteanbieter: Exklusivzugang zu Netz und Endkunden 241
(a) Wettbewerbsbeschränkung 241
(b) Spürbarkeit der Wettbewerbsbeschränkungen 243
(c) Spürbare Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels 243
(d) Legalausnahme 244
(e) Zwischenergebnis 245
(2) Kooperation eines ISP mit einem Diensteanbieter: Bevorzugte Behandlung der Daten 245
(a) Wettbewerbsbeschränkung 246
(b) Spürbarkeit 247
(c) Freistellung bzw. Legalausnahme 247
(d) Zwischenergebnis 248
(3) Kostenpflichtiges aber diskriminierungsfreies QoS 248
ff) Zwischenergebnis 249
d) Art. 102 AEUV 249
aa) Verhältnis zu Art. 101 AEUV 249
bb) Die Marktbeherrschung 250
(1) Marktstrukturbezogene Einstufung 251
(a) Marktanteile 251
(b) Potentieller Wettbewerb und Marktzutrittsschranken 253
(2) Verhaltensbezogene Einstufung 254
(3) Zwischenergebnis 255
cc) Missbräuchliches Ausnutzen der marktbeherrschenden Stellung 256
(1) Diskriminierungen nach Art. 102 S. 2 lit. c AEUV 257
(a) Priorisierung 258
(aa) Grundannahme 258
(bb) Weitergehender Diskriminierungsschutz 259
(cc) Gebühren für die Datenpriorisierung 260
(b) Degradierung 261
(aa) Benachteiligung im Wettbewerb 261
(bb) Rechtfertigung 262
(2) Essential Facilities 263
(a) Die wesentliche Einrichtung als intern genutzte Ressource 265
(b) Unerlässlichkeit der Einrichtung für den Wettbewerb 266
(3) Sonstige Geschäftsverweigerungen 267
(a) Abbruch einer Geschäftsbeziehung in der bisherigen Rechtspraxis 268
(aa) Vorüberlegungen 268
(bb) Voraussetzungen 269
(cc) Rechtfertigung von Geschäftsabbrüchen 269
(b) Abbruch einer Geschäftsbeziehung nach der Prioritätenmitteilung 270
(c) Nichtaufnahme von Geschäftsbeziehungen 271
dd) Spürbare Beeinträchtigung des zwischenstaatlichen Handels 272
ee) Zwischenergebnis 272
3. Dienstleitungsfreiheit 273
a) Horizontalwirkung der Grundfreiheiten 273
aa) Argumente gegen eine horizontale Wirkung 274
bb) Argumente für eine horizontale Wirkung 276
cc) Entscheid 278
b) Aus den Grundfreiheiten erwachsende staatliche Schutzpflichten 281
aa) Konkurrenzverhältnis Wettbewerbsrecht versus Schutzpflichten 281
bb) Voraussetzungen und Wirkung der Schutzpflichten 283
cc) Zwischenergebnis 284
4. Zusammenfassung 284
Teil 6: Fazit: Zur Notwendigkeit eines weitergehenden Regulierungsrahmens 286
Teil 7: Endergebnis 289
Literaturverzeichnis 292
Sachverzeichnis 311