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Bergen, D. (2018). Abbildungsverbote im Strafrecht. Der Schutz vor unbefugten Bildaufnahmen nach § 201a StGB unter Berücksichtigung der zivilrechtlichen Bezüge und verfassungsrechtlichen Vorgaben. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55468-3
Bergen, Danielle van. Abbildungsverbote im Strafrecht: Der Schutz vor unbefugten Bildaufnahmen nach § 201a StGB unter Berücksichtigung der zivilrechtlichen Bezüge und verfassungsrechtlichen Vorgaben. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55468-3
Bergen, D (2018): Abbildungsverbote im Strafrecht: Der Schutz vor unbefugten Bildaufnahmen nach § 201a StGB unter Berücksichtigung der zivilrechtlichen Bezüge und verfassungsrechtlichen Vorgaben, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55468-3

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Abbildungsverbote im Strafrecht

Der Schutz vor unbefugten Bildaufnahmen nach § 201a StGB unter Berücksichtigung der zivilrechtlichen Bezüge und verfassungsrechtlichen Vorgaben

Bergen, Danielle van

Schriften zum Strafrecht, Vol. 329

(2018)

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About The Author

Danielle van Bergen studierte Rechtswissenschaften und Sinologie mit Schwerpunkt chinesisches Recht in Freiburg, Dalian (VR China) und Tübingen. Das Magisterstudium schloss sie 2012 mit einer Abschlussarbeit zum chinesischen Medien- und Zivilrecht an der Juristischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ab. Nach dem anschließenden ersten Staatsexamen in Tübingen folgte die Promotion bei Prof. Dr. Dr. Dres. h.c. Kristian Kühl. Danielle van Bergen ist derzeit Rechtsreferendarin im OLG Bezirk Stuttgart, mit Stationen u.a. bei einer gesellschaftsrechtlich ausgerichteten Boutique und der Rechtsabteilung eines internationalen Konzerns.

Abstract

Die Arbeit beleuchtet die verfassungsrechtlichen, zivilrechtlichen und strafrechtlichen Ausprägungen des Persönlichkeitsschutzes und ihre wechselseitigen Bezüge. Im Kern geht es dabei um den im Jahr 2015 neu gefassten § 201a StGB, der unabhängig von objektiv-räumlichen Kriterien nunmehr auch solche Bildaufnahmen pönalisiert, die die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellen bzw. geeignet sind, dem Ansehen einer anderen Person zu schaden. Neben möglichen Konflikten mit dem ultima-ratio-Grundsatz und dem Bestimmtheitsgebot wird dabei analysiert, ob sich die Vorschrift des § 201a StGB harmonisch in das bestehende Gesamtsystem des Persönlichkeitsschutzes einfügt und in welchem Verhältnis der Straftatbestand dabei zu den Vorschriften des KUG steht. Auf Grundlage dieser Vorarbeiten und vor dem Hintergrund aktueller Reformvorschläge wird schließlich untersucht, welche Restriktionsansätze zur Verfügung stehen und ob weiterer gesetzgeberischer Handlungsbedarf besteht.»Personal Images in Criminal Law«

The thesis examines the constitutional, civil and criminal law aspects of personality protection and their mutual references. It focuses mainly on § 201a German Criminal Code, which was revised in 2015 and now also penalises images that show another person's helplessness or are capable of damaging another person's reputation, irrespective of objective spatial criteria.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
1. Kapitel: Einführung und Eingrenzung der Thematik 19
I. Einführung 19
II. Problemstellung 21
III. Ziele der Arbeit und Gang der Darstellung 24
Persönlichkeitsschutz als Aufgabe der Gesamtrechtsordnung 28
A. Persönlichkeitsschutz im Verfassungsrecht 29
I. Persönlichkeitsschützender Gehalt nder traditionellen Freiheitsrechte 29
II. Allgemeines Persönlichkeitsrecht 30
1. Gewährleistungsgehalt 31
2. Persönlichkeitsschutz vor Bildaufnahmen 42
a) Gewährleistungsdimension der Selbstbestimmung 47
aa) Recht auf informationelle Selbstbestimmung 48
bb) Recht am eigenen Bild 50
b) Gewährleistungsdimension der Privatheit bzw. Privatsphäre 54
aa) Schutz vor Öffentlichkeit 56
bb) Schutz in der Öffentlichkeit 64
(1) Objektiv-räumlicher Ansatz 65
(2) Inhaltlich-thematischer Ansatz 68
III. Zwischenfazit 74
B. Persönlichkeitsschutz im Zivilrecht 75
I. Gewährleistungsgehalt 78
II. Zivilrechtlicher Schutz vor Bildaufnahmen 85
1. Besondere Persönlichkeitsrechte 85
a) Recht am eigenen Bild 86
aa) Geschütztes Rechtsgut 87
bb) Anwendungsbereich 88
(1) Bildnis 88
(2) Verwertungshandlungen 91
(3) Regel-Ausnahme-Systematik 92
cc) Interessenausgleich 93
(1) Bildnis aus dem Bereich der Zeitgeschichte 96
(2) Gegenläufige Interessen des Abgebildeten 99
b) Ins Zivilrecht transformierte Schutznormen 104
2. Zivilrechtliches allgemeines Persönlichkeitsrecht 105
a) Schutzbereich 106
aa) Selbstbestimmung 106
bb) Diskretionsschutz 108
b) Interessenabwägung 110
III. Zwischenfazit 112
C. Persönlichkeitsschutz im Strafrecht 113
I. Gewährleistungsgehalt 113
II. Persönlichkeitsschützende Straftatbestände 117
1. Kernstrafrecht 118
a) Delikte zum Schutz des persönlichen Lebens- und Geheimbereichs 118
b) Ehrdelikte 120
c) Nachstellung 121
d) Verbotene Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen 122
e) Verletzung des Steuergeheimnisses 126
f) Falsche Verdächtigung 127
2. Nebenstrafrecht 130
a) Recht am eigenen Bild 130
b) Datenschutzstrafrecht 131
c) § 44 StUG 133
d) § 106 UrhG 134
III. Zwischenfazit 135
D. Zwischenergebnis zu Kapitel 1 135
2. Kapitel: Regelungsdefizite des § 201a StGB a. F. 138
A. Schaffung eines Straftatbestands zum Schutz vor unbefugten Bildaufnahmen 138
B. Tatbestandliche Voraussetzungen 140
I. Räumliche Beschränkung 141
1. Wohnung 142
2. Sonst gegen Einblicke geschützte Räume 145
II. Tathandlungen 148
1. Herstellen bzw. Übertragen 148
2. Gebrauchen bzw. Zugänglichmachen 150
3. Zugänglichmachen einer befugt hergestellten Bildaufnahme 151
III. Taterfolg 153
C. Zwischenergebnis zu Kapitel 2 155
3. Kapitel: Anwendungsprobleme des § 201a StGB 158
A. Bildaufnahmen, die die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellen 162
I. Begriff der Hilflosigkeit 163
1. Wortlaut 164
a) Fachsprachliche Bedeutung 165
aa) Begriff der Hilflosigkeit 165
(1) Besonders schwerer Fall des Diebstahls 165
(2) Menschenhandel 167
bb) Begriff der hilflosen Lage 168
(1) Aussetzung 168
(2) Menschenraub 170
(3) Verwendung in den Landespolizeigesetzen 171
cc) Begriff der Hilfsbedürftigkeit 172
dd) Zwischenergebnis 172
b) Bedeutung im allgemeinen Sprachgebrauch 174
2. Historische Auslegung 177
3. Systematik 178
4. Telos 180
II. Zur Schau stellen 184
III. Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs 186
IV. Auslegungsergebnis zur Hilflosigkeit 187
1. Einordnung in die Gesamtkonzeption des § 201a StGB 187
2. Rückwirkung verfassungsrechtlicher Vorgaben 189
3. Bezugspunkt der Hilflosigkeit 190
4. Fallgruppenbildung 192
a) Gewaltopfer 192
b) Unfallopfer 193
c) Personen in psychischen Belastungssituationen 194
aa) Trauernde Personen 195
bb) Personen in Schockzuständen 195
d) Personen mit gravierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen 196
aa) Bewußtseinsstörungen 197
bb) Beeinträchtigungen des optischen Wahrnehmungsvermögens 198
cc) Psychische Störungen und psychische Erkrankungen 198
dd) Neurologische Erkrankungen 199
B. Bildaufnahmen, die geeignet sind, dem Ansehen erheblich zu schaden 199
I. Begriff des Ansehens 202
1. Wortlaut 202
a) Fachsprachliche Bedeutung 203
aa) Verfassungsfeindliche Verunglimpfung von Verfassungsorganen 203
bb) Zivilrechtliches Benachteiligungsverbot 205
b) Bedeutung im allgemeinen Sprachgebrauch 206
2. Historische Auslegung 210
a) Entstehungsgeschichte und Gesetzgeberwillen 210
b) Übergeordnete Entwicklungslinien 211
aa) Diskussion um ein Allgemeines Indiskretionsdelikt 212
(1) Gesellschaftspolitische Forderungen 213
(2) Große Strafrechtsreform 216
(3) Alternativentwurf 218
bb) Rückblick und Bewertung 219
3. Systematik 221
a) Normsystematik des § 201a StGB 222
b) Abgrenzung von Ansehensschädigung und Ehrverletzung 223
aa) Intimsphärenschutz und Ehrenschutz 223
bb) Verhältnis des § 201 Abs. 2 StGB zu den §§ 185 ff. StGB 224
(1) Ehrenschutz durch die §§ 185 ff. StGB 225
(a) Rechtsgut 225
(b) Regelungsgehalt 228
(aa) Systematik der §§ 185, 186 f. und § 192 StGB 228
(bb) Beleidigung durch Bildaufnahmen 230
(cc) Beleidigung durch indiskretes Verhalten 232
(2) Schutz des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch § 201a Abs. 2 StGB 233
(a) Rechtsgut 233
(b) Regelungsgehalt 234
(3) Zwischenergebnis 235
c) Abgrenzung zum strafrechtlichen Schutz des Rechts am eigenen Bild 236
4. Telos 238
II. Eignung zur Schädigung 240
1. Deliktstypus des Eignungsdelikts 240
2. Eignungsklausel als Restriktionskriterium 243
3. Vorverlagerung der Strafbarkeit 244
III. Erheblichkeit der Ansehensbeeinträchtigung 245
IV. Zugänglichmachen an eine dritte Person 248
1. Tathandlung des Zugänglichmachens 248
2. Grundsätze der beleidigungsfreien Sphäre 249
3. Übertragbarkeit auf § 201a Abs. 2 StGB 251
V. Auslegungsergebnis zum Begriff des Ansehens 252
1. Einordnung in die Gesamtkonzeption des § 201a StGB 252
2. Privatsphäre als Bezugspunkt des Ansehens 253
3. Eigener Restriktionsansatz 255
a) Abbildung von Tatsachen 256
b) Höchstpersönlichen Charakters 257
c) Fehlende Offenkundigkeit 260
aa) Ursprüngliche Privatsphäre 262
bb) Erweiterte Privatsphäre 263
cc) Abgrenzung zur Gemeinsphäre 263
4. Zwischenergebnis 266
C. Besonderer Rechtfertigungsgrund des § 201a Abs. 4 StGB 267
I. Erforderlichkeit eines besonderen Rechtfertigungsgrundes 268
II. Konzeption des § 201a Abs. 4 StGB 269
1. Anlehnung an § 86 Abs. 3 StGB 270
a) Regelungsgehalt der Sozialadäquanzklausel 270
b) Übertragbarkeit auf § 201a Abs. 4 StGB 270
2. Verhältnis zu § 193 StGB 272
III. Überwiegend berechtigte Interessen i. S. d. § 201a Abs. 4 StGB 274
1. Kunst 275
2. Wissenschaft, Forschung und Lehre 280
3. Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte 281
a) Allgemeine Vorgaben des Verfassungsrechts 281
aa) Schutz der journalistischen Recherche 281
bb) Schutz der journalistischen Berichterstattung 285
cc) Sonderfall des investigativen Journalismus 286
b) Abwägungskriterien 287
IV. Zwischenergebnis 290
4. Kapitel: Betrachtung de lege ferenda 291
A. Einbeziehung von Bildaufnahmen Verstobener 294
I. Aktuelle Rechtslage 294
1. Postmortaler Schutz der Persönlichkeit durch das Verfassungsrecht 294
2. Rückwirkung auf einfachgesetzliche (Schutz-)Vorschriften 295
3. Zwischenfazit 297
II. Geplante Änderungen durch § 201a StGB-E 298
1. Bildaufnahmen, die eine verstorbene Person zur Schau stellen 298
2. Bildaufnahmen, die geeignet sind, ndem Ansehen Verstorbener zu schaden 300
a) Grund und Grenzen eines postmortalen Indiskretionsschutzes 301
b) Postmortaler Bildnisschutz nach § 22 S. 3 KUG 302
c) Zwischenergebnis 303
B. Änderung der Normüberschrift des § 201a StGB 304
C. Anordnung einer Versuchsstrafbarkeit 307
Schlussbetrachtung und Zusammenfassung der Ergebnisse 310
Literaturverzeichnis 317
Rechtsprechungsverzeichnis 372
Stichwortverzeichnis 374