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Gieseler, C. (2018). Öffentliche Kommunikation auf sozialen Netzwerkplattformen. Eine Rekonzeption des grundrechtlichen Persönlichkeits- und Datenschutzes im Zeitalter sozialer Medien. Duncker & Humblot. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55302-0
Gieseler, Christoph. Öffentliche Kommunikation auf sozialen Netzwerkplattformen: Eine Rekonzeption des grundrechtlichen Persönlichkeits- und Datenschutzes im Zeitalter sozialer Medien. Duncker & Humblot, 2018. Book. https://doi.org/10.3790/978-3-428-55302-0
Gieseler, C (2018): Öffentliche Kommunikation auf sozialen Netzwerkplattformen: Eine Rekonzeption des grundrechtlichen Persönlichkeits- und Datenschutzes im Zeitalter sozialer Medien, Duncker & Humblot, [online] https://doi.org/10.3790/978-3-428-55302-0

Format

Öffentliche Kommunikation auf sozialen Netzwerkplattformen

Eine Rekonzeption des grundrechtlichen Persönlichkeits- und Datenschutzes im Zeitalter sozialer Medien

Gieseler, Christoph

Schriften zum Öffentlichen Recht, Vol. 1385

(2018)

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About The Author

Christoph Gieseler studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Münster und Prag. Anschließend verfasste er seine Dissertation, die von Prof. Dr. Bodo Pieroth betreut und von der Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert wurde. Parallel war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Öffentliches Recht und Politik der Universität Münster und absolvierte sein Referendariat am Oberlandesgericht Celle mit Stationen in Hannover und Tel Aviv. Nach einer Tätigkeit als Rechtsanwalt in einer wirtschaftsberatenden Kanzlei ist er nunmehr bei einem Einzelhandelsunternehmen im Bereich Datenschutz tätig.

Abstract

Im Zeitalter der Kommunikation in sozialen Netzwerken ist die Erzeugung personenbezogener Daten ein Element der alltäglichen Persönlichkeitsentfaltung. Zugleich können Dritte durch die Auswertung der Daten ein umfassendes Profil des Betroffenen generieren. Während das Bundesverfassungsgericht eine differenzierte Rechtsprechung zu »analoger« Kommunikation entwickelt hat, räumt es dem Betroffenen bei der Datenverarbeitung nach wie vor ein pauschales »Recht auf informationelle Selbstbestimmung« ein. Christoph Gieseler überträgt die aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht hergeleiteten Gedanken selbst verantworteter Privatsphäre und Selbstdarstellung auf die besonderen Gefährdungen durch die automatisierte Datenverarbeitung. Danach stellt sich der Persönlichkeits- und Datenschutz auf sozialen Netzwerkplattformen als ein Schutz freier kommunikativer Persönlichkeitsentfaltung vor einer dauerhaften Speicherung, Zusammenstellung und Auswertung der dabei entstehenden Daten dar.»Public Communication on Social Network Sites«

While the German Constitutional Court has developed a differentiated jurisdiction on »analogue« communication, it still grants the data subject a blanket »right to informational self-determination« when it comes to data processing. However, the free development of personality requires only accountability concerning privacy and self-portrayal. This concept can be transferred to the special risks posed by automated data processing.

Table of Contents

Section Title Page Action Price
Vorwort 5
Inhaltsverzeichnis 7
Einleitung 13
A. Eingrenzung des Untersuchungsgegenstandes 14
I. Tatsächliche Grundlagen und Ansatzpunkte 14
II. Rechtliche Grundlagen und Ansatzpunkte 16
B. Gang der Untersuchung 19
1. Kapitel: Öffentliche Kommunikation und die Konzeption ­informationeller Selbstbestimmung 22
A. Das Recht auf informationelle Selbstbestimmung 22
I. Die Idee des Volkszählungsurteils 22
II. Informationen und Daten 25
B. Kritik an der Konzeption der informationellen Selbstbestimmung 27
I. Das Recht geht zu weit: Folgen der Konzeption informationeller Selbstbestimmung für die verdatete Kommunikation 28
1. Die Kritik in der Literatur 28
2. Öffentliche Kommunikation und informationelle Selbstbestimmung 29
II. Das Recht greift zu kurz: Schutz vor Verarbeitung selbst preisgegebener oder veröffentlichter Daten 33
1. Die Schwächen des privatautonomen Ansatzes 33
2. Die Veröffentlichung eigener Daten und die informationelle Selbstbestimmung 35
a) Die öffentliche Kommunikation als Einwilligung? 35
b) Die Öffentlichkeit der Kommunikation als Abwägungsgesichtspunkt 39
c) Die Fokussierung der informationellen Selbstbestimmung auf Daten als Grundproblem 41
III. Zusammenfassung 43
C. Zugrunde gelegtes Grundrechtsverständnis 44
I. Das traditionelle Grundrechtsverständnis, insbesondere die Schutzpflicht 44
II. Die Lehre von den Gewährleistungsgehalten 46
III. Kritik an der Lehre von den Gewährleistungsgehalten 48
IV. Fazit 52
2. Kapitel: Das Recht auf freie Entfaltung der Persönlichkeit 56
D. Die Persönlichkeit und ihre Entfaltung 56
I. Der Begriff der Identität 57
II. Die soziale Konstituierung von Identität 58
III. Identität und Individualität 60
IV. Kritik an den traditionellen Vorstellungen von Identität 63
V. Autonomie und Individualität 64
VI. Zusammenfassung 66
E. Die Funktion des allgemeinen Persönlichkeitsrechts in Abgrenzung zur allgemeinen Handlungsfreiheit 67
I. Die Abgrenzung nach der „Relevanz“ des Sachverhalts 68
II. Die Abgrenzung nach „Tun“ und „Sein“ 70
III. Verstärkung der Schutzintensität durch die Einbeziehung der Menschenwürde? 73
IV. Zwischenergebnis 76
F. Das Recht der Selbstdarstellung 78
I. Der verfehlte Gedanke der Selbstbestimmung 78
1. Die Entwicklung in der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 78
2. Selbstdarstellung als multipolare grundrechtliche Entfaltungskonstellation 79
II. Der Gedanke der Selbstverantwortung 81
III. Abwehrrecht und Schutzpflicht 84
IV. Zusammenfassung 85
G. Das Recht auf Privatsphäre 85
I. Das Recht auf thematische Privatsphäre 86
1. Zweck in Abgrenzung zum Recht der Selbstdarstellung 87
2. Schutzbereich 88
3. Eingriff 90
a) Notwendigkeit einer Differenzierung zwischen Staat und Privaten 90
b) Weitergabe privater Informationen als Übergriff 91
II. Das Recht auf situative Privatsphäre 93
1. Zweck 94
2. Schutzbereich 95
a) Definition durch soziale Konventionen 95
b) Rechtlich konstituierte Privatsphärerechte 97
3. Eingriff und Schutzdimensionen 98
III. Weitere Ausprägungen des Privatsphäreschutzes 99
IV. Zusammenfassung 101
3. Kapitel: Das Recht auf Datenschutz 103
H. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht als „Wegweiser“ für eine Rekonzeption des grundrechtlichen Datenschutzes 103
J. Selbstdarstellungskomponente: Der Schutz vor Profilbildung 105
I. Der Grund des Schutzes 105
1. Die „Vergegenbildlichung“ des Alltags als Hemmnis für die Persönlichkeitsentfaltung 105
2. Die „Regie“ über die Entwicklung der Gegenbilder 108
3. Die Möglichkeit der Anreicherung von Daten mit „Vorwissen“ 109
4. Staatliche Profilbildung 112
II. Die Reichweite des Schutzes 114
1. Der Abruf von Daten 114
2. Die Erstellung von Persönlichkeitsprofilen 115
III. Verhältnis zu anderen Grundrechten 116
IV. Zusammenfassung 118
K. Privatsphärekomponente: Der Schutz vor Überwachung 119
I. Der Grund des Schutzes 119
1. Die Wahrung des Verhaltenskontextes durch die Rechte am eigenen Bild und Wort 119
2. Der Schutz des „Randbereichsverhaltens“ 121
3. Überwachung als rechtlich relevante Beeinträchtigung der Persönlichkeitsentfaltung 122
II. Die Reichweite des Schutzes 125
1. Verdatung 125
a) Permanenz der Verdatung: Die Archivierung 125
aa) Die Abrufbarkeit von Daten als Voraussetzung eines Grundrechtseingriffs 125
bb) Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen menschlicher Wahrnehmung und der Erzeugung von Daten 126
cc) Schlussfolgerung: Flüchtige und permanente Daten 128
b) Personenbezug 129
c) Systematische Verdatung als Erweiterung der Verhaltensbeobachtung 131
d) Verhältnis der vorstehenden Voraussetzungen 133
2. Abruf 133
III. Verhältnis zu anderen Grundrechten 134
IV. Zusammenfassung 134
L. Zwischenfazit: Die Phasen der Datenverarbeitung und ihre rechtliche Relevanz 136
M. Folgerungen für die Rechte am eigenen Bild und Wort 137
I. Archivierung 137
II. Verbreitung und Abruf 139
N. Die Gewichtung des Schutzes 141
I. Die Persönlichkeitsrelevanz der Daten? 141
II. Der Zweck der Datenverarbeitung 143
1. Differenzierung nach den Folgen eines Abrufs 143
a) Bedeutung der Folgen für die persönlichkeitsrechtliche Bewertung 143
b) Zusammenhang zwischen Informationsprofilen und Eingriffen 144
2. Der Grundsatz der Zweckbindung 146
III. Die Größe des Profils 149
IV. Unterschiede zwischen staatlicher und privater Datenverarbeitung 150
V. Zusammenfassung 153
4. Kapitel: Dispositionen im allgemeinen Persönlichkeitsrecht 155
O. Der Grundrechtsverzicht 155
I. Begriff 155
II. Zulässigkeit und normative Grundlage 157
III. Voraussetzungen 159
IV. Verzicht auf die Schutzwirkung? 161
V. Bindungswirkung des Verzichts 163
P. Die Folgen eigenen Handelns im allgemeinen Persönlichkeitsrecht 165
I. Das Recht auf Privatsphäre 165
1. Art. 13 GG 165
2. Das allgemeine Recht auf Privatsphäre 168
a) Beschränkung des Schutzbereichs 168
b) Grundrechtsverzicht 170
c) Grundrechtsverzicht mit Folgen für den Schutzbereich 170
aa) Das Beispiel der konsentierten medialen Veröffentlichung 170
bb) Voraussetzungen und Folgen des Verzichts 173
II. Das Recht der Selbstdarstellung 174
1. Dogmatische Einordnung von Dispositionen 175
2. Kein „Alles oder nichts“ bei den Folgen für den Schutzbereich 176
III. Das Recht am eigenen Bild 177
1. Dogmatische Einordnung von Dispositionen 177
2. Differenzierung zwischen verfassungsrechtlichem und einfach-rechtlichem Recht am eigenen Bild 179
IV. Zusammenfassung 180
Q. Dispositionen im Recht auf Datenschutz 181
I. Dogmatische Einordnung 181
II. Wirksamkeitsvoraussetzungen 184
1. Erklärung 184
2. Freiwilligkeit 185
3. Materielle Anerkennung 187
a) Schutz der Demokratie vor einer Totalüberwachung 187
b) Schutz der Menschenwürde vor einem Persönlichkeitsprofil 190
4. Wirkungsdauer der Einwilligung 192
III. Zusammenfassung 193
5. Kapitel: Folgerungen für die Informations- und Datenverarbeitung auf sozialen Netzwerkplattformen 195
R. Relevanz der Veröffentlichung von Daten aus Sicht des Rechts auf Datenschutz 196
I. Archivierung 196
II. Profilbildung 199
1. Profile in sozialen Netzwerken und ihre Entstehung 199
a) Zusammenstellung von Daten 199
b) Identifizierbarkeit: Klarnamen- und Identifizierungspflichten 201
2. Die Zurechnung der Profilbildung 202
a) Profilerstellung durch den Betreiber 203
b) Hinzufügen von Daten durch andere Nutzer 205
3. Einwilligung des Betroffenen 206
III. Zusammenfassung 208
S. Schutz vor öffentlicher personenbezogener Kommunikation durch das traditionelle allgemeine Persönlichkeitsrecht 209
I. Das Recht auf Privatsphäre 209
1. Die Veröffentlichung von Informationen über Dritte 209
2. Die Veröffentlichung den Veröffentlichenden selbst betreffender Informationen 211
II. Das Recht der Selbstdarstellung 212
1. Die Veröffentlichung von Informationen über Dritte 212
2. Die Veröffentlichung den Veröffentlichenden selbst betreffender Informationen 214
III. Das Recht am eigenen Bild 215
1. Die Veröffentlichung fremder Bilder 215
2. Die Veröffentlichung von Bildern durch den Abgebildeten selbst 216
IV. Zusammenfassung 218
T. Der Abruf von Daten im sozialen Netzwerk 219
I. Der Abruf öffentlicher Daten 219
1. Eingriffswirkung unter Privatsphäregesichtspunkten 220
2. Eingriffswirkung unter Selbstdarstellungsgesichtspunkten 222
a) Festlegung eines Bildes vom Betroffenen 223
b) Mangelnde Kontrolle über den sozialen Kontext des Abrufs 224
c) Erstellung algorithmenbasierter Prognosen 225
d) Einwilligung in die Selbstdarstellungsbeeinträchtigung 226
II. Die Schaffung und der Schutz privater Räume in sozialen Netzwerken 227
1. Einordnung und Voraussetzungen der Bestimmung des Empfängerkreises 227
2. Der Schutz vor Zugriffen Dritter 229
3. Der Schutz vor einem „Erschleichen“ der Zugriffsmöglichkeit 231
III. Zusammenfassung 234
U. Speicherung und Zusammenführung veröffentlichter Daten 235
I. Schutz vor Profilbildung 235
II. Schutz vor Überwachung 236
1. Permanenz 236
2. Personenbezug 238
3. Systematik 238
III. Einwilligung des Betroffenen 239
IV. Zusammenfassung 240
W. Ausblick: Die Folgen der Google-Entscheidung des EuGH 241
I. Die Zukunft der Suchmaschinen 241
1. Die besondere persönlichkeitsrechtliche Problematik der Suchmaschinen 241
2. Die Abwägung des EuGH 244
II. Die Regelung multipolarer Datenverarbeitungskonstellationen 245
III. Die Pflicht zum Vergessen 248
Zusammenfassende Thesen 251
Literaturverzeichnis 268
Sachwortverzeichnis 278